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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.09.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-09-20
- Erscheinungsdatum
- 20.09.1899
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- Deutsch
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6730 Nichtamtlicher Teil. 219, 20. September 1899. Der Vorsitzende bittet, den Kassierer zu entlasten. (Geschieht.) Zu Punkt 4 der Tagesordnung übergehend: »Antrag des Ausschusses, die Kosten für den für die Kom mission des Börsenvereins zur Behandlung der Lehrlingsfrage vom Ausschuß gewählten Delegierten zu bewilligen«, bemerke er, daß Ihr Ausschuß nicht in der Lage war, die Wahl des Delegierten bis zur Generalversammlung zu verschieben, da der Name desselben bereits bis 31. Mai dem Börsenverein gemeldet werden mußte. Die Wahl fand deshalb im Aus schuß statt und fiel auf Herrn Kurtz-Stuttgart, der der Lehr lingsprüfung nicht unsympathisch gegenüberstehe. Es würde sich nur darum handeln, die Kosten, die ca. 115 ^ ausmachen, zu bewilligen. Herr E. Werlitz-Stuttgart. Während der Ausschuß sich der Lehrlingsprüfung gegenüber früher ablehnend verhalten habe, sei jetzt ein Mitglied gewählt worden, das für die Sache sei. Er frage, ob der Delegierte auch die Mehrheit der Versammlung hinter sich habe. Der Vorsitzende. Der Ausschuß sei von der Ansicht ausgegangen, einer von der Mehrheit des deutschen Buch handels beschlossenen Angelegenheit seine Unterstützung nicht zu versagen, und habe deshalb einen Herrn gewählt, der der Lehrlingsfrage von jeher Interesse entgegengebracht und die Absicht habe, dieselbe unbefangen zu prüfen. Herr Engelhorn-Stuttgart. Abgesehen von der Per sonenfrage, — Herr Kurtz wäre ihm für dieses Amt recht, — sei er dafür, einen Gegner zu entsenden. Nach seiner Ansicht würde bei den Verhandlungen nichts herauskommen. Herr Werlitz-Stuttgart. Er unterstütze den Vorschlag des Herrn Engelhorn. Herr Wittw er-Stuttgart. Herr Kurtz möge sich erst äußern, wie er sich zur Lehrlingsfrage stelle. Herr Kurtz-Stuttgart. Der Handelsverein, dessen Aus schuß er angehöre, habe Lehrlingsprüfungen veranstaltet. Es habe sich herausgestellt, daß ein Examen fördernd einwirke. Me jungen Leute, die es bestanden, haben immer Carriere gemacht. Er sei auch für eine Prüfung im Buchhandel. Diese könne selbstverständlich nur eine freiwillige sein. Wenn die Versammlung einen entschiedenen Gegner wünsche, so schlage er Herrn Bonz vor. Der Vorsitzende. Er halte Herrn Kurtz für den geeignetsten Mann, da er ruhig urteile. Ein Sortimenter sei jedenfalls wünschenswert. Herr Steinkopf-Stuttgart. Von Lehrlingsprüfnngen sei er kein Freund. Die kaufmännische Prüfung sei Lvkalsache. Beim Buchhändlerexamen werde nichts herauskommen, da die Anforderungen zu verschiedene seien. Herr Engelhorn-Stuttgart. Er stelle den Antrag, einen Gegner der Prüfung abzusenden. Herr Werlitz-Stuttgart schlägt vor, überhaupt keinen Delegierten zu schicken. Herr Engelhorn-Stuttgart. Er müsse auf den Vor schlag des Herrn Werlitz erwidern, daß die Absendung eines Delegierten doch nicht umgangen werden sollte. Die Kommission sei nicht niedergesetzt, um endgiltige Beschlüsse zu fassen, sondern zur Beratung, ob es sich empfehle, der Sache näherzntreten. Er sei dafür, daß gerade ein Gegner ge schickt werde. Der Vorsitzende läßt über den Antrag des Herrn Engel horn abstimmen. Derselbe gelangt zur Annahme. Auf Vorschlag des Vorsitzenden wird sodann Herr Stahl- Stuttgart als Gegner der Lehrlingsprüfung zum Delegierten gewählt, der die Wahl annimmt. Herr Büchle-Stuttgart. Das Ergebnis der Neuwahl für den Ausschuß sei folgendes: Herr Bonz 36 Stimmen, Herr Frey 41 und Herr Kurtz 37. Herr Alfred Kröner erhielt 5 Stimmen. Der Vorsitzende. Er danke für das Vertrauen und nehme die Wahl an. Seine Wiederwahl habe ihm gezeigt, daß nicht der ganze Verein, sondern nur ein kleiner Bruchteil gegen ihn sei. Die Herren Frey-Ulm und Kurtz-Stuttgart nehmen ihre Wahl ebenfalls dankend an. Zu Punkt 5 der Tagesordnung bringt Herr Stahl- Stuttgart einen Fall vor, daß ein Verein von ihm auch bei Zeitschriften 5 Prozent Skonto verlangte. Da andere Firmen diesen gewährt hätten, sei er gezwungen gewesen, dies auch zu thun. Er bitte den Vorstand, bei dem betreffenden Verein vorstellig zu werden. Dies wird zugesagt. Der Vorsitzende schließt darauf die Generalversammlung. Schluß 11 Uhr 45 Minuten. Heinrich Krüger, Sekretär d. Württ. Buchhändlervereins. K'eine Mitteilnnnen Postpaketverkchr mit den Vereinigten Staaten von Amerika. — Der Reichs-Anzeiger enthält in seiner neuesten Nummer folgende amtliche Bekanntmachung: Vom 1. Oktober ab können Postpakete ohne Wertangabe und ohne Nach nahme bis 5 ky Gewicht nach den Vereinigten Staaten von Amerika versandt werden. Auch eingeschriebene Pakete sind zu lässig. Die Postpakete müssen frankiert werden; die Taxe beträgt für Pakete bis 1 kx; 1 ^ 60 H, über 1 bis 5 2 ^ 40 4. Sollen die Pakete unter -Einschreiben» versandt werden, so tritt eine Einschreibegebühr von 20 -ß hinzu. Ueber die sonstigen Versendunqsbedinqunqen erteilen die Post anstalten Auskunft. Postanweisungen aus Frankreich. — Für die nach Deutschland gerichteten Postanweisungen aus Frankreich ist der Auszahlungskurs anderweit festgesetzt worden, und zwar werden fortan in Deutschland 100 ^ für je in Frankreich auf Post anweisungen zur Einzahlung gelangte 125 Frcs. ausgezahlt; bis her rechnete man 124 Frcs. 100 Die Papierindustrie im Jahre 1898 im Herzogtum Anhalt. — Der Dessauer Handelskammerbericht spricht sich über die Lage des Papiergeschäfts im vergangenen Jahre folgender maßen aus: Obgleich von einer Ueber-Erzeugung an Papier nicht die Rede sein kann und so ziemlich alle Fabriken vollauf beschäftigt sind, so hat doch die schon seit längeren Jahren betriebene Preisdrückerei immer noch nicht ihr Ende erreicht, sodaß ein lohnender Verdienst kaum noch herauszurechnen ist. Die großen Aktien-Papicrfabriken die Surrogate, wie Holzschliff und Zellstoffe, für eigenen Bedarf billig Herstellen, verteilen allerdings durchschnittlich noch 7 bis 8'/, Dividende; die kleineren Fabriken aber, die diese Surrogate kaufen müssen, sind übel daran. Da ein geschlossenes Vorgehen der Fabrikanten behufs Preisverbesserungen wiederholt an gestrebt, aber nicht zu erreichen ist, so ist keine Hoffnung vor handen, daß die heikle Lage des Papiermarktes günstig beeinflußt werden könnte; überdies steigen Chemikalien und Arbeitslöhne immer mehr im Preise. Der Absatz von Strohpapier imJnlande war beschränkt. Ebenso war die Ausfuhr nach Amerika infolge des spanisch-amerikanischen Krieges fast während des ganzen Jahres vollständig unterbrochen. Erst zu Ende des Jahres ist darin wieder eine geringere Besserung eingetreten. Das ganze Jahr hindurch herrschte nach Pappen starke Nachfrage, sodaß die Be triebe voll beschäftigt waren. Nur eine kurze Zeit während des spanisch-amerikanischen Krieges schien eine Stockung einzutrcten; diese fand aber bald ihre Ausgleichung. Leider waren die Preise fortgesetzt so gedrückt, daß der geschäftliche Nutzen äußerst beschränkt wurde, zumal die Arbeitslöhne erhöht werden mußten. Die Fabriken, die Stroh verarbeiten, hatten wenigstens in dessen niedrigen Preisen eine teilweise Schadloshaltung, was bei der Verarbeitung von Holz nicht der Fall war. Universitätswesen. — Die philosophische Fakultät in Halle hat Frau Agnes Smith-Lewis, die den syrischen Kodex der vier Evangelien in dem Kloster aus dem Sinai entdeckt und in Gemeinschaft mit ihrer Schwester Margaretha Dunlop Gibson herausgegeben hat, Ehrenhalber zum Doktor der Philosophie promoviert. — Unter den überaus zahlreichen und reichhaltigen Stiftungen, die der Universität zu Paris zur Verfügung ge stellt worden sind, nimmt eine Schenkung aus dem vergangenenJahre einen ganz besonderen Platz ein. Ein ungenannter Geber hatte der * Pariser Hochschule 75000 Frcs. angewiesen mit der Bestimmung, daß
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