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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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7040 Nichtamtlicher Teil. ^ 227, 29 September 1899. vor Augen, und das Interesse, das sie bieten, ist weniger ein künstlerisches als ein kulturhistorisches. Wir lernen hier allerlei Illustrationen für die damalige Volkslitteratur: Bibel, Kalender, Schwänke, Legenden, Narrenspiegel- und Eulenspiegelausgaben u. a. m. kennen. Es finden sich dar unter recht seltene Schnitte, deren Vorkommen gar nicht oder nur mit großen Mühen bestimmt werden konnte. Als Teil stücke größerer Serien von Holzstöcken zur Illustrierung größerer Sachen sind hervorzuheben acht Holzschnitte zu einer Straßburger Ausgabe des Salomon und Marcolf, die höchst wahrscheinlich die Vorlagen für die Illustrationen der 1580 von Peter Schmid gedruckten Mülhauser Ausgabe abgegeben haben; ferner zwölf Holzstöcke zu einer Straßburger Eulen spiegelausgabe, die ganz verschollen zu sein scheint, da die bekannte, unter den »Neudrucken deutscher Litteraturwerke des 16. und 17. Jahrhunderts« 1885 reproduzierte die übrigens nicht schlechten Bilder vermissen läßt; weiter elf Holzstöcke, die vielleicht zu einer Straßburger Ausgabe der schönen Melusine gedient haben; endlich fünfzehn, in ihrer Ausführung verschiedenartige Schnitte zum Siegfriedslied, vielleicht 1580 bei Müllers Erben in Straßburg gedruckt; und neun Schnitte, die sich nachträglich noch als Illu strationen eines kleinen Katechismus von Luther, 1560 von Samuel Emmcl gedruckt, haben Nachweisen lassen. Die im Juli dieses Jahres erschienene Schlußfolge des Werkes bringt Holzschneiderarbeiten des 16., 17. und 18. Jahrhunderts, meist aus verschollenen Einblattdrucken, Kate chismen, Gesangbüchern, Volksbüchern, Gebets- und Wall fahrtszettel rc. aus Straßburger Druckereien. Eingeleitet wird der Band durch den Abdruck eines abgehobelten Schnittes, den der Herausgeber für den ältesten Holzstock seiner Sammlung hält. Er ist der Meinung, daß das Bild, dessen früheren Zustand man aus seiner jetzigen Verfassung kaum rekonstruieren kann, und dessen Alter meines Erachtens doch sehr schwer zu bestimmen ist, eine Lucidariusausgabe geschmückt habe. Auch von den meisten der übrigen, in ihrer großen Mehrzahl kleineren Schnitten lassen sich nur Ver mutungen bezüglich ihrer Verwendung aufstellen. Es ist begreiflich, daß sich von der eben näher bezeichneten Volks litteratur fast nichts mehr erhalten hat. Nur vereinzelt findet man darunter feiner ausgesührte Stücke; die Mehrzahl stammt von unbekannt gebliebenen Meistern der Holzschneide kunst niedern Grades. Gleichwohl bieten die Abdrucke für die Geschichte des Holzschnittes interessante Beiträge, weshalb auch ihre Veröffentlichung dankenswert bleibt, wie denn überhaupt der Herausgeber seine Verdienste um die Er forschung der frühen Leistungen graphischer Kunst durch die ganze Publikation in anerkennenswerter Weise ver mehrt hat. 6. 8. Kleine Mitteilungen. Post. Vom 1. Oktober ab sind im Verkehr mit den britischen Koloniecn: Falkland-Jnscln,Gambier,, Guyana, Hongkong, Jamaica, Lagos^ Neu-Fundland, St. Helena und Trinidad (einschließlich Tobago) Wertbriefe zugelassen. Der Höchstbetrag der Wert angabe ist für Wertbriefe nach den Falkland-Inseln auf 1000 ^ (— 1250 Frcs.), für Wertbriefe nach den anderen Kolonieen auf 2400 ^ (-- 3000 Frcs.) festgesetzt. Warenhäuser und Konsumvereine. — Der Verein für Sozialpolitik, der soeben in Breslau getagt hat, beschäftigte sich in seiner Sitzung vom 27. September unter dem Vorsitz von Professor Schm oller in längerer Erörterung mit den Großbazaren und den Konsumvereinen. Es wurde nntgeteilt, daß der Ausschuß des Vereins beschlossen habe, eine Erhebung über den Detailhandel anzustcllen. Obligatorische Kronenrechnung in Oesterreich. — Zur Einführung der obligatorischen Kronenrechnung in Oesterreich empfing die Neue freie Presse folgende Zuschrift: -Nach den eben vublizierten Ausgleichsgesctzen wird bekanntlich mit 1. Januar 1900 die Kronenwährung eingeführt. Für solche Kaufleute, deren Ge schäftsjahr mit Ende des Jahres endigt, und die somit am 1. Januar 1800 neu zu buchen beginnen, hat diese Aenderung gewiß keine besondere Schwierigkeit. Anders liegen jedoch die Verhältnisse bei solchen Kaufleuten und Handelsgesellschaften, deren Geschäftsjahr, wie dies beispielsweise bei vielen Aktien-Gesellschaften der Fall ist, mit dem Kalenderjahre nicht zusammenfällt. Man wird zugeben müssen, daß eine derartige Umgestaltung der Handelsbücher, mitten in der Geschäftsperiode, zu Weiterungen und Ungelegen heiten führt und insbesondere auch außerordentlich zeitraubend ist. In dieser Hinsicht hätte es sich wohl empfohlen, eine Ueber- gangsbestimmung zu schaffen, die leider fehlt, etwa dahingehend, daß für jene Kaufleute, und vor allem für jene zur öffentlichen Rechnungslegung verpflichteten Unternehmungen, deren laufendes Geschäftsjahr erst nach dem 1. Januar 1900 endigt, die Ver pflichtung zur Führung der Bücher in Kronenwährung erst mit dem neuen Geschäftsjahre zu beginnen hat. Es wäre überaus dankenswert, wenn das Ministerium sich zu einer solchen nach träglichen Verfügung bestimmt finden würde.- Beschlagnahme. — Aus Nürnberg wird der Allgemeinen Zeitung unter dem 27. September gemeldet, daß die Staats anwaltschaft in dortigen Buchhandlungen die Graßmannsche Bro schüre -Die Moraltheologie des heiligen Liguori» beschlag nahmen ließ.« Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: LataloZo des antiquarisodsv LüoüsrlsAsrs von U. Hamborg in drsrks vald: dir. 116: ^lts Ossodiodts. rkrodüologig. (LaodtraA ru Lat. 115. Llassisods UüiloloAis und Orisntalia.) 8". 10 8. 836 kirn. „ 117: Klsdwiv, bauptsäolrliolr Azmaskologfisolw l^srlco. 8". 12 8. 308 Lrn. „ 118: Ossodiobts und 6ooAraxüis. Uomsrania. Nilltaria. LulturASsoüioüts. Ztäätsanslolrtsn. 8". 98 8. 2638 Lrn. » 119: IlwolciAio. Rdilosopdis. Usbraioa, u. dudaioa. Orisn- talia. 8°. 73 8. 2306 Lrn. blsussts Lr vordem K6N kostbarer und ssltsnsr IVsrlcs und L.utc>- Zrapdon. LataloA XXIV von 1. Hallo, Antiquariat in Nünodon. gr. 8". 41 8. 571 blrn. mit lndaltsvsrroioünis. Beseitigung von Stockflecken aus Papier. — Die Papierzeitung bringt nach der Leipziger Zeitung das nachfolgende Rezept, um stockfleckige Kupfer- und Stahlstiche wieder wie neu herzustellen: In ein halbes Liter Wasser giebt man 30 Gramm pulverisiertes phosphorsaures Natron und bringt das Wasser zum Sieden; hierauf gießt man es in eine flache Schale, die zur Auf nahme des zu reinigenden Stiches bestimmt ist, und legt letzteren hinein. Je nach dem jeweiligen Zustande des Stiches nun läßt man diesen einige Stunden, wenn nötig, auch einen bis zwei Tage in dieser Lösung liegen, spült ihn dann mit ganz reinem Wasser vorsichtig nach und hängt ihn zum Trocknen aus oder legt ihn auch auf reines Fließpapier zum Trockenwerden. Das Papier wird dadurch nicht im geringsten angegriffen; es erscheint nach dieser Prozedur vollständig gereinigt; Vergilbung und Stockflecke verschwinden davon vollständig. Die Lösung ist geruchlos und hat eine überraschende Wirkung. Das Verfahren sei jedem anderen vorzuziehen. Fachzeitungs-Jubiläum. — Die -Oesterreichisch-ungarische Gasthauszeitung- beging am 15. d. M. die Feier ihres fünfund zwanzigjährigen Bestehens. Das genannte Fachblatt trat im Jahre 1874 als -Oesterreichisch-Ungarische Hotel- und Reisezeitung« ins Leben, führte später den Titel -Oesterreichisch-ungarische Kaffee- und Gasthauszeitung» und wurde im Jahre 1882 zum offiziellen Organ der Wiener Gastwirte-Genossenschaft erklärt, bei welchem Anlasse der Titel in -Oesterreichisch-ungarische Gasthauszeitung umgewandelt wurde. Dieses Fachblatt gab im Jahre 1884 die Anregung zur Begründung des Oesterreichischcn Gastwirtcverbands. Der Begründer dieses angesehenen Fachblattes, Herr Sigmund Pollak, ist vor fünf Jahren gestorben; es wird seit dieser Zeit von S. Pollak's Erben (B. Pollak) weitergeführt. Aus dem Antiquariat. — Die reichhaltige klassisch-philo logische Bibliothek des Herrn Ober-Regierungsrats und Provinzial- Schulrats Professor vr. Carnuth in Königsberg ist in den Besitz des Antiquariats von M. Edelmann in Nürnberg über gegangen. Feuerwehr-Ausstellung. — Eine internationale Aus stellung über das Feuerlöschwesen, einschließlich der einschlägigen Litte r atu r, wird anläßlich des fünfzigjährigen Bestehens der Berliner Feuerwehr im Jahre 1900 in Berlin veranstaltet werden.
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