Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1898

22, 28. Januar 1898. Sprechsaal. — Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. 753 Sprech Hochwasserschaden. <Vgl. die -Anfrage- im Börsenblatt Nr. 15.) Die Anfrage eines Berliner Kollegen im Börsenblatt Nr. 15 vom 20. d. M., betreffend die Verpflichtung eines durch die Ueberschwem- mung geschädigten Sortimenters den Nachweis zu führen, welche Bücher durch Wasser gelitten haben und fortgeschwcmmt worden sind, dürfte dahin zu beantworten sein, daß, soweit die beschädigten Werke noch vorhanden sind, diese in natura dem betreffenden Ver leger vorzulegen sind, soweit sie aber verloren gingen, dies durch eine an Eidesstatt abgegebene Erklärung zu bestätigen ist. Dabei soll nicht unerwähnt bleiben, daß es nicht gut möglich sein wird, den positiven Nachweis über den Verbleib eines jeden Buches zu erbringen, denn einmal werden bisweilen Werke in Um tausch gegen andere käuflich erworbene hingegeben, ohne daß dieses Tauschgeschäft im einzelnen verbucht wird, dann aber werden in eiligen Zeiten in der Tageskasse auch summarische Posten ver bucht ohne Berücksichtigung der Einzeltitel. Die betreffende Ver sicherung an Eidesstatt könnte demnach nur mit Einschränkung abgegeben werden. Bedarf es aber auch eines so großen Apparates? Der Handel basiert auf Treu und Glauben; wieweit man aber Treue voraus setzen und Glauben schenken kann, müßte wohl jeder Verleger aus der Art und Weise, wie sich bisher der geschäftliche Verkehr mit einer bestimmten Sortimentsfirma abwickelte, entnehmen können. Andernfalls bietet ihm unsere trefflich durchgebildete Organisation mit den Kreis- und Ortsvereinen und die Liste des deutschen Ver legervereins genügend Gelegenheit, sich sichere Auskunft über jede Firma zu verschaffen. s a a l. Es sei gestattet, an dieser Stelle des vielseitigen Nutzens be sonders Erwähnung zu thun, den ein häufigerer und ungezwungener persönlicher Verkehr der Herren Kollegen untereinander im Gefolge hat. Dabei erst lernt man meistens den wahren Menschen kennen und richtig beurtheilen, Differenzen werden vermieden, oder im Stillen geebnet — und manches gute Geschäft wird angebahnt. So mögen denn die Herren Kollegen vom Verlage recht zahl reich persönlich zu den Versammlungen der Kreis- und Ortsvereine sich einfinden und an den Versammlungen beteiligen. Loneorctia rss parvss orgscunt! — Daß übrigens das Hochwasser auch größere und gewichtigere Gegenstände als winzige Bücher verschleppt hat, möge folgende Zeitungsnotiz, die gleichzeitig mit jener Börsenblatt-Anfrage ver öffentlicht wurde, beweisen: -Bei dem Hochwasser in Schlesien im Juli war dem Handelsmann Herm. Männich in Steine bei Friedeberg am Queis aus seiner Stube im Erdgeschoß ein neuer Geldkasten mit einem Inhalt von 23 000 ^ in Geld und Papieren, zwei Sparkassenbüchern über 8098 ^ und Belägen zu Vormund schaftsrechnungen weggeschwemmt worden. Alle Nach forschungen waren bisher vergeblich gewesen. Jetzt ist bei der Wegräumung einer angeschwemmten Sandbank bei Egelsdorf in dem Sande, etwa einen Kilometer von dem Hause Männichs entfernt, der einen halben Meter hohe und 38 Centimeter tiefe eiserne Kasten aufgefunden worden. Er weist an verschiedenen Stellen Beulen auf, aber keine Spuren gewaltsamer Oeffnung. Mit dem Funde zerfallen allerlei Verdächtigungen, die nach dem Verschwinden des wertvollen Kastens in Umlauf waren.- Uongus. Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. ' Aus dem Verlage der G. I. Göscheu- schen Verlagshandlung in Leipzig erwarben wir heute mit allen Vorräten und Rechten*): Aeußerungen und Worte. Ein Beitrag zur Biographie Fr. Th. Bischers von Ilse Frapau. — Zweite Auflage. — 1889. 8". VIII und 191 Seiten. Geheftet 3 ord Elegant gebunden 4 ord. Wir expedieren in Rechnung mit 25°/„ und 13/12, gegen bar mit 33'/»°/, und 7/6; gebundene Exemplare nnr bar unter Be rechnung der Einbände mit 1 ^ ord. und 75 -Z netto bar, und bitten bei Bedarf nun mehr von uns verlangen zu wollen. Berlin, im Januar 1898. Gebrüder Paetel. *) Wird bestätigt. G. I. Gös chen'sche Verlagshandlung. Mnfundsechzigsier Jahrgang. s4793j Hiermit zeige ich Ihnen an, daß ich die bisher in meinem Besitze gewesene Jos. Wolffische Buchhandlung ab 1. Januar mit Aktiven und Passive» an Herrn Georg Atteukofer, Sohn des verlebten Herrn Franz Attenkofer in Lands hut, verkauft habe, der dieselbe unter der bisherigen Firma weiterführen wird. Ich kann Ihnen Herrn Attenkofer, der mir den Kaufpreis bar bezahlte und auch sonst über reichliche Mittel verfügt, aufs beste em pfehlen und bitte, das mir so reichlich ge schenkte Wohlwollen auf denselben zu über tragen und ihm das Konto offen zu halten. Augsburg, im Januar 1898. M. Geißeudörffer. Wie Sie aus Vorstehendem entnehmen, habe ich die Jos. Wolffische Buchhandlung ab 1. Januar 1898 mit allen Aktiven und Passiven käuflich übernommen, und werde dieselbe unter der bisherigen Firma weiterführen. Ueber das Kommissionslager werde ich zur O.-M. durch Remittenda und Disponenda abrechnen und den entfallenden Saldo zur Leipziger und Stuttgarter Abrechnung voll zahlen. Gestützt auf eine 16jährige Praxis im Buchhandel, davon die 4 letzten Jahre als Prokurist des väterlichen Geschäftes, und im Besitz reichlicher Geldmittel, bitte ich, mir das Konto offen zu halten und mir mit Vertrauen entgegenzukommen; ich werde das selbe gewiß in jeder Beziehung rechtfertigen. Die Kommission bleibt in den bewährten Händen der Herren Robert Hoffmann in Leipzig und A. Oetinger in Stuttgart. Augsburg, im Januar 1898. Georg Attenkofer. ^4888j Halle a/S., Ende Januar 1898. Wuchererstraße 6. Hierdurch mache ich Ihnen die Mit teilung, daß ich am hiesigen Orte eine Verlagsbuchhandlung begründet habe und mich vorzugsweise mit geographisch-kartographischen Unter nehmungen zu beschäftigen beabsichtige. Näheres erfahren Sie aus den von mir zu erlassenden Anzeigen und Cirkularen. Meine Vertretung in Leipzig hat Herr L. Fernau übernommen, und wird auch die Auslieferung meines Verlags durch Herrn L. Fernau von Leipzig' aus erfolgen. Hochachtungsvoll Geographisches Institut n. Verlagshandlg. G. Sterukopf. s4852j IVir tsitsn disräurod srgsdsnst mit, Lass äis ksstvorräts von: Lvedvr, II., vg,8 rsoUtsrßsiiiisoli-dgF«- risoliv kktiiäösoivllrsvlitz uiiL I-auäss- oivi1pro26S8r8viit. 2 6äs. Aüiiojisii 18S« iu unssrsn Lositz üdsrgsgangsn sinä.*) IVir tioksrn äas in 2 Uatdkranedänäs gsdunäsno IVsrd (nur so) tür 17 ^ no. dar. Uünedsn, äsn 14. lanuar 1898. ll. Sotrvoitosr Soitiwsnt (^.rtdur Lsllisr). *) IVirä dsstätigt: 1. Ledvoitesr Vortag (los. Dioddiodtsr). Verkaufsanträge. s4333j Die Restbestände eines illustrierten Volkskalenders (ca. 300) sind billig abzu geben. Ges. Angebote unter U. 0. an Herrn Robert Hoffmann in Leipzig erbeten. 101