Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.03.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-03-19
- Erscheinungsdatum
- 19.03.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18980319
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189803191
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18980319
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-19
- Monat1898-03
- Jahr1898
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
s13736j G. Aierson's Aertag in Dresden. Soeben wurde der Neudruck beendet von Schach der Anal. Lin Phantasiestück von Vertha von Suttnsv. Preis 2 gebunden 3 In effektvollem Umschlag und Einband. Das Buch erregt immer größeres Aufsehen und wird voraussichtlich in den nächsten Wochen die gesamte Presse beschäftigen. Spaltenlange Berichte sind bereits in vielen Blättern erschienen. Nachstehend geben wir einige Urteile im Auszug: Ich habe das Buch, mit Vernachlässigung dringendster Pflichten, durchgelesen — nicht durchgeblättert! wirklich mit Aufmerksamkeit und Genuß gelesen. Es zeigt wieder der Verfasserin glänzende schriftstellerischen Eigenschaften, vollblütiges, über schäumendes Temperament, denhohenAdel desHerzens. Ich bin nicht eingebildet genug, um die geschlechtsprotzige Redensart zu gebrauchen: „Das Buch atmet männlichen Geist"; ich möchte nur sagen, daß seine Gedankenwelt, sie sei weiblich oder männlich, jedenfalls reich, sonnenklar, erfrischend, frei von jedem mystischen Qualm ist. Ausdrücke wie der vom „Stande der kosmischen Gnade. (S. 86), Bilder wie das vom veränderten Stande der Sonne (S. 149) bereichern dauernd den geistigen Besitz des Lesers. Freilich haben sich auch Einwände in mir geregt Doch ich will nicht nörgeln, sondern für die Anregungen dankbar sein, die ich in dem hochsinnigen Buch gefunden. Paris. Or. Max Nordau. .... Diese auszugsweisen Mitteilungen aus »Schach der Qual, dürsten genügen, um unfern Lesern zu zeigen, welche von edelster humaner Gesinnung und Gesittung erfüllten Plaidoyers für wahres Glück und echten Fortschritt das neueste Buch der Baronin Bertha von Suttner um schließt. Ihr selbst muß leicht zu Mute sein, sich so vieles von der Seele geschrieben zu haben, das offenbar ihre Ruhe schwer be einträchtigte, ihrem Herzen wehe that. Indem sie uns andern aber durch ihr Buch diese Last nun aufgelegt hat, geschah es nicht, um uns Qual zu bereiten — obschon dies unvermeidlich war —, son dern um durch die durch solche Darstellungen in uns erregte Un lust uns zu Bundesgenossen zu gewinnen im Kampf gegen alles, was das Leben schwer und traurig macht. I. V. Widmann am Schlüsse eines durch 5 Nummern des Berner „Bund" gehenden Feuilletons. Ich habe das Buch mit Genuß und Nutzen gelesen; es ist ein sehr suggestives Buch und enthält eine Fülle schöner Gedanken. Kraßnaja Poliana. Leon Tolstoi). »Bertha v. Suttner müßte, selbst wenn sie weniger Talent be säße, als ihr tatsächlich eigen ist, wegen des Adels ihrer Ge sinnungen, wegen der hohen Vornehmheit ihrer Anschauungen einen hervorragenden, weithin sichtbaren Platz unter den zeitgenössischen Schriftstellerinnen cinnehmen. Von einem großen Gesichtspunkte aus saßt sie das Allgemeine ins Auge, ihre Interessen umfassen die ganze Kulturmenschhcit . . . Von ihrem Buche »Die Waffen nieder-, das wohl schon an die dreißig Auflagen erlebt hat, ist eine Friedensagitation ausgegangen, die ihre Fäden über den Weltteil spinnt — jedenfalls ein bedeutendes, moralisches Ergebnis, auf das die Urheberin stolz sein darf. Nun tritt Frau v. Suttner mit einem neuen Werke auf den Plan: »Schach der Qual-. Die zwei Spalten lange Besprechung schließt mit den Worten: »Es hat noch wenige Denker und Schriftsteller gegeben, die in solchem Ausmaße, wie diese Frau, gegen den Egois mus Feuer und Flamme predigen». Ferd. Groß. Fremdeublatt. In Niederschriften wie „Schach der Qual" zeigt sich das litterarische Können der Frau Bertha v. Suttner in einem glänzenden Licht. In der Kunstdichtung gelingt es der scharfen Denkerin und furchtlosen Drauflosgängerin nicht immer, Tendenz in Poesie umzusetzen. Viel Wissensqualm und Hirnarbeit im Kon struieren verschleiert oft das reine Bild ihrer Seele im Schöpferischen. Aber unanfechtbare Meisterin ist Bertha v. Suttner aus allen Grenzgebieten der Poesie und Wissenschaft und Lebensgestaltung. Die Bilder, die sie uns hier entwirft, zeigen mehrKunst und Kraft, und vor allem mehr Hochsinn und Idealität, als man sonst im Lande der Dichter und Denker und Chinescnbrüder auf dem Gebiete des freigeistigen Feuilletons in ganzen Zeitungsjahrgängen zu sinken gewohnt ist. Und ihre Beschlagenheit in allem Problematischen ist erstaunlich. Ihr „Schach der Qual" ist eine Rundreise durch alle zeitgenössischen Erbärmlichkeiten derKultur- europäer, hoch und niedrig. Aber so hochgemutet ist ihre Kritik, so flammenrein und feuermächtig, daß man nicht in der Empörung verharren kann, daß man viel mehr aufjauchzt in heroischen Entschlüssen — Schach der Qual! M. G. Conrad. ^Gesellschaft.) Ich bitte Sie, sich rechtzeitig mit Exemplaren zu versehen und auch solche ins Schaufenster zu legen. 3, cond. gef. in mastiger Anzahl. Dresden. Bezugsbedingungen: In Rechnung 25«/^, bar 33^^ und 7/6. Hochachtungsvoll E. Pierson's Verlag.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder