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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1896
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- 1896-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1896
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- Deutsch
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8310 Nichtamtlicher Teil. ^ 283, 5, Dezember 1896. Linien rc. hergestellten Liniaturen oder Rastern rc.) photogra phierte Rasternegative, die viele Uebelstände an sich hatten. Durch die von Levy in den Handel gebrachten tadellosen Kreuzraster wurde die Anwendung der einfachen Raster ganz verdrängt; das Autotypieverfahren wird heute ausschließlich so, wie es vorher beschrieben wurde, in der Praxis ausgeübt. Eine moderne Reproduktionsanstalt, die sich mit dem Autotypieverfahren beschäftigt, benötigt aber auch, je nach der Art der betreffenden Arbeiten, Rasterplatten von verschiedener Feinheit. In der Regel verwendet man Raster mit 5—6 durchsichtigen und gedeckten Linien pro Millimeter oder 150 Linien auf den englischen Zoll, was einer Anzahl von 2500 bis 3600 Punkten pro Quadrat-Centimeter gleichkommt; dieser ist wohl der feinste Raster, der für direkte Kopierung auf Metall, nicht aber für den Umdruck mittels Chromgclatine- papier anwendbar ist. Man hat wohl auch schon Raster mit circa 200 Linien auf den englischen Zoll hergestellt und damit Bilder erzeugt; doch bleibt dies immer eine Spielerei und ein schönes Kunststück. Weiter bringt Levy Raster mit 133 Linien auf den englischen Zoll (— 54 Linien auf 1 cw) und solche mit 120 Linien (— 47 Linien auf 1 cw) in den Handel. Letztere lassen sich ohne Schwierigkeit für die Herstellung von Fettkopieen auf Papier zum Umdruck auf Stein oder Zink anwenden; auch können die damit hergestellten Klischees tiefer geätzt werden und sind infolge dessen druckfähiger als die mit feineren Rastern hergestellten, die zudem noch das beste, d. h. glatteste Papier und langsamen sorgfältigen Druck ver langen. Raster mit 100 Linien finden für Bilder in großem Formate mitunter Anwendung, und man kann solche Klischees auch auf schlechtem Papier noch vorteilhaft abdrucken. Bezüglich des Verhältnisses der schwarzen Linien der Rasterplatten zu den durchsichtigen und deren Einfluß auf das resultierende Bild gehen die Ansichten der Praktiker etwas auseinander. Direktor Fritz sowie Professor Husnik halten das Verhältnis 1:1 für das beste, während die Levy- Raster andere Verhältnisse zeigen, wie die Messungen, die Or. Eder ausgeführt hat, beweisen. Bei diesen sind in der Regel die durchsichtigen Linien breiter als die undurchsichtigen. Bei dem 150-Linien-Raster (auf den englischen Zoll) steht das Verhältnis der durchsichtigen zu den schwarzen Linien etwa 4:3, bei dem 133-Linien-Raster wie 5:4 und bei dem 120-Linien-Raster wieder etwa 4:3. Nach einem neuerlichen Patente bringt Max Levy so genannte 4-Linien-Raster in den Handel, die die Unterschiede der Einzelheiten des Originals mit größerer Genauigkeit und die Halbtöne mit sanfteren Uebergängen vom Licht zum Schatten wiedergeben. Wie schon der Name andeutet, sind bei diesen neuen Rastern noch 2 Linien mehr angebracht, die die diagonale Liniatur senkrecht durchschneiden. Dadurch soll das Hervorbringen feiner Details bedeutend erleichtert und ein größerer Tonreichtum erzielt werden können. Ob sich diese Hoffnungen erfüllen, und ob sich diese neuen Raster in der Praxis einbürgern werden, muß allerdings erst die Zu kunft lehren. Ueber die Frage, ob ein Bild durch die Anwendung feinerer und dichterer Netze auch richtiger und charakteristischer wiedergegeben werden kann als durch gröbere Rasternetze, spricht sich Herr Carl Angerer (der Chef der bekannten Wiener Reproduktionsanstalt Angerer L Göschl) dahin aus, daß der feinere Raster dem Bilde zwar einen immer größer werdenden Reichtum an Mitteltönen zuführt, daß jedoch der Effekt des Bildes immer stufenweise in entgegengesetztem Sinne abnehme. Dieses Faktum, das in den unten er wähnten Publikationen*) auch durch vier schöne Autotypieen *) Siehe vr. Eders Jahrbuch 1896 und Oesterreichisch-unga- rische Buchdruckerzeitung 1896, Nr. 31, mit Illustrationen nach Rastern von 110, 133, 150 und 175 Linien pro engl. Zoll. aus obiger Anstalt, die mit verschieden feinen Netzen her gestellt sind, illustriert erscheint, erklärt sich aus folgenden Ursachen: Bei einem richtig ausgeführten autotypischen Klischee — sei es nun in Kupfer oder in Zink geätzt — sollen die leichten Töne, insbesondere die Hochlichter, durch möglichst kleine schwarze Punkte gebildet werden. Speziell bei diesen feinen Punkten ist es nun ganz gleichgiltig, welcher Raster gewählt wurde Der Photograph sowohl wie der Actzer werden immer trachten, diese Punkte so zart, als es nur angeht, zuzuspitzen, um den Effekt des Bildes zu heben. (Vergl. unten über das partielle Nachätzen der Autotypieen.) Es kann deshalb nur die Folge sein, daß bei jedem Klischee, ob es nun mit gröberem oder feinerem Netze her gestellt ist, die erwähnten Punkte im Lichte so ziemlich gleich groß sein werden. Da aber bei einer feineren Liniatur auf der gleich großen Fläche bedeutend mehr solcher Punkte erscheinen, so führt dies zu einer Verdunklung der lichten Flächen, die dann leicht einen dunstigen Charakter be kommen. Bei Stimmungsbildern kann dieser Umstand zwar oft erwünscht sein; wo es sich aber um effektvolle Zeichnungen handelt, wird eine zu feine Liniatur geradezu störend wirken. Herr Angerer bezeichnet es als die Hauptaufgabe bei der photographischen Aufnahme von Autotypieen, das Negativ so zu erhalten, daß das Bild gleichsam aus dem Raster heraus tritt, wobei es jedoch nie auf die Feinheit des Rasters ankommt. Es hat übrigens bisher nicht an Stimmen gefehlt, die sich über die Aesthetik der geradlinigen Nasternetze nicht sehr- befriedigend ausgesprochen haben und die behaupten, daß bei 'olchen Rasterbildern die Liniatur unschön und unkünstlerisch wirke. Man hat dieser Ansicht Rechnung getragen und viele Versuche gemacht, an Stelle dieser zu regelmäßigen Struktur oder Körnung ein unregelmäßiges Korn zu erzeugen, das den Autotypieen mehr den Charakter von Kreidezeichnungen verleihen würde; da sich aber alle diese Verfahren bisher nicht mehr als höchstens einen Achtungserfolg erringen konn ten, so wollen wir auch hier nicht näher auf diese Be strebungen eingehen, obwohl es nicht ausgeschlossen erscheint, daß früher oder später dennoch solche Verfahren so weit aus gebildet werden, um in der Praxis allgemein Anwendung n zu können. So wie es bei dem Verfahren der Heliogravüre nur in den seltensten Fällen möglich ist, eine Druckplatte durch den Aetzprozeß allein fertigzustellen, sondern nach diesem immer noch eine gewisse Korrektur oder eine Retouche der Platte nötig ist, um sie in die richtige Haltung zu bringen, ebenso giebt es auch bei dem Autotypieprozeß einige solcher Ver fahren, wodurch die Platte verschönert und ein effektvolleres Bild erhalten werden kann. Das eine, sehr häufig ange wendete Verfahren besteht darin, daß nicht die ganze Fläche des Klischees gleich lange und gleich stark geätzt wird, sondern daß einzelne Partieen derselben, wie besonders die lichteren Teile, länger der Säure ausgesetzt werden, als die dunkleren Teile des Bildes. Bei diesem Verfahren des sogenannten partiellen Nachätzens der Bildfläche werden die einzelnen Teile oder Stellen des Bildes, die dunkler wirken sollen, mittels Farbe abgedeckt und so vor der weiteren Einwirkung der Säure geschützt. Diese Manipulation wird einige Male wiederholt, bis zum Schlüsse nur die höchsten Lichter offen bleiben und die feinen Punkte darin am zartesten zusammen geätzt erscheinen; denn durch das längere Netzen wird jeder Punkt oder Strich immer zarter und dünner, indem die Säure ihn von allen Seiten angreift und endlich ganz fein zuspitzt. Selbstredend darf dieser Vorgang nicht zu weit getrieben werden, da sonst die feinsten Punkte ganz verätzt würden; doch lassen sich auf diesem Wege bei Hebung und einigem Verständnis die prächtigsten Effekte erzielen. Ein zweites Verfahren zur Retouche der autotypischen
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