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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1891
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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möchte ich ganz entschieden abralen. Ich halte die Einbringung dieses Antrags überhaupt für verfrüht. Im allgemeinen aber möchte ich Sie bitten, den Antrag noch nicht einmal soweit anzunehmen, sondern die Sache dem Vorstande des Börsen vereins zu überlassen, wie Herr vr. Geibel schon die Güte hatte auszusühren, und ich glaube, wir können uns darauf verlassen, daß der Vorstand des Börsenvereins das Nötige in dieser Beziehung thun wird. Vorsitzender: Herr Foerster stellt keinen Antrag? Herr Foerster: Nein! Vorsitzender: Wünscht noch jemand zu dem Vorstandsantrag das Wort zu ergreifen? Herr v,. A. Kirchhoff-Leipzig: Meine Herren, ich möchte weiter gehen als der Antrag des (Vorstandes lautet, ich möchte Sie ersuchen, den Antrag des Dresdner Vereins xuro abzulehnen. Ich muß gestehen, daß mich heute bei Ver folgung der Verhandlungen im Interesse des Vorstandes ein gelindes Grauen beschlichen hat darüber, was demselben alles aufgehalst werden soll. Glauben Sie denn, wenn dem Vorstand alle diese Aufgaben noch künftig gestellt werden, daß Sie noch Männer finden werden, die das an sich schon schwere Amt des Vorstandes auf ihre Schultern nehmen wollen, dieses Uebermaß von Verantwortung und Aufgaben? Außerdem möchte ich für den speziellen Fall noch darauf Hinweisen: Bei der Bearbeitung der bibliographischen Hilfs mittel kommt es doch hauptsächlich darauf an, daß feste ständige Grundsätze unentwegt durchgeführt werden. Ist das aber einer in ihrem Kopfbestand und ihren Anschauungen wechselnden Behörde übergeben, so sind Sie nicht sicher, daß nicht heute diese Grundsätze befolgt werden und nach drei Jahren jene. Außerdem muß ich sagen, daß in den Ausführungen des Herrn vr. Ehlermann niir keine durchschlagenden Momente entgegengelreten sind, die mich für den Antrag erwärmen könnten. Es sind keine eigentlichen Beschwerden vorgebracht worden, kein Mangel der bisherigen Hilfsmittel ist angeführt worden, der durch den Antrag Verbesserung und Beseitigung fände. Weshalb dann eine Aenderung treffen? Seit hundert und hundertundfünfzig Jahren haben diese Firmen, früher Heinsius, jetzt Brockhaus, früher Schumann, dann Weigel, die Hinrichs'sche Buchhandlung, in vortrefflicher Weise den Be dürfnissen des deutschen Buchhandels entsprochen und in keinem Lande der Welt ist in dieser Weise für bibliographische Hilfsmittel gesorgt wie bei uns in Deutschland, ganz speziell von Deutschland sind die ersten Bestrebungen zu allgemein brauchbaren Katalogen ausgegangen. Meine Herren, lehnen Sie den Dresdner Antrag ab und halten Sie sich vom Halse alle weiteren Ueberlastungen des Börsenvereins, finanzielle Verpflichtungen u. s. w. — Ich bitte den Vorstand um Entschuldigung, wenn ich das hier an schließe, aber ich möchte noch darauf Hinweisen, daß besonderen Effekt mit seinem Buchverlag der Börsenverein nicht macht, denn er thut wenig für seinen Buchverlag. (Heiterkeit.) Vorsitzender: Herr vr. Ehlermann hat noch um das Wort gebeten, es ist ein Schlußantrag gestellt. Wollen Sie Herrn vr. Ehlermann noch hören? (Zustimmung.) Herr vr. Ehlermann: Meine Herren, wenn der hochverehrte Herr Vorredner bemerkt hat, daß Beschwerden von unserer Seite nicht vorgebracht worden seien, so scheint daß nicht zuzutreffen. Ich habe den einen Fall nur hervorgehoben der Zurückweisung von seiten einer Oberrechnungskammer. Ich glaube, es ist wohl ein ziemlich schwerwiegender Grund, daß solche Zurückweisungen von Buchhändlerrechnungen überhaupt möglich sind. Und wenn von Herrn vr. Geibel bemerkt worden ist, daß eine wirklich bindende Kraft auch den von dem Börsenverein herauszugebenden Katalogen nicht inne wohnen würde, so möchte ich demgegenüber bemerken, daß jetzt dis Hinrichs'schen Kataloge nicht anders gellen als ein von irgend einem Verleger herausgegebener Katalog, ja als irgend ein Antiquariats- oder Sortimentskatalog. Ist aber der berufene Vertreter des gesamten deutschen Buchhandels in der Lage, einen offiziellen Katalog herauszugeben, so ist selbstverständlich zwar eine bindende Kraft des Katalogs noch immer nicht vorhanden, aber ebenso selbstverständlich ist, daß die Behörden diesem offi ziellen Katalog eine ganz andere Wichtigkeit bsimessen werden als einem beliebigen Katalog. Meine Herren, wir haben mit diesem Antrag nichts bezweckt, als die Frage in Fluß zu bringen und anzuregen. Wir danken dem verehrten Börsen vereinsvorstand, daß er unfern Antrag in wohlwollende Erwägung gezogen und sein Amendement dazu eingebracht hat. Wir sind bereit, unfern Antrag zu gunsten des Antrags des Börsenvereinvorstandes zurückzuziehen. Diesen Antrag bitte ich Sie aber anzunehmen. Vorsitzender: Es ist ein Antrag auf Schluß gestellt worden, ich frage, ob er gehörig unterstützt wird. Die Unter stützung ist hinreichend. Es liegen zwei Anträge vor, der Antrag des Herrn vr. Kirchhofs, den Antrag des Vereins der Dresdner Buchhändler pure abzulehnen, und ferner der Antrag des Vorstandes: Die Hauptversammlung beschließt, den Vorstand zu beauftragen, den Antrag des Vereins Dresdner Buch händler einer sorgfältigen Prüfung auf seine Durchführbarkeit sowohl nach finanzieller als auch nach technischer Seite zu unterziehen und der nächsten ordentlichen Hauptversammlung darüber Bericht zu erstatten. Ich bringe den Antrag des Herrn vr. Kirchhofs als den entschieden weitergehenden zuerst zur Abstimmung. Ich nehme als zweifellos an, daß der Antrag des Herrn vr. Kirchhofs die gehörige Unterstützung findet, aber ich ersuche doch diejenigen, die diesen Antrag unterstützen wollen, sich zu erheben. — Der Antrag ist ausreichend unterstützt. Wir schreiten nun zur Abstimmung, und ich ersuche diejenigen Herren, welche für den Antrag des Herrn vr. Kirchhofs sind, dahin gehend, den Antrag des Vereins Dresdner Buchhändler pure abzulehnen, sich zu erheben. Ich bitte die Herren Stimmzähler, das Stimmenverhältnis sestzustellen. (Geschieht.) Meine Herren, es haben sich 152 Stimmen für den Kirchhoffschen Antrag ergeben, wir sind nun aber nicht sicher, wie viel Stimmen gegen denselben abgegeben würden, und wollen die Gegenprobe machen. Ich fordere deshalb jetzt die jenigen auf, welche gegen den Kirchhoffschen Antrag sind, sich zu erheben, und fordere die Stimmenzähler auf, die Stimmen zu zählen, welche gegen den Kirchhoffschen Antrag sind. (Zuruf: Das heißt für den Antrag des Vorstandes?) Vorsitzender: Nein. Gegen den Kirchhoffschen Antrag. Herr Theodor Ackermann: Dann muß noch einmal abgestimmt werden? Vorsitzender: Nachher würde eventuell der Antrag des Börsenvereinvorstandes zur Abstimmung kommen. (Abstimmung.) »adlundsünsztgsler Jahrgang. 3S«
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