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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1891
- Sprache
- Deutsch
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wird, künftig doch auch im Rechenschaftsbericht wieder mit genau detaillierten Zahlen angegeben wird, wie es seit Jahren mit dem Konto des Börsenblatts geschieht. Wir können jetzt im Rechenschaftsbericht wohl die Endsumme ermitteln, aber die Uebersichl über die einzelnen Posten der wirklichen Einnahme und Ausgabe geht uns vollkommen verloren. Der Artikelschreiber machte auch daraus aufmerksam, daß es wohl ganz wünschenswert wäre, wenn das Spesen« konlo ein wenig spezifiziert würde; auch hierin kann ich ihm nur beistimmen. Wir gaben im letzten Jahr, glaube ich, an 20 »00 Mark Spesen aus und erfahren eigentlich nicht, zu welchen Zwecken diese doch immerhin beträchtlichen Summen, in den letzten 5 Jahren im Ganzen 130000 Mark, verbraucht ivorden sind. Abweichend von der bisherigen Gepflogenheit haben wir heute zum erstenmale von dem jetzigen Herrn Vorsitzenden des Rechnungsausschusses nur einen überaus kurzen Bericht empfangen. Früher war dieser Bericht stets ausführlicher, und es wurde uns mit wenigen Worten hier gesagt, in welcher Weise und wodurch die etwaigen Ueberschreitungen und Minder einkünfte motiviert worden sind. Ich hätte, wenn das heute wieder erfolgt wäre, die Bitte an den Vorstand gerichtet, doch künftig diesen Bericht uns auch vorher zugängig zu machen, da dann wohl derjenige, der sich für diese Sachen interessiert, in der Lage wäre, an der Hand des gebotenen Zahlenmaterials sich eine Ansicht zu bilden. Ich muß sagen, nach dem heutigen Bericht kann man das noch viel weniger lhun, als es sonst möglich war. Ich bitte daher, daß der Herr Vorsitzende des Rechnungsausschusses seine Berichte wenigstens in so ausführlicher Weise abfaßt, wie es bisher geschehen ist. Ich möchte aber nun auf den Punkt kommen, der mich besonders interessiert, das ist die Amortisation dieses Grund stücks Man kann wohl verschiedener Meinung sein, in welcher Weise und in welcher Höhe dieses Grundstück amortisiert werden soll, aber daß es amortisiert werden muß, das scheint niir doch durchaus notwendig und selbstverständlich. Meine Herren! Was ich ani allermeisten bisher vermißt habe, das ist, daß uns überhaupt noch nie ein Plan vorgelegt worden ist, nach welchem eine Amortisation dieses Grundstücks vorgenommen werden soll, und ich habe bei der Durchsicht der früheren Berichte gefunden, daß die Ansichten des Vorstandes und Rechnungsausschusses über die Art und die Höhe der Amortisation eine schwankende war, was offenbar mit der wechselnden Zusammensetzung dieser Organe und dem Fehlen eines Planes zusammenhängt. Ich erinnere nur daran, daß in der allerersten Sitzung, in welcher einmal von einer Amortisation die Rede war, das war in derjenigen, in der die Versammlung den Vorstand ermächtigte, eine Anleihe bis zur Höhe von 900000 Mark aufzunehmen, der damalige Herr Schatzmeister eine Amortisation des Gesamtkapitals von vornherein in Aussicht nahm. Wenige Jahre darauf finden wir in den Rechenschaftsberichten den Vorschlag, daß eine Amortisation der einzelnen Gebäude stattfinden soll; es werden uns auch Beträge genannt, die amortisiert werden sollen, die aber tatsäch lich nicht amortisiert worden sind. Die zur Amortisation gelangenden geringeren Beträge werden damit motiviert, daß die Erträgnisse des Grundstücks nicht die Höhe erreicht haben, wie der Voranschlag sie angiebt. Das scheint mir nun doch nicht ein richtiger Standpunkt zu sein, daß man die Amortisation lediglich abhängig macht von den Erträgen dieses Hauses, nament lich nicht, da man noch über andere bedeutende Einnahmequellen verfügt. Ich glaube mich recht zu entsinnen, daß in den letzten Jahren im Voranschlag iviederholt stand, es sollten 10000 Mark amortisiert werden, und daß thalsächlich nur 6000 Mark amortisiert worden sind. Ich möchte deshalb die Bitte an den Vorstand richten, daß er einmal der Haupt versammlung einen Amortisationsplan vorlegl, der, nachdem er durch die Hauptversammlung genehmigt worden ist, für die Zukunft als Richtschnur zu dienen hat. Ich muß sagen, daß ich nach der Durchlesung der Erwiderung des Herrn Schatzmeisters erst recht in meiner Mei nung bestärkt worden bin, daß es durchaus notwendig ist, die Amortisation möglichst schnell zu Ende zu führen, denn wir sind nicht Herren auf diesem Grund und Boden. Der Herr Schatzmeister führt uns den Schlußsatz der Schenkungsurkunde an, mit welcher wir die Benutzung dieses Terrains hier erhallen haben; er giebt uns den Rat, den Buchwert mvchlichst hoch zu halten; er geht dabei von dem Standpunkt aus, daß, wenn jemals der Fall einlrelen sollte, daß dieses Gebäude zu anderen Zwecken benutzt wird oder der Börsenverein beschließt, seinen Sitz wo anders hin zu verlegen, und wir dieses Terrain räumen müßten, die Stadt verpflichtet wäre, den nach unseren Büchern sich ergebenden Werl uns zu erstatten. Ich glaube nicht, daß dieser Standpunkt richtig ist, denn es folgt diesen Worten in der Urkunde der Satz, daß die Stadt auch berechtigt ist, dieses Gebäude nach vorzunehmender Schätzung zu erwerben. Was kommt aber bei einer solchen Schätzung heraus? Die Schätzung eines Gebäudes kann nur vorgenommen werden nach dem Terrainwert und den, Nutzungswert der darauf befind lichen Gebäude. Ein Terrainwerl ist aber für uns nicht vorhanden, da wir den Grund und Boden nicht veräußern können. Die Einnahmen des Grundstückskontos sind ja nach der uns gegebenen Uebersichl ziemlich hoch, 34000 Mark, worunter allerdings 15000 Mark als Miete aus dem Druckereigebäude und 5000 Mark als Zuschuß des Leipziger Vereins, während aus der anderen Seite Ausgaben stehen (ohne Amortisation und Reparaturen) in der Höhe von 6000 Mark, so daß doch der Nutzungswert dieses Gebäudes verhältnismäßig ein recht geringer ist, und, wenn man sich den kapitalisieren will, nian jedenfalls nur zu einem Kapital kommt, das nur ein Bruchteil des Wertes wäre, der heute in unseren Büchern steht. Ich komme daher zu dem Ergebnis, daß es notwendig ist, schneller zu amortisieren, umsomehr, als ein anderer Satz unserer Schenkungsurkunde uns noch etwas anderes in Aussicht stellen kann. Es heißt nämlich in der Schenkungs- urkunde, der Börsenverein verpflichtet sich, der Stadt Leipzig auf deren Verlangen das geschenkte Areal wieder frei von allen Lasten und Schulden eigentümlich zurückzugeben, sobald das errichtete Börsengebäude für die Zwecke, für die es bestimmt ist, nicht inehr verwendet wird. In dieseni Fall soll die Stadt Leipzig berechtigt sein, entweder den Abbruch des Gebäudes und die völlige Räumung und Einebenung des Platzes zu fordern, oder das Gebäude gegen eine Entschädigung zu übernehmen. <- Meine Herren! Wenn auch nicht zu erwarten ist, daß einer der in der Schenkungsurkunde vorgesehenen Fälle bald eintritt, denn wir alle wünschen ein langes Bestehen des Börsenvereins, so halte ich es doch für notwendig, daß wir als vorsichtige Kaufleule immer diesen äußersten Fall im Auge behalten und zu einer völligen Amortisation möglichst bald kommen. Im übrigen stimme ich dem Herrn Schatzmeister und dem Herrn Vorsitzenden des Rechnungsausschusses bei, daß wir uns in einer günstigen Finanzlage befinden, uni so eher aber, glaube ich, können wir auch amortisieren. Ich kann allerdings die rosige Stimmung, die sich in den beiden Asußerungen dieser Herren zeigt, nicht in dem vollen Maße teilen; denn ich kann mir nicht denken, daß wir in der Lage sind, in den nächsten Jahrzehnten, wie gesagt worden ist, Reichtümer zu sammeln. Diese rosige Stimmung kann aber auch bei mir nicht Auskommen, weil ich immer die Empfindung habe, daß unsere glänzen- 3S2»
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