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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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7414 Nichtamtlicher Teil. HZ 237, 11. Oktober 1899. in Auszügen nach Möglichkeit Verwertung finden. Auch wird über das Beamtcnpersonal der größeren Volksbibliotheken und Lesehallen Nachricht gegeben werden. In einer ausführlichen Bücherschau werden Anzeigen und Rezensionen bibliothekswissen- schaftlichcr Schriften und bibliographischer Werke, sofern sie für die Ziele des Blattes in Betracht kommen, ferner regelmäßige Ver zeichnisse der neu erschienenen Litteratur auf dem Gebiete des Volksbibliothekswesens ihre Stelle finden. Für Volksbibliotheken und Lesehallen empfehlenswerte neuere und neueste Bücher aus dem allgemein-wissenschaftlichen Gebiete sowohl wie aus der schönen Litteratur sollen in übersichtlichen Zusammenstellungen vorgeführt werden. Die Förderung des Unternehmens durch gelegentliche Beiträge oder durch regelmäßige Berichte und ständige Mitarbeiterschaft hat eine große Anzahl von Fachleuten, deren Namen der Pro spekt verzeichnet, zugesagt. Da die Zeitschrift, wie aus dem Mit geteilten ersichtlich, die einschlägige Litteratur besonders berück sichtigen wird, so dürfte ihr Erscheinen auch für manche Zweige des deutschen Verlagsbuchhandels von Interesse sein. Lohnbewegung der Buchdrucker. —- Im Sitzungssaals der Handels- und Gewcrbekammer zu Wien fand vor einigen Tagen eine Konferenz der Delegierien der österreichischen Buchdruckercibesitzer und der Vertrauensmänner der Buchdruckergehilfcn statt, die über die Ausarbeitung eines neuen Vuchdruckertarifes schlüssig werden sollte. In der Generaldebatte bekämpften die. Prinzipale in entschiedener Weise die Kardinal-Forderungen der Gehilfen bezüglich der fünf undzwanzigprozentigen Erhöhung des Minimallohnes, der zehn- prozentigen Erhöhung des Buchstaben-Tausendpreises und der Herabsetzung der Arbeitszeit um eine halbe Stunde. Während die Arbeitgeber sich auf den Standpunkt stellten, mit Rücksicht auf die wirtschaftlichen Verhältnisse und die keineswegs günstige Lage des Gewerbes materielle Begünstigungen nicht gewahren zu können, erklärten die Gehilfenvertreter, von diesen Forderungen, die im Interesse günstiger Existenzbedingungen der Gehilfen gestellt seien, nicht abgchen zu können. Die Beratungen wurden hierauf ab gebrochen. Erlkönig-Kompositionen. — Der Musikhistoriker W. Tappcrt in Berlin sammelt seit 1870 Erlkönig-Kompositionen. Trotz seiner Umsicht und seinem Eifer hat er es nur auf 59 Ob jekte gebracht; es sind 13 darunter, die niemals veröffentlicht wurden. Die Goethcsche Ballade gehört als -Arie- einem Lieder spiele an, das der Dichter im Jahre 1781 geschrieben hat. Am 22. Juli 1782 wurde es zum erstenmale -auf dem natürlichen Schauplatze in Tiesurth vorgestellt., zwei Monate später in der Berliner Litteratur- und Theater-Zeitung (21. und 28. Sep tember) unter dem Titel -Die Fischerin- gedruckt. -Dörtchen- hat das Lied zu singen, und die berühmte Corona Schröter (1748 bis 1802) sang es bei der Premiere nach ihrer eigenen Weise, denn sie komponierte, wie Tappert in seinem-Erlkönig--Heste (Berlin, Liepmannssohn) mitteilt, den -Erlkönig- zuerst. Nach Corona Schröter kommen I. F. Reichardt, Romberg und andere Meister des Liedes und der Ballade. Von Beethoven ist nur eine Skizze erhalten, die jüngst von Becker ausgeführt wurde. Als Schubert den -Erlkönig- komponierte, war er 18 Jahre alt. Am 29. Februar 1821 wurde der -Erlkönig- Schuberts in Wien zum erstenmale öffentlich gesungen, nicht lange nachher als Opus 1 auf Kosten der Freunde gedruckt. Tapperts Sammlung enthält noch viele, mehr oder weniger gelungene Kompositionen des berühmten Liedes, von Berufenen und Unberufenen; vieles noch völlig Un bekannte ist darunter. Internationaler Kongreß zum Schutze des gewerb lichen Eigentums. — Der internationale Kongreß zum Schutze des gewerblichen Eigentums, der im Jahre 1897 seine erste Be ratung in Wien abgehalten hat, versammelte sich in diesem Jahre in Zürich. Das in Wien begonnene Werk,zu dem schon dort gediegene rundlegende Arbeiten geliefert wurden, hat im zweiten Kongreß in ondon eine wesentliche Förderung erfahren und ist in Zürich nun weiter ausgebildet worden. Daß der Wert dieser Arbeiten sich in immer weiteren Kreisen der Beachtung erfreut, läßt sich aus der steigenden Anzahl der Mitglieder am besten erkennen. Juristen und Gewerbetreibende aus aller Herren Ländern schließen sich dem Kongresse an, und von allen Seiten macht sich das Bestreben geltend, die Ziele des Kongresses zu verwirklichen. Man verhehlt sich aber auch nicht, daß trotz der großen Vorarbeiten, die in den drei Kon gressen bewältigt wurden, noch viel Arbeit zu verrichten ist, ehe der wirksame internationale Schutz für gewerbliches Eigentum erreicht sein wird, der es bewerkstelligen soll, daß Patente, Marken, Muster, Zeichnungen, Modelle, Handelsfirmen u. dergl. ohne politische oder nationale Grenzen sich des allgemeinen staatlichen Schutzes er freuen. Diese Notwendigkeit wird jetzt allgemein anerkannt; das in Paris 1883 zwischen einigen Staaten abgeschlossene Uebereinkoinmen zu gegenseitigem Schutze von Erfindungen rc. genügt längst nicht mehr den Bedürfnissen von Handel und Industrie. Auch in Zürich wurde cs, ebenso wie in Wien und London, als unbedingt erforder lich erklärt, daß eine allgemeine Markenregistrierung platzzugreifen habe, daß die Gesetzgebungen auf den Schutz des gewerlichen Eigen tums besondere Rücksicht zu nehmen hätten, und daß in Bezug auf Erwerbung von Patenten einheitliche Vorschriften für alle Staaten vereinbart werden sollen. Ludwig Knaus-Ausstellung. — Anläßlich des 70. Ge burtstages des Professors Ludwig Knaus hat die Photo graphische Gesellschaft in Berlin eine Anzahl Reproduktionen nach Bildern des Künstlers zusammengestellt, die in den oberen Geschäftsräumen der Photographischen Gesellschaft, an der Stech bahn 1, ausgestellt sind. Verein jüngerer Buchhändler -Liber- in Dresden. — Der Verein -Liber- in Dresden hat für den kommenden Winter folgende Vorträge in Aussicht genommen: I. Vortragsabend, Donnerstag, 12. Oktober, 9 Uhr. Aus zwei Erdteilen. I.: Bilder aus der Sahara. Herr Arthur Moewig. II. Vortragsabend, Donnerstag, 19. Oktober, 9 Uhr. Fritz Reuter und Peter Rosegger als typische Vertreter nord- und süd deutscher Dichtung. Herr Or. püii. Carl Goerler. III. Vortragsabend, Donnerstag, 9. November, 9 Uhr. Ueber die indirekte Wiedergabe der Naturfarben durch die Photographie, insbesondere den Dreifarbendruck. (Nebst Vorlagen.) Herr Redak teur Herrn. Schnauß. Die Vorträge finden im Vcrcinslokal, Restaurant -Stadt Pilsen-, Weiße Gasse Nr. 3, I. Stock, statt. Reformatio ns fest. — Wir machen darauf aufmerksam, daß das Rcformationsfest, Dienstag, den 31. Oktober, in Sachsen als hoher kirchlicher Festtag bei strengem Schluß der Geschäfte ge feiert wird, was für den Verkehr mit Leipzig rechtzeitig beachtet werden wolle. Personalnachrichten. G e st o r b e n: am 9. Oktober im Alter von achtzig Jahren der frühere Verlagsbuchhändler und Buchdruckereibesitzer Herr Carl Wilhelm Offenhauer in Eilenburg. Der Verstorbene gründete am 3. Juli 1845 in Eilenburg unter der Firma C. W. Offenhauer eine Buchhandlung, die er bald durch Hinzufügung einer Buchdruckerei erweiterte. In Fachkreisen machte sich die Firma hauptsächlich bekannt durch die in ihrem Ver lage erschienenen Kohlmannschen Kubiktabellen, die zum Teil von Offenhauer selbst mit bearbeitet und in verschiedenen Sprachen erschienen sind. Seit dem Jahre 1854 erscheint im Verlage das -Eilenburger Nachrichtsblatt-, das, unter anfangs schwierigen Verhältnissen gegründet, jetzt als täglich erscheinendes Blatt die gelesenste Zeitung von Eilenburg und Umgegend ist. — Das Leben des Verstorbenen, der sich durch vortreffliche Charaktereigenschaften auszeichnete, war ein thaten- reiches, seine Unternehmungen meist von Erfolg gekrönt, wobei ihm allerdings sein reiches Wissen, das er auch durch viele und größere Reisen zu erweitern suchte, zur Seite stand. Im Jahre 1882 zog er sich vom Geschäft zurück und widmete sich, durch das Vertrauen seiner Mitbürger zum Stadtrat gewählt, seitdem haupt sächlich den städtischen Angelegenheiten. Ostern d. I. wurde ihm von den städtischen Behörden der Ehrentitel eines -Stadtältesten verliehen. — Ehre seinem Andenken! f Gustav Feckert. — In Berlin ist am 6. d. M. der hervor ragende Maler und Lithograph, Professor Gustav Feckert aus dem Leben geschieden. Er war am 3. März 1820 in Kottbus ge boren, widmete sich vom Jahre 1836 an unter Albert Remy in Berlin der Steinzeichnung und wurde dann Schüler der Berliner Akademie. Zu seinen besten und bekanntesten Blättern, die in die Blütezeit der Lithographie fallen und einen hohen Grad von Vollkommenheit und technischer Meisterschaft bekunden, gehören: -Die slavischen Musikanten» nach Gallait, das Portrait Ravenes nach Knaus, -Der ertrunkene Sohn des Fischers- nach Henry Ritter, -Das Familienglück» nach Eduard Meyerheim, -Die schlesischen Weber- nach Hübner, -Der Wittwe Trost- nach Jordan, die -Uebergabe der augsburgischen Konfession- nach Martersteig und eine große Zahl teils nach Oelbildern, teils nach der Natur gezeichneter Portraits. Außerdem hat er auch viele Bilder in Oel, Pastell und Aquarell gemalt. Professor Feckert gehörte seit dem Jahre 1869 der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin als Mitglied an,
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