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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1891
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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ja ganz selbstverständlich, daß die Wissenschaft, die durch diese Kataloge gepflegt wird, vollkommen außerhalb des Partei- gelriebes stehen muß. Auch die Befürchtung, daß so manchem anderen Katalog eine unangenehme Konkurrenz erwachsen könnte, scheint mir nicht begründet zu sein. Der Börsenverein wird, wenn er unseren Antrag zur Durchführung bringt, natürlich sich beschränken müssen auf eine gewisse Anzahl von Katalogen, auf ein bestimmtes Prinzip bei der Bearbeitung derselben u.s.w.; Es sind aber die Wünsche und Bedürfnisse sehr verschiedenartig; der eine wird lieber mit einem nach dem einen Prinzip gearbeiteten Katalog arbeiten, ein anderer einen Katalog vorziehen, der nach einem anderen Prinzip bearbeitet ist. Es wird also stets die Möglichkeit bleiben, diejenigen Kataloge, welche der Börsenverein herausgiebt, zu ergänzen Lurch andere Kataloge, wie das ja jetzt auch geschieht. Wir haben eine ganze Reihe von wöchentlich, monatlich und seltener erscheinenden Katalogen, die neben einander existieren, und ganz gut neben einander existieren. Aber was uns in Deutschland fehlt, und was sehr wünschenswert sein würde, das wäre eine große allgemeine Bibliographie, ein Hilfsmittel, welches jetzt, wie ich glaube, von Verlegern und Sortimentern vielfach schmerzlich vermißt wird. Die Bearbeitung eines solchen Hilfsmittels, die von manchen Seiten und für einzelne Fächer in der dankenswertesten Weise versucht worden ist, ist aber geschäftlich so wenig dankbar, daß wohl nur selten der einzelne in der Lage sein wird, eine solche Bibliographie zu veröffentlichen. Wohl aber ist, meine Herrn, der Börsenvereinsvorstand mit seinen reichen Mitteln zu einer solchen Publikation im stände. Unser Antrag soll aber nur eine Anregung sein, um diese ganze Frage in Fluß zu bringen. Wir haben deshalb absichtlich nicht die Kataloge, die herausgegeben werden sollen, im Einzelnen präzisiert. Wir wollen es an, liebsten dem Börsenverein überlassen, welche Kataloge im Speziellen er herausgeben will; ob er also z. B. fünfjährige Kataloge auch noch herauszugeben für zweckmäßig findet oder nicht, oder ob er es für besser findet, die den jetzigen Verlegern zu belasten; das möchte ihm anheim gegeben sein. Ich bitte Sie, unseren Antrag zu unterstützen und anzunehmen, und dadurch einen Zustand anzubahnen, wie er für Deutschland längst erwünscht ist, und wie er im Auslande als etwas Selbstverständliches seit langer Zeit existiert. Vorsitzender; Ich stelle den Antrag der Dresdner Buchhändler zur Diskussion und erteile zunächst Herrn vr. Geibel das Wort. Herr Or. Adolph Geibel; Auch bezüglich dieses Punktes der Tagesordnung möchte der Vorstand Sie bitten, für heute einen endgiltigen und bindenden Beschluß nicht zu fassen. Dem Vorstand schienen einer Ausführung des Antrags, wenn er angenommen würde, so schwere technische, finanzielle und Billigkeitsbedenken entgegenzustehen, daß es ihm sehr schwer fallen, ja ihm vielleicht zur Unmöglichkeit gereichen würde, den Antrag, daß die Herstellung der Kataloge künftig vom Börssnverein in die Hand genommen werden soll, zur Aussührung zu bringen Die Bedenken, die zum Teil auch von Len; Herrn Vorredner bereits hervorgehoben wurden, sind so mannigfacher Art, daß ich kaum auf die Details hier ein- gehen kann. Ich möchte Sie nur auf folgendes aufmerksam machen. Es ist eigentümlich, daß auch jetzt wieder von den reichen Mitteln des Börsenvereins gesprochen wird, während wir anderseits vorhin gehört haben, daß wir finanziell einer trüben Zutuns! entgegengingen. (Heiterkeit.) Unser Herr Schatzmeister hat Sie darauf aufmerksam gemacht, daß wir uns zwar nicht zu sorgen brauchen um unsere nächste Zukunft, daß wir aber haushälterisch umgehen müssen mit unseren Mitteln. Wir sollten uns daher jetzt nicht in solch großartige Unernehmungen stürzen, von denen wir kaum absehcn können, was sie kosten werden. Denn es handelt sich hier nicht nur um Novitätenverzeichnisse, nicht nur um monatliche, vierteljährliche und halbjährliche Kataloge, sondern selbstverständlich auch um Herstellung der großen dreijährigen oder vierjährigen Kataloge, wie der Heinsius'schen, Kayser'schen und aller jener Hilfsmittel, die noch viel mehr zu den Aufgaben des Börsenvereins ge hören würden, als die Zusammenstellung der kleineren Kataloge. Die Kosten lasten sich augenblicklich gar nicht übersehen. Höchst wahrscheinlich würden sich alle diese Arbeiten nicht in den Räumen dieses Buchhändlerhauses ausführen lasten, die schon jetzt zu den Arbeiten des Vereins kaum ausreichen; es würden deshalb Neubauten nötig werden. — Es kommt dazu, daß die Befürchtung nicht unbegründet ist, daß während jetzt manche Sachen der Hinrichs'schen Buchhandlung nur geschickt werden in der Hoffnung, daß sie, eine große Sortimenlshandlung, dieselben vielleicht absetzen wird, später der Verleger eines teuren Werkes, dessen Auflage durch Subskription gedeckt ist, oft das Porto nach Leipzig und von Leipzig zurück nicht wird tragen wollen, bloß um das Buch einregistriert zu sehen. Noch etwas möchte ich widerlegen, was allerdings, wenn es zutreffend wäre, schwer ins Gewicht fallen würde. Ein Gericht in Sachsen hat sich nicht auf das Hinrichs'sche Verzeichnis verlassen, es stehe da Privatverzeichnis gegen Privatver zeichnis. Nun ist behauptet worden, daß wenn die Sache von dem Börsenverein in die Hand genommen würde, sein Katalog ein offizielles Verzeichnis sein würde mit bindender Kraft für solche Fälle. Meine Herren! Täuschen Sie sich darin nicht. Ich glaube, weder der Börsenverein, noch sein Vorstand, noch die Geschäftsstelle, noch der Redakteur, noch irgend jemand wird die Garantie für die unbedingte Richtigkeit derartiger Kataloge übernehmen wollen. Wenn vor Gericht ein solcher Katalog Beweiskraft und seine Angaben volle Gültigkeit haben sollen, so müssen sämtliche Angaben dieses Katalogs notariell oder behördlich bestätigt werden, und das wäre in Anbetracht der enormen Kosten ganz unausführbar. Also dieser Grund würde nicht dafür sprechen. Aus allen diesen Erwägungen bittet Sie der Vorstand, zu diesem Punkt der Tagesordnung seinen Antrag in folgender Gestalt an unehmen; Die Hauptversammlung beschließt, den Vorstand zu beauftragen, den Antrag des Vereins Dresdner Buch händler einer sorgfältigen Prüfung auf seine Durchführbarkeit sowohl nach finanzieller als nach technischer Seite zu unterziehen und der nächsten ordentlichen Hauptversammlung darüber Bericht zu erstatten. Herr Ad. Foerster-Leipzig; Meine Herren! Noch weitere Worte an Sie zu richten, ist gewissermaßen überflüssig, nachdem sich Herr Dr. Geibel in so eingehender Weise über den Antrag ausgesprochen hat Obwohl der Antrag des Ver eins Dresdner Buchhändler seine gewisse Berechtigung haben mag, so möchte rch Ihnen doch empf.hlen, sofern Sie für diesen Antrag sich entscheiden sollten, denselben nur insoweit anzunehmen, als in Zukunft der Vorstand des Börsenvereins die Bibliograph.e für das Börsenblatt zu besorgen haben würde; in weiter gehender Richtung für den Antrag zu stimmen,
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