Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.10.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-10-06
- Erscheinungsdatum
- 06.10.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18961006
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189610061
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18961006
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-06
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6288 Nichtamtlicher Teil. 233, 6 Oktober 1896. Nichtamtlicher Teil. Vuchhäiidler-Verband »Kreis Norden«. Jahresbericht, erstattet in der Kreisvereinsversammlung zu Oldenburg am 20. September 1896 vom Verbands-Vorsitzenden Heinrich Wichern-Hamburg. Geehrte Herren Kollegen! Das abgelausene Geschäftsjahr, über welches ich die Ehre habe, Ihnen heute zu berichten, war ein wesentlich ruhigeres als die vorangegangenen. Eine Frage besonders, nämlich die der Kolportage, hat uns gar nicht mehr beschäftigt. Ihre gesetzliche Neuregelung ist geschehen, die neuen Bestimmungen treten mit dem nächsten Jahre in Kraft, und die Erfahrung wird bald lehren, wie sie in der Praxis wirken werden. Ebenso könnte es mit einer anderen hochwichtigen Frage, nämlich der des Ramsches, liegen. Nach jahrelangen Kämpfen hatte ein außerordentlicher Ausschuß in mühevoller Arbeit Bestimmungen entworfen, deren Annahme durch die dies jährige Hauptversammlung des Börsenoereins gesichert er schien. Da erklärte jedoch der Börsenoereinsvorstand, daß er die Annahme noch auf ein Jahr, den Wünschen einiger Ver leger entsprechend, ausgesetzt sehen möchte. Wir kennen zwar diese Verleger und ihre Gründe nicht; aber wir bedauern unter allen Umständen die Verschleppung der Sache, da wir der Meinung sind, daß jene Verleger, wenn sie überhaupt den Abschluß des Werkes fördern wollten, vollauf Zeit genug gehabt Härten, ihre Wünsche oder Bedenken auszusprechen. Gern jedoch nehmen wir Veranlassung, auch an dieser Stelle dem Mitgliede unseres Verbandes, Herrn Hermann Seippel, Dank zu sagen für seine hingebende und führende Arbeit in dieser Sache. Möge das Werk bald zu einem guten Ende geführt werden! Nun zu den geschäftlichen Angelegenheiten unseres Ver bandes: In das jetzt zur Neige gehende Vereinsjahr traten wir ein mit einem Bestände von 97 Mitgliedern; zur Zeit ist deren Zahl 96, darunter 1 Ehrenmitglied. Ausgeschieden sind durch freiwilligen Austritt oder Scheiden aus dem Buch handel: W. Behrend-Breklum, H. C E. Sillem-Hamburg, Heinrich Stalling-Oldenburg; durch Tod G. A. v Halem- Bremen. Im Laufe des Geschäftsjahres sind dem Verbände neu beigetreten die Herren: Otto v. Halem-Bremen, Otto Meißner jun.-Hamburg, F. Schumann i/Fa. Hahn'sche Buchh. - Ploen. Für das Verbandsjahr 1897 ist Herr Cor nelius Bode i/Fa. H. Hintzen's Buchh-Oldenburg ausge nommen worden. Der Mitgliederstand ist gegen das Vorjahr unverändert geblieben, indem wir in das neue Vereinsjahr einschließlich des neu eingetretenen Herrn Bode-Oldenburg wieder mit 97 Mitgliedern eintreten. Zu Ehren unseres verstorbenen Mitgliedes Herrn G. A. von Halem-Bremen ersuche ich Sie, sich von den Sitzen zu erheben. Wir hatten in diesem Jahre das 100 jährige Jubiläum einer Firma, nämlich W. Mauke Söhne (vormals Perthes- Besser L Mauke), zusammenfallend mit meiner 25jährigen Jnhaberschast derselben. Für die mir in so großer Zahl, auch aus unserm Verband zugegangenen Glückwünsche, sage ich herzlichen Dank, besonders auch dem Börsenvereinsvorstande für die übersandte in künstlerischer Schönheit ausgeführte Glückwunschadresse. In dieser Stunde und an dieser Stelle, nämlich in Olden burg, kann ich aber nicht allein der Jubiläen des verflossenen Jahres gedenken, sondern schaue gleich aus in das mit dem 1. Oktober beginnende neue Vereinsjahr. An genanntem Tage begeht der hier anwesende Herr Bültmann das 25 jährige Jubiläum seiner Firma. Ich rufe ihm deshalb gleich zu dem beginnenden zweiten Vierteljahrhundert ein fröhliches Glück auf zu. Unsere Kasse schließt diesmal mit einem höheren Be stände ab als im vergangenen Jahre, nämlich mit 304^ 16 H gegen 191„O 12H im Vorjahre. Der Posten für Reisever gütungen ist wesentlich geringer als der Voranschlag ausge fallen; der Posten für Drucksachen mußte überschritten werden. Immerhin glaubte der Vorstand nach eingehender Beratung den Jahresbeitrag auf 8 belassen zu müssen. Der bezüg liche Antrag unterliegt Ihrer heutigen Beschlußfassung. Zu unserer Freude haben wir Beschwerden über Ver stöße gegen § 3 Ziffer 4 und 5 der Satzungen des Börsen vereins nur in zwei Fällen zu behandeln gehabt. Einer derselben betraf Bücher-Schleuderei seitens einer Stader Musi kalienfirma und wurde dem Börsenvereinsvorstande zur Er ledigung überwiesen. Seinem Verlangen, zur Verhütung weiteren Zuwiderhandelns eine bindende Verpflichtung zu unrerzeichnen, hat die Stader Firma entsprochen In dem zweiten Falle benachrichtigte uns eine Firma in Apenrade, daß ein dortiger Buchdrucker und Besitzer eines Lokalblattes Bücher mit 10"/„ und ähnlichem Rabatt ver handle. Belege konnten jedoch nicht beigebracht werden, und mußten wir uns darauf beschränken, einige Verleger unseres Kreises, deren Artikel als an der Preisschleuderei beteiligt namhaft gemacht wurden, zu bitten, thunlichst die Interessen unserer Verbandskollegen in Apenrade wahrnehmen zu wollen. Teilweise wurde uns eine gewissenhafte Berücksichtigung der selben gern zugesichert; es fehlte aber auch nicht der Hinweis auf die notwendige Herbeischaffung von Belegen in solchen Klagefällen. In Erledigung des uns von der vorjährigen Kreis vereinsversammlung gewordenen Auftrages richteten wir an das Königlich Preußische Kultus-Ministerium eine Eingabe in Sachen des Lindnerschen Buches über den Krieg 1870/71 (Asher L Co.), die wir demnächst im Börsenblatte abdruckten. Ein Anonymus äußerte sich bald darauf im Börsenblatte er schrocken über den heftigen Ton unserer Eingabe, riet den Kreisvereinen von selbständigem Vorgehen ab und wünschte, das dem Börsenvereinsvorstande allein überlassen zu sehen. Während wir nun auf unsere Eingabe gar keine Antwort erhielten, empfing der Börsenvereinsvorstand auf seine spätere Eingabe eine kühle Ablehnung. Lehren aus dem Vorfälle zu ziehen unterlassen wir an dieser Stelle. Demnächst beschäftigte uns die Börsenblattfrage sehr. Wie Ihnen erinnerlich sein wird, wurde diese Frage zuerst auf unserer Kreisvereinsversammlung im Sommer 1894 ver handelt. Der weitere Verlauf der Sache wurde höchst un erquicklich und spitzte sich gegen den Vorstand des Hamburg- Altonaer Buchhändlervereins in einer derartig insinuanten Weise zu, daß wir es für unsere Pflicht hielten, das Wort dazu zu nehmen. Dieses geschah in einer kleinen Druckschrift »Auseinandersetzung mit dem Ausschüsse für das Börsenblatt«, die Ihnen kurz vor der Ostermesse zugegangen ist. In zwischen sind nun die »Nachrichten« glücklich eingegangen und seitdem ist der sogenannte redaktionelle Teil des Börsenblattes wenigstens quantitativ viel reichhaltiger geworden. Aber es bleibt uns auf diesem Gebiete immer noch genug zu hoffen. Als die Wahlvorschläge zur Ostermesse gemacht werden mußten, hielten wir es für richtig, von alten Opportunitäts rücksichten abzusehen. Die Fragen um das Börsenblatt und den Ramschhandel, von Kreis Norden und Hamburg-Altona entrollt und stark vertreten, hingen in der Schwebe. So schien es uns geboten, einen Mann in Vorschlag zu bringen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder