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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1896
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- 1896-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1896
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- Deutsch
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^ 249, 24. Oktober 1898. Nichtamtlicher Teil. 8853 stabens, sondern auch die vier Kanten der Letter mit den an grenzenden Buchstaben-Rändern, welch letztere dem bloßen Auge oft kaum wahrnehmbar sind, in der genannten starken Vergrößerung aber beträchtliche Dimensionen annehmen. Die alsdann in ihren Umrissen fertige Zeichnung wird nun unter Zuhilfenahme von ent sprechenden Zeichnerkurven nachgezogen, wobei etwaige Mängel leicht gebessert werden. Daß diese Mängel in gewissen Fällen ganz bedeutend sind, erkennt man erst in dem Mikroskop, indem Abweichungen von 3, ja 5 und 7 Prozent in der Höhe anscheinend gleich langer Buchstaben durchaus nichts Seltenes sind. Die nunmehr definitiv fertige Zeich nung wird mittels Pantographen in Viertelgröße auf einer Gravier wachsplatte reproduziert, der Körper des Buchstabens u. s. w. sorgfältig aus dem Wachs ausgehoben, in das gleichzeitig die genauen Grenz linien des Letternkörpers eingeritzt werden. Von der Wachsform wird alsdann ein starker galvanischer Niederschlag abgenommen, der das Buchstabenbild positiv erhaben in etwa 6 ow Höhe wiedergiebt. Diese Kupferschablone endlich bildet die Vorlage für den zu schneidenden Stahlstempel, dessen Herstellung auf der von Chicago her bekannten selbstthätigen Bentonschen Stahlstempel-Fräsmaschine erfolgt. Der zu bearbeitende Stahlstempel, der genau 1 Zoll lang und ^ Zoll im Geviert ist, wird oben senkrecht in die Fräsmaschine eingespannt, während auf der Tischplatte die Schablone befestigt wird. Der Frässtichel, der 5000 Umdrehungen in der Minute macht, dreht sich um eine feste senkrechte Achse, während der Stahlstempel sich um ihn herum bewegt in jeder Richtung, die der an der Maschine ar- beitendeGraveur dem unteren Führungsarm über die Kupferschablone giebt — gerade oder Bogenlinien machen keinen Unterschied. Das Wunderbare an dieser Fräsmaschine ist, daß sie die Stahlstempel von derselben Schablone in jeder beliebigen Verkleinerung herstellt, so daß sie von derselben Schablone beispielsweise Garmond-, Borgis-, Petit-, Kolonel- und Nonpareille-Stempel schneidet, die naturgemäß miteinander genau denselben Schnitt haben. — Der fertige Stahl stempel, der infolge seiner vorhin geschilderten Vorbereitungen im voraus in Linie, Höhe und Tiefe genau justiert ist, wird nunmehr gehärtet und sodann noch einmal sorgfältig nachgemessen, wobei selbst Abweichungen von typographischem Punkt (^- Nz-> Cicero) noch festzustellen sind. Hat er diese letzte Probe bestanden, so wird er dem Stanzer übergeben, der nunmehr die Matrizen stanzt. Auch dies geschieht auf mechanischem Wege. Der Stempel wird in die besonders dafür konstruierte Stanzpresse eingespannt, deren Hub stets haar genau gleich bleibt, während ihm gegenüber die Messingstreisen der erforderlichen Stärke eingesteckt werden. Die Stanzpresse be sorgt nun in rascher Folge das Stanzen der Matrizen, welch letztere dann noch verschiedene Stadien des Fräsens, Schlesiens und wieder holten Messens durchzumachen haben, ehe sie gebrauchsfertig sind. Man kann daher mit ziemlicher Sicherheit behaupten, daß die Matrizen der -Typograph-- Zeilengießmaschine nunmehr mit solcher Genauigkeit hergestellt werden, wie es überhaupt nur denk bar ist, und da man bisher an der Maschine nur die Matrizen zu bemängeln hatte, die Einfachheit und Zuverlässigkeit der Maschine selbst aber allseitig zugegeben wurde, so ergiebt sich daraus der logische Schluß, daß die Typograph-Setzmaschine nunmehr voll kommen ist uno ihre Einführung mit schnellen Schritten vor sich gehen dürfte. Die neue Fraktur dürfte den meisten Bestellern zusagen; (sollte aber der eine oder andere einen anderen, etwa breiteren Schnitt vorziehen, so kann auch er leicht befriedigt werden, da nach der oben gegebenen Schilderung den Schriftzeichnern des Typograph das Bild der Schrift völlig bedeutungslos ist, solange sie nur neue, tadellose Lettern als Vorlage erhalten. Der -Typograph- ist besonders für schmales Format empfehlenswert, Zeilen über 18 Cicero Breite sollte man ihm nicht zumuten. ?. N. Kleine Mitteilungen. Druckkosten in Nordamerika. — Aus dem nachfolgend wiedergegebenen -Eingesandt- an die Papierzeitung scheint ge schlossen werden zu dürfen, daß die Druckkosten in Nordamerika geringer seien als in Deutschland. Wir haben bisher nur das Gegenteil gehört und dürfen uns vielleicht auch jetzt noch einige Zweifel erlauben. Das Eingesandt lautet: -Die Frage, warum Buchdruckarbeiten sich in Amerika trotz der höheren Löhne u. s. w. billiger Herstellen lassen als in Deutsch land, ist schon oft aufgeworfen worden. -Die Antwort darauf lautet: Die Leistungsfähigkeit der Ma schinen wie der Menschen ist in Amerika höher als bei uns und die Menge der Erzeugnisse entsprechend größer. -Bis 1870 wurden in Amerika für feine Buchdruckarbeiten die sogenannten Adams-Pressen benutzt, die um diese Zeit durch die bis heute unerreicht dastehenden Stop-Cylinder-Pressen ersetzt wurden. Diese Maschinen sind in der Schnelligkeit und Güte der Druckarbeit noch unübertroffen. Durch mannigfache Verbesserungen ist die Leistungsfähigkeit dieser Pressen stetig gesteigert worden. Solche Drrtundsechzigster Jahrgang. fortwährenden Verbesserungen zwingen den Besitzer einer leistungs fähigen Druckerei in Amerika, alle zehn Jahre das ganze Material, auch die Maschinen, zu erneuern, wenn er sein Geschäft konkur renzfähig erhalten will. Und wie der Amerikaner stets bereit ist, neuere bessere Arbeitsweisen in seinem Betrieb einzuführen, so hat er auch im Setzersaal sehr bald die Setzmaschine aus genommen. Sie wird sowohl für die Herstellung von Zeitungen als auch von Büchern verwendet. Die Ersparnis mag so klein sein, wie sie will, so haben diese Maschinen für den amerikanischen Buchdrucker doch manche Vorzüge. Auch die Nebenarbeiten bilden noch eine wichtige Sache; denn in Amerika werden alle solche Nebenarbeiten, wie z. B. Walzengießen, Stereotypieren, Farben reiben u. s. w., von besonderen Geschäften besser und billiger her gestellt, als sie von deutschen Buchdruckern im Hause geleistet werden können. 6.- Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. tÜLrl dsorg's 8od1agvort-l!s,tLlog. VsrLsielmis dsr Lüodsr unci llandlmrtsn in saalllivdsr Anordnung. II. Ld. 1888—92, de- ardsitst von Omi 6sorK. 30. Instsrnng. llsx.-8". 8. 929—960. (Hawaiis und dlovsllsn.) Hannover 1896, I?r. Oruss's Lusll- llandlung (Larl 6sorg). Lrsolisint in 35 Uistsrungsn ä 1 ^ 30 <ß. Uortrait-Latalo^ aur Ossediollts dss Ndsatsrs und der Nusiir. 2. Nsil: N—2. Entrang: ^.utograpllsn. ^.ntig.-LataloZ; dir. 11 von ll. Halls, Antiquariat in Nünodsn. 8". 96 8. Hr. 4147—7321. Uinrivlls' I'üntjalirs-^ataloA dsr iw dsntsodsn öuelldandsi sr- sollisnsnsn Lüellsr, 2sitsollriktsn, Uaodirartsn sto. Nit llitsl- vsrrisioimis und 8asdrsgistsr. llsusstsr Land 1891—1895. Ls- arbsitst von Usinrioll IVsiss. 24. UistsrunA: Naroinorvski— Nittsilungsn. XI. 4". 8. 817—864. llsipmA 1896, Vsrlag dsr ll. 0. Uinriolls'sodsn LusüllandlunA. Meyers historisch-geographischer Kalender auf das Jahr 1897. Zusammengestellt von Karl Bührer. Mit über 600 Landschafts und Städteansichten, Architekturbildern, historischen Porträts, Autographen und Wappenbildern. Gr. 8". Leipzig und Wien, Verlag des Bibliographischen Instituts. 8,silllls-NgdieiuaI-L.n2sig6r. XXI. dadrgan^. Hr. 22. (23. Oir- todsr 1896.) Nit luttsraturöbsrsivllt. 4". 8. 301—312. Vsrlag von L. llonsgsn in llsipNb. Latdolisods Nösologis; iw ^.nllang: Vsrwisodtss. ^ntiq.-LataioA dir. 7 von Ilsinrivll LosrtAsn in Nünstsr i. IV. 8". 48 8. 1279, 313 Nrn. Für Briefmarkensammler und -Händler. — Ueber einige berühmte Briefmarkensammlungen schreibt die -Dünaztg.-: Die größte Sammlung abgestempelter Briefmarken und Postkarten iu Rußland besitzt Herr Breitfuß in St. Petersburg; in hundert Bänden wissenschaftlich geordnet, hat diese Sammlung einen Wert von über eine Million Rubel. Breitfuß gilt für einen der größten Briesmarkenkenner. Auch die Sammlung des Bankdirektors Noth- haft in St. Petersburg wird auf circa eine Million Rubel geschätzt. Ferner besitzt in St. Petersburg eine hervorragende Sammlung (tm Werte von ca. 150 000 Rubel) der Fabrikbesitzer Pastor. In Moskau gilt als der größte Sammler der dortige italienische Konsul, dessen Kollektion auf 100 000 Rubel taxiert wird. In den Ostseeprovin en nimmt die auf circa 50 000 Rubel zu schätzende Sammlung des Brauereibesitzers Stritzky die erste Stelle ein; ihm zunächst kommen Herr Trampedach (Inhaber der Firma Lankowsky L Liccop) in Mitau und Herr Scheindling in Libau mit ihren Sammlungen im Werte von je circa 20000 Rubel. Der größte Sammler der ganzen Welt ist Graf Ferrari in Paris, dessen Kollektion nach heutigem Taxwerte auf circa zehn Millionen Rubel (? ?) zu schätzen ist. Die allerteuerste Marke ist eine British Guinea vom Jahre 1850, die kürzlich für 10000 Rubel verkauft wurde. Die teuerste russische Marke ist eine Semstwomarke (Land postmarke) des Kreises Alatyr zu 1 Kop.; man hat unlängst wieder holt 2000 Rubel für diese Marke geboten. Die teuerste finnische Marke ist das 20 Kopeken-Stempelkouvert vom Jahre 1845, rot, das auf 3000 Rubel taxiert wird und wovon sich gegenwärtig eines in einer Petersburger und ein zweites in einer Moskauer Samm lung befindet. — Den Briefmarkensammlern bereitet die italienische Post verwaltung auch in diesem Jahre eine angenehme Ueberraschung. Wie im vorjährigen September zum Jubiläum der Befreiung Roms, so läßt sie jetzt für das Vermählungsfest des Kronprinzen eine besondere Postkarte in zwei Millionen Exemplaren Herstellen, die am Tage vor der Hochzeit, also am 23. Oktober, zur Ausgabe gelangen sollte. Die Vorderseite der Karte ist übereinstimmend mit den gewöhnlichen. Auf der Rückseite befindet sich eine allegorische Zeichnung; diese enthält links die ausrecht stehende Gestalt der Jtalia, die mit der rechten Hanv auswärts nach den von Bändern umschlungenen Wappenschilder: des saooyischen 925
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