Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1898
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- 1898-01-29
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- 29.01.1898
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23, 29. Januar 1898. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 779 jedoch im günstigsten Falle nur eine Dividende von sechs bis acht Prozent in Aussicht zu stellen sei. (Bert. Börsen-Courier.) Schreibung und Aussprache fremder Ortsnamen. — In Bezug auf die offizielle Schreibung unserer neuesten in China erworbenen Gebietsteile erhalten die -Hamburger Nachrichten- von wissenschaftlicher Seite eine Zuschrift, in der abermals daraus hin gewiesen wird, daß die Laulierung des Namens Kiao mit Ki a—o falsch ist. Die Allgemeine Zeitung entnimmt dieser Zuschrift folgendes: »Wir Deutsche haben in Bezug auf die Namenschrcibung fremder Orte und Eigennamen uns lange Zeit von den Engländern und Franzosen ins Schlepptau nehmen lassen und die Namen ein fach nach deren Angaben nachgeschrieben, während es doch geboten erscheint, sie, namentlich wenn es sich um deutsches oder neutrales Gebiet handelt, nach unserer Weise und so zu schreiben, wie sie von den Eingeborenen an Ort und Stelle gesprochen werden. Warum schrieben wir z. B. stets Zanzibar statt Sansibar, wie die Araber u a den Namen der Insel aussprcchen? Warum schreiben wir heute noch Ujiji statt Judschidschi, wie der deutsche Ort am Ost ufer des Tanganjikasees in Mittelafrika heißt? Warum Ukerewe statt Jukerju? Den gleichen Fehler begehen wir bei der Schreibung des Namens Kiao, der, wie alle in China mit tj geschriebenen Worte, von den Franzosen mit k> geschrieben wird, da ihnen (den Franzosen) das weiche chinesische tj schwer fällt, zu schreiben und zu sprechen. Die Chinesen sagen Tjau tschau, nicht Kiau- oder Kiao-tschau, ebenso Petjing, Nantjing, Jangtsetjang und nicht Peking, Nanking, Jangtsekiang. (Das j entspricht hier genau dem ch in dem deutschen Pronomen -ich« ) Der Ort, an dem die zwei deutschen Missionäre getötet wurden, heißt Tschangtja, nicht Tschangkia, wie die Franzosen schreiben. Es wäre sehr zu wünschen, daß wir uns endlich von der falschen, dis Originalsprechweise meist vergewaltigenden Schreibung der Engländer und Franzosen freimachten und uns auch in dieser Beziehung auf die eigenen Füße stellten, um so mehr, als das Deutsche sich bei weitem besser- eignet zur Wiedergabe der originalen Laute fremder Völker als das Französische, oder gar das Englische. Also: Kiaotichau ist unrichtig, die Chinesen an Ort und Stelle sagen -Tjau-tschau» Wir haben gar keinen Grund, eine substituierte französische und obendrein falsche Schreibung zu acceptieren. Vielleicht findet sich in der Umgebung des Prinzen Heinrich ein -weiblicher Linguiste-, der sich der Cache annimmt und beizeiten für Remedur sorgt, damit unsere kartographischen Werke und Lehrmittel srühzeitig genug von dem Irrtum Notiz nehmen können.- Verurteilung. — Das Landgericht Berlin I verurteilte am 25. d. M. den verantwortlichen Redakteur des -Kladderadatsch-, Johannes Trojan, wegen Majestätsbeleidigung, begangen in der Nummer vom 28. November v. I., zu zwei Monaten Festungshaft. Preisausschreiben des Deutschen Kaisers. — Ueber die vom Kaiser ausgeschriebenen Konkurrenzen ist in diesen Tagen die Entscheidung gefallen. Die engere Konkurrenz für die Ergän zung der -tanzenden Mänade- zwischen den drei Preisträgern vom vorigen Jahre ist, wie das -Berl. Tagebl - berichtet, ohne Resul tat geblieben. Der Kaiser hat sich nicht entschließen können, einen der beteiligten Bildhauer mit der Ausführung seines Entwurfs zu betrauen. Die Konkurrenz für die Ergänzung der Bronzestatue des -Saburow'schen Knaben- aus dem fünften Jahrhundert v.Chr. hat ebenfalls nicht mit einem glatten Siege geendet. Der Preis ist vielmehr zwischen den Bildhauern Werner Begas, dem Sohne von Reinhold Begas, und P etrich geteilt worden. Es waren im ganzen 37 Entwürfe eingegangen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Vor Lüolisrwarlct. Nonatliobse Vsresiolwis auegswübltsr Usuix-- lrsitsu äsr in- unä auslänäisodsn Inttsratur. 4. iLÜrg. > Ur. 2. (Vsbruar 1898.) xr. 8". 8. 17—32. Vortag von loiiann ^.mbrosiue Lartd in Usipeig. VsrEebnis von I,sdr- unä Hanäbüodgrn kür Osrrsrbs unä In- äustris, Lau-, Ingenieur- unä Uasoninsntrunäs, brsg. von 4. Hartlsbsn in IVisn. 8". 68 8. Personalnachrichten. Gestorben: am 28. Januar nach kurzem Krankenlager Herr Rudolf Brockhaus senior in Leipzig, geboren am 16. Juli 1838. Der Verstorbene ist der jüngere der beiden Söhne von Heinrich Brockhaus, die ihrem genialen Vater 1874 im Besitz und der Leitung des großen Verlagsgeschäftes gefolgt sind. Schon 1863 war er neben seinem Vater und seinem Bruder vr. Eduard Brockhaus als Teilhaber eingetreten. Am 30 Juni 1895 hatte er sich gemeinsam mit seinem Bruder vom Geschäft zurückgezogen, dessen Jnhaberschaft seitdem auf des letzteren Sohn Albert und seinen Sohn Rudolph übergegangen ist. In Rudolf Brockhaus senior verliert der deutsche Buchhandel, namentlich aber der deutsche Buchdruck einen hochgeachteten Kollegen, dessen geschäftliche Tüchtigkeit und Umsicht viel zum Erfolge des berühmten Geschäfts hauses und ebenso auch zum allgemeinen Aufschwungs des Buch drucks in Leipzig und in Deutschland beigetragen hat. Getreu dem väterlichen Vorbilde hat er sich nacheifernd in unermüdlicher Arbeit und Aufmerksamkeit insbesondere der Leitung der technischen Be triebe seines Hauses gewidmet. Er ist den groß-n Fortschritten der Druckherstellung, die die Jahrzehnte seines Wirkens kennzeichnen, mit Umsicht gefolgt und hinterläßt die ihm anvertraut gewesenen großen graphischen Betriebe des Hauses in völlig zeitgemäß eingerichtetem, erheblich erweitertem und blühendem Stande. Im Privatleben erfüllte ihn eine lebhafte Neigung für die Geschichte und Litteraturgeschichte, namentlich für deren biographischen Teil, und er bethätigte sich eifrig als Sammler von Handschriften be rühmter Personen. Seine Lieblinge waren Schiller und Theodor Körner, deren Handschriften und ersten Drucken er die größte Aufmerksamkeit widmete. Auch schriftstellerisch hat er sich auf diesem Gebiete mit Erfolg versucht: er ist mit diesen fleißigen und von großer Sachkunde zeugenden Arbeiten aber nie an die volle Oeffentlichkeit getreten. Auch eine anregend und fesselnd ge schriebene Biographie seines unvergeßlichen Vaters ist niemals über den engeren Kreis der Familie, für den er sie geschrieben hat, hinausgedrungen. Sie zeugt in ihrer schlichten gemütvollen Fassung von der großen Innigkeit, Bescheidenheit und Liebens würdigkeit ihres Autors, zugleich von ungewöhnlicher Gewandtheit in der Verwertung und Beherrschung des Stoffs. So wie er sich in dieser Bethätigung seiner Lieblingsneigungen zeigt, war er in seinem ganzen persönlichen Wesen; Sorgsamkeit und Aufmerksamkeit, aewinnende Freundlichkeit und Gefälligkeit zeichneten ihn in hohem Grade aus. Sein Andenken wird bei allen, die ihm näher standen oder mit ihm verkehren durften, feststehen als das eines hochehren werten, tüchtigen und liebenswürdigen Mannes. Sprechsaal. Anfrage. Ist der Verleger, der ein Buch ohne Titelblatt liefert, ver pflichtet, es zurückzunehmen, falls der Besteller des Sortimenters die Annahme verweigert? Auch dann, wenn der Verleger nach träglich ein Titelblatt liefert? M. L. Antwort der Redaktion. — Siehe ß 14 der buchhändle rischen Verkehrsordnung. Ungewöhnliches Vertriebsmittel von Büchern. Die nachfolgend abgedruckte Bücheranzeige findet sich in einer der letzten Nummern der Straßburger Bürgerzeitung: Kostenlos versichert in den besten deutschen Versicherungs-Gesellschaften gegen Unfall mit 6000 Mark oder gegen Feuer bis zu 10000 Mark wird aus Wunsch jeder Besteller auf Meyer's oder Brock haus' Konversations-Lexikon, Meyer's Klassiker-Bibliothek, Brchm's Thierleben, Jllustr. allgemeine Weltgeschichte, Eulenburg's Real - Encyklopädie, Pharmaceut. Encyklo- pädie, Lexikon der gesammten Technik, Handbuch der In genieur-Wissenschaften, Handbuch der Architekten, nach erfolgter Lieferung. Sämmtl. Werke neuester Auflage in eleganten Prachtbändrn. Komplette frachtfreie Versendung Keine Anzahlung. »" Monatl. Theilzahlungen von 3^E an. Bestellungen an: Vertrieb populär-wissenschaftlicher Werke Lorisstraße 4, München. 104*
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