Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.09.1899
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- Ausgabe
- Band
- 1899-09-18
- Erscheinungsdatum
- 18.09.1899
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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6666 Nichtamtlicher Teil. 217, 18. September 1899. Deutschland, ja sogar in England viele Fragen auf die Tages ordnung gesetzt und sogar zum Teil schon gelöst haben, an die wir in Rußland erst jetzt herantrcten. So wird z. B. in der deutschen Presse dem Verfall des Buchhandels und zwar hauptsächlich des Sortimentsbuchhandels ein besonderes Interesse zugewendct. Bei uns in Rußland werden in letzterer Zeit auch Klagen über diese traurige Erscheinung laut. Ein Buchhändler, der nicht zugleich Verleger ist, also ausschließlich Sortimentsgeschäste betreibt, geht immer mehr rückwärts, weil sein Erwerb bei der sinnlosen Kon kurrenz im Rabattgeben so klein wird, daß nicht einmal mehr die Geschäftskosten gedeckt werden Wir haben absichtlich das Rabattgcben erwähnt und wünschen, daß die Kommission bei ihrer Arbeit am Programm für den künftigen Kongreß diese wichtige Frage ins Auge fasse, an die man direkt herantreten muß ohne jeden Hintergedanken. Cs scheint, als ob man sich bei uns fürchte, von einer Sache, die der Mehrzahl am Herzen liegt, laut zu sprechen, um sich nicht dem ganz ungerechtfertigten Vorwurf auszusetzen, als ob man sozusagen in eine fremde Tasche greifen wollte. Wir haben nichts zu fürchten; es handelt sich um eine Lebensfrage.« Schon dieser Auszug zeigt den Charakter der Redaktion des -Iklliirimi.ii'l llroriiin-r,°, die seit Anfang des Jahres 1899 Herr N. Fenoult Überomnien hat. Es bekundet sich darin (wie auch in andern Leitartikeln des Blattes) Selbständigkeit der Auffassung, Jniativc und vor allem ein entschiedenes Eintreten für die Interessen der Gesamtheit — Eigenschaften, die am besten geeignet sein werden, der Zeitschrift Ansehen und damit auch Verbreitung zu verschaffen. Bei dieser Gelegenheit seien einige weitere Bemerkungen über die Zeitschrift unter der neuen Redaktion gestattet. Sie ist in ihrem belehrend-unterhaltenden Teil kein spezielles Fachblatt, wie B. das -Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel» und andere uchhändlerzeitungen, sondern ein allgemeines Litteraturblatt, das zugleich über den Inhalt und den Wert einzelner litterarischer Er scheinungen berichten will. Da scheint es uns nun ganz zweckmäßig zu sein, daß neben eigenen, von der Redaktion selbst angefertigtcn oder veranlaßten Rezensionen von Büchern jetzt häufiger als früher auch gute Rezensionen aus anderen russischen Zeitungen, bisher am meisten aus dem Moskauer Professorenblatt -Uycoirin kl-LLanoern«, mit Angabe der Quelle abgedruckt werden. Auch in der Biblio graphie, die in den Monatsausgaben nach den Wissenschaften ge ordnet gegeben wird, sind Neuerungen bemerkbar, so die neue Gruppe -Kritik und Forschung«. Aber ist eine solche Gruppe wirk lich zweckmäßig? Wir glauben, sie erschwert eher die Uebersicht, denn z. B. die in der Doppelnummer 5/6 unter jener Aufschrift aufgeführten 14 Bücher lassen sich ohne Rest in folgende Gruppen unterbringcn: Litteratur, Staats- und Volkswirtschaft, Geschichte, wo man sie auch zunächst suchen wird. Ohne eine Gruppe -Ver mischtes- geht es wohl in der Bibliographie nicht, aber in der selben Doppelnummer 5/6 erscheint sie doch zu sehr ausgedehnt. Doch das sind nur Nebensachen. Wir wünschen dem Unternehmen vor allem einen festen Bestand; der weitere Ausbau wird sich dann schon finden. Der Verein der russischen Buchhändler und Verleger hat in diesem Jahre noch eine wichtige Thatsache zu verzeichnen. Es ist der Grund zu einem Unterstützungsfond für die Mitglieder des Vereins und der bei ihnen beschäftigten Personen in Fällen der Not gelegt worden. Nach ß 2ck der Statuten gehörte es von An fang an zu den Aufgaben des Vereins, eine solche Institution zu schaffen, was aber erst jetzt möglich geworden ist. Einige be trächtliche Summen sind für diesen Fonds schon eingegangen und die Spezialstatuten desselben werden bearbeitet— unter Verwertung der Erfahrungen der buchhändlcrischen Unterstützungsvcreine in Berlin, Leipzig und Wien, die einer an sie gerichteten Bitte, zu dem ge nannten Zweck je ein Exemplar ihrer Statuten und letzten Jahres berichte einzusenden, bereitwilligst nachgekommen sind. ?. Dä8 D68lä6I'3.1/6IlIlI16ll. Lin praotisoiiss Hilksstuost kür äsn ^ntiquariatsbuoststunäsi. IlrsK. von DörltlA, Lnostbünälsr unä Antiquar. I. tlnsFabs. (PO. 60 8. u. 4 8. Ins.) I-sipiNA 1898, L. L.. Döring. 2.— no. Ein schon vor einigen Jahren, wenn wir nicht irren, von zwei verschiedenen Seiten angekündigtes Projekt finden wir nun endlich ausgeführt. Nach der leidigen Thatsache, daß Bücher, die beim Erscheinen kühn mit der Bezeichnung »1. Ausgabe« versehen werden, regelmäßig keine wirkliche 2. Ausgabe erleben, finden wir — hoffentlich zu abergläubisch — diese Angabe auch hier etwas bedenklich. Noch überraschender als diese ungewöhnliche Bezeichnung ist, daß ein Ende 1899 erscheinendes, wenigstens in den Katalogen bisher nicht aufgeführtes Buch das Erscheinungs jahr -1898- aufweist. Das Vorwort besagt, daß Gesundheits rücksichten den Verfasser verhinderten, das Buch zu dem angekün- digtcn Termin herauszugeben. Möglicherweise hängt damit auch die verspätete Versendung zusammen. — Antiquariatshandlungen, die für sich selbst die hauptsächlichsten Desiderata anderer Firmen notiert haben und diese Aufzeichnungen regelmäßig fortführen, werden das Büchlein vielleicht für entbehrlich halten, unzweifelhaft aber führt es infolge der direkten Aufforderungen des Herausgebers viele, den meisten Handlungen noch unbekannte Gesuche auf und dürfte also geeignet sein, in weiten Kreisen des Buchhandels Nutzen zu schaffen. Die unter der Rubrik -Desiderate und ständige Gesuche- aufgeführten Materien mögen, viele Unter abteilungen und besondere Werke ungerechnet, wohl auf 1000, die Zahl der suchenden Firmen auf 150 sich belaufen. Die Beteiligung der Firmen halten wir für ziemlich gering, denn, wenn auch die meisten Bücher-Gesuche möglichst bald erledigt sein wollen, so dürfte es doch wohl den meisten Buchhandlungen nicht an einzelnen Kunden fehlen, die ständig dieselbe Materie suchen, und denen durch Aufnahme der fraglichen Materie in dieses Buch gerade am besten hätte geholfen werden können. — Eine große Anzahl, z. T. gerade bedeutender Antiquariatsfirmcn hat sich an dem Büchlein nicht beteiligt, vermutlich weil zu vieles zu ihren Desideraten gehört. Sie hätten es dann allenfalls wie einige andere Firmen machen und einfach -Alles-, nötigenfalls mit näherer Angabe einiger Hauptwisscnschaften, suchen können. — Eine baldige Veraltung des Merkchens ist wohl kaum zu befürchten. Für Nachträge sind einige Seiten Raum gelassen. Solche nötigenfalls im Alphabet selbst durch Randschriften anzubringen, würden wir für zweck mäßiger halten. — Eine nicht unbeträchtliche Zahl einzeln gesuchter Werke wird aufgeführt. Wir halten dies für einen Beweis, daß diese schon öfter vergeblich gesucht und selten sein müssen. Nur in einzelnen Fällen ist anzunehmen, daß, wie dies ja bei den umfangreicheren Materien die Regel, der Suchende auch für bestimmte Werke ein größeres Absatzfeld hat. — Wenn dem -Adreßverzeichnis» der Firmen noch einmal die gesuchten Materien re., mindestens aber deren Seitenzahlen, beigefügt wären, würden wir dies für einen großen Vorzug halten. Durch nochmalige Angabe der Materien selbst freilich würde der llmfang des Buches sich mindestens verdoppelt haben. — Die Zahl der beteiligten aus ländischen Firmen — darunter zehn, die nur direkt verkehren — ist zwar nicht groß, wir schließen uns aber gern dem Wunsche des Herausgebers an, daß sein Unternehmen zum internationalen Hilfsmittel sich entwickeln möge, und wünschen vor allem, daß sein Werkchen wenigstens im deutschen Buchhandel allgemeine Ver breitung finde. Jede Buchhandlung würde nach dem vorliegenden Verzeichnis sich Hoffnung machen dürfen, diesen oder jenen Laden hüter oder auch sonstige Werke ohne Weitläufigkeiten an den Mann zu bringen. Kleine Mitteilungen. Zur Sonderbesteuerung der Warenhäuser. — Der Verband deutscher Gewerbevereine hat auf seiner Haupt versammlung zu Köln die nachstehende Resolution in Sachen der Besteuerung der Warenhäuser angenommen: »Die achte Haupt versammlung des Verbands deutscher Gewerbevcreinc stellt fest, daß die Ausbreitung der Warenbazare weitere Fortschritte gemacht hat, daß dadurch die Gefahr der Aufsaugung zahlreicher durchaus be rechtigter Existenzen des gewerblichen und kaufmännischen Mittel standes in bedenkliche Nähe gerückt ist, und hält es für dringend notwendig, dieser Gefahr so rasch als möglich entgegenzutreten. Die Versammlung erachtet aus Gründen des Allgemeinwohls, ins besondere zur Erhaltung eines lebenskräftigen mittleren und kleinen Handwerker- und Gewerbestandes, eine wirksame Besteuerung der großen Warenhäuser für dringend geboten. Die Besteuerung soll einerseits einen gerechten Ausgleich schaffen und anderseits eine zu schnelle und maßlose Vergrößerung der großen Warenhäuser verhüten. Als eine geeignete Form der Besteuerung empfiehlt die Versammlung die unverzügliche Einführung einer pro gressiv wirkenden Umsatzsteuer.» Unlauterer Wettbewerb, H l des Wettbewerbgesetzes vom 27. Mai 1896. — In der -Deutsch. Jur.-Ztg.« berichtet Oberlandesgerichtsrat Tränkner in Dresden über ein interessantes Urteil des Oberlandesgerichts Dresden vom 4. Februar 1898 betreffend reklamchafte falsche Geschäftsangaben, wie folgt: Der Beklagte betreibt unter eingetragener Firma ein kaufmännisches Geschäft (Klaviaturfabrikation, Holzhandel rc.). Neben diesem Geschäftszweige betreibt er auch den Maschinenbau. Auf seinen zur Empfehlung der -Maschinenfabrik- bcstimniten Gcschäftskartcn hat er die Bemerkung anbringen lassen: -Gegründet im Jahre 1843». Die Klägerin, die ebenfalls Maschinen gleicher und verwandter Art herstcllt, wie der Beklagte, erhob Klage wegen unlauteren Wett bewerbs auf Unterlassung der Vertreibung der Geschäftskarten mit der obigen Angabe. Der Beklagte wurde antragsgemäß verurteilt. Es wurde zunächst fcstgestellt, daß der Beklagte den Maschinenbau nicht schon im Jahre 1843, sondern zu
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