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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18960428
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1896
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-Ich brauche Ihnen nur die Namen dieser Heimgegangenen Kollegen zu nennen, und es wird in Ihnen der Schmerz über den herben Verlust, den der Berliner Buchhandel durch den Tod dieser werten Männer erlitten hat, von neuem lebendig. Nur einer von ihnen, Herr Schultze, hat den Segen eines hohen Alters erfahren, die anderen vier, Fritz Borstell, Carl Habel, Hans Hertz, Professor Gustav Langenscheidt, sind uns in den Jahren rüstiger Manncs- lrast entrissen, als wir hoffen durften, daß sie noch lange in unserer Mitte wirken und schaffen würden. Von ihnen allen läßt sich das Gleiche sagen: Durch eigene Kraft waren sie geworden, als was wir sie kannten, hervorragend tüchtige Buchhändler, deren Namen allezeit im Berliner Buchhandel mit Ehren werden genannt werden. Besonders sei aber auch an dieser Stelle noch der Herren B o r st e l l, Habel undHcrtz dankbar und ehrend gedacht, die, wo immer der Ruf an sie erging, ihre Kraft in den Dienst der Gesamtheit gestellt haben, und die vielen unter uns liebe Freunde gewesen sind. Viel zu früh sind sie alle dahin geschieden, ihr Gedächtnis aber wird bei uns allezeit in Ehren bleiben. Des zum Zeichen bitte ich Sie sich von Ihren Plätzen zu erheben. -Eingetrelen in die Vereinigung sind, nach der Reihenfolge ihrer Aufnahme genannt, die Herren Arthur Dudck (Geschäfts führer der Concordia Deutsche Verlags-Anstalt), Ernst Haase, Felix Heinemann (Verlag der Romanwelt), Carl Langen scheidt (Langenscheidt'sche Verlagsbuchhandlung), R. Schuster (Schuster L Löffler), Will,. Moeller, Carl Stangen (Carl Stangen's Reise-Bureau), C Th. Kehrbach (I. Harrwitz Nachf.i, Walter Prausnitz, E. Schilkc (Direktor der Aktien-Gesellschaft -Gutenbcrg-), M. Krayn (Fischer's lechnol. Verlag), G. Rhodius (Diickior der Tcssarolypic - Aktien - Gesellschaft), Or. E. Ebering (C. Vogr's Verlagsbuchhandlung). -Ich heiße diese Herren, soweit sie in unserer Versammlung anwesend sind, iin Namen der Vereinigung herzlich willkommen und gebe der Hoffnung Ausdruck, daß sie unseren schönen Berus als lebendige Glieder angehörcn werden, die bereit sind, auch für dessen Gesamlintcressen milzuarbeiten, wenn der Ruf hierzu an sie ergeht. -Das Vermögen der Vereinigung hat sich in dem vergangenen Jahre, wie Sie noch aus dein Bericht des Herrn Schatzmeisters ersahrcn werden, um 500 Mark erhöht, die wir in 3 konso lidierter preußischer Staatsanleihe angelegt haben, es beträgt jetzt insgesamt 1900 Mark. -Ich habe Ihnen hiermit in großen Zügen von unserer Thätig- keit im vergangene» VcrcinSjahre berichtet; daneben haben uns noch manche kleine Sorgen beschäftigt, die in den verschiedenen Vorstandssitzungen beraten und erledigt wurden. Möge auch diese bescheidene Arbeit dem Berliner Buchhandel Nutzen bringen, und möge in dem nun beginnenden neuen Jahre der Arbeit jedes ein zelnen unter uns der Segen nicht fehlen, der redlicher Mühe wohl verdienter Lohn istl- Dcr hiernach von dem Schatzmeister, Herrn Prager, erstattete Rechnungsbericht meist ein Gcsamtvermögen, bar und in Staalspapiercn, von 2266,43 Mark nach Nach Prüfung der Kassensührung durch zwei Mitglieder wird dem Vorstände für das vergangene Pereinsjahr einstimmig Ent lastung erteilt. Bei der darauf folgenden Vorstandswahl werden die bis herigen Vorstandsmitglieder durch Zuruf wiedergewählt Die Besprechung der aus der Tagesordnung der Haupt versammlung des Börsenvereins stehenden Anträge ergab im allgemeinen die Zustimmung der Versammlung. Nur an den Antrag des Bürsenvcrcinsvorstandes, den Entwurf einer Rest- buchhandelsordnuug betreffend, knüpfte sich eine Aussprache, als deren Ergebnis schließlich folgende von Herrn Rühe ein- gcbrachte Resolution einstimmig angenommen wurde: »Die Versammlung erklärt, daß nach ihrer Ansicht der im Börsenblatt Nr 29 vom 5 Februar d I. veröffentlichte Entwurf einer Rcstbuchhandelsordnung die Frage des Rcslbuchhandcls in befriedigender Weise löst, und sie bedauert, daß der Vorstand des Börscnvereins sich diesem Entwurf gegenüber ohne Angabe von Gründen ablehnend verhält». Der von dem Vorstande vorgelegte Entwurf der abge- ünderten Satzungen wurde angenommen und danach beschlossen, daß der vom Vorstände erstattete Jahresbericht den Mit gliedern gedruckt zugcsandl werden solle. Damit war die Tagesordnung erledigt, und der Vor sitzende schloß die Versammlung um 10'/z Uhr mit dem Aus druck des Dankes für die rege Beteiligung. Das Varsortiment von heute. Sieben Thesen eines wissenschaftlichen Verlegers. l. Der Bau des deutschen Buchhandels, wie er in den Satzungen des Börsenvereins und der buchhändlerischen Ver kehrsordnung festgelegt ist, beruht auf dem unmittelbaren Verkehr des Verlegers mit dem Sortimenter. Das Ein schieben des Zwischenhandels in diesen Verkehr bedeutet einen Rückschritt und ist geeignet, das Gebäude des deutschen Buch handels zu untergraben. II. Die durch das Barsortiment dem Sortiment erwachsenden Bequemlichkeiten stehen in keinem Verhältnisse zu den Lasten, die dem Verleger dadurch auferlegt werden. Die Nützlichkeit des Barsortiments für den Verlag ist nicht erwiesen Das Barsortiment kann sich nur mit dem Vertrieb von Werken befassen, die ihre Gangbarkeit offensichtlich in sich selbst haben Schwer verkäufliche Werke werden durch das Barsortiment nicht gangbar gemacht. III. Durch den Zwischenhandel des Barsortiments werden die Preise der Bücher verteuert Je mehr der Geschäfts umfang des Barsortiments wächst, ein je größerer Teil der einzelnen Werke durch Partiebczug des Barsortiments abge setzt wird, um so höher kalkuliert sich für den Verleger der Durchschnittspreis eines Exemplars. Es bleibt dem Verleger schließlich nichts übrig, als die ihm durch das Barsortiment auferlegte Steuer, den ihm entzogenen legitimen Gewinn, durch eine Erhöhung des Ladenpreises wieder einzubringen. IV. Der Zwischenhandel des Barsortiments lockert die Be ziehungen zwischen Verlag und Sortiment Der Sortimenter gelangt leicht zu dem Glauben, daß er des Verlegers nicht mehr bedarf, weil er - dessen Bücher alle aus dritter Hand beziehen kann, und der Verleger anderseits läßt infolge davon dem Sortimenter nicht mehr die Achtung und Rücksicht nahme zu teil werden, auf die letzterer Anspruch hätte, wenn er seinen Bedarf vom Verleger bezogen haben würde. V. In dem Maße, wie der Sortimentsbuchhandel den Ver kehr mit den Zwischenhandel aus Bcquemlichkeitsrücksichten in Anspruch nimmt, in dem gleichen Maße geht er der Rück sichtnahme und des Interesses des Verlages für Förderung der von den Orts- und Kreisvereinen gepflegten Bestrebungen verlustig. VI Dadurch daß der Verlag einen großen Teil seiner direkten Verbindungen einbüßt, dadurch, daß er nicht mehr weiß, wohin seine Bücher sich verkaufen, verliert er das Gefühl da für, wo er den Absatz zu pflegen oder ihm nachzuhelsen, und wo er für neue Unternehmungen Absatz zu suchen hat. Die Befürchtung ist nicht ausgeschlossen, daß der Verlag mit der Zeit in ein Abhüngigkeitsverhältnis zu einigen wenigen Gros sisten kommt, die schließlich selbst ihre Bedingungen machen werden. VI l. Das Barsortiment hat zu einer Zeit, wo der Verlag sich teilweise noch auf dem Standpunkte befand, seine Werke nur
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