Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1881
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1881-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1881
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18811121
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188111210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18811121
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1881
- Monat1881-11
- Tag1881-11-21
- Monat1881-11
- Jahr1881
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5258 Nichtamtlicher Theil. lli6 268, 21. November. licher arbeiten, er wird aber Artikel, die ihm von Leipzig aus verdorben werden, bei Seite legen und sich anderen zuwenden. Statt daß also der Verleger dem eigentlich Berufenen sein Werk anvertrant, gibt er es Demjenigen, der nur den Schaum oben abnimmt und nicht in die Tiefe dringt. Der auffallende Mangel an Spannkrast bei dem Provinzial-Sortimenter ist die Folge solcher Erfahrungen. Was folgt aus dem Gesagten? Entweder: muß der Verleger de» Leipziger Sortimenter uöthigen, seinen Ladenpreis auch bei den Versendungen zur Ein sicht einzuhalte». Hr. F. A. Brockhaus gibt hierüber seine Mei nung in Nr. 253 d. Bl. dahin ab, daß ein Hinausgehen über die Verleger-Erklärung unthunlich sei und daß sich der Provinzial- Sortimenter durch seinen engeren Verband Helsen solle. In der Provinz ist ihm dies zu einem guten Theil möglich, weil der Provinzial-Schleuderer ähnliche Spesen zu tragen hat, wie er selbst, dem Leipziger Nichtschleuderer L la Fock gegenüber ist er aber lahm gelegt. Warum Hr. Brockhaus das Ein halten seiner Ladenpreise nicht mit demselben Recht auch für diese Ansichtssendungen fordern kann, wie er sie für die Kata loge fordert, ist mir nicht klar. Praktische Gründe gegen die Ausführung erkenne ich an, Rechtsgründe nicht. Oder: wir lassen diese Möglichkeit fallen, so vernehmen wir aus Hrn. Fock's Auseinandersetzungen, daß es bei der Con- curreuz unter den Leipziger Sortimentern eine reine Unmöglich keit sei, Ladenpreise einzuhalten; daß der Leipziger Sortimenter genöthigt sei, mit seinen Preisen herabzugehn, bis ihm noch 25U bleiben. Dieser Rabattsatz scheint ihm normal. Was darüber hinausgeht, existirt für ihn als Gewinn nicht, er opfert es. Wollten die Herren Leipziger dieses Opfer aus ihre Stadt be schränken, so würde Niemand etwas dagegen haben; sie thäten Niemandem Weh als sich selbst. Hingegen liegt der Beweis vor, daß sie mit diesem Opfer der auswärtigen Collegenschaft schwe ren Schaden zufügen. Warum nun einem rücksichtslosen Schädiger der ganzen übrigen Collegenschaft eine Waffe in die Hand geben, die er mißbraucht? Gebe man also dem Leipziger Sortimenter die ihm nöthigcn 25tzi>. Was schadet es? Der Sortimenter hat seine 25tzl>, die ihm zur Existenz nöthig sind. Es würden infolge dieser Rabattreduction an Leipziger Sortimenter einige Existenzen aus Leipzig verschwinden, die mehr Schaden als Nutzen gebracht haben. Der Sächsische Provinzial-Verein geht in seiner Beschränkung des Rabatts für Leipziger Sortimenter weiter als die hier vor geschlagene beträgt. Ohne nähere Kcnntniß der Sachlage das Wieviel der Rabatteinschränkung zu bestimmen, liegt nicht in meiner Tendenz, welche nur das Prinzip als ein Mittel zur Heilung dieses weithin schädigenden Nebels verthcidigt. Leipzig nimmt im deutschen Buchhandel eine Ausnahmestellung ein. Je weniger diese zum Schaden des Gesammtbuchhandels ausgebeutet wird, desto mehr befestigt sie sich in ihrem wesentlichen Bestand. Daß an anderen Orten ähnliche Maßregeln nöthig werden könnten, gebe ich zu; vor der Hand ist aber Leipzig der einzige Centralort und deshalb vorzugsweise ins Auge zu fassen. Bern. K. Schmid (I. Dalp'sche Buchhandlung). Aus dem Allgemeinen Buchhandlungs-Gchilfcnvcrbandc. Später als man erwarten durste, erschien soeben der gedruckte Rechenschaftsbericht des Allgemeinen Buchhandlungs-Gehilfen verbandes pro 1880/1881. Sechsundsechzig Druckseiten 8. (6 mehr als im Vorjahre) umfassend, entrollt er ein interessantes, viel fach durch Zahlen erläutertes Bild von dem segensreichen Schäften und Wirken der Humanitären Anstalten, welche ausschließlich den Verband bilden. Mehr denn je zuvor treten in der gedachten Geschästsperiode die erfreulichen Fortschritte, der außerordentliche Zuwachs sowohl an physischer Kraft, wie moralischem Gewicht, in den Vordergrund. Die früher hie und da auftanchendcn Bemängelungen von Einzelnen dürften — Dank der vorzüglichen, lediglich den be stimmten Zweck fest in: Auge behaltenden Verwaltung und Dank der thatkräftigen Unterstützung seitens der Prinzipalität des ge lammten Buchhandels bis weit über Deutschlands Grenzen hinaus — ein für alle Male still geworden und in das Gegentheil ver wandelt sein. Das wichtigste Glied des Ganzen ist nach wie vor die Kranken- und Sterbc-Casse. Dieselbe gewährt: wöchentliches Krankengeld von 15 Mark bis auf die Dauer von 26 Wochen und g Mark für noch weitere 26 Wochen; ferner einmaligen Beitrag an die Hinterbliebenen im Todesfälle, in Höhe von 150— 500 Mark, je nach der Dauer der Mitgliedschaft. Das Verbands-Vermögen ist von 43,100 Mark im Vorjahre ans 50,100 Mark Nennwerth angewachsen. Die Mitgliederzahl ist von 857 auf 1074 in Deutschland, Oesterreich-Ungarn und der Schweiz (woran das Ausland mit 39 betheiligt) gestiegen. Hiermit haben die Ansprüche an die Lassen gleichen Schritt ge halten, ebenso aber — was nicht hoch und dankbar genug ange schlagen werden kan» — die jährlich fortlaufenden Beiträge von 252 Firmen mit zusammen 2654 Mark 50 Pf. Allein durch den Tod tras den Verband ein Verlust von 18 Mitgliedern. Eine Krankcn-Statistik ist auch diesmal wieder, wie schon voriges Jahr an dieser Stelle monirt wurde, zu vermissen. Wiinschenswerth dürste es erscheinen, Ivenn, zum bessern Verständniß für die Allge meinheit, dem kurzen, streng kaufmännischen Rechnungs-Abschluß eine erläuternde Beilage oder erweiterte Aufstellung angefügt würde, um einen tieseren, detaillirtcren Einblick von der hauptsäch lichsten Bewegung der verschiedenen Konten zu gewähren. Auch die Nennung der angelegten zinstragenden Papiere hat Anspruch ans Interesse. Dankend erwähnt der Bericht mehrerer Zuwendungen, so insbesondere eines Vermächtnisses von Hrn. Oskar Klaproth in Prag und einer Stiftung von Hrn. vr. Lampe-Vischer in Leipzig. Aufmerksam wird ferner gemacht auf das, anregender Belehrung jüngerer Berufsgenossen gewidmete, „Leipziger Corre- spondenzblatt. Central-Organ für die Interessen der Gehilfen schaft des deutschen Buchhandels". Der Verkehr mit den einzelnen Vertrauensmännern der ver schiedenen Kreise erfährt eine sehr getheilte Kritik. Während der selbe auf der einen Seite als ein recht reger, aufopferungsvoller bezeichnet wird, ist andererseits von großer Stille die Rede. Als Zeichen echten collegialen Geistes kann das Vcrzeichniß von 23 Localvereinen (gegen 18 im Vorjahre) gelten, die durch ein Karkell-Verhältniß mit dem Verbände die Gefühle der Zusammen gehörigkeit würdig zum Ausdruck bringen. Die Schrift sei allen Angehörigen des Buchhandels, um der edlen, guten Sache willen, warm empfohlen. —x. —r. Personalnachrichtcn. In tiefer Wehmnth haben wir heute den Verlust eines der an gesehensten Mitglieder des hiesigen Buchhandels zu berichten; Herr Hermann Fries ist am 16. ds., kaum 50 Jahre alt, plötz lich gestorben. Der Entschlafene zeichnete sich durch eine seltene Strebsamkeit und hervorragende Intelligenz ans und wird in seinem zahlreichen Freundeskreise in treuem Andenken fortleben.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder