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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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und bleiben die Briefe uneröffnet liegen. — Mehr als drei Be stellungen auf eine Korrefpondenzkarte zusammenzuschreiben ist nicht ratsam, da kleine Abschnitzel leicht verloren gehen. Auch mutz jede derartige Bestellung als Verlangzettel durchgesührt und mit Kopf und Unterschrift versehen sein.- Wertvolle Papyrusblätter. — Die Universitätsbibliothek zu Heidelberg hat im vorigen Jahre eine Anzahl von Papyrus blättern erworben, die sich vorher im Besitze des Dragomans des deutschen Generalkonsulats m Kairo l)r. Reinharbt be fanden. Trotz des schlimmen Zustandes der einzelnen, etwa un siebenten Jahrhundert nach Christo beschriebenen Blätter lichtete dieser neue Fund, wie der Lizentiat der Theologie Ur. Karl Schmidt im 2. Hefte des VII. Jahrganges der -Neuen Heidel berger Jahrbücher- aussührt, mit einem Schlage das Dunkel, bas bisher über einer altchristlichen Schrift lag. Der Papyrus enthält nämlich in koptischer Sprache autzer den be reits bekannten Thekla-Akten auch die alten verloren geglaubten Paulus-Akten, von denen wir bisher nur so viel wutzten, datz sie unter den allchristlichen Schriften eine hervorragende Stellung eingenommen haben. Die bis jetzt angestellten Unter suchungen ergeben, datz nicht nur die Thekla-Akten, jondern auch der zuerst 1644 in einer armenischen Hanüschrist entdeckte apokryphe Briefwechsel zwischen Paulus unb üen Korinthern nur emen Be standteil oer Paulus-Atleii gebildet haben. Diese Paulus-Akten, deren Entstehung besonders von Zahn in die Ze,t des Johannes- Evangeliums gesetzt unb als kanonsgeschichtliche Urkunde ersten Range« beurteilt wurde, müssen um zwei Menschenalter herunter- gesetzt werden. Es ist ferner jetzt erwiesen, datz eine Schrift, die beim Neuen Testament gestanden har, von einem kleinasiatlschen Presbyter gefälscht wurde und datz die Ausdeckung dieser Fälschung entweder nilyt allgemein wurde oder für längere Zeit keine durch schlagende Folge halte. Die alexandrinische Kirche lieh die Paulus- Akten, die sie allein in ihrer Gesamtheit deibeyielt, aus der griechi schen Ursprache in das Koptische übersetzen. Die wissenschaftliche Welt darf aus die weiteren Früchte dieses kostbaren Fundes und besonders aus die Veröffentlichung des auch in sprachlicher Be ziehung interessanten Textes gespannt sein. (Nat.-Ztg.) Anerkennung. — Eine erfreuliche Anerkennung ist einem BerusSgenossen m Kiel zu teil geworden. Der Verlagsbuchhändler Herr Heinrich Eckarüt in Kiel giebt ein reich illustriertes Werk: -Alt-Kiel in Wort und Bild- heraus, von dem bisher sieben Liefe rungen erschienen sind. Den Text verfaßt er selbst, die Originale zu den Abbildungen entstammen zum größten Teil seinen Samm lungen. Zn der Sitzung vom 11. Februar hat nun die Sladt- verkrciung von Kiel unrer warmer Anerkennung der Arbeit ein stimmig beschlossen, ihm für die Vollendung des Werkes, die sonst der beträchtlichen Kosten und des verhältnismäßig geringen Absatzes wegen m Frage gestellt war, eine Beihilfe von 5000 ^ zu gewähren. Sprech Rezensionsexemplare. (Vgl. Börsenblatt Nr. 3, 40, 42, 43.) IV. Der Artikel im -Sprechsaal- des -Börsenblattes- Nr. 40 wird in vielen Beziehungen ganz energisches Kopsschütteln verursachen. Es ist schade, datz sein Einsender nicht mit seinem vollen Namen hervortritl. Es wäre überhaupt sehr wünschenswert, datz jeder, der im Börsenblatt seine Ansicht zum besten geben will, auch seinen Namen frank und frei nennen würde.*) Ich will nicht unterlassen, den Artikel zu beantworten. Es ist sehr richtig, datz der Einsender von Rezensionsexemplaren, die für eine Zeitschrift bestimmt sind, einen scharjenUnterschied machen mutz zwischen Fachzeitschriften und Tageszeitungen. Die Tages zeitungen sind im allgemeinen nicht dazu da, wissenschaftliche Werke zu besprechen, und thun dieses im allgemeinen auch mit sehr weiser Auswahl derjenigen Bücher, die für bas grohe Publikum Interesse haben. Die anderen Bücher, von denen sie die Ueberzeugung haben, *) Wir glauben den Herren Einsendern von sachlichen Er örterungen das Recht wahren zu müssen, nach eigenem Befinden sich als Einsender zu nennen oder nicht. Eine gegenteilige Be- slunmung iväre der freien Aussprache nicht förderlich, und, da es sich uni die Sache, nicht um die Person handelt, auch zwecklos. Die Einschränkung, die da« Recht der Anonymität im Börsenblatt unter Umstünden erfährt, ist in den -Bestimmungen- seftgelegt- Red. Personalnachrichten. Geburtstagsfeier. — Am 9. d. M. beging der Inhaber des -Volkswirthschastlichen Verlages Alexander Dorn, Kommandit- Gesellschast auf Aktien- in Wien, der bekannte Volkswirt und Publizist Herr k. k. Kommerzialrat l>r. Alexander Dorn, Ritter von Marwalt, die Feier des sechzigsten Geburtstages. Aus diesem Anlasse veranstaltete das Personal der Firma zu Ehren des Jubilars ein Festbankett, an dem nebst der Familie des Ge feierten Geschäftsfreunde, sowie eine Deputation des Aufsichtsrates der Firma, bestehend aus Herrn vr. Friedrich Äolischer und Herrn Wtlh. tzeiümann, Prokurist der PapierjabrikSfirma Ellissen, Roeder Comp-, seiner Herr Sekretär Schwarz vom Oester- reichisch-Ungartschen Exportoereine, dann Redakteure und Mit arbeiter der im Tonischen Verlage erscheinenden Zeitungen, sowie das übrige Personal teilnahmen. Glückwunschtelegramme von nah und fern Uesen in großer Zahl ein. Auch von seilen großer Körperschaften und Vereine, in deren Vorstande Herr Or. Dorn seit Jahren hervorragend wirkt, wurde ihm durch Entsendung von Deputationen verdiente Würdigung zu teil. Es war eine erhebende Feier, die beredtes Zeugnis von der Verehrung und Wertschätzung, deren sich der Jubilar allerorts erjreut, gab. Alle während der Tafel gehaltenen Toaste würdigten m schwungvoller Weise neben üen hervor ragenden persönlichen Eigenschaften des Jubilars auch dessen Ver dienste um die Hebung der graphischen Industrie. Zur Erinnerung an das Fest verteilte das Komitee eine Gelegenheitssestschrist in Form der vom Geseierlen persönlich redigierten -Volkswirtyschast- lichen Wochenschrift-. T,es gerührt dankte der Jubilar allen An wesenden sür die grohe Ueverraschung, die ihm durch die Veranstal tung des Festes bereitet worden war, um dessen Gelingen sich der Teilhaber der Firma, Herr Richard Flelschner, in großem Matze verdient gemacht hat. Gestorben: am 2l. Februar der Verlagsbuchhändler und Buchdruckerei besitzer Herr Oe. Theodor Hosmann in Gera. Der Verstorbene stand un dre»undsünszigsten Lebensjahre. Er gründete am 1. Mai 1879 eine Verlagsbuchhandlung unter der Firma semes Namens in Berlin und verlegte sie am 1. Oktober 1886 nach Gera, wo er die fürstliche Hosbuchdruckerei von Jtzleib L Rietzschel erwarb und mit seiner Verlagsbuchhandlung vereinigte; — am 20. Februar ,n München der Chefredakteur der Allgemeinen Zeitung, Herr Geheimer Regierungsrat Di. Julius Jolly. Der ganz unerwartet in verhältnismäßig jungen Jahren dem Leben und Berus Entrissene war Ser älteste Sohn des um Deutsch land hochverdienten oadlschen Slaatsministers Jolly und 1856 rn Heidelberg geboren. Als Richter und Staatsanwalt längere Zeit an badischen Gerichten thälig, folgte er 1896 einem Ruf der Leitung oer Allgemeinen Zeitung nach München, um an der Spitze dieses hochangesehenen Blattes als dessen Chefredakteur zu wirken und die vom Vater ererbten Ueberlieserungen mannhaften Slrebens für Deutschlands Grütze und Einheit auch von dieser einflußreichen Stelle aus zu pflegen und zu jördern. In ihm ist ein ungewöhnlich thätiger und tüchtiger Mann vorzeitig daymgeschieden. saal. daß sie sür ein allgemeines Publikum nicht von Interesse sind, sühren sie gewöhnlich mit Namen aus, und man mutz es einer Tageszeitung schon Dank genug wissen, wenn sie hierfür, bei dem enormen Material an politischen, lokalen und sonstigen Neuig keiten, Raum genug findet, noch in dieser Weise Ihrem Publikum das Werk bekannt zu geben. Anders jedoch stellt es sich mit der Fachzeitschrift. Die Fach zeitschrift ist dazu da, dem Interessenten alles das zugänglich zu machen, was in sein Fach schlägt. Daß es für ein Werk von Nutzen ist, wenn es von einer Fachzeitschrift besprochen wird, noch dazu mir Hinzufügung des Namens des Referenten, ist gar keine Frage. Will aber das Buch irgend welchen Anspruch auf Be deutung machen, so mutz es in einer Fachzeitschrift besprochen werden, und es ist eine ganz unberechtigte Forderung, daß ein Verleger, wenn er ein Werk besprochen haben will, zu diesem Werke auch gleich ein Inserat mitschicken mutz. Auf diese Weise macht sich der Redakteur unbedingt abhängig von dem geschäftlichen Teile der Zeitschrift, der ihm, so soll es wenigstens bet einer ernsten Zeitschrift sein, vollständig fremd bleiben mutz. Ist es denn nicht oft genug vorgekommen, datz Bücher von der Kritik der artig zerpflückt werden, datz sie überhaupt kein Mensch kauft? Weiß denn der Verleger, der ein Rezensionsexemplar schickt, wie das Referat ausfallen wird? In welchem Lichte steht eine Zeitschrift, die ein Referat abdruckt nur aus dem Grunde, weil zu dem Rezensionsexemplar das Inserat mitgeschickt wird? Auf deutsch heißt ein solches Inserat nichts weiter, als eine Besprechung mit
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