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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1915
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- Deutsch
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Mlaü MenHmWmViMllM Illr Mch^l" Nr. 2S8. Leipzig, Donnerstag den 18, November 1915, 82. Jahrgang. Redaktion Das Buchproblem. Das Buchproblem, — wie der Wille zum Buch, das Leben mit dem Buch, das Leben des Buches selbst zu stärken, neu zu wecken und zu befestigen ist, bedeutet ein Kulturproblem schlecht hin. Mit äußeren Mitteln, etwa mit vervielfältigter Organisation, mit suggestiver Reklame, mit Kniffen und Künsten, so fein sie auch seien, ist ihm nicht beizukommen und nicht aufzuhelfen. Denn dann wäre es schon gelöst. Im Gegenteil, es ist meine feste Über zeugung, daß es durch ein Mehr an organisatorischen und —, kurz gesagt, lauten Mitteln seiner Lösung nur noch ferner ge bracht werden kann. Gewiß, ein einzelnes Buch kann durch das Trommelfeuer einer Massenosfensivreklame, durch neue Minen werfer von Besprechungen usw, einmal einen siegreichen Durch bruch in ein Leservolk erreichen, — aber der Erziehung zum Buch als solchem würde damit geradezu geschadet sein. Denn, — da rauf will ich vor allem hinaus — es wäre wieder Zeit gestohlen und ein weiteres Stück Stille gemordet. Und um für die Wendung zum Buch reif zu werden, gehört zuerst Zeit und StilleI Alles, was diese beiden Heiligtümer — man sieht, wie be scheiden wir geworden sind! — raubt, mindert, untergräbt, ent weiht und zerstört, das ist dem Buche feindlich I In die Ferien nehmen wir Bücher mit, unterm Weihnachtsbaum greifen wir nach ihnen, nach des Tages Last und Lärm bitten wir sie zu Gaste, Von hier aus aber wird eben nun deutlich, daß das Buch problem mit unserem modernen Kulturproblem leidet — und ge löst werden muß! Nur Zeit! Nur Zeit! Und die Ewig keit steigt zu uns hernieder! Nur Zeit! Nur Zeit! Und die Quellen der Tiefe brechen auf! Nur Zeit und Stille! Und die Geheimnisse reden, und der Dichter spricht! Das aber ist es doch, was das Buch uns schenken will. Die Zeitschriften — sind eben »Zeit«schriften, die Ewigkeitskrast bleibt und gehört dem Buch, Die Zeitschriften plätschern und laden zu Wasserfesten, Gondelfahrten, Schlittschuhpartien, — das Rauschen der Quellen aber bleibt und gehört dem Buch, Die Zeitschriften machen mit Dichtern bekannt und stellen sie vor, — oder auch nach, — der Dichter aber spricht, gestaltet, schafft, schenkt, macht selig nur im Buch I Daher, wer den Willen zum Buch beleben und organisieren will, der arbeite mit an der Bil dung des Willens zum Zeithaben und Stille sein! Wer den Bankerott am Besitz von Zeit und Stille beschleu nigen will, der Hetze mich von Katalog zu Katalog, der umlärme mich mit Reklame und Massenangebot! Weil ich aber mich nicht zu diesem Bankerott treiben lassen will, weder vom Autor noch vom Buchhändler, darum wird der, der es dennoch versucht, immer wieder mit neuen Mitteln ver sucht, ja kein Mittel unversucht läßt, um mir meine Zeit und meine Stille zu rauben, schließlich vor verschlossene Türen kommen! Nicht der Buchhändler und nicht der Autor darf schreien, — er darf mir das Geheimnis eines neuen Buches nur eben ins Ohr flüstern, bet Gelegenheit! — sondem in der Einsamkeit und in der Stille, meinetwegen auch vor Langerweile mutz die Seele an eller Teil. fangeu nach einen: Buch zu schreien. Dann ist der goldene Augen blick gekommen, für alle drei, für den Leser, für den Buchhändler und fürs Buch! — Bremen, Domprediger L. Jacobskötter, Konkursstatistik. III, Vierteljahr 1915. <t, u, 2, Vierteljahr IStS, siche Nr, 1VS u, 188 ) über die Wirkungen der durch Verordnung des Bundes- rats vom 8, August 1914 eingesührten Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkursverfahrens, deren Sinn und Be deutung zuletzt im Bbl, Nr. 224 erläutert worden sind, liegen einige Zahlen aus dem Jahre 1914 vor, die wir unserer heutigen Vterteljahrsstattslik voranstellen wollen. Sie beziehen sich allerdings auf das gesamte Wirtschaftsleben, Danach sind 1914 im ganzen — es kommen aber natürlich nur die fünf Kriegsmonate August bis Dezember in Betracht — 2912 Anträge aus Anordnungen der Geschäftsaufsicht ein- gereicht worden, auf die dann tatsächlich 1490 Geschäftsaufsichten bestellt worden sind. Von diesen haben inzwischen 546 wieder ihr Ende gesunden. Mit welchem Prozentsatz der Buchhandel an diesen Zahlen beteiligt ist, konnten wir leider nicht sest- stellen, da laut Z 4 der erwähnten Verordnung öffentliche Be kanntmachungen über beantragte und verhängte Geschäftsauf- sichten nicht stattfinden, um die Weiterführung des betreffenden Betriebs in bisheriger Weise nicht zu stören. Im dritten Vierteljahr 1915 meldete das Börsenblatt die Konkurseröffnungen von 11 buchhändlerischen Betrieben (im gleichen Vierteljahre 1914: 8 — 1913: 15 — 1912: z4 — 19N: 13 — 1910: 20 — 1909: 18), die Zahl bleibt also unter dem Durchschnitt der entsprechenden Quartale der letzten sechs Jahre, Die 11 in Konkurs geratenen buchhändlerischen Firmen waren sämtlich der buchhändlerischen Organisation angeschlosse« gewesen und dementsprechend auch im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels verzeichnet. Sie betrafen: 3 regelrecht geführte Sortimentsbuchhandlungen (zum Teil mit den üblichen Nebenbranchen), 1 reines Musikalien-Sortiment, verbunden mit Jnstrumenten- Handlung, 2 kleinere Verlagsbuchhandlungen, verbunden mit größerem Reise-Vertrieb, 3 Buchdruckereien mit unbedeutendem Verlag, 2 Nachlässe verstorbener Verlagsbuchhändler Der Verlag ist also diesmal gegenüber dem Kleinhandel stärker vertreten (7:4), während sonst die Konkurse des Klein handels fast stets überwiegen. Als Gründungs-, beziehungsweise übergangsjahre an die letzten Besitzer der in Konkurs geratenen Firmen waren fol gende 10 zu ermitteln: 1889 — 1894 — 1899 — 1901 — 1907 (2mal) - 1908 (2mal) — 1912 - 1914, Die 11 Konkurseröffnungen betrafen 8 natürliche Per sonen, darunter 3 Nachlässe, und 3 Gesellschaften mit be schränkter Haftung; sie erfolgten in den Orten: Gelsenktrchen, — Königsberg i/Pr. — Leipzig — Löbau (Westpr.) — l505
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