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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.10.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-10-07
- Erscheinungsdatum
- 07.10.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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6318 Nichtamtlicher Teil. 234, 7. Oktober 1896. Nichtamtlicher Teil. Verlegerinteretzen. (Vgl. Nr. 230 d. Bl.) II. Ueber den wunderlichen Vorgang, von dem Herr Grunow in der ersten Spalte seines Artikels spricht, werden sich hoffentlich diejenigen äußern, die zur Zeit die mannhafte Erklärung veranlaßt haben. Wunderlich finde ich, daß Herr Grunow, der seit der Zeit seines weit zurückliegenden Vor schlages für Gründung einer Buchhändlerzunft nicht mehr das Wort ergriffen hat, das Bar- und Großsortiment deshalb in die Debatte zieht. Das Barsortiment mag für sich selber reden. Das Großsortiment bedarf keiner Börsenblattartikel, um Auswüchse zu beschneiden, deren sich seine Nachtreter schuldig machen. Der Offerte »Zeitschriftenbezug aus einer Hand« bin ich sofort durch ein Rundschreiben an die maßgebenden Verleger entgcgcngctreten. Ein großer Teil derselben hat der betreffenden Firma umgehend erklärt, daß die Grenz- übcrschreitung nicht geduldet werde. Die in Frage kommenden Verleger sind solche, die eine strikte Befolgung ihrer Vor schriften verlangen können und durchzusetzen wissen. Damit ist die Wolke verscheucht. Ein »Verein« würde vermutlich über die erste Beratung noch nicht hinaus gekommen sein. Und dennoch einen neuen Verein! Eine einigermaßen angesehene, mehrseitig engagierte Firma kommt schon heute kaum ohne die Zugehörigkeit zu einem halben Dutzend buch händlerischer Vereine durch. Die Technik ist aber in ihrer Fortbildung deswegen nicht aufgchaltcn und das Auftauchen neuer Schreckgestalten nicht verhindert worden: Zeitungsbuch handel, Bazarbuchhandel, Großantiquariat beeinflussen die Tagesordnung. lieber den Umfang der Grohsortimente werden ganz irrige Vorstellungen genährt. Die Austilgung der in Frage kommenden Firmen würde nichts zu Gunsten der Sortimenter ändern, weil der entfallende Gewinnanteil viel zu minimal sein würde. Die Brutto-Gewinnsumme würde ermittelt wer den, wenn man mit der Anzahl aller Sortimenter in den Umsatz der Großsortimenter dividierte. Da eine Additions stelle jener Umsätze kaum gefunden werden wird, so kann jeder Verleger sich selbst ein Bild durch seinen Verlag machen, indem er die Bezüge der Großsortimenter zusammenzieht und unter die verschiedenen Tausende »wirklicher« Sortimenter verteilt. Dem kleinsten Adam Riese dürfte aber klar sein, daß sich die konfiszierte Summe bereits im nächsten Jahre noch verringern würde. Nicht entschieden genug kann dem Glauben entgegengetreten werden, als bedürfe es nur einiger Tausend Cirkulare und einiger gebildeter Markthelfer, um Buchhändler »zweiter Güte« zu geschäftlich wertvollen Kräften zu machen. Daß die Großsortimente im Verhältnis zum Ge samtbuchhandel einen nur unbedeutenden Umfang haben, liegt daran, daß die Qualitäten für Führung solcher äußerst spärlich sind, nicht nur hinsichtlich der dirigierenden Spitze, sondern auch bezüglich der Hilfskräfte. Was die Provinz liefert, ist oft mit so großen Mängeln behaftet, daß die be- trübcndsten Schlüsse auf den Geist der Firmen »erster Güte« gezogen werden müssen, denen dieser Nachwuchs entstammt. Herr Grunow unterhält eine lebhaftere Fühlung mit dem Sortimentsgeschäft, dank dem Umstande, daß er seine Artikel aus dem Barsortiment zurückgezogen hat. Man wird ihm das nicht verübeln; aber warum sollen sämtliche Ver leger dieselben Gefühle hegen? Herr Grunow hat nicht immer so gefühlt. Als er seine, von keiner Illustration entweihten und entwürdigten Klassiker auf den Markt brachte, bald nach dem in Frankfurt a/M. die neuen Satzungen angenommen worden waren, rechnete er besonders auf das Interesse des legitimen Sortimentsbuchhandels, das sich um so breiter ent falten durfte, als damals keine Auswüchse des Bar- und Groß sortiments die erwartete Innigkeit zu gefährden vermochten. Auch wäre geduldet worden, wenn sich das» Barsortiment in hoher Ziffer eines Teiles der Auflage bemächtigt haben würde. Damals war Herr Grunow sehr unzufrieden mit dem Sorti mentsbuchhandel, weil er ihn nicht genügend in der praktischen Ausbeutung seines Planes unterstützte, und vielleicht auch mit dem Barsortiment, weil dieses die Zugkraft seiner Ausgaben nicht zu erkennen vermochte.*) Und heute?! Das Sortiment vermag nicht mehr zu atmen, denn die Großsortimente entfalten angeblich eine erdrückende Kraft (welche? siehe vorher), und das Barsortimcnt übt eine solche Diktatur aus, daß der freie Wille der Verleger gebunden er scheint. Die Beseitigung der Uebelstände ist aber ganz einfach: a) Die Verleger liefern den Barsortimentern nicht mehr. Diejenigen Verleger, die anderer Meinung sind, werden in den zugehörigen Vereinen überstimmt und fügen sich. b) Der Börsenverein kauft zu Gunsten des Sortiments buchhandels die bestehenden Grohsortimente und ver teilt deren Ertrag jährlich unter die Sortimenter »erster Güte«. Der Börsenverein nimmt für das Kapital, das für Erwerbung und Fortführung ge braucht wird, 2 Prozent. R. Streller. *) Woher weiß das Herr Streller? I. Grunow. Werke und Abhandlungen des s Geheimen Rats I)i'. Moritz Wilhelm Drobisch, ordentl. Professors für Philosophie an der Universität Leipzig, geboren am 16. August 1802 in Leipzig, gestorben am 30. September 1896 ebendaselbst. (Vergleiche die Todesnachricht in Nr. 231 dieses Blattes.) Als Mitbegründer der königlichen sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften hat Drobisch mit Vorliebe seine Arbeiten in den Verhandlungsberichten dieser Gesellschaft erscheinen lassen. Die dort abgedruckten Abhandlungen sind der nachfolgenden chronologischen Zusammenstellung seiner Schriften mit eingereiht. Die einzelnen Hefte der -Berichte über die Verhandlungen der königl. sächs. Ge sellschaft der Wissenschaften zu Leipzig» (in Folgendem kurz Berichte genannt) mit den Arbeiten Drobischs sind zum Preise von a 1 ^ ord. von der Verlagshandlung S. Hirzel in Leipzig zu beziehen. Vbsorias aualz'ssos gsomstrioas proiusio. 8" was. Oipsias 1824, ksolam. ^ 1.—. Vsrgritksu. Grundzüge der ebenen und körperlichen Trigonometrie, nach heuri stischer Methode. Gr. 8°. Mit 2 Kupfertafeln. Leipzig 1825, Baumgärtner's Buchhandlung. ^ 1.50. Os vsra luuas ügura obssrratiouibus ästsrmiuauäa äisquisitio, auusxa appsuäios äs intsriori tsrras natura. 8 maz. Ouiu tab. asusa. Oipsias 1826, Luobloob. —.80. Vsrgriüsu. Lä sslsuograxbiaw matbsmatioam s/mbolas. gr. 4". 6um 1 tabula litbogr. Osipmg 1827, 8obrviobsrt. ^ 1.50. Vsrgriüsu. Kritische Beurtheilung der Herbart'schen Psychologie. 1828. (Leipziger Litteraturzeitung. Band II, Jahrgang 1828, No- vemberheft.j Philologie und Mathematik als Gegenstände des Gymnasial unterrichts betrachtet, mit besonderer Beziehung auf Sachsens Gelehrtenschulen, gr. 8°. (7 Bogen.) Leipzig 1882, Cnobloch. ^ 1.40. Vergriffen. 6ruuäeügs clsr Osbrs von äsu böbsrsu uurusrisobsu Olsiobuugsu, uaob ibrsu aualzäissbsu null gsowstrisebsu Ligsusobaktsu. bbu 8upxlsmsut so äsu Osbrbüobsru äsr ^.Igsbra uuä äsr Oiüsrsutial- rsobuuug. gr. 8". (XXX, 341 8. mit 2 Xuptsrtatslu iu gu.-Oolio.) OsixKg 1834, jstet Hamburg, Osopolä Voss. ^ 7.50, srruäss. aut ^ 4.—. Beiträge zur Orientirung über Hcrbart's System der Philosophie. gr. 8°. (80 S.) Leipzig 1834, Leopold Voß. .F 1.25. Vergriffen. Xsus Oarstslluug äsr Oogilr uaob ibrsu siukaobstsu Vsrbältuisssu mit Ilüolrsiobt auk Natbsmatib uuä Xaturvisssusobakt. 1. ^.uü. 1836. — 2. Xuü. 1851. — 3. Xuü. 1863. — 4. ä.uü. 18?5. — 5. 4.uü. 6r. 8". (XXVIII, 247 8.) Hamburg 1887, Osouolä Voss. ^ 4.—; gsb. ^ 5.—.
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