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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1899
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- Deutsch
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Die rücksichtlich der Einreichung gerichtlicher Anmeldungen erforderlichen handschriftlichen Zeichnungen sind auch in den Fällen der Einreichung ihrer gerichtlichen Abmeldungen gesetz lich vorgeschrieben. Die Abgabe der Unterschrift hat indes keine verpflichtende Wirkung, wenn sie, sei es handschriftlich, sei es auf mechanischem Wege, unter solche Mitteilungen gesetzt wird, die an eine Mehrheit von Personen gerichtete Verkaufsanerbieten enthalten, die für mehrere zugleich erkennbar werden (Preis mitteilungen durch Cirkulare, Inserate, Aushängeschilder rc.). Selbst die Beifügung der Firma oder Namensunterschrift mag jenen an die Oeffentlichkeit oder an einen bestimmten Kreis von Interessenten gerichteten Kaufanträgen, Verkaufs zusagen keine verpflichtende Wirkung zu geben. Man kann über diese in Artikels? des Handelsgesetzbuchs vorgeschriebene, der marktschreierischen Reklame zu statten kommende Be stimmung geteilter Meinung sein. Warum sollen gerade von einer Mehrheit von Personen erkennbare Verkaufsanerbieten ihrem Zwecke gemäß nicht in dem Augenblicke noch volle Wirksamkeit äußern, in dem aus dem Kreis von Personen, an den sie gerichtet sind, ein bestimmter Kaufliebhaber heraustritt und den reell beabsichtigten Verkauf unter den mitgeteilten Bedingungen abschließen zu wollen erklärt? Bloßen Scheinanerbieten zum Verkauf, zum Anlocken von Kunden sollte doch gesetzlich eine Stütze nicht geboten werden. Im neuen Handelsgesetzbuch findet sich übrigens eine derartige Bestimmung nicht, und § 145 des bürgerlichen Gesetzbuches schreibt auch für haudelsgewerbliche Anerbieten jeder Form künftig vor: »Wer einem Anderen die Schließung eines Vertrages anträgt (Offerte), ist au den Antrag gebunden, es sei denn, daß er die Gebundenheit ausdrücklich aus geschlossen hat. Kleine Mitteilungen. Schwurgerichtsverhandlung. — Vordem oberbayerischen Schwurgericht in München stand am 7. d. M. der frühere Inhaber einer alten Münchener Buchhandlung, angeklagt des betrügerischen Bankerotts. Die -Allgemeine Zeitung- berichtet darüber, wie folgt: Der 27 Jahre alte Buchhändler Heinrich Julius Plach aus Wien, früher Inhaber der Buchhandlungsfirma Caesar Fritsch in München, ist beschuldigt, als Schuldner, der seine Zahlungen eingestellt hat, in der Absicht, seine Gläubiger zu benachteiligen, Vermögensstücke verheimlicht und beiseite geschafft zu haben, durch Aufwand und Spiel übermäßige Summen verbraucht, seine Hand lungsbücher so geführt zu haben, daß eine Uebersicht des Vcrmögens- standes nicht möglich war, ferner gegen die Bestimmungen des Handelsgesetzbuches unterlassen zu haben, die Bilanz seines Ver mögens zu ziehen. Am 1. Juli 1897 übernahm Plach die Buchhandlung Caesar Fritsch und unterließ schon damals, die Eröffnungsbilanz zu ziehen. Sodann begann ein flottes Leben. Plach entnahm dem Geschäfte große, nicht mehr feststellbare Summen, gab Einladungen, machte für seine Geliebte, eine Modistin, großen Aufwand, verspielte in Monte Carlo große Summen rc. Bei seiner Flucht aus München nahm Plach noch 1300 ^ mit. So kam es, daß bei der Konkurs eröffnung statt eines vorhanden sein sollenden Kassenbestandes von 44,690 nichts vorgcfunden wurde. Als Plach die Buchhandlung Caesar Fritsch um 60000 ^ kaufte, zahlte er 32000 ./l an und sollte den Rest in halbjährlichen Raten von 2000 tilgen. Um nun das Geschäft zu heben, begann er neben dem Buchhandel auch noch einen Kunsthandel und ein Abzahlungsgeschäft in Goldsachen und Juwelen. Allein durch übergroße Spesen und Verluste trat statt des erwarteten Erfolges ein Fiasko ein. Am 25. Februar l. I. erfolgte die Konkurs eröffnung. Die angemeldeten Forderungen betragen 106239 ^ 19 H, die Aktiva 32891 Die Einstellung der Zahlungen aber erfolgte schon am 14. Februar. Plach konnte über den schlechten Stand seines Geschäfts nicht im unklaren sein: trotzdem führte er sein flottes Leben fort. Welche Summen er für sich verbraucht hat, war infolge der mangelhaften Buchführung unmöglich festzustellen. Am 14. Februar floh er von München und wurde kurze Zeit darauf in Paris verhaftet und ausgeliefert. Plach bestreitet jede betrügerische Absicht, kann jedoch die That- sachen nicht in Abrede stellen. Er giebt an, er habe die Buch führung nicht verstanden und sich auf seine Angestellten verlassen: das bei seiner Abreise mitgenommene Geld sei sein Privateigentum gewesen. Der gemachte Aufwand sei nicht übermäßig und zum Betrieb des Geschäfts notwendig gewesen. Aus dem umfangreichen Zeugenverhör ergab sich, daß der Auf wand des Plach nicht allzu bedeutend war und daß seine Angaben, er hätte viele geschäftliche Verluste gehabt, auf Wahrheit beruhten. Die Sachverständigen konstatieren, daß die Buchführung des An geklagten äußerst liederlich war, während die Angestellten eine Schuld nicht treffen könne, da sie von Plach eben das zu ver arbeitende Material nicht oder nur mangelhaft erhalten hätten. Allein das Geschäftsgebaren des Plach sei wohl nur auf totale Unkenntnis und nicht auf betrügerische Absicht zurückzuführen. — Der Verteidiger Rechtsanwalt Bernstein trat mit Energie für den Freispruch seines Klienten ein. Der Wahrspruch der Geschworenen lautete auf Schuldig, jedoch ohne die Absicht, seine Gläubiger zu benachteiligen. Infolgedessen wurde Plach zu vier Monaten Gefängnis, verbüßt durch die Unter suchungshaft, verurteilt. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Ladisebs und pkälrisebs OsZobiobts und Rsvolutionsgsscbiobts 1848/49. 4mtiguarisobss Vsrrsiobnis Xr. 233 von Lrnst Oarlsbasb in Lsidslbsr^. 8". 62 8. 1415 Hin. Literaturblatt für Armee und Marine. Monatliche Berichte über die Militär- und Marine-Literatur aller Culturstaaten. Mit kriegsgeschichtlichen und literarischen Aufsätzen. Verlag der Militär-Verlagsansta lt G. m. b. H.in Berlin. 3. Jahrgang 1899, Nr. 8/9. (30. September.) 4°. Sp. 127—154 u. Anzeigen- Beilage. 2 S. OataloAus general, Oboix äs psriodiguss, äs bons .livres st d'ouvraASs anoisns rares st preeisux. Oataiogus dir. 293 äs Uartinus blijbokk im Haag. V. st äsrnisrs partis. 8". p. 257—396. blrs. 1996—3092 (I4ieolai-2urlaubsn). ^.vss kaosimilss. lös Lublisbsrs' IVsslclx. Düs /tmsrioan boote traäs journal, vitb rvbiob is incorporated: lös ^msriean lutsrarx ttarstts and Rublisbsrs' Oireular. ttsev Vorb, Rublioation Okkios, 59, vuans 8trsst. Vol. LVI, No. 14. (IVbols No. 1444.) 8sx- tsmbsr 30, 1899. (Rail ^nnounesmsnt Numbsr.) Der O'Iiobe-kilarlrt. Organ kür Oliobe-ttanäsl und lUustrations- rvsssn. Nsus Uolgs äsr Luobgsxvsrbliobsn Nittsilungsn. Hrsg, von 8obaksr L 8obönksläsr, Vsriagsbuobbanälung, Oliobg- Vsrlag und Oliobs-/Vgentur in ttsipräg. XI. labrg. Nr. 12 (4. Olttobsr 1899). 4". 8. 51—54. Asitsobrikt kür Lüobsrkrsunds. Nonatsbskts kür Libllopbilis u. verwandt« Intsrssssn. Usrausgsgsbsn von Usäor von 2obsltitr. Vsrlag von Vslbagsn L Xlasing in öislsksld u. Usiprig. 3. äabrgang 1890/1900, Ilskt 7, Olctobsr 1899. Rl.-llol. 8. 249—288 mit vislsn ^.bblldunZsn und sinsm Lunstblatt. Nsbst Lsiblatt, Ilskt 7. 8 8. Inbalt: I)sr büvsttsrisobs Luobumsobiag. III. Osstsrrsiob, 8eb«'sir, Italisn, Holland, Lslgisn, 8lcanäinavisn, Russland, Rngland. Von IValter von 2ur IVsstsn. — Novas spistolas obsourorum virorum. Ring lclassiscbs 8pottsobrikt aus äsr 2sit äsr llranlekurtsr Nationalversammlung. Von Rugsn 8obwstsoblcs. — Von äsr lilüncbsnsr Ruobausstsllung. Von Rgon Rbart. — Krittle. — Obronile. — Lsiblatt. Allgemeine Militär- und Sport-Bibliographie. Monatsbericht über die Militär- und Sportlitteratur oes In- und Auslandes. Organ für militärische Winterarbeiten nebst literarischen Auf sätzen und Besprechungen. Verlag von Zuckschwerbt L Co. in Leipzig. VIII. Jahrgang 1899, Nr. 8/9. August/Septembcr. gr. 8°. S. 113-136. Wissenschaftliche Kongresse. — Aus der Menge von wissenschaftlichen Kongressen, oie im Ausstellungsjahr 1900 in Paris tagen sollen, werden in der Tagespresse soeben drei herausgehoben und in ihren Vorbereitungen kurz besprochen. Der vom 2. bis zum 9. August 1900 in Paris abzuhaltende internationale Kongreß für Medizin wird sich in zwei große Klassen spalten. Dre eine umfaßt die biologischen Wissenschaften (Anatomie, Histologie, Embryologie, Physiologie, biologische Chemie und Physik) und hat zu Präsidenten Milne-Edwards, Rauvicr, Balbiani, Mathias Duveau und Chaveau; die andere behandelt die pathologischen Wissenschaften (allgemeine und experimentale Pathologie, Bakteriologie, Parasitologie, pathologische Anatomie, innere Pathologie und Kinderkrankheiten) unter dem Vorsitz von Chaveau, Potain, Bouchard, Duclaux, Cornil, Bergeron und Granchcr. Am selben Orte wird vom 7. bis zum 31. August 1900 ein internationaler Kongreß für Wirtschafts- und Handels geographie tagen. Er wird von der Pariser 8osists dg geo- grapbis eommsroials vorbereitet. Das Präsidium liegt in den
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