Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.02.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-02-05
- Erscheinungsdatum
- 05.02.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18980205
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189802057
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18980205
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-05
- Monat1898-02
- Jahr1898
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Herr Professor Friedrich Hirth schreibt zu dieser Frage: -So sind wir Deutschen! Anstatt uns ungestört unserer neuen Kolonie zu freuen und der Regierung zu danken, die uns dazu verholfcn hat, müssen wir ad ovo mäkeln; und da vorläufig die Sache noch zu wenig bekannt ist, so muh der Name herhalten, dessen offizielle Schreibweise -Liao-tsobau- schon so mancherlei Oppo sitionsblüten gezeitigt hat. Ob richtig oder falsch, ist doch die Orthographie der Regierung maßgebend; eine Ortschaft heiht so, wie sie auf dem Stempel ihrer Postanstalt genannt wird, und dies sollte dem deutschen Leser, der ja doch nicht Chinesisch lernen will, um diesen einen Nanicn richtig auszusprechen, vollkommen genügen. Ob wir Liao oder Liau schreiben, bleibt sich vollkommen gleich; nur bei tssdau ist die richtige Beschreibung des Lautes der Popularität des Namens zum Opfer gebracht worden. Wer die zweite Silbe so aussprechen will, wie sie an Ort und Stelle gehört wird, ver gegenwärtige sich das hebräische tolm in tobu-vadoüu, lese statt dessen bei gleicher Aussprache der Vokale tsodoku und lasse schließlich das d weg. Den übrig bleibenden Laut pflege ich durch tsodöu wiederzugeben, und dies ist der zweite Teil im Namen der neuen Kolonie. Will man den Setzerkästen deut scher Provinzblätter zuliebe alle orthographischen Spitzfindig keiten, ivie Accente und Apostrophe, vermeiden, so ist wohl teobau, wenn auch nicht ganz richtig, so doch das Nächstliegende. Ein Korrespondent der -Hamburger Nachrichten- vom 25. Januar 1898 tritt für Njau-tsoliau ein, indem er behauptet, die erste Silbe werde am Orte tjau und nicht kiao oder Irian ausgesprochen. Da bei schwebt ihm vermutlich die Aussprache von Peking vor, wo Ir vor i in eine Sibilante übergeht und wo tsoinang für Iriang (Fluß), tscüiug für King (Kanon), tsvdi für Irr (Huhn) u. s. w. gelesen wird. Diese, die neueste Sprachentwicklung des Chinesischen bezeichnende, an den Zetacismus des H-Lautes im Lateinischen und den ro manischen Sprachen erinnernde Erscheinung ist in China viel weiter verbreitet, als von vielen angenommen wird. Wer weiß, ob überhaupt ihr Ursprung in Peking zu suchen ist, da sie sich in Scheust, Ssitsch'uan und Mnnan wiederfindet. Aber gerade in Ost-Schantung hat sie noch nicht platzgegriffen; dort liest man noch Iriau und nicht tsoüiau. Das letztere entspricht der Hofsprache von Peking; an deutschen Höfen darf man getrost aussprechen und schreiben: -Kiao-tschau-. Wird doch, wenn wir die Legenden der Poststempel zu Grunde legen, fast jeder Vertragshasen in China nach einer anderen Orthographie benannt. Neben dlswollvang lesen wir Linkiang; und Namen, wie kakdoi, Lrvatorv und Hong kong, sind noch obendrein verschiedenen Dialekten entlehnt. Hätte der Korrespondent der -Hamburger Nachrichten« recht, so müßten wir auch ksi-teobing oder ks-tjing anstatt ksking lesen; denn so wird der Name gerade an Ort und Stelle ausgesprochen. Aber im Handel und Wandel heißt es: usus ost t^rannus; es ist ja auch ganz gleichgültig, wie wir -Kiaotschau- buchstabieren, wenn wir es nur haben.» Preisausschreiben. — Im Jahre 1899 wird in Cincinnati das fünfzigjährige Jubiläum des Nordamerikanischen Sängerbundes gefeiert werden. Aus diesem Anlaß ist, wie die -Gartenlaube- mit teilt, von dem dortigen Bürger Fred. H. Alms ein Ehrenpreis von 1000 Dollars gestiftet worden für die beste Komposition eines Chores, der zur Eröffnung des Festes von sämtlichen Gesangskräften Cincin natis zum Vortrag kommen soll. Die Komposition soll aus einem gemischten Chor, Soli und Orchester bestehen, und der Vortrag des Werkes darf nicht weniger als vierzig und nicht mehr als sechzig Minuten in Anspruch nehmen. Da das Werk von einem Massen Sprech chor von etwa 1500 Stimmen vorgetragen werden soll, darf die Komposition keine allzugroßen Schwierigkeiten bieten. Was ihren Charakter anbelangt, so wird die Darstellung einer Huldigung der schönen Künste, im besonderen der Musik, gewünscht. Die Arbeiten müssen bis spätestens den 1. August 1898 zu Händen des Musik komitees für das fünfzigjährige Jubiläums-Sängerfest des Nord amerikanischen Sängerbundes gelangen. Nähere Auskunft erteilt der Vorsitzende des Komitees Pfr. Hugo G. Eisenlohr, 1213 Elm straße, Cincinnati, Ohio. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Oarl Osorg's 8odIagvvort-LataIog. VsrLsiednie äsr öüodsr und t-anäkartsn in sacblicbsr ^norännng. II. 8ä. 1888—92, ds- ardsitsi von Oarl Osorg. 34./35. läsksruog. I-sx-8". 8. 1057 —1120 (8orialäginokrat:is — 8tarrlcrawpk). Hanuovsr 189?' I-. Osrams r mann. Lieabsint in ca. 40 Oistsruogsa a 1 30 Nsmorial äs la librairis tranqaies. lisvus üsbäowaäairs äse Iivrs8. Oomplsmsat äs la dibliograpliis tranqaibs. Rssusil äs eatalognss äse säitsurs, avso tabiss. 5s aunss. klr. 1—4. äanuar 1898. 8". 8. 1—44. Vsrlag von 8. Os 8ouäisr in karre. Lnllstin msnsnsl äse äsrnisrs astrale äs la tidrairis anoisnns Oso 8. Oleebki- klorsncs. XIII. IsOrgang. 8r. 26. 8". 368. 267 8rn. 8etriiktwsson, 8uotrrvs8sn, Lidliottrskonomis. Xntig. - Latalog 8r. 176 von 8imwsl L Oo. in Osiprig. 8". 46 8. 1043 Hrn. Xlaüsiscbs ktrilologrs. Hdtsilung II. ^ntigu.-Lat-alog 8r. 177 von 8inrrnsl äc Oo. in Osiprig. 8". 58 8. 1894 kirn. Verlagsjubiläen. — Zwei wohlbekannte Verlagsunterneh mungen, deren eine ganz, deren andere zum großen Teil dem Humor gewidmet ist, können in diesem Jahre auf ein Alter von fünfzig Jahren zurückblicken. Das eine ist der -Kladderadatsch«, begründet 1848 in Berlin von Löwenstein, Dohm und Kalisch im Verein mit dem Verleger Albert Hofmann; das andere Jubiläum führt uns nach München zu den Herren Braun L Schneider und gilt den -Münchener Bilderbogen». Die Begründer waren der Kunstmaler und Tylograph Kaspar Braun und der Buchhändler Friedrich Schneider. Bis jetzt find 1176 Bilderbogen erschienen, an deren Herstellung 142 Künstler gearbeitet haben. Personalnachrichten. Gelehrten-Jubiläen. — Ein hochgeschätzter Lehrer der Universität Leipzig, Herr Geheimer Hofrat l)r. Binding, Professor des Strafrechts, des Strafprozesses und des Staatsrechts, feierte am 4. d. M. sein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum als Professor der Universität Leipzig. Der Jubilar wurde 1841 zu Frank furt a. M. geboren, er besuchte das Gymnasium daselbst und studierte in Göttingen und Heidelberg Jurisprudenz und Geschichte. Im Jahre 1866 wurde er ordentlicher Prosessor in Basel, 1870 in Freiburg i. Br., 187' in Straßburg und 1873 in Leipzig. — Von der Wiener medizinischen Fakultät wurden in diesen Tagen den Herren Hofrat Or. Karl Stellwag von Carion, Prosessor für Augenheilkunde, und dem Balneologen Professor vr. Joseph Seegen die erneuerten Doktordiplome überreicht. Stellwag wurde am 9. März 1847, Seegen am 6. August 1847 zum Doktor der Medizin an der Wiener Universität promoviert. Stellwag ist 75, Seegen 76 Jahre alt. s a a l. Fünf Prozent Ausschlag. Die Firma Louis Naumann in Leipzig hat jetzt ihr Lager- ve zeichnis nebst folgendem Anschreiben an die hamburgischen kaufmännischen Exportfirmen versandt: -Herrn -Louis Naumann, Leipzig, Grossobuchhandlung. Leipzig, den 24. Januar 1898. Hamburg. -Mit Gegenwärtigem nehme Gelegenheit, Ihnen meine Dienste bei Bedarf deutscher Bücher und Zeitschriften angelegentlichst zu offerieren. Durch mein gut assortiertes Grossogeschäst biete Ihnen eine bequeme und vorteilhafte Bezugsquelle. -Ich liefere an Exporteure und Sortimentsbuchhandlungen alle Erzeugnisse des Buchhandels mit Original-Verleger-Rabatt undberechnc für meine Vermittelung nur 5°/g Provision auf den Nettobetrag der Fakturen. -Von Lieferungswerken und Zeitschriften gebe immer die ersten Hefte als Muster in jeder Anzahl gratis und lege meinen Sendungen von neuen Erscheinungen Proben zur Kenntnisnahme bei, ebenso sorge für effektvolle Plakate. Die Erledigung der mir zugehenden Aufträge erfolgt mit Fachkenntnis, vollständig und genau; vorzüglich liefere ich schneller, als dies seitens Hamburger Buchhändler geschehen kann, weil letztere meist auch einen Leipziger Kommissionär zu Hilfe nehmen. -Durch Kreuzband empfangen Sie mein vorjähriges Lager verzeichnis zur gefälligen Einsichtnahme, ein neues, weit voll ständigeres, erscheint in den nächsten Monaten. Mit dem Ver sand per Post oder Schiff bin ich vollständig orientiert, da ich schon seit Jahren die Aufträge einiger Hamburger Exportfirmen erledige und für dieselben größere Sendungen, immer seefertig verpackt, nach Hamburg oder Bremen schicke. -Besonders eilige Ordres, wie z. B. den wöchentlichen Versand der Journal-Kontinuationen direkt durch Kreuzband, besorge ich gern auf Ihre Rechnung an die mir aufzugebenden Adressen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder