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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.02.1898
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- 1898-02-08
- Erscheinungsdatum
- 08.02.1898
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- Deutsch
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31. 8 Februar 1898 Nichtamtlicher Teil. 1029 Standpunkte) folgen lassen, deren Beachtung etwas zur Vervoll kommnung der sehr fleißigen Arbeit beitragen dürfte. Nur wenn möglichst viele sich berufen fühlen, in diesem Sinne an dem verdienst- vollenWerke mitzuarbeiten, wird es der Verfasserin gelingen, ein allen Anforderungen entsprechendes Werk zu schaffen. Othmers Vade- mecum, Brümmers Dichterlexikon, Kürschners Litteraturkalender, alle solche Werke muhten erst wiederholt den Läuterungsprozeß der Kritik durchwandern, ehe sie den jetzigen Grad der Zwecks Mäßigkeit und Vollkommenheit erreichten. Bei dem vorliegenden ersten Bande des Patakyschen Lexikons, der übrigens merkwürdigerweise nur einen Gesamttitel und keinen Bandtitel trägt, ist vor allem zu beklagen, daß die Bearbeiterin von vornherein nicht nach einem ganz bestimmt festgelegten ein heitlichen Plane gearbeitet hat- Meist findet man die Biographie und die biographischen Daten beim Familiennamen, die Werke aber beim betreffenden Pseudonym, unter dem sie erschienen, angesührt. Obgleich wir dieses Auseinanderreißen nicht für richtig halten, könnte man sich doch damit befreunden, wenn nicht bei vielen Autorinnen, die unter verschiedenen Pseudonymen schrieben, wie z. B. bei Margarete Lehmann-Filhös oder bei Carmen Sylva, eine gar zu große verwirrende Zersplitterung in der Aufführung ihrer Werke einträte, und wenn die Bearbeiterin strikte an dieser Anordnung festgehalten hätte. Aber einzelne Beispiele <wie Hohen stein) fanden wir auch, wo die biographischen Notizen dem Pseudo nym beigefügt wurden und wo die Aufführung pseudonym er schienener Bücher unter dem Familiennamen erfolgte. Solche Un regelmäßigkeiten mögen zum Teil mit dadurch entstanden sein, daß die Herausgeberin erst im Laufe der Arbeit den Entschluß gefaßt hat, den Namen auch der verstorbenen Schriftstellerinnen das Geburts- und Sterbejahr hinzuzufügen, dies erst vom Buchstaben C an und dann freilich nur unvollkommen durchführen konnte, oder aber sie bedeuten Verbesserungen, die noch während des Druckes zur Kenntnis kamen und noch Aufnahme finden sollten. Klarer würden sicher die so viele Mühe erfordernden Zusammenstellungen dem Benutzer er scheinen. wenn das nach unserer Meinung richtigere System von vornherein befolgt worden wäre, Biographieen und biographische Daten stets nur beim richtigen Familiennamen anzubringen, die angewandten Pseudonyme dabei zu vermerken, darunter aber auch gleich die sämtlichen Werke aufzuzählen (mit Gruppierung unter den einzelnen Pseudonymen, falls deren mehrere in Anwendung gekommen sind) und dann von den Pseudonymen den Hinweis aus den rich tigen Namen anzubringen. Das ist doch das Natürliche; alle vor bildlichen Werke machen es so. Der Familienname ist für alle Interessenten eines Schriftstellerinnen-Lexikons die Hauptsache. Alle, Schriftstellerinnen, Verleger, überhaupt alle Benutzer eines solchen Werkes, werden erst unter dem richtigen Namen nachschlagen und, falls ihnen dieser unbekannt ist, den Hinweis vom Pseudonym aus den Familiennamen ganz in Ordnung finden. Auch die alphabetische Aufführung der einzelnen Werke einer Autorin nach dem ersten Wort des Titels, wobei die Artikel ein, eine, einer, der, die, das u. s. w. mit ausschlaggebend sind, können wir nicht gutheißen. Die chronologische Aufführung (wie bei Kürschner) hat große Vorteile, und die Anordnung nach dem ersten Hauptwort des Titels (die bei Unterhaltungslitteratur jetzt allgemein üblich ist) führt bei Vielschreiberinnen noch am ersten zum gesuchten Titel, weil das erste Hauptwort des Titels wohl eher im Gedächt nis haften bleibt, als Vorgesetzte Artikel und kleine nebensächliche, an erster Stelle stehende Wörter. Daß bei jeder Buchstaben-Ueberschrift die Worte: -Siehe auch Nachtrag- hinzugefügt sind, ist wohl übertriebene Gewissenhaftig keit, oder will die Bearbeiterin allen Klagen über Unvollständigkeit damit die Spitze abbrechen? Die teilweise Uebernahme der den Buchhändlern bekannten Buchstaben u, nu und mm aus den tzinrichs- schen Halbjahrskatalogen war wohl überflüssig in diesem Lexikon; Hinrichs wendet sie in seinem neuesten fünfjährigen Kataloge bekannt lich auch nicht mehr an. Das »bar- vollends hat in einem auch für nicht-buchhändlerische Kreise berechneten Werke noch weniger Zweck. Kurz seien hier noch einige Ungenauigkeiten verzeichnet, die uns bei vereinzelt vorgenommenen Stichproben auffielen: Seite b stimmt der Hinweis von Ahlborn auf Haidheim nicht, auch umgekehrt (S. 305) ist er nicht richtig. Seite 6 fehlt Sophie Alberti (Ps.: Sophie Verena). „ 6. Bei den Titeln -Album der Freundschaft- und -Album einer Frau- und allen ähnlichen, anonym erschienenen, aber offenbar von Frauen herrührenden Werken hätte sich die Bearbeiterin bemühen müssen, den Namen der Verfasserin ausfindig zu machen. Das hätte den Wert der Arbeit wesentlich erhöht. Seite 14 fehlt der Titel: Anforderungen und Versuchungen unserer Zeit. Berlin 1872. Seite 18 ist bei Arnim-Freienwalde der Hinweis: Biographie, s. Arnim-Freicnwalde zu streichen. Seite 19 fehlt: Artaria, R., Das erste Jahr im neuen Haushalt, (jetzt Leipzig, Keils Nachfolger) und das Pseudonym Arthalis. Flinfundsechzigster Jahrgang. Seite 33 sind bei der Gräfin Ballestrem die Preise der Novellen sammlungen: -Datura Laugumsa-. -Sol und andere No vellen- und -Um eine Künigskcone- mit -drosch, bar -.90- angegeben, während der Ladenpreis ä 1 50 ^ ist und dem Publikum gegenüber unseres Wissens eine Herabsetzung nicht stattgesunden hat. Seite 93. Die Schriften der H. Brand sind nicht vollständig aufgesührt. Es fehlt: -Geschichte der Regenten von Hessen- Cassel-. Vergl. Nachrichten aus dem Buchhandel 1894, Nr. 59. Die Verlegerangabe bei -Einst und Jetzt- ist unklar, ebenso die Bandanführung beim ersten Titel. Seite 98 ist von Frau Hedwig Braun auf Braun-Steinmann hingewtesen. Dieser Doppelname ist als ein Wort auf- gesaßt und erst nach Brauns (statt nach Braun) eingereiht, wo er wohl nicht gesucht wird. Seite 243 ist das Buch: Wilh. Gamper, Die Frauenfrage und das Christentum, mit aufgesührt. Der Autor ist der Pfarrer- Wilhelm Gamper, das Buch gehört also nicht mit in das Lexikon, da Bücher von männlichen Autoren über die Frau nicht mit ausgenommen worden sind. Seite 248 fehlt: Gedanken über die Frauenfrage, niedergeschrieben von Tante Christine. Zürich 1883. Seite 351 bei A. Hibeau steht der Roman -Abu Hassan- mit falscher Verlegerangabe und falschem Preis, während er Seite 5 unter dem Pseudonym Adriani richtig steht Der einer Besprechung zustehcnde Raum verbietet es, hier noch weitere Fehler aufzuführen, die Herausgeberin beansprucht ja auch nicht unbedingte Zuverlässigkeit und Lückenlosigkeit für ihre grund legende Arbeit, hofft aber, daß sie mit Unterstützung aller be teiligten Kreise, der schreibenden Frauen und der Verlagsbuchhändler, mit der Zeit ein immer brauchbareres und vollständigeres Nach, schlagemittel zu bieten in der Lage sein wird. Daß sie allerdings die Werke der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, die im Börsen blatt 1897, Nr. 5 aus Anlaß ihres hundertjährigen Geburtstages ausführlich verzeichnet waren, nicht vollständig übernommen hat, kann man ihr nicht so leicht verzeihen. Derartige Quellen müssen ausgenutzt werden. Als weiteres Quellenmaterial könnte vielleicht der Verfasserin dienen: Cohn, Gustav, Die deutsche Frauenbewegung, Berlin 1898, Gebrüder Paetel, ein sehr gutes Werk, dessen zweites Kapitel über Frauenlitteratur handelt, dann findet sie vielleicht auch etwas in: Ziegler, Hans, Frauenlieblinge. Leipzig 1889, Amelang. Ueber- haupt, wenn sich die fleißige Bearbeiterin entschließen könnte, neben dem Verzeichnis der Pseudonyme, das sie als Anhang geben will, und dessen Besprechung wir uns Vorbehalten, auch eine bis aus die neueste Zeit fortgeführte Zusammenstellung der seit 1840 über die Frauen und die sogenannte Frauenfcage erschienenen Werke zu geben, würde sich ihr noch manche Quelle zur Vervollständigung der Liste der Schriftstellerinnen erschließen. Auch würde sie dabei zugleich die über berühmte Schriftstellerinnen und ihre Werke er schienenen Bücher mit Zusammentragen können, deren Anführung (z. B. bei Droste-Hülshoff, Luise Hensel u. s. w.) sehr nützlich wäre. Das Klagelied des mangelnden Interesses und geringen Ent gegenkommens beim Zusammentragen des Materials, das wohl alle schon, die an ähnliche Aufgaben herangetreten sind, zu singen gezwungen waren, stimmt auch Frau Pataky im Vorwort an. Dabei muß es aber wundernehmen, daß sie das erforderliche In teresse auch bei den deutschen Verlegern vermissen mußte, während es doch unbedingt zu deren großem Nutzen geschieht, wenn die Verlags werke ihrer weiblichen Autoren in einem solchen Lexikon richtig und vollständig angegeben sind. Wenn Frau Pataky z. B. klagt: -Be sonders mangelhaft sind die Aufzeichnungen der Werke, die im österreichischen und schweizerischen Buchhandel erschienen sind, weil hier ein besonderes Quellenmaterial überhaupt fehlt und das Ent gegenkommen seitens der Buchhändler und maßgebenden Faktoren dieser beiden Länder noch weit geringer war, als in Deutschland-, so können wir diese Besprechung ihres nützlichen Werkes im Börsen blatt nicht besser schließen, als mit einer Generalbitte an den Buchhandel deutscher Zunge um Förderung des schwierigen Unter nehmens dem bei der Sorgfalt und dem ausdauernden Fleiße, den Fiau Pataky verwandt hat und noch verwendet, nur noch die allgemeine Unterstützung fehlt, um ein ganz zuverlässiges, voll kommenes und auch dem Buchhandel Nutzen bringendes Nachschlage, werk zu werden. Der zweite Band soll in zwei bis drei Monaten Nachfolgen; möge jeder Verleger kontrollieren, ob seine Schützlinge richtig ausgenommen sind, ein Nachtrag wird noch alle nötigen Verbesserungen bringen können. —i. Kleine Mitteilungen. Verbot der Ankündigung von Geheimmitteln. — Der Reichsanzeiger vom 2. Februar bringt die nachfolgende ministerielle Bekanntmachung: -Das unterm 3. August 1895 — Min. f. Hand. 6 5371, 138
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