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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.10.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1881-10-04
- Erscheinungsdatum
- 04.10.1881
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- Deutsch
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22«, 4. Octoder, Künftig erscheinende Bücher u. s. w. 428S Ein bedeutungsvolles Werk. >,47130.) Leipzig, 25. September 1881. ?. ?. Demnächst erscheint in meinem Berlage: Schiller und Goethe im Nrtheile ihrer Zeitgenosse». Zeitungskritiken, Berichte und Notizen, Schiller und Goethe und deren Werke betreffend, aus den Jahren 1770—1832 gesammelt und herausgegeben von Julius W. Braun. Eine Ergänzung zu allen Ausgaben der Werke dieser Dichter. In zwei Abtheilungen. Erste Abtheilung: Schiller. 2 Bände. 8. Ca. 60 Bogen in gediegenster Ausstattung (Renaissancestil): m.Kopfleisten und Schlußvignetten. Preis eleg. geh. 15 ^ In 2 Orig.-Leinenbände eleg. geb. 18 ^ Dieses Unternehmen wird eine Er scheinung bilden, die in der deutschen Literatur geradezu einzig in ihrer Art dasteht. Der Herausgeber hat mit einer nicht genug zu rühmenden Geduld, Hingabe und Sachkenntniß sich fünf lange Jahre der überaus mühevollen Arbeit unterzogen, alle größeren Landesbibliotheken zu durchforschen und daselbst alle jene Kritiken, Notizen und Auf zeichnungen zu sammeln, welche über die Werke jener beiden Geistesheroen noch bei deren Lebzeiten erschienen — eine Arbeit, die sowohl von geistigem, wie von technischem Standpunkte aus die größtmöglichsten Schwie rigkeiten verursachte und die von der Mit- wie Nachwelt gewiß dankbar anerkannt werden wird. Daß bei Sichtung und Veröffentlichung des kolossalen Materials vorwiegend diejenigen Kritiken berücksichtigt wurden, welche un mittelbar nach dem Erscheinen der Novi täten geschrieben wurden, gibt der Samm- die gleich mächtigen Flammenstrahlen am Him mel der Kunst hervorbrachen und in die trübe Versunkenheit unserer Nationalliteratur ihren hellleuchtenden Glanz warfen. Der Herausgeber hat alle Stimmen für und wider gesammelt, er hat die höchsten Lobes erhebungen neben den bittersten Tadel gestellt, hat ernsten, strengen Richtern, aber auch einer Anzahl fanatischer Schreier das Wort gegeben, die über die erlösenden Messiasse der neuen Literaturepoche ihr unfläthiges: „Kreuziget ihn! Kreuziget ihn!" schrien. Und da er es ver schmähte, den betreffenden Kritiken auch nur ein Wort seiner eigenen Meinung, irgend wel chen kritischen Commcntar hinzuzufügen — son dern sie einfach gab, wie sie erschienen, mit Beibehaltung ^der damaligen Ortho- schen Buche als Hilfswerk zu greifen braucht, bisher viele Mühe und Arbeit gemacht haben mag. Es fehlt mir an Zeit und Raum und kann auch nicht in meiner Absicht liegen, die stoff liche Beschaffenheit dieses höchst wichtigen Wer kes eingehender zu schildern. Dagegen aber glaube ich Zweck, Werth und Anlage des Gan zen genugsam zu kennzeichnen, wenn ich aus der großen Menge der vorhandenen Zeitstimmen einige (allerdings nur im Auszuge) hier mittheile: Frankfurt und Leipzig. Ist allemal der Druckort, wenn man den wahren nicht sagen will. Also in Frankfurt und Leipzig kam her aus: Die Räuber, ein Schauspiel, in8. 1781. hat ohne die Vorrede 222. S. und ein paar- artige Kupfer. Ein Phänomen, das im Entstehen schon Aussehen gemacht hat, und noch viel grösseres machen wird, wenn vollends — — Da tritt ein junger Mann auf, der mit dem ersten Schritte schon Caravanen — von Theaterschriftstellern hinter sich schleudert. — Wenn der nicht exogne macht für unsere Na- tionalbühnen! Nun was istß denn? Weiter? — Jnnhalt? — Genug, wenn ich zum erstenmal sage: daß sich die besten Kellner ui diesem Fache zanken, wers nun verlegen, wers zuerst ausführen soll, wenn es erst eigent lich zum Aufführen fürs Theater nmgearbeilet ist, das ursprünglich die Absicht nicht war. Und das ist wirklich die Beschäftigung des Ver fassers. Also bis dahin verspüren wir auch die umständliche Anzeige und Beurtheilung von dem nächstens viele Kleinmeister, wie Zwergen, hinanfgaffen werden. Zustand der Wissenschaften und Künste in Schwaben, Augspurg, 1781, 28. September. Der Verfasser des Schauspiels, die Räuber, welches nächstens zu Mannheim auf Verlangen der dortigen Bühne bei Schwan ganz umge arbeitet erscheinen wird, ist der Regimentsdoktor Schiller zu Stnttgardt, der eine neue An thologie heransgeben wird, worin die meisten Gedichte von ihm selbst, und von einem Feuer seyn werden, wie man es vom Dichter der Räuber erwarten darf. Litteratur- und Theater-Zeitung, Berlin, 1782, 16. Februar. Vom Hamburgischen Theater. Den 21. zum erffenmale, die Räuber, Original- Trauerspiel in 5. A. nach der neuen Bear beitung des Verfassers. Die Vorstellung dieses schauderhaften Produkts unserer Muse war meisterhaft. Alles ganz im Geiste des Stücks. Nur gegen das Costnme möchte in Rücksicht der Zeit vielleicht eins oder das andere einznwenden seyn. Doch wird dies Schauspiel in der Vor stellung wegen seines empörenden Inhalts nie anhaltenden Beifall behaupten können. Sonst zeigte sich bei dieser Vorstellung ein wirklicher Nutzen des Ballets. Indem die Tänzer das Chor der Räuber unstreitig mit mehrerer Wahr heit darstellten, als sonst ein Trupp Statisten, aus Schneider und Bäckerburschen rc. zusammen gelesen, dergleichen zu bewirken vermocht haben würde, wie denn dadurch in der Thal nicht selleu alle Täuschung vcrlore^ geht^ und die lauf hatte ausserordentlich abgenommen, und alles schien den Fall des Stücks zu verkündigen. Litteratur- und Theaterzeitung, Berlin, 1782, 16. November. Manheim. Kabale und Liebe, ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Auf zügen, von Friedr. Schiller. In der Schwanischen Buchhandlung, 1784. 8. 167 Seiten. (10 gl.) Dieses ist das dritte Trauerspiel, womit Hr. Schiller, der sich jetzt als Theaterdichter bey der Manheimer Schau spielergesellschaft aufhält, die deutsche Bühne bereichert. Aus seinen zwey ersten Stücken, zu Genua, kenn! man bereits seine Manier, kennt ihn als Maler schrecklicher Scenen, und Schöpfer Shakespearscher Gedanken, und so fin det man ihn auch hier. Zwar möchte vielleicht die Prädilection einiger Leser für seine vorigen Stücke (es geht mit den Schriften öfters, wie mit der Liebe gegen Freunde und Mädchen, wo die erste ebenfalls die stärkste zu seyn pflegt), dieses jenen etwas nachsetzen. Aber es hat würklich herrliche Scenen, und die Charaktere sind vortrefflich durchgeführt. Gothaische gelehrte Zeitungen, Gotha, 1784, 29. May. Kabale und Liebe, ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Aufzügen, von Friedrich Schiller. In Wahrheit wieder einmal ein Product, was unseren Zeiten — Schande macht! Mit welcher Stirn kann ein Mensch doch solchen Unsinn schreiben und drucken lassen, und wie muß es in dessen Kopf und Herz ausseheu, der solche Geburten seines Geistes mit Wohlgefallen betrachten kann! — Doch wir wollen nicht declamiren. Wer 167 Seiten voll ekelhafter Wiederholungen gotteslästerlicher Aus drücke, wo ein Geck um ein dummes affectirtes Mädchen mit der Vorsicht rechtet, und voll crassen, pöbelhaften Witzes, oder unverständlicher Galimathias, durchlesen kann und mag — der prüfe selbst. So schreiben heißt Geschmack und gesunde Kritik mit Füßen treten; und darin hat denn der Verfasser diesmal sich selbst über- lcoffen. Aus einigen Scenen hätte was werden können, aber alles was dieser Verfasser angreift, wird unter seinen Händen zu Schaum und Blase. — Nun sei es aber genug; ich wasche meine Hände von diesem Schiller'schen Schmutze, und werde mich wohl hüten, mich je wieder damit zu befassen! M. *) Königlich privilegirte Berlinische Staats und gelehrte Zeitung, Berlin 1784, 6. Septbr. Don Carlos. Ueber den Plan und die Anlage des Ganzen läßt sich ohne Anmaßung vor der Hand nicht urtheilen, da das, was wir in der Skizze und Ausführung vor uns haben, vielleicht noch nicht einmal den zweyten *) Verfasser dieser Kritik: Carl Philipp Moritz, damals Rector am Grauen Kloster zu Berlin.
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