Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-12-03
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18961203
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189612037
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18961203
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-03
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
8246 Nichtamtlicher Teil. 281 3. Dezember 1896. Originale ^ (siehe Fig I) aus durch das Objektiv U gehen, müssen, bevor sie aus die photographische Platte v treffen können, durch die Löcher der Rasterplatte 0 hindurchgehen. Nehmen wir als Beispiel an, daß sich bei ^ (als Ori ginal) eine ganz weiße, glatte Fläche ohne jede Zeichnung befindet, so wird von dieser Fläche aus alles Licht mit gleich mäßiger Stärke durch das Objektiv auf die Platte O reflektiert, und es wird sich auf dieser nichts anderes abbilden können, als nur das Rasterbild, jedoch im negativen Sinne, d. h. es wird nicht als schwarzes Gitter mit weißen, klaren Quadraten, sondern als weißes (durchsichtiges) Gitter mit schwarzen Punkten abgebildet erscheinen Die von ^ aus durch das Objektiv k gehenden Lichtstrahlen gehen durch die klaren Punkte des Rasters 0 hindurch und schwärzen dann an diesen Stellen die Silberschicht der photographischen Platte v, während an den durch die schwarze Liniatur geschützten Stellen keine Lichteinwirkung stattfinden kann und die Platte I) somit an den entsprechenden Stellen unverändert, also klar bleibt. Wir er halten daher nur das negative Bild des Rasters auf der Platte Anders wird sich aber der Raster auf der photo graphischen Platte abbilden, wenn wir an Stelle der weißen Fläche bei ^ ein schattiertes Bild oder ein Original stellen, das verschieden stark beleuchtete, oder das Licht verschieden stark reflektierende Stellen besitzt. Jetzt werden ohne Zweifel diejenigen Stellen der photographischen Platte I), die vom Originale T weniger Licht erhalten, bezüglich der chemischen 0 D Wirkung desselben Zurückbleiben, während die mehr oder ganz voll belichteten Stellen entsprechend dieser Lichtstärke verändert werden. Diese Veränderung macht sich derart bemerkbar, daß der betreffende Punkt des Rasterbildes kleiner oder größer abgebildet wird; wo viel Licht einfällt sehen wir die Punkte so groß werden, daß sich die einzelnen, nebeneinander stehenden Punkte sogar berühren und zu Flächen vereinigen, in denen nur noch durchsichtige Löcher enthalten sind, während dort, wo, den Schatten des Originales entsprechend, wenig Licht einfällt, die Rasterpunkte immer kleiner werden, oder diese Stellen auch ganz klar und durchsichtig bleiben. Zu Beginn der Photographie mittels vorgeschalteten Rasters suchte man den Grund des Phänomens, daß in Rasternegativen verschiedene Punktgrößen in Licht und Schatten bei Anwendung ein und desselben Rasters borkommen, durch Beugungserscheinungen zu erklären. Regierungsrat G Fritz erklärt diesen physikalischen Vorgang der Beugung des Lichtes in seinem Buche »Die Photolithographie« in populärer Weise wie folgt: »Ein durch ein rundes Loch oder einen Spalt ein fallender Lichtstrahl wird sich auf einer demselben gegen über liegenden schwarzen Fläche, nicht in der Größe des Spaltes, sondern je mehr die aufsaugende Fläche entfernt ist, mehr oder weniger verbreitert darstellen, und zwar wird im Mittelpunkte das hellste Licht sein, das nach den Außenrändern allmählich in Schatten verläuft. »Stellen wir uns nun das Verhältnis umgekehrt vor und nehmen wir statt des Loches oder des Spaltes eine schwarze Fläche oder ein Konglomerat von solchen in Form von Punkten, Vierecken oder anderen geometrischen Figuren und stellen wir dieselben vor einen mit grellem Lichte be schienenen Schirm, so werden sich die Figuren bei dieser grellen Beleuchtung etwas kleiner auf dem Schirm ab bilden, als sie in Wirklichkeit sind, während sie bei weniger starker Beleuchtung in richtiger Stärke abgebildet werden. Dort, wo das Licht in seiner ganzen Intensität, so zu sagen im Uebermaß wirkt, beugt es sich über die Figuren und verkleinert demgemäß dieselben. Dieses Gesetz leistet bei der autotypischen Aufnahme die besten Dienste.« Wo das Licht mit voller Intensität vom Original weg durch den Raster auf die lichtempfindliche Platte eindringt, wird es sich mehr oder iveniger über die Ränder der Raster öffnungen beugen und sich ausbreiten. Wo der Ton des Originales dunkler ist, werden weniger Lichtstrahlen reflektiert, und dieses schwächere Licht wird sich nicht überbeugen Daher ergiebt sich, daß bei einem richtigen Autotypie- Negativ die Lichter aus schwarzen Flächen mit eingeschlos senen, feinen, durchsichtigen Punkten die Schatten aus frei stehenden, dunklen Punkten, auf durchsichtigen Flächen gebildet sein müssen. Wird nach diesem Negativ eine positive Kopie auf Chromgelatinepapier re. gemacht, so kehrt sich wieder das Verhältnis von Licht und Schatten um, und wir erhalten ein Bild, bei dem die lichten Stellen durch zarte, feine, freistehende Punkte gezeichnet sind, die in dem Halbschatten immer größer werden und sich endlich wieder zu Strichen oder Flächen zusammenschließen, um in den vollen Schatten nur noch wenige weiße Punkte offen zu lassen Durch die Beugung des Lichtes sowohl, als auch durch das Netzen der Platten werden die Ecken der quadratischen Punkte abgerundet, wodurch das Bild ein weicheres Ansehen und mehr Plastik erhält. Dies wäre eine ziemlich einfache und wahrscheinliche Er klärung des Rasterverfahrens; doch diese Gründe genügten bald nicht mehr, und man versuchte diese Theorie nach mathe matischen und optischen Regeln zu begründen. Den Anstoß dazu gab die Erkenntnis, daß sowohl der Abstand der Rasterplatte von der lichtempfindlichen Platte, als auch hauptsächlich die Form und Größe der Blenden, die bei der Aufnahme in das Objektiv eingeschoben werden, von ganz ent scheidendem Einflüsse auf die Form der resultierenden Raster punkte im Negativ und den ganzen Charakter der Reproduk tionen sind. Nun wurde aber in neuerer Zeit festgestellt, daß z. B. drei- oder viereckige, längliche Blenden rc. den Punkten die selbe Form erteilen, d. h die schwarzen Punkte im Negativ haben annähernd die Form der Blendenöffnungen Demzu folge gelangte man zur Annahme, das Rasternegativ ent steht dadurch, daß der vor der lichtempfindlichen Platte befindliche Kreuzraster wie ein System von kleinen Lochkameras wirkt. Die Experimente und Untersuchungen, die Regierungsrat vr. Eder zu diesem Zwecke anstellte, zeigten, wie dieser mit teilt*), daß diese Annahme insofern richtig ist, als das Helle Bild der Blendenöffnung durch den Raster auf die photographische Platte projiziert wird. Dem wird in der Praxis auch Rechnung getragen, indem man Blenden mit verschieden geformten Ausschnitten bei der Aufnahme an wendet. Nach vr. Eder gelingt die Herstellung von Raster negativen leichter mit quadratischen Blendenöffnungen, als mit runden; noch günstiger wirken unter Umständen Blenden mit ausgezackten Ecken, wie sie vonLevy empfohlen wurden rc.; es wurden eine Unmenge Varianten der Blendenformen und Kombinationen im Wechseln derselben während der Exposition empfohlen, die aber nur den Fachmann interessieren und darum hier übergangen werden können. (Fortsetzung folgt) *) Siehe dessen -Ausführliches Handbuch der Photographie-. II. Auflage. 7. Heft. Halle a. S. 1896, Wilh. Knapp.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder