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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.04.1898
- Strukturtyp
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- 1898-04-15
- Erscheinungsdatum
- 15.04.1898
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- Deutsch
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2820 Nichtamtlicher Teil. 85. 15. April 1898. Da froh der Himmel grüßt die Erde Im Sonnenkuß. daß all ihr Weh Auf ewig nun begraben werde Im Blütenschneel O sel'ge Zeit! Im Jubelklangc Im sreudetrunk'nen Feierchor Aus übervollem Lebensdrange Steigt jeder neue Tag empor! Durch's Weltall tönt'S wie Schöpsungsglocken, Als käm' das Paradies zurück Mit Duft und Glanz und Bütenflocken Im Maienglück! — - So aber tönen uns nicht nur heitere und glückliche, sondern auch ernste und traurige Weisen in gemüt- und kunstvoller Form aus diesen Liedern entgegen. Im allgemeinen waltet in der ersten Abteilung wohl mehr der Ernst, in der zweiten graziöse Heiter keit vor. Kleine Mitteilungen. Zur Abänderung der Konkursordnung. — Während die Motive zu dem von den verbündeten Regierungen dem Reichs tage vorgelegten Gesetzentwurf betr. Abänderung der Konkurs ordnung und dem dazu gehörigen Einführunasgesetze ausdrücklich anerkannten, daß die Konkursordnung vom 10. Februar 1877 sich im allgemeinen bewährt habe und es nur darauf ankomme, sie mit den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs in Einklang zu bringen, ging bekanntlich eine Reihe von Anträgen der Abgeordneten Rin- telen und Genossen darauf hinaus, eine materielle Aenderung der Konkursordnung namentlich behuss Verhinderung leichtsinniger und betrügerischer Kockkurse herbeizuführen. Die vom Reichstage mit der Vorberatung der Regierungsvorlage betraute Kommission hat gleichzeitig die Anträge Rintelen und Genossen beraten. Ans ihrem jetzt dem Reichstag zugestellten umfangreichen Bericht erhellt, wie die National-Ztg. berichtet, daß die -Kommission nach eingehendster Erörterung sich fast durchgängig der Auffassung der verbündeten Regierungen angeschlossen hat. Zu den vereinzelten Abweichungen davon zählen in erster Linie die Bestimmungen über den Zwangsvergleich, die der Novelle eingefügt worden sind. Hier ist eine Erschwerung beschlossen worden, die im wesent lichen der Tendenz der Anträge Rintelen und Genossen entspricht und nicht ohne tiefgreifenden Einfluß auf das kaufmännische Leben bleiben dürfte. Nach dem geltenden Rechte muß ein Zwangsvergleich, selbst wenn er mit einer unanfechtbaren Stimmenmehrheit der Gläubiger gutgeheißen worden ist, vom Richter verworfen werden, wenn di- formalen Vorschriften verletzt sind oder ein Fall von Unzulässigkeit vorliegt; er kann verworfen werden, wenn er durch Begünstigung einzelner Gläubiger oder sonst in unlauterer Weise »u stände gekommen ist, oder wenn er dem gemeinsamen Interesse der Konkursgläubiger widerspricht. Die Kommission hat folgenden Zusatz beschlossen: »Der Vergleich ist zu verwerfen, wenn er den Gläubigern nicht mindestens den fünften Teil ihrer Forderungen gewährt und dieses Ergebnis auf ein unredliches Verhalten des Gemein schuldners, insbesondere darauf zurückzuführen ist, daß der Ge meinschuldner durch ein solches Verhalten die Eröffnung des Konkursversahrens verzögert hat. Der Vergleich kann verworfen werden, wenn das gleiche Ergebnis auf ein leichtsinniges Ver halten des Gemeinsckuldners zurückzuführen ist.» Es steht zu erwarten, daß der von der Kommission mit allen gegen eine Stimme gefaßte Beschluß die Billigung des Plenums erhält.' WDie Geschichte eines Buches. — In einem kürzlich in Edinburg, der Buchhändlersladt, abgehaltcnen Verkauf wurde ein Exemplar der ersten Ausgabe der -Gedichte- von Burns, die den Namen der Kilmarnock'schen Ausgabe führt, mit 11 680^ bezahlt. Es handelte sich um ein sehr bescheidenes Buch, das jeder äußer lichen Schönheit bar ist. Aber das unscheinbare Büchlein bildete nahezu ein Unikum. Die Kilmarnock'sche Ausgabe, die im Juli 1786 erschienen ist, bestand nur aus 600 Exemplaren, und die Burns'schen Lieder wurden bald so populär und mit solcher Leiden schaft gelesen, daß die wenigen Exemplare der ersten Auflage bald in Fetzen aufgingen. Das jetzt in Edinburg verkaufte Buch ist nach der Kenntnis der Bibliophilen das einzige, das leidlich intakt blieb und auf die Nachwelt kam. Daher sein außerordentlicher Preis. Im Jahre 1786 hatte cs drei Schillinge gekostet. Vor 30 Jahren fand es eine Witwe in der Bibliothek ihres verstorbenen Mannes und zeigte ihren Fund in einem Lokalblatte an. Ein Bücherliebhaber aus der Umgegend erwarb es für die Summe von 172 ^ und trat es einem schottischen Sammler, Namens Lamb, für 1200 ^ ab. Dessen Erbe erzielte für das Buch die obige unerhörte Summe. Zu welchem Preis wird sich das Buch beim nächsten Besitzwechsel versteigen? Sein Verfasser Robert Burns, Schott lands größter Lyriker, starb 1796 im Elend. (Verzeichnis seiner in deutscher Uebersetzung erschienenen Werke siehe Börsenblatt 1896, Nr. 186.) Lehrkurs für Papier-Industrie in Wien. — Vom 1. Oktober 1897 bis 31. März 1898 wurde der 8. Lehrkurs für Papier-Industrie am K. K. Technologischen Gewerbe-Museum in Wien abgchalten. Dieser Kurs wurde von 16 Hörern besucht. Sämtliche Teilnehmer des Kurses unterzogen sich der AbgangS- prüsung. Sieben erhielten Zeugnis 1. Klasse mit Vorzug, neun Zeugnis der 1. Klasse. Folgende Fabriken wurden mit den Teil nehmern de« Spezial-Lehrkurses besichtigt: Papierfabriken in Schlöglmühl und Stuppach, Schleifereien in Payerbach und Schmitzdorf, Papierfabriken in Neusiedel, Wampersdorf, St. Pölten und Steyrermühl, Zellstofffabrik in Kematen, die Papierfabrik in Theresientbal und die Versuchsfabrik des Herrn Adolf von Feszty in EszterhLza. Diese Ausflüge wurden unter Führung des Pro fessors Lauboeck und des Ingenieurs Schulte ausgeführt und boten den jungen Papiertcchnikern vielfache Anregungen. Die Teilnehmer wurden überall sekundlichst empfangen und durften alle Fabrikräume eingehend besichtigen. — Der 9. Lchrkurs, für den bereits vier Anmeldungen vorliegen, beginnt am 1. Ok tober 1898. Anmeldungen müssen bis Ende August erfolgen, da in den Kurs nur eine begrenzte Zahl von Teilnehmern ausge nommen wird. sPapierztg.) Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. ^uesigsr Ar. 45 uuä 46 äs8 avtiguarisebsu Lüebsriagsrs von Oilboksr L kaueobburg in Wrou. 8". 8. 129—156. dir. 2572—3117. Bücherbote für Deutschgesinnte. 1898. Nr. 5/6. 4°. 8 S. Weimar, Verlag von Hans Lüstenöder. Vbsoiogis mit kiiuscbluss äsr bibiisobsu, tLiwuäisobsu rwä patri- stisebsv kbiloioxfls unä clsr vsrglsiebsväsv kolißiouLgssobiebts. ^utig.-LatuIoA Ilr. 178 von 8iwwsl L 6o. in I/siprig. 8". 125 8. 34>1 dlrn. Bibliothek für Juristen. — Aus Wien berichtet die Neue Freie Presse: »Der Verein -Bibliothek« richtet derzeit die juridische Abteilung der Central-Bibliothek ein, die ihre Werke an den juri dischen Unterstützungs-Verein der Universität, an die bedeutendsten Bibliotheken des Volksbildungs-Vereins und an die Filialen des Bibliotheks-Vereins abgeben wird. Für diese Abteilung, die, ebenso wie die medizinische Bibliothek, einem Bedürfnisse ent gegenkommt, wurden vorläufig in kleinem Kreise etwa 1000 Kronen gezeichnet.- Verein der Soldatenfreunde »Kaiser Wilhelm-Dank-, — Einem Berichte des Neichsanzeigers über die erste Generalver sammlung dieses Vereines entnehmen wir das Nachfolgende: Die am 31. März in der Königlichen Kriegsakademie zu Berlin abgehaltene Sitzung wurde durch den Ersten Vorsitzenden General der Infanterie und Generaladjutamen von Werder eröffnet und seleitet. Aus dem vom Vorsitzenden erstatteten Jahresbericht ergab sich, daß der amTage der Hundertjahrfeier sür den Hochseligen Kaiser Wilhelm I. gegründete Verein (der es sich zur Ausaabe gemacht hat, im Andenken an den gro ßen Kaiser das Beste der Unteroffiziere und Mannschaften der Armee und Marine zu fördern) bereits 529 Mitglieder zählt, darunter 144 Osfizierkorps und 58 Kriegeroereine. Das Organ des Vereins, die -Deutsche Treue«, erscheint halbmonatlich in einer Auflage von 3000 Exemplaren. Es will als unabhängiges Blatt den Unter- osfizieren bei ihrer Vorbereitung für die spätere Beamtenlaufbahn sowie bei der Erlangung einer Anstellung behilflich sein. Großen Er folg hat auch das im Austrage des Vereins von dessen Geschäftsführer Herrn Gersbach herausgegebcne Liederbuch -Der Kleine Kamerad- erziclt. Seine Majestät der Kaiser geruhte den Ankauf von fünf Exemplaren dieses Liederbuches für Sich und die vier ältesten Prinzen Söhne zu befehlen. — Die Vereins-Bücherei weist bereits 19676 Nummern auf. Davon sind 15668 Nummern unentgeltlich an die Kriegervereine verteilt worden. Das bereitwillige Entgegen kommen der Hofbuchhändler Schall L Grund ermöglichte es dem Verein, am 22. März sür die Besatzung von Kiautschou eine be sondere Bücherei zu begründen. Verein der Deutschen Musikalienhändler. — Für heute, den 15. April, vormittags 9 Uhr, ist eine außerordentliche Haupt versammlung des Vereins der Deutschen Musikalienhändler an gesagt, die im Ausschußzimmer des Deutschen Buchhändlerhauses zu Leipzig stattfinden soll. Auf der Tagesordnung stehen I) Satzungen der zu errichtenden Anstalt sür musikalisches Aufführungsrecht; 2) Antrag de« Ausschusses aus hierdurch bedingte Abänderung der Vereins-Satzungen.
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