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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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222, 23. September 1899. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 6833 ein Preis von 100 ^ versprochen wurde. Aus allen Teilen des Landes liefen Antworten mit Vorschlägen ein. Nach kurzer Zeit erhielt jeder von den Bewerbern einen Brief, worin ihm angezeigt wurde, daß er sich unter den fünf Auserwählten befinde, unter die der Preis verteilt werden würde. Nach Einsendung von 15 sb. als Jahresbeitrag für die zu gründende Zeitung würde der -glückliche Gewinner- einen Check auf seinen Gewinnanteil erhalten. Ein Menge von naiven Leuten ließ sich auf diese Weise zur Ab sendung des verlangten Geldes bestimmen. Natürlich hörten die unglücklichen Opfer der betrügerischen Spekulation nichts mehr von ihrem Gewinn. Einem Detektiv gelang es, den unternehmenden Schwindler bei der Empfangnahme von Briefen zu überlisten. Es ist ein sechsundfünfzigjähriger Mann, der gegenwärtig be schäftigungslos herumqcht und sich ohne viel Anstrengung zu einem Verdienste verhelfen wollte. Sprechsaal. Zum Noviläten-Vertrieb. Es wird viel geklagt und es ist auch schon viel geschrieben worden über den lässigen Vertrieb der Novitäten und dessen geringen Nutzen, ich glaube gber, diese Klagen würden verstummen, wenn die Novitäten rationeller vertrieben würden, und ich erlaube mir daher- den Herren Kollegen vom Verlag sowohl, als auch denen vom Sortiment einen Vorschlag zu unterbreiten. Während meiner Gehilfenzeit lernte ich in einer großen, sehr geachteten Sortimentsbuchhandlung nachstehende Einrichtung kennen. Nachdem die Novitäten ausgepackt waren, erhielt sie der Chef oder dessen stellvertretender Gehilfe zum Auszeichnen und schrieb dabei ans die Faktur gleich die Namen der Interessenten, worauf ein Lehrling den ersten Namen auf einen Zettel oder Makulatur- limschlag notierte und in das betreffende Buch steckte, resp. das Buch in den betreffenden Umschlag legte. Nachdem die Novitäten an diese Adressen versandt waren, nahm der Lehrling die Fakturen wieder vor, legte über jede Novität einen sogenannten Novitäten zettel (aus Konzeptpapier, 85 mm hoch, 70 mm breit) an, auf dem er Autor, Titel, Ordinär-, Netto- und Barpreisc und links davon den Verlagsort, rechts den Verleger und schleßlich auch die Anzahl notierte, dann wurde ein Strich gemacht und der Reihe nach darunter die auf der Faktur vermerkten Namen der Interessenten verzeichnet. Beim ersten Namen wurde der Tag der Expedition, also der Tag des Eintreffens der Bücher, notiert. Diese so angelegten Zettel wurden in einem passenden Kasten, alphabetisch geordnet, auf bewahrt. Kam nun von einem Kunden eine Ansichtssendung zurück, so wurde sie ausgethan, und falls etwas behalten war, dieses auf dem Novitätenzcttel mit -beh.- bezeichnet. Aus dem Zettel war nun für die Folge gleich ersichtlich, ob noch Interessenten vorhanden waren, ob weitere Exemplare nachbczogen werden mußten und wie, da bar vielleicht billiger. Die nachbezogenen Exemplare wurden mit Datum der Faktur auf dem Novitätenzettel auch ein getragen, damit gleich zu ersehen war, wieviel Exemplare im ganzen da sein mußten. Hatte der Kunde etwas als nicht behalten bezeichnet, und das Buch fehlte jedoch, so wurde durch ein eigens dazu vorhandenes Formular angefragt und dieses auch auf dem Novitätenzcttel vermerkt. Die zurückgekommenen Novitäten ordnete sich der Lehrling nach dem Alphabet und expedierte in der gleichen Weise an die weiteren auf dem Novitätenzcttel vermerkten Interessenten. Waren auf diese Weise alle Interessenten bedacht worden, so erhielt der Chef den Novitätenzettel wieder, um zu sehen, ob vielleicht der eine oder andere Interessent übersehen war. Auf diese Weise kam es vor, daß einzelne Novitäten ein ganzes Jahr hindurch liefen, sie wurden aber, da ihre Verschreibung einmal Spesen verursacht hatte, auch richtig ausgenutzt. Sechs Jahre lang habe ich als Besitzer einer Sortimentsbuch- hnndlung diese Praxis des Novitätenvcrtriebes ausgeübt und ich kann sagen, daß ich mich über einen schlechten Erfolg nicht zu be klagen gehabt habe. Diese Novitätenzettel haben aber noch ändere Bedeutung für den Sortimenter: 1.) hat er eine genaue Uebersicht, was er von Novitäten am Lager hat; 2.) wenn jemand nach einer Novität fragt (oder sie vom Verleger zurückverlangt wird), weiß er sofort, wer diese zur Ansicht hat, und kann sie gleich zurückholen lassen und seinen Kunden schnellstens befriedigen; 3.) hat er in einem zweifel haften Fälle zur Ostermesse einen Anhalt, ob verkauft oder noch ausstchend, und 4.) erscheint oft zu einem wissenschaftlichen Werke noch nach Jahren ein Anhang oder eine neue Folge, ohne daß dies aus dem Hauptwerk zu ersehen war, sodaß auch keine Kontinuationsliste angelegt worden ist — nun braucht bloß der Novitätenzcttel herausgenommen zu werden, um zu sehen, wer das Hauptwerk gekauft hat, und hierdurch sieht der Kunde wieder, daß er aufmerksam bedient wird. Mein Vorschlag geht nun dahin, daß sich alle Sortimenter solche Novitätenzcttel selbst aulegen, oder aber, was ich für noch besser halte: die Verleger geben beim Versenden jeder Novität je ein Exemplar der nachstehenden drti Novi tätenzettel mit, und zwar den ersten in folgender Form: LücktnASv, voll. I'rok. I)r, 14.: Lareus äsr topoArapbisebsn Xnatomis. 4. ^uü. Lsarb. v. Assist. Dr. JVtlb. Döksr. Nit 80 «um Mil. in Darben ausAstübrtsn XbbiläAv. Ar. 8". (223 :160 mm. XII, 221 8.) Nünsbon, 1. I?. Dsbmann's Verl. n. 9.— (495 Ar); Aöb. n. 10.— (578 Ar.) am.. srbaltsn Dx.... L o... kost... bar 6.75 6.50 11/10 untsr Lsr. äss Dinbanäse 7.50 7.20 (Raum zum Aufträgen der Interessenten.) für den Novitätenvertrieb und gleichzeitig zur Anlage eines alphabetischen Zettel-Lagerkatalogs der Novitäten; den zweiten in folgender Form: Lnutornts, topoArapbisobs. RüäiinASr, veil. Drok. Dr. 14.: Dursus äsr toxoAraxbisebsn ^natomis. 4. ^.uti. Dsarb. v. Assist. Dr. IVilb. Ilöksr. Nit 80 rum Mtl. in Darbsn ausAskübrtsn XbbiiäAv. Ar. 8". (223 :160 mm. XII, 221 8.) Nünobsn, I. I?. I.sbmann's Vsrl. n. 9.— (495 Ar); Asb. n. 10.— (578 Ar). als Schlagwort-Katalog zu verwenden; den dritten in folgender Form: NitätnAsr, veil. i'rok. Dr. 14.: Onrsus äsr topvArapbisobsn Anatomie. 4. Xntt. Doarb. v. Unstet. Dr. IVilb. Ilöksr. Nit 80 rum Mä. in Darben aneAstnbrtsn XbbiiäAv. Ar. 8". (223 :160 mm. XII, 221 8.) Nünobsn, I. D. Dsbmann's Verl. n. 9.— (495 Ar); Asb. n. 10.— (578 Ar) zur Anlage eines Verlagskatalogs auf Zetteln. Bei diesen von den Verlegern herzustellenden Novitätenzettcln habe ich die Größenverhältnisse, Stärke und das Gewicht der Bücher hinzugefügt für etwaige direkt zu beziehende Nach bestellungen. Natürlich müßten sich vorher die Verleger über eine bestimmte Größe und Ausführung der Zettel einigen. Die Belastung der Verleger durch diese Zettel ist eine so geringe, daß dieselben durch den rationellen Novitätenvertrieb und den erzielten Mehrabsatz sehr schnell entschädigt würden. Um eine Gleichheit in Satz und der ganzen Ausstattung zu erhalten, wäre es sehr wünschenswert, wenn diese Nooitätenzettel natürlich auf Kosten der Verleger in einer Centrale hergestellt und vor dem allgemeinen Versand der Novitäten sämtlichen wirklichen Sortimentsbuchhandlungen gratis zugestellt würden. Bei der Herstellung der Novitätenzettel in einer Centrale könnte aber nur die I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Katalog- Konto, in Frage kommen und würden sich da auch diese Zettel wohl am billigsten Herstellen lassen, weil diese den Satz bereits hat. Allerdings müßten die Verleger die Novitäten der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung vor der allgemeinen Versendung zu- stcllen, damit die Novitätenzettel spätestens mit den Novitäten bei den Sortimentern eintreffen. Auch wäre der Novitätenzettel gleichzeitig eine letzte Mahnung für die säumigen Sortimenter, die trotz Cirkular und Inserate nicht bestellt haben. Es würde mich freuen, wenn Verleger und Sortimenter im beiderseitigen Interesse, vielleicht auch die Verleger- und die Kreis- und Ortsoereine diesem Plane näher treten und sich darüber äußern wollten. L. L., ein Verleger, der vor zehn Jahren elf Jahre Sortimenter war. EechsmiblechzW« Jahrgang. 910
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