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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-02-28
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Umschlag zu .Hr 49. Donnerstag, den 28. Februar 1918. kismarck unä äie „äeutsclie" 8ckriff kismarck unä äie „äeutscke" 8cliriff ^a/r/^e/c/rezr einrusükren- Ober die Zweckmässigkeit der 8ckriff als Weltverständigungsmittel bat nickt 633 Oefükl, sondern der Verstand ru entsckeiden. Oie 8ckriff ist ein Verlrebr8mittel wie ffelegrapkie, Lisenbakn, Flaggensignale. Ls ließt im 8inne 6er allgemeinen Ver vollkommnung in aller Welt eine internationale, für alle verständliche 8ckriffform ru gebraucken. Oie Kück- kekr rur ^ltsckriff al8 Weltsckriff ist darum eben80 notwendig und nutzbringend, wie 68 die Linfükrung 6er metriscken ^Ias8- un6 Oewicktsordnung un6 6er inter nationale Oebrauck 6er pk^sikaliscken un6 chemischen Linkeitsgröfsen war. Kann 68 jemand geben, 6er sick „aus Latriotismus" nacb 6en allen Verkältnissen ru- rückseknt? 7. Leider findet man jetrt in Deutsckland an 6em 8ckristgesckm3cke au8 6en weiten tiefster Lrniedrigung vielfack be80n6eren Oefallen, was geradezu unbegreitlick i8t. ^uf 6er „bugra" in Leiprig konnte sieb jeder 6avon überreugen, dass allein die Eilschrift 8pielraum ru wirklick künstleriscker ^ussükrung rulälst, was kingegen bei 6en wirren, starren Normen 6er Fraktur unmöglich ist. 8. Wenn 6er Kenger'scke Verlag für 6en Druck 6er „bismarck-Kegesten" von Kobl 6ie Bedingung 6er Vervven6ung lateiniscber 1?^pen gestellt batte, so war 6er 6eutscbe Verleger 6urcbau8 ,,nicbt in einem wunder baren Irrtum begriffen", wie lderr Voigtländer bismarck sagen latst, sondern der Verleger bandelte ssbr klug, um dem dis ganre politiscke Welt interessierenden bucke eine möglickst grosse Verbreitung aucb im Auslände ru sicbern. — Die ^uibebung der ^weisckriffigkeit in Deutschland von 8laat8 wegen kann nur nocb eine Lrage der 2eit sein, weil der Widerspruck rwiscken der mittel alterlicken, in Druck- und 8cbreibscbristform gleick rer- fabrenen Lraktursckriff und dem lebensfriscb pulsierenden deutscken Wirtsckasts- und 8taal8leben im 20./abrbunderr unbaltbar ist. Darum bereiten einsichtige Verleger die mit der ^eit geben, namentlich solche von lugend- und Volks literatur, den (Hergang schon jetrt im stillen vor. 9. Llerr Voigtländer schreibt weiter: „la, warum sollen wir denn nur die 8cbriff aufgeben? Da wollen wir dock gleich lieber alle e/7F//§c/r sprechen!" >1it diesen Worten sckerrt Llerr Voigtländer wokl in gleicker Weise, als wenn er sich auf das ldärcken beruft, „dass Oriecken und Körner ikre 8ckriffreicken von den Oermanen er kalten batten", und wenn er Ausländern, denen das Lesen der Lraktur scbwierig fallt, „Dummbeit und Laul- beit" vorwirft. 10. Ls sollte an dieser 8telle nickt erwäknt ru werden brauchen, dass die Deutlichkeit einer 8ckriff abkängig ist von ibrer Lorm. Verwickelte, unklare buckstabenformen ergeben undeutliche Wortbilder; einfache, klare buck- staben — wie die der Eilschrift — ergeben deutlicbe Wortbilder. Deutlichkeit ist der erste 2weck der 8cbrist. Deutscbe Oedanken bleiben deutscb auch im einfachen Oewande der ^ltsckrikt. l^lit dem Auftreten Deutscklands als Orofsmackt stieg die Verwendung der Eilschrift gerade irn Zeitalter >806777766^677 . L07777 Bismarcks allein sckon von 21,4 auf 40 vom Hundert der in Deutschland gedruckten bücker. Wibrecht Dürer ist nickt der 8cböpfer unserer bückersckriff, wie off entgegen der geschichtlichen Wabrbeit bebauptet wird. Die Deutlichkeit einer 8ckriff nacb ,,^ugenrucken" beim Lesen ru beurteilen, wie es 8ckackwitr und andere versuchten, ist eine wertlose wissenschaftliche 8pielerei. 11. I^icbt ernst genug ru nebmen ist die 'Latsacke, dass die Lraktur und spitre 8ckreibscbrjff die //aü/?/- in Deutsckland sind. Nack 8labs3rrt Dr. 8cbwiening ergab sich folgende 8tatistik kurrsicktiger 8tudenten: ln Amerika 10/^, Eng land 14^. Llolland und Dngarn zo/^, Dänemark )8U». in Deutsckland 71/^. Wegen Kurrsicktigkeit geben Deutsckland jäkrlick 9000 Vaterlandsverteidiger verloren (Llauptmann von Siegler - Licktenberg). — Deutscbe >kugen sind aber wertvoller als sogenannte deutsche Lckriftrreicben. „Die statistiscben Angaben über die Verbreitung der Kurrsicktigkeit sind wakrbaff ersckreckend bedenken 8ie, was uns für ein Nackwucks für die Landesverteidigung erwäcbst!" (Kaiser Wilbelm II. im labre 1890.) 12. Ls darf uns aus politischen wie aus wirtschaft lichen Oründen nickt gleichgültig sein, ob andere Völker unsere Druckwerke Lll/ lesen können oder nickt; politisch nickt wegen des ^.nsekens unseres Keickes in der Welt, wirtschaftlich deskalb nickt, weil wir einen regen Ver- kekr mit dem Auslände nickt entbekren können. Ls ist leider im allgemeinen, namentlich in nicktwirtsckafflicken Kreisen, nock viel ru wenig bekannt und gewürdigt, welche koke Bedeutung unserer ^usfukr volkswirtschaft lich rukommt. Durch die an das Ausland gelieferten ^Vsrsn ffielsen nacb meinen Berechnungen allein kür ^rbeitslöbne und Llandelsge winn, also nicbt kür materielle Deistungen, Mbrlicb ungekabr 8—io Milliarden l^lark dem dlationalvermügen des Beickes ru. 13. >1i1 selbstgefälliger ^uffiedenkeit mit dem ^lt- gewoknten kommt niemand vorwärts, geschweige denn ein Volk. 14. Nickt was die Völker trennt, sondern was sie kulturell gemeinschaftlich besitzen können, soll jeder wakre Menschenfreund fördern keifen Ls ist allerdings nickt so leicht, um eines grossen Oedankens willen etwas im kleinen völkischen Kreise Ljgenarliges auffu geben und die grössere Idee ru fördern. Dass dieses Dmdenken den Lrakrurankängern sckwer fallen mag, ..Das sinä äie Weisen, äie vom Irrtum ?ur Wrlirlieil reisen". Im Kampfe tür die Wakrkeit darf man aber nickt aufkören bis rum siegreichen Lnde — — — und die Kraktuv ist nicbt die wabrbeit. IH/ec/Th'/i <8o6uueeLeri . LoTiir
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