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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-03-11
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1898
- Sprache
- Deutsch
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Wissenschaft. Hören wir, was er selbst im Vorwort darüber sagt: -Die Blätter sind hauptsächlich für jene wenig zahlreiche Klasse von Büchersammlern bestimmt, die neben dem inneren Werte und dem Genüsse, den ein Werk durch Studium desselben gewährt, diesen noch dadurch erhöhen, daß sie auf die Geschichte des Buches näher eingehen, daß sie anher dem Verfasser auch des Buchdruckers, der das Werk druckte, des Künstlers, der sein Inneres, und des Buch binders, der sein Aeuheres schmückte, gedenken, jener Männer, die des Autors Kind schützend unter ihre Flügel nahmen und ihm ein anständiges Kleid verschafften, damit es sich in der gebildeten Welt Bahn brechen konnte. - In einem Schlußwort vom 1. Mai 1865, das dem 12. Jahrgang der Hefte beigegeben wurde, hofft Lempertz -wenn auch das Werk den von ihm angcstrebten vollständigen Ueberblick der Geschichte der Buchdruckerkunst, des Buchhandels rc. nicht erreichen konnte, daß cs einen Platz selbst neben den in neuerer Zeit im Auslande erschienenen kostspieligen Werken ähn licher Gattung, wie das von Silvestre und die -Nonumsiits msäits (tu Ladiust äs 6uill. Inbri» (Publikationspreis 10 Pfd. St.), ein nehmen werde.- Das Werk ist in der That noch heute das interessanteste, das man über berühmte Buchdrucker, Buchhändler, Hand schriftenhändler in Deutschland, Holland, Italien, Frankreich, England und Amerika, über Buchbinderei und Prägekunst im 14. bis 16. Jahrhundert, über Initialen, Zierleisten, Bibliothek zeichen rc. lesen kann. Wie der Titel schon besagt, handelt es sich in erster Linie um ein äußerst anregendes Bilderbuch. Die alten Herren zeigen sich im Bilde, ihre Briefe, Siegel, Signete, Gedächtnissteine und was noch alles merkwürdig ist, ziehen vor dem Auge vorüber; aber so eingeschränkt auch manchmal der Text dazu aussieht, stets ist er von einer Ge nauigkeit und Verläßlichkeit, daß er nur in den seltensten Fällen von der neueren Forschung berichtigt worden ist. Eine gewaltige geistige Arbeit steckt in diesen Tafeln im größten Folioformat, die nur der ermessen kann, der sich einmal selbst mit dem spröden Stoff beschäftigt hat und dabei berücksichtigt, daß vor einem halben Jahrhundert die Quellen ungleich seltener flössen und schwieriger zugänglich waren, als es heut zutage der Fall ist. Es würde den Raum, der dieser Skizze hier bewilligt werden kann, weit überschreiten, wenn ich auf den reichen Inhalt dieses Werkes auch nur oberflächlich ein gehen wollte. (Schluß folgt) Kleine Mitteilungen. Konkursnachrichten. — Der Berliner Stadtanzeiger vom 9. März veröffentlicht als amtliche Anzeige eine Mitteilung des Konkursverwalters Brinckmeyer im Konkurse des Buchhändlers Hermann Poppe, in Firma G. Winckclmanns Buchhand lung und Antiquariat (H. Poppe L To) in Berlin, wonach in diesem Konkurse die Schlußverteilung ersolgen soll. Nach dem bei der Gerichtsschreiberci niedergelegten Verzeichnisse seien bei dieser Verkeilung 276926 ^ 68 H zu berücksichtigen; der zur Verteilung versügbare Massebestand betrage 18832 Die Papierzeitung meldet über den Stand des Konkurses Carl Jürgens in Spandau nach den -Mitteilungen des deutschen Creditoren-Verbandes- in Berlin, daß der Verwalter im Prüsungs- termin den vorrechtlosen Forderungen nur eine Dividende von etwa 9"/„ in Aussicht gestellt habe. Vom Deutschen Reichstag. Post. — In seiner 57. Sitzung am 8. März setzte der Reichstag die am Tage zuvor abgebrochene erste Lesung des Entwurfs eines neuen Posttaxgesetzes fort. Der Entwurf wurde nach längerer Besprechung, an der sich Staats sekretär von Podbielski, Wirklicher Geheimrat Professor De. Lam bach und die Abgeordneten Marcour (Ctr.), Lenzmann, (srs. Vp.), De. Förster (Antis.), Freiherr von Stumm (Rp.) Wurm (Soz.) be teiligten, einer Kommission von 14 Mitgliedern überwiesen. Plakate -moderner» Richtung. — Unter der Ucberschrist -Verfall des Phantasie-Plakats- entnimmt die Papierzeitung fol gende Betrachtung dem -^rosrivan Lookmalrsr-: -Keine Mode dauert ewig, und besonders rasch vergehen die nicht auf den Ge setzen der Wahrheit und Schönheit beruhenden. Gegenwärtig geht aus diesem Grunde das Phantasie-Plakat dem Verfall entgegen, und es scheint, als sollte es in Kürze der Vergessenheit anheimsallen. Das Publikum ist übersatt der unnatürlichen Gestalten. Der tiesgrüne Himmel, das rote Feld, die purpurfarbene Gänseblume nebst anderen mißfarbigen und absonderlichen Erzeugnissen haben ihren Reiz verloren, und die Mehrheit sehnt sich nach besseren und kunst volleren Bildern. Das auffallende Plakat gefiel anfänglich wegen seiner Neuheit; es verletzte die meisten Grundgesetze wirk licher Kunst, wies aber immerhin einige schöne Einzelheiten auf. Die Vorliebe des Publikums dafür dauerte so lange, bis die eigenartigen Vorwürfe erschöpft waren, und jetzt sehen wir nichts als Wiederholungen von Scheußlichkeiten, in denen uns nicht mehr die Eigenart, sondern die Häßlichkeit auffällt. Die hervorragendsten Kunstzeitschriften der Vereinigten Staaten haben dies erkannt, und die Plakate ihrer Weihnachtsnummern sind viel weniger absonderlich als in früheren Jahren. Die besten von ihnen zeigen eine Wiederkehr zur Nachahmung des Schönen, wie es der Künstler in der Natur sieht. Obgleich wir das Ver schwinden der -l?s.oez--?ostsrs- nicht bedauern, müssen wir aner kennen, daß sie nicht ohne Vorteil für die Kunst waren. Wenn sie keinen anderen Zweck erfüllten, als zu beweisen, daß die Regeln der Kunst nicht ungestraft verletzt werden dürfen, so müßte man schon deshalb ihren Wert als Bildungsmittel anerkennen.» Druckfehlerberichtigung. — In dem Artikel: -An den deutschen Sortimentsbuchhandel» von Herrn Ernst Ackermann in Konstanz (in Nr. 51 d. Bl., S. 1691, Spalte 1, Sprechsaal) ist in der zweiten Zeile des letzten Absatzes das Wort -Bücherver käufer- zu berichtigen in -Bücherverkäufe-. Internationaler graphischer Musteraustausch. — Vom deutschen internationalen Musteraustausch ist soeben der achte Band zur Ausgabe gelangt. Indem ich hinsichtlich seiner Zwecke und Einrichtung auf an gleicher Stelle erfolgte Berichte über frühere Jahrgänge dieses Unternehmens verweise, ist in Bezug aus den vorliegenden, nach zweijähriger Periode erschienenen zu bemerken, daß dieser eine erfreuliche Zunahme von 25 Blättern gegen den siebenten zeigt. An seinen 210 Beiträgen beteiligten sich Deutschland mit 129 (gegen 104 im vorhergehenden Bande), Oesterreich-Ungarn mit 33 (25), Schweiz 11 (9), Niederlande 10 (11), Rußland 8 (6), Italien 6 (7), Norwegen 5 (6), Spanien 3, Däne mark 2 (2), Amerika 2 (l), Schweden 1 (3), — in fünf Ländern nahm also die Beteiligung zu, in vier ab, in einem blieb ihre Zahl gleich, eins, Spanien, erschien überhaupt zum erstenmale bei diesem gra phischen Turnier. Gar nicht vertreten sind gegen früher diesmal Belgien, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Rumänien und die Türkei, was in Anbetracht der internationalen Ziele des Aus tausches zu bedauern ist. Bei der lebhaften Bewegung im Buchgewerbe im Sinne der modernen Richtung muß es überraschen, daß außer den Beiträgen aus Deutschland, von denen etwa ein Viertelhundert im söge- nannten modernen Stil ausgeführt ist, nur noch zwei, bei denen dieser in Anwendung kam, von jenseits der deutschen Grenzen — ein Blatt aus Prag und eins aus Dcbreczin, letzteres aber nur mit sehr beschränkter Anwendung desselben — gekommen sind; doch enthalten die deutschen mehrere wirklich ausgezeichnete Leistungen, wohlgeeignet, dieser Richtung Freunde auch unter denen zu erwerben, die ihr bisher ablehnend gegenüberstanden. Es sei in Bezug hieraus nur auf die Nummern 11, 22 a und b, 26, 54, 85, 89, 111, 126, 144, 160 und 161 hingewiesen, auf denen die moderne Richtung in sehr geschickter Weise angewandt worden ist. Vorzügliches bietet der Austausch aber diesmal in Chromo typie und Dreifarbendruck; einige der Blätter sind kleine Kunstwerke, von denen man kaum glauben würde, daß die Buchdruck schnellpresse ihre Mutter sei, wäre es nicht als Thatsache bekannt. Man wolle darauf hin den Nummern 24, 31, 41, 53, 56, 81, 106, 114 und 148 (letztere beide ganz besonders schön), 173, 177, 190, 199, 206 und 220 nähere Aufmerksamkeit widmen. Das früher in den Autotypieen so störende Netz ist bei vielen dieser Blätter von solcher Feinheit, daß es ohne Vergrößerungsglas kaum noch zu erkennen ist, im farbigen Druck aber meist ganz verschwindet. Ver leger illustrierter Werke können gerade diese Beiträge mit großem Nutzen studieren. Von anderen graphischen Verfahren sind noch in dem Bande vertreten: Autotypie (zu nennen sind die Blätter 107, 134, 197, 204); Farbenholzschnitt, jedoch ohne hervorragende Beispiele; Lichtdruck und Farbenlichtdruck (112, 122 ist Beitrag der deutschen Reichsdruckerei, die auch als 123 eine prächtige Photo- gravüre einsandte; ferner 234, Beitrag der kaiserlich russischen Expedition zur Anfertigung der Staatspapiere in St. Petersburg); auch ein hübscher Bleischnitt wird in Abdruck gegeben, d. h. ein Schnitt, bei dem der Druckstock statt in Holz in eine Bleiplatte geschnitten wurde, deren man sich dann direkt zum Druck oder zu galvanoplastischer Absormung bedienen kann. Die Lithographie ist der Zahl nach nur schwach vertreten; ein ganz prächtiges Farbenblatt aber bildet eine venetianische Ansicht, hergestellt in lithographischer Kreidezeichnung und Autotypie, aus dem gegen-
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