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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-03-12
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1898
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- Deutsch
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58. 12. März 1898. Nichtamtlicher Teil. 1929 die in der Zeit von 1567—70 in Köln eine Zufluchtsstätte fanden. Während seines ferneren Aufenthaltes in Köln war er überaus thätig, und sein Name hatte einen so guten Klang, daß selbst nach seinem 1590 erfolgten Tode noch Blätter als von ihm herrührend erschienen. Außer Hogen- berg haben an dem seiner Zeit sehr berühmten Werke, das auch in deutscher Sprache mehrfach aufgelegt worden ist und von dem eine französische Uebersetzung erschien, der kölnische Kupferstecher und Radierer Sunon van den Noevel (Novel- lanus), der berühmte Miniaturmaler Georg Hoefnagel und noch andere Künstler mitgearbeitet. Der Text stammt durch- gehends von dem gelehrten Stiftsdechanten Georg Braun. — Im Frühjahr 1872 übertrug Lempertz das Geschäft an zwei seiner Söhne, Karl und Heinrich, von denen der erstere im Januar 1889 starb, so daß dem jüngeien seitdem die Geschäftsführung allein verblieb. Der Vater zog sich in dem erstgenannten Jahre ins Privatleben zurück Er kaufte ein etwa 9 Km von Köln an der Landstraße nach Jülich bei dem Dorfe Weiden, wo das schönste Römergrab in Deutschland 1842 zufällig aufgefunden worden ist, ge legenes Landhaus, dessen massiver, fensterreicher Steinbau, anscheinend aus der Zeit des prachtliebenden kölnischen Kur fürsten Clemens August stammend, bequemen Platz für Hunderte von älteren Gemälden, antiken Möbeln, Kunst sachen bot und das auch heute noch von solchen angefüllt ist. Dort lebte er, wie er selbst in der Beschreibung des Hauses sagt, in ungenierter Weise und Ruhe, alten liebgewordenen Studien nachgehend, seine Sammlerneigungen hegend und pflegend, umgeben von großen schönen Gärten, mit häufigen zahlreichen Gästen alles genießend, was das Landleben und die Naturbetrachtung in ihren vielen Abwechselungen in der angenehmsten Hälfte des Jahres bietet. Bis im letzten Jahre seines Lebens verbrachte er den Sommer in diesem Tusculum, das heute mit seinem sauber ausgehauenen, aber bis jetzt unerklärt gebliebenen Wappen verlassen trauert. In den letzten Jahren seines Lebens beschäftigte Lempertz sich eifrig mit der Geschichte des Leinenpapiers und der Wasser zeichen. Schon früh war eine große bezügliche Sammlung ent standen, aus der er bei besonderen,Gelegenheiten einige Proben vervielfältigte und veröffentlichte. Unter dem Titel »Beiträge zur Geschichte des Leinenpapiers« erschien 1891 eine Mappe mit Proben, die er bald darauf als Erinnerung an die Herbstversamm lung des historischen Vereins jenes Jahres in 100 numerierten Neudrucken zum zweitenmal herausgab, freilich nur als Fest gaben. Die neun Blätter beziehen sich auf die vor-Gutcn- bergsche Zeit von 1301—1440 und weisen in Aubeldrucken faksimilierte Wasserzeichen auf, eine Originalprobe von Papier der Fabrik von Mentelin (der in Straßburg um 1440 lebte und dort 1478 starb), ein Faksimile-Haftbild des ersten Nürnberger Papiermüllers Ulman Stromer (geboren 1328 oder 1329, gestorben 1407) in Schabkunst von Georg Fe rnher, einem der frühesten Arbeiter in dieser Manier. Ferner sind beigegeben drei Blätter: »der Papyrer«, »der Buch drücker« und »der Buchbinder« nach Holzschnitten von Jost Ammann mit Reimen von Hans Sachs. Die betreffenden Verse lauten: Ich brauche Hadern zu meiner Mül Dran treibt mirs Rad des Wassers viel, Daß mir die zschniln Hadern nelt, Das zeug wirt in wasser einquett, Drautz mach ich Pagen aufs den fiitz bring, Durch preß das wasser darautz zwing. Dann henck ichs aufs, laß drucken wern, Schneeweiß und glatt, so hat manS gern. Ich bin geschicket mit der preß So ich aufflrag den Firniß reß, s) So bald mein diener den bengel zuckt, ^So ist ein bogen papyrs gedruckt. Fünsundsechzigsler Jahrgang. Da durch kvmbt manche Kunst an tag, Die man leichklich bekommen mag. Vor zeiten hat man die bücher gschribn. Zu Maintz die Kunst ward erstlich triebn. Ich bind allerley bücher ein, Geistlich ond Weltlich, groß vnd klein, In Pergament oder Bretter nur Vnd beschlagS mit guter Clausur Vnd Spangen, vnd stempff sie zur zier, Ich sie auch im anfang planier, Ettich vergüld ich aufs dem schnitt. Da verdien ich viel gelbes mit. Aus dem spärlich beigegebenen Text ist zu entnehmen, daß die ältesten Papier-Wasserzeichen der Reproduktionen aus dem Jahr 1301 stammen —; sie bestehen aus Kreisen mit aufgesetztem vierarmigen Kreuz, in welcher Form man »Globus und Kreuz« erkennen will. Doch kommen im 14. Jahrhundert auch schon Tierköpfe, sowie ein pflanzenähnliches Gebilde vor, das von seinem Entdecker Fischer, in einer Handschrift der Mainzer Bibliothek vom Jahre 1336 gefunden, als »Papier mit den Eicheln« genannt wird. Lempertz hält das Zeichen mit Recht eher für Mohnköpfe oder Lotoskapseln. In Papier aus dem Jahre 1439 fand Haffelt eine Karikatur: Menschen kopf mit mittelalterlichem Judenhut. Der ganze Inhalt der Blätter sind Nachbilder aus den Sammlungen von Ger. von Hasselt (1802 zum Direktor der Archive der Provinz Geldern ernannt), Buchhändler Or. A. Kirchhofs und der Lempertzschen eigenen. Die beiden ersten Sammlungen sind jetzt Eigentum der Bibliothek des Börsen vereins. Dieser Festgabe lieh Lempertz bei Gelegenheit der 23. Jahresversammlung des Hansischen Geschichtsvereins zu Köln im Mai 1894 eine fernere folgen, betitelt »Geschichte, Papier studien, Wasserzeichen«. Die elf Blätter bringen u. a. ein getreues Faksimile eines die Hansa betreffenden Flugblattes vom März 1526. Auf der Rückseite des Blattes ist der Iriuwpbns ksupsrtstis, nach dem ehemaligen Holbeinschen Bilde im Londoner Stahlhof nach Th. Moores Entwürfen gemalt, nach einem seltenen Abdrucke der durch Mechel in Basel herausgegebenen Zeichnung des italienischen Malers Zuccari 1574 verkleinert wiedergegeben: ferner ein Brustbild des englischen Kanzlers Thomas Moore nach dem Londoner Holbeinbilde, einige älteste Wasserzeichen und Schillers Wappen mit dem Einhorn im Felde und als Helmzier; endlich den Abdruck seines Holzstockes, das Signet des ersten Kölner Druckers Ulrich Zell darstellend. Die Schlußworte der Gabe, die nur in 150 numerierten Exemplaren in Aubeldruck her gestellt wurde und ebenfalls nicht in den Handel kam, be treffend die drei ältesten Perioden von Erfindung des Leinen oder Lumpenpapieres, rechtfertigen vielleicht einen Abdruck an dieser Stelle. Danach ist die älteste dieser durch Daten und Wassermarken festgestellten Perioden die italienische, besonders gehören dazu die aus den Fabriken zu Faoriano, Bologna und alle Marken, die dorther von dem eifrigsten Forscher, Herrn Briquet in Genf, aufgefunden, beschrieben und, teil weise mit genauen Faksimiles der Originalgröße versehen, veröffentlicht sind. Neuerdings (1893) sind dazu gekommen die Italiener, die Herr Kirchner in fernem Werke über die in den Frankfurter Archiven aufgesundenen alten Marken be schrieben hat, dabei das merkwürdige, den Namen VUOllMO tragende von Herrn Briquet gelesene Wasserzeichen vom Jahre 1819. Die zweite Periode ist die holländische, die von Hasseltsche Sammlung, die wichtigste und älteste, schon im vorigen Jahrhundert begonnene. Sie begreift in sich etwa 200 Stücke aus Holland, Frankreich und den Be zirken des alten Gelderlandes, wo der Sammler als gelehrter Archivar und Forscher wirkte. Es folgt die Periode von 1389 bis um 1440, wo Coster lebte, viele Holztafeldrucke, 854
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