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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-08-05
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1896
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- Deutsch
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180, 5, August 1806, Nichtamtlicher Teil. 4697 die eine mit schön gezeichneter, jedoch grob geschnittener Kopf- und Seitenleiste, die andere mit Illustrationen von der Art, wie sie der rückwärtsrcformiercnde »Pan« in seinen ersten Lieferungen und als Muster unverfälschter Schönheit anzu preisen die Keckheit hatte, ohne indes dafür viele Gläubige zu finden. Der zweite Straßburger ist Adolf Rusch (vor 1480), dessen Druck der Seite einer lateinischen, aus seiner Offizin hervorgegangenen Bibel mit einem prächtigen gotischen Initial in Rot, Violett und Grün geschmückt ist, auch sogenannte Paragraphenzeichen in diesen Farben besitzt, und in der Anwen dung von Abbreviaturen überreich ist Blatt 123 hat den auch als Donatdrucker bekannten Conrad Dinckmut, 1488, zu Ulm als Urheber; seine Type nähert sich dem Frakturcharaktcr, die Schlußschrift aus Text ist jedoch semigotisch. Dies gilt auch von der Schrift des Blattes 124, die sehr kräftig und scharf ist und im ganzen gut Linie hält, — Als Urheber des Blattes 125 wird der »Drucker des Lotharius, äs llliseria bumanas ecwäitionis (mit der Zahl 1448) um 1470« bezeichnet, und sowohl durch diese Zahl, die jedenfalls beigetrageu hat zur Verwirrung, die lange Zeit in der Geschichte der Erfindung der Buchdruckerkunst geherrscht hat, als auch durch die höchst mangelhafte und un gleichmäßige Form der Typen, welche, soweit namentlich die untere Probeseite in Betracht kommt, uns an die Fabel von den in Holz geschnittenen Einzeltypen glauben machen könnte, muß unsere Aufmerksamkeit besonders auf dieses letzte Blatt der fünften Lieferung gelenkt werden. Manche der Typen sind so holperig, daß sie wie rohe Holztypen aussehen, bei anderen zeigt ein und derselbe Buchstabe verschiedene Formen, was nun wohl auf mehr oder minder große Abnutzung zurückgeführt werden kann, wahrscheinlich jedoch darin seine Ursache hat, daß der unbekannte Drucker seine Schriften selbst gegossen und die Stempel dazu in Holz geschnitten hat, von denen er die Matrizen durch Eindrücken in geschmolzenes Blei erzeugte, wobei diese nicht nur keine große Schärfe erhielten, sondern auch die, welche sie besaßen, bald durch den wiederholten Einguß von heißem Schriftmetall verloren, wenn dies nicht vielleicht schon vorher bei den Stempeln selbst geschehen war. Das Blatt 125 wird dadurch zu einem der interessantesten der fünften Lieferung. Ein ganz besonderer Wert wird dieser Lieferung verliehen durch die Beigabe von drei Originalblättern, d. h. von drei Blättern, die den Originalen, aus denen Reproduktionen gegeben wurden, entnommen sind; sie gehören zu Blatt 88, gedruckt 1481 von den Brüdern vom gemeinsamen Leben zu Rostock, — zu 115, das bereits oben näher erwähnt wurde und dessen Original namentlich der vom Rubrikator einge schriebenen Initialen und mit der Feder gemachten Unter streichungen und Handzeichnungen halber merkwürdig ist, — und zu 122, dem ebenfalls näher erwähnten Bibeldrucke von Adolph Rusch zu Straßburg, Sämtliche drei Blätter sind beidseitig gedruckt; das zu 122 gehörende und mir vorliegende zeigt an der Stelle eines eingezeichneten Initials eine starke Radierung, die wahrscheinlich einen Schreibfehler seitens des Rubrikators zur Ursache hatte. Man erhält somit Gelegenheit, diesen »Graphiker« sozusagen bei seiner Arbeit zu belauschen, vor allem aber gewähren die Jnkunabeldrucke die Möglichkeit, die Reproduktionen mit den Originalen zu vergleichen, und da kann man denn nur die vollendete Meisterschaft bewundern, mit der die Kunstleistungen der alten Druckermeister in der Reichsdruckerei zu neuem Leben erweckt und dem Buch gewerbe der Gegenwart in seiner Allgemeinheit zugänglich gemacht worden sind. Man darf sagen, daß die Nonuinsnta (lermsvias st Italbis t^pogrspbiea die in den Bibliotheken aufgespeicherten, dort aber nur einer Minderzahl Bevorzugter zugänglichen deutschen und italienischen graphischen Schätze, die Burgers kundige Hand mit hoher Wissenschaft ausge wählt, in solcher Ausdehnung zum ersten Male zum Gemein gut der gelehrten und kunstsinnigen Welt machen, und daß sich somit die große deutsche Reichsanstalt ebenso durch die Herausgabe und mustergiltige Ausführung, wie Herr Burger durch die treffliche, aber auch sehr mühevolle und zeitraubende Auswahl den berechtigtsten Anspruch auf den Dank der gebil deten Welt und ganz besonders aller Mitglieder des Buch gewerbes erworben haben. Nur eins bleibt bei aller tadellosen Schönheit und Ge diegenheit dieser Blätter der fünf Lieferungen zu wünschen: daß sich letztere inskünftige rascher folgen möchten, als es bisher geschehen. Das Werk ist im Januar 1892 begonnen worden, und sein Verleger stellte auf dem Umschlag der ersten Lieferung, von denen zwölf erscheinen sollen, seine Vollendung innerhalb zwei bis drei Jahren in Aussicht. Dieser Termin mußte nun wohl jedem Kundigen sofort als zu kurz gegriffen erscheinen: aber wenn heute, nach viereinhalb Jahren, erst fünf Lieferungen vorliegen, so will uns das doch etwas gar zu lang und allzu sehr im Widerspruch mit der Verlegerzusage bedünken, und ein etwas beschleunigter Schritt der Publikation dürfte nicht nur berechtigterweise gewünscht werden, sondern auch möglich sein; jedenfalls ist dieses »Langsam voran« nicht in der graphischen Reproduktion be gründet, und man darf deshalb wohl auf ein rascheres Fort schreiten, das ja auch das allgemeine Interesse an dem groß artigen Werke steigern muß, mit Zuversicht hoffen, Theod. Goebel. Kleine Mitteilungen. Betrügerischer Kolporteur. — Zu unserer gestrigen Mit teilung unter vorstehender Ucberschrift können wir heute folgende Zuschrift nachtragen, die uns soeben zuaing: «Es ist durch mich veranlaßt, daß der Kolporteur Kunzcn- dorf, der angeblich im Aufträge der Firma Bong L Cie. Abon nenten auf «Kriegserinnerungen- sammelte, aber sich als Schwindler entpuppte, hier sestgenommen ist. Ermittelt ist bereits, daß er auch in Münster eine Handlung betrogen hat. Sollten noch andere Herren mit dem p. Kunzendorf in Ver bindung gestanden haben und von ihm geschädigt sein, so wäre es mir lieb, umgehend gegen ihn sprechendes Material zugesandt zu erhalten. -Paderborn, 3, August 1896. I. Esser, Schöningh'sche Buch- und Kunsthandlung.- Gestohlene Bilder. — Die Londoner Kriminalpolizei erläßt an die größeren Polizeibehörden des Kontinents die Mitteilung, daß am 13, Juli während eines Transports in London ein wert volles Oelgemälde, 24 sw — 18 cm, von Alma Tadema. dar stellend eine in losem Gewände ausgestreckt liegende Orientalin, die einen Finger im Munde hält, ferner ein gleichfalls wertvolles Aquarcllbild von John Constable, 27 sw — 16 em, eine Landschaft mit Bauernhaus, Teich und einer daran waschenden Frau vor stellend, gestohlen worden. Der Bestohlene, Mr. Artemus Tooth, 21 Queen Victoria Street, hat 500 Belohnung für Verhaftung des Diebes und Wiederbeschaffung der Bilder zugesagt. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Nsworial äs Is, librairis kravyaiss. Ksvus llsbäomaäairs äss lirrss. Oowplswsvt äs la biblioArapllis kravyaiss. Ksousil äs oatsloguss äss särtsvrs, avso tablss. 3° arwss. Hr. 31. s30. äuli 1896.) 8", g, 493—504. Paris, VsrlaZ von 8. I-s Louäisr. Vsrsolüsäsns zVisssnsollaktsn. ^.nticz.-Latalog Hr. 88 von L. Ilaunsolrsr in lliagsnkurt. 8", 34 8. 1090 8rn. Lohnbewegung bei den Buchbindern, — Nachdem die Lohnbewegung bei de» Buchdruckern zu einer erheblichen Erhöhung der Druckpreise geführt hat, bereitet sich auch im Buchbinder gewerbe eine ähnliche Bewegung vor. Dem Lpzgr. Tgbl, ent nehmen wir folgende Mitteilung vom 3, August: -In einer Buchbinderversammlung, die gestern Abend im »Johannisthal- stattfand, wurden über die von Berlin aus ge plante Lohnbewegung Mitteilungen gemacht, die auch für die Leipziger Fachkreise Interesse haben. Danach soll sich die Lohn bewegung über alle größeren Städte Deutschlands erstrecken und soll im Herbste gemeinsam vocgegangen werden. In der Hauptsache 638'
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