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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.10.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-10-25
- Erscheinungsdatum
- 25.10.1899
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 7909 ^ 249, 25. Oktober 1899. Zürcher L Fnrrer in Zürich. LM, L.: ^nalscta, rskorwatoria. I. Ooüuwsnts u. Vbllandi--n. Mr Ossebiobts ^cvinAlis u. sslnsr l^sit. M. 8°. (VU, 164 8. in. 2 Mrk.) n. 5. 60 Verzeichnis künftig erscheinender Sucher, welche in dieser Nummer zum erstenmnle angrkündigt sind Moritz Dicstcrwcg in Frankfurt a. M. 7928 llliods, Haus 'llioma und ssins Luvst. 60 Slrthnr Felix in Leipzig. 7930 ^Voisbaoll, NabsIIsn rur UsstimwnvA dor Niugrallsn mittols äusssrsr Lonn/.violisn. 5. /lull. Verlag der Germania, Aet.-Gcs. für Verlag n. Druckerei in Berlin. 7924 Hitze, was jedermann bezüglich der Invalidenversicherung wissen muß. 25 §). Henser's Verlag (Lonis Hcnser) in Nenlvied. 7829 laiclvi^, Lsollts u. Ulliolitsv dos Vsrwistllors u. Uistlwrs. 1 Karl W. Hierscmann in Leipzig. 7925 kollalr, rvvsi Vasen aus der IVsrlrstatt Hieraus. 6a. 12 Alexander Koch in Darmstadt. 7928 Deutsche Kunst u. Dekoration. Heft 2: Berliner Künstler-Heft. Hermann Paetel in Berlin. 7933 -Himmel und Erde». 11. Jahrg. 14 40 in Leinwand 16 ^ 60 ^ in Halbfranz 17 Georg Reimer in Berlin. 7932 Liebs, dis Lr^äbiuuFSn von Apollonias aus Dz-ras. 10 LrolsAomsua Lur Ossobiobts Israsls. 5. VusAabe. 8 Ferdinand Schöning!) in Paderborn. 7931 Keller, Gold und Myrrhe. Neue Folge. 1 ^ 80 -Z; geb. 2 ^ 60 -Z. Schnstcr L Löffler in Berlin. 7925 Nsissusr, das Lüustlsrbuob. Ld. IV: Haus llboma. 3 .//. Max Spielmepcr in Berlin. 7922 Admiral Vsvvs^'s 'llriuinpiiboAsu. Oa. 24 Hans Lndwig Thilo in Berlin. 7929 ^uk Osutsoblauds Hollsv 8obulon. 2. InskoruuA. Vosstschc Bnchhandlung (G. Olawski) in Berlin. 7930 Kunde, Apparat für das Festungs-Kriegs-Spiel. 1 ./i, 60 ->). Nichtamtlicher Teil Ein deutscher Buchhändler als Schriftsteller. Im aufreibenden Kampfe ums Dasein, erdrückt von des Tages Arbeit, ist es schwer, seine Ideale hoch zu halten, wie es dem rechten deutschen Buchhändler geziemt. Schwieriger noch wird es ihm, Zeit für litterarische Arbeiten zu erübrigen; um so anerkennens werter will es uns daher erscheinen, wenn sich immer noch strebende Mitglieder unseres Standes finden, die ihre knapp bemessenen Mußestunden zu eingehenden Studien verwenden und selbst als Schriftsteller auftreten. Vor uns liegt die letzte Arbeit des Verlagsbuchhändlers Wilhelm German (bis 1895 Besitzer der Sortimentsbuchhandlung Wilhelm German in Schwäbisch Hall, seitdem Verleger dort): -Der fränkische Dichter und Bauer, Mathematiker und Buch drucker Stephan Heuß. Ein Lebensbild von Wilhelm German. Schwäb. Hall, Wilhelm German's Verlag.» Ohne Jahr (1899). 8". 44 Seiten, mit Bildniß von Heuß. (Preis br. 65 -).) Die hübsch ausgestattete Schrift, von der uns ein Abzug vor der Ausgabe vorlag, giebt ein recht ansprechendes Bild von dem Leben, Entwickclungsgange und dem litterarischcn Schaffen des einfachen Bauernsohnes Stephan Heuß. Unter den ungünstigsten äußeren Verhältnissen ausgewachsen, hat dieser originelle Mann durch eisernen Fleiß und unablässiges Selbststudium, okne fremde Hilfe sich sortgebildet und ist auf den verschiedensten Gebieten litterarisch thätig gewesen. Unsere an Originalen sonst arme Zeit hat mehrere Volks dichter hervorgebracht, deren Wiege ebenfalls in einsamem Dorfe stand, und die gleich Heuß, von allem Verkehr abgeschlossen, jeder Anregung bar, als Autodidakten sich geistig über das Elend ihrer Lage cmporranaen. Wir erinnern nur an Johanna Ambrosius, an Christian Wagner und andere, deren Dichtungen trotz der herrschenden materiellen Strömung weitere Verbreitung zu teil ward. Während bei den eben erwähnten Volksdichtcrn naturgemäß die Lyrik vorwicgt, hat Heuß sich auch auf dem weiteren Gebiete der Dichtkunst und Prosa mit Glück versucht, überdies Astronomie, Mathematik und Sprachwissenschaft, sowie Philosophie in den Kreis seiner Studien gezogen, was wohl genügend für seine große Vielseitigkeit spricht. German führt öfter den Dichter selbst redend ein, indem er charakteristische Stellen aus seinen Schriften und Briefen anfllhrt, wodurch das Lebensbild dieses Originals nur um so wahrer und kräftiger hervortritt. Wir entnehmen der Biographie, daß Heuß 1804 in Breitenau in Mittelfranken zur Welt kani, dort bis 1846 lebte und nach zweijährigem Aufenthalte in Lcukershausen nach Schwäb. Hall zog, wo er 1868 starb. Er war und blieb zeitlebens einfacher Bauer. Seine große Begabung und sein Lerneifer traten schon frühzeitig hervor. Wie Heuß in seiner 1841 erschienenen EechSundkchMicr Jahrgang. kleinen Selbstbiographie erzählt, konnte er bereits »im fünften Jahre fertig in den deutschen Büchern lesen». Als er acht Jahre zählte, fielen ihm eine lateinische und eine französische Grammatik in die Hände; ohne allen mündlichen Unterricht begann er sich ihren Inhalt anzueignen und mit solchem Erfolge, daß er mit vierzehn Jahren Cicero, Seneca und Voltaire in den Ursprachen zu lesen vermochte. Ein Kalender brachte ihn auf das Studium der Astronomie. Während er gezwungen war, in harter körperlicher Landarbeit sein Brot zu verdienen, drängte sein Geist rastlos vorwärts und suchte unaufhörlich neue Bethätigung. 1830 erschien seine erste Druckschrift »Der Freiheitskampf der Griechen von 1821—29», bei Fr. Walther in Dinkelsbühl, drei Jahre später ein religiöses Gedicht »Das Vaterunser». Von letzterem erzählt er selbst, daß er es meist in den Hütten armer Tagelöhner im Herumzichen abgesetzt habe. Es folgten nun bis 1867 eine ganze Reihe von religiösen, moralischen und vermischten Gedichten, darunter auch mundartliche, ein Roman, ein -Bauernspiegel», eine »Reine Naturphilosophie- in drei Bänden, u. a. in., ferner -Sternkunde, ein Lesebuch für Denkende». Von seiner -Höheren Rechenkunst oder Algebra- und »Lehrbuch der niederen Rechenkunst» kamen mehrere Auflagen heraus, die für die praktische Brauchbarkeit dieser Bücher Zeugnis ablegen. Auch ein -Hebräisches Lesebuch» verfaßte er. Es ist hier nicht der Ort, auf die einzelnen Schriften, die Heuß zum großen Teile selbst setzte, druckte — cs diente ihm dazu in Ermangelung einer Hand presse eine Mostpresse — und im Herumziehen verkaufte, näher einzugehen, man wird darüber bei seinem Biographen manche interessante Mitteilungen finden. Wie sich denken läßt, sind bei der geschilderten Herstellung und dem Vertriebe von Heuß' Schriften diese jetzt selten, wenn nicht größtenteils unfindbar geworden; so verzeichnet z. B. Heinsius' Bücherlcxikon nur zwei Werke von ihm, trotzdem ist es Germans liebevollem Eifer gelungen, von den 28 ihm be kannten und von ihm aufgesührten Schriften des Dichters noch 23 aufzutreiben. Auch in den modernen Literaturgeschichten und den großen Konversationslexiken ist über ihn nichts zu finden, die vorliegende Arbeit ist somit die erste, die sich eingehend mit diesem Volksdichter beschäftigt. Der Verfasser hat sein Büchlein dem Volksdichter Christian Wagner gewidmet, der ihm darauf einen bemerkenswerten Brief schrieb, welchen man hier abgedruckt findet. Wir schließen unseren Bericht mit den eigenen Worten des Biographen (S. 42—43): -Ihm nach seinem Tode noch ein litterarisches Denkmal zu setzen, war der Zweck des Verfassers. ... Er (Heuß) hat sich an über vierzig Verleger gewandt, aber keiner wollte denn im Buch handel noch Unbekannten die Wege ebnen (wie er sagt, weil er ein Bauer war und nicht eines Professors Sohn). Wahrscheinlich hat das allzusehr hervvrtretende persönliche Moment und seine 1052
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