249, 24. Oktober 1896. Künftig erscheinende Bücher. 6867 Hertagsharidkung Withelm Araumükker k. u. k. Hof- u. Universitäts-Buchhändler Wien und Leipzig. -LZ--- H^45610) Anfang November versende ich: Antiken und Schilderungen aus 20 fahren des Wiener Musiklebens 1848—1868. Nebst einem Anhang : Musikalische Reisebriese aus England, Frankreich und der Schwei; von Eduard Kanstick. Zweite dnrchgesehene und verbesserte Auflage. Oktav. 39 Druckbogen. Broschiert 4 fl. 80 kr. -- 8 Eleg. in Halbfranz geb. 5 fl. 60 kr. ^ 9 ^ 40 -Z. Rabatt 25°/«. Freiexemplare bar 7/6, in Rechnung 11/10. -«Kr- Diese erste Sammlung musikalischer Kritiken und Schilderungen Eduard Kanslick's ist zweifellos zugleich einer der interessantesten der bekannten Hanslick'schen Bände. Seit längerer Zeit vergriffen, war das Erstlingswerk des bedeutendsten unter den hervorragenden Musikschriftstellern und Kritikern der Gegenwart gleich wohl nicht vergessen, und die nach Tausenden zählenden Verehrer Eduard Hanslicks werden es aufs freudigste be grüßen, daß ihnen mit der vorliegenden, vom Autor durchgesehenen Auflage das prächtige Buch neuerdings zugäng lich gemacht wird. Gerade der Umstand, daß die hier besprochenen Künstler in einer volle 25 Jahre zurückliegenden Epoche inmitten lebendiger Strömung standen und an ihr damaliges Wirken der kritische Maßstab gelegt wurde, bietet meines Erachtens dem Leser einen besonderen Reiz. Die Sänger und Virtuosen jener Periode sind fast alle in das Reich unbekannter Harmoniken hinübergegangen, zuletzt noch zwei der Besten und Ruhmreichsten: Rubinstein und Clara Schumann. Was die Komponisten betrifft, so sind neben den Klassikern hauptsächlich jene jüngeren Meister besprochen, welche, wie Schumann, Wagner und Brahms, in den letzten 30—40 Jahren sich bleibende Macht errungen haben; endlich aber auch gar manche, deren schnell aufflackernder Erfolg seither zu Staub und Asche ward. — So bietet das Buch auch ein bedeutendes historisches Interesse! — Wie sind die Werke Schumanns, Brahms', Liszts u. a. bei ihrem ersten Erscheinen in Wien ausgenommen worden? — Wie haben die Kouzert- institute, wie das Publikum, wie die Kritik sich zu denselben verhalten? — Welche von den Tondichtungen blühen seither unverkümmert fort und welche sind verwelkt und vergessen? — Das sind Fragen, auf die die Annalen „Aus dem Concertsaal" in unerreicht geistvoller Weise und vollendet schriftstellerischer Form Antwort geben, und zwar in jener anziehenden Frische, wie sie nur unter den ersten Eindrücken niedergeschriebene Kritiken zu bieten vermögen. Denn der Verfasser hat an ursprünglicher Form und Inhalt nichts geändert, nur Kürzungen schienen ihm hier und da erlaubt und geboten. Ich bin überzeugt, daß dieser Hanslick'sche Band — gleich seinen späteren Nachfolgern — auf die aller günstigste Aufnahme rechnen kann und namentlich in der Weihnachtszeit ein gern gekauftes Buch sein wird. Ihr lebhaftes Interesse für dasselbe darf ich demnach wohl voraussetzen. Ich bemerke noch, daß die Aus stattung den beim Verein für deutsche Litteratur erschienenen Hanslick'schen Bänden gleichgehalten ist, was vielen Käufern sehr willkommen sein dürste. Hochachtungsvoll Wikhetm Braumüller.