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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.10.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-10-28
- Erscheinungsdatum
- 28.10.1899
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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252, 28. Oktober 1899. Nichtamtlicher Teil. 8035 LlusL. 6 8. — Xsturvisssnsobaktsn, Nstbsmstilr, Llsckioin und Dsndvirtsobakt. 3 8. — HwoloAis und DüUosopIris. 4 8. 8Icandinsvisobs Dsndsr, Orossbritsnnisn, Drsnürsiob, Russland (kolsn), Lalüsnbslbinsol, Itslisn, 8psnisn u. DortuAsl. 226. Vsrsoiolrniss dss sntigusrisoüsn Düolrsr-UsAsrs von Larl Vüoodor Völolrsr's Vorls-s u. L.ntigusris,t in DranXkurt a/N. 8". 63 8. 1386 Xrn. OstsloAus Asnersl ds 1s, libra-iris L. IVsltsr, 59, Ras Donaxarts ä Us-ris. Du 30 kssoioulss. 8". N. XII. psrtis (Ostsloguo Xo. 100): Droit. lüoonomis. Dolitigus. Diplowstio. 8oienoss sooialss. 104 p. Xo. 18305—22285. Zur Geschichte des Berliner Buchdrucks. — Der Vosst- scheu Zeitung vom 25. Oktober entnehmen wir folgende Mitteilung: Eine niemals in den Buchhandel gekommene Geschichte der Berliner Buchdruckerkunst hat der verstorbene Bibliothekar der Reichstagsbibliothek, Dr. August Potthast, der verdienstvolle Heraus geber der -RsAssts, Uontiüoum«, im Austrage des verstorbenen Geheimen Oberhofbuchdruckers R. von Decker vor etwa dreißig Jahren geschrieben. Der Druck war bereits bis zum achtunddreißigsten Bogen gediehen, als Potthast, ein schwer zu behandelnder Mann, aus unbekannten Gründen kein weiteres Manuskript lieferte. Der Druck wurde bei Seite 608 unterbrochen und ist auch niemals mehr zu Ende gebracht worden. Durch ein Mißverständnis, das sehr zu bedauern ist, wurden fast sämtliche ausge druckte Bogen als Makulatur um eine geringe Summe verkauft, und nur wenige Exemplare entgingen dem traurigen Geschick der Vernichtung. Nur zwei Bibliotheken sind durch das Entgegen kommen des königlichen Hofbuchhändlers G. Schenck (Firma R. v. Deckers Verlag) in den Besitz eines Exemplars der ausgedrucktcn Bogen gekommen und bewahren es als einen ihrer kostbarsten Schätze. Obwohl unvollendet, ist Potthasts Werk von großem Wert, weil der Verfasser nicht allein die gesamte gedruckte Berliner Litte- ratur beherrschte, sondern namentlich auch die Akten des königlichen Geheimen Staatsarchivs benutzen konnte und auch in andere Archive Einblick genommen und die Quellen kritisch gesichtet und zu einer klaren, gut geschriebenen Darstellung verarbeitet hatte. Seine Aufgabe war in erster Reihe, die Geschichte der Familie v. Decker und ihrer königlichen Geheimen Oberhofbuchdruckerei zu schreiben. Sie liegt vollständig abgeschlossen vor. Die Aufgabe war aber nur im Zusammenhang nnt der gleichzeitigen Entwickelung des Buchdrucks in Berlin zu lösen. So geht denn die Darstellung ausführlich auf alle Buchdruckereien ein, die gleichzeitig mit der Deckerschen in ihrer jahrhundertlangen ruhmvollen Geschichte be standen haben. Voraus geht eine Geschichte der Buchdruckerkunst in Berlin im Umriß, die bis zum Kurfürsten Johann Cicero zurückgeht, dem ersten märkischen Herrscher, unter dessen Szepter in der Mark Brandenburg die Kunst des Buchdrucks ausgeübt worden ist. In einer Fülle gelehrter Anmerkungen belegt Potthast jede einzelne Mitteilung durch Nachweis der Quellen. Neben vielen bibliographischen Notizen finden sich zahlreiche Mitteilungen bibliographischen Inhalts über die bedeutenderen Besitzer und Leiter der Berliner Buchdruckereien von der ältesten bis in die jüngste Zeit. Die einleitende Darstellung geht ungefähr bis zu Ende des Jahres 1864 und schließt mit einer Uebersicht sämtlicher Berliner Buchdruckcreicn und ihres Umfanges in jenem Jahre ab. Mitten in einem Abschnitt über das Berliner Zeitungswesen von der ältesten Zeit an bricht das mit Aufwand von viel Fleiß, Sorgsamkeit und Gründlichkeit und viel Sachkenntnis verfaßte Werk ab, das zu einer Geschichte der Berliner Buchdruckerkunst den Grund gelegt hat. Wertvoll sind namentlich auch die Mit teilungen über diejenigen politischen Blätter, die einen offiziellen Charakter hatten. Nach dem Frieden von 1815 trug man sich in den amtlichen Kreisen lange mit dem Plane der Gründung einer -Allgemeinen Preußischen Zeitung-. Am 26. Mai 1817 schrieb der Stnatsrat Friedrich August v, Stägemann an Varnhagen v. Ense: -Von einer hiesigen Staatszeitung ist noch immer die Rede. Wer sie aber unter den hiesigen Verhältnissen schreiben soll, muß zwar nicht der große Apoll, aber doch der große Pan sein.» Zuerst sollte Garlieb Merkel, der Livländer, sie schreiben, dann aber über trug Hardenberg die Leitung des neuen amtlichen Blattes Stäge- mnnn selbst. Mit dem Jahre 1850 bricht dieser letzte Abschnitt des Potthastschen Torsos ab. Man kann nur aufrichtig bedauern, daß das Werk nicht zum Abschluß gekommen und niemals an die Oeffcntlichkeit getreten ist. Persoualnachrichten. Ein Denkmal für Carl Mcißner-Elbing. — Unserem am 20. März 1898 verstorbenen unvergeßlichen Kollegen Carl Meißner-EIbing wurde von seinen Freunden auf den: dortigen St. Annenkirchhofe ein Denkmal errichtet, das am 25. d. M. feier lich enthüllt wurde. Zu dem weihevollen Akte hatten sich außer der Witwe und der Tochter des Dahingeschiedenen Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung von Elbing, Vertreter verschiedener Vereine und viele Freunde des Ver storbenen eingefunden. Auch Herr Oberbürgermeister Clditt wohnte der Feier bei. Der schlichte Obelisk trägt in der Mitte ein Hochrelief-Bildnis in Marmor ausgeführt, das Antlitz des Entschlafenen im Tode ruhend. Darüber steht: OsrI Nsissnor Luobbllvdlsr 6od. 12. Xxril 1836 6sst. 20. AÄrr 1898 Darunter die Worte: Lin Isuokstsndos Vorbild sobton LürAsrsinnos rubt sr aus von rsiobow, selbstlosem IVirüon, vnvsrKSssliob äon 8sinsn, äsn Istsundsn, ssiusn NitbvrAsrn. Herr Stadtverordnetenvorsteher Justizrat Horn sprach etwa fol gendes: -Trübe schaut der Herbst aus die Ruhestätte des Ent schlafenen, und trübe sind auch die Gedanken, die uns an dieser Stätte bewegen. Noch ist die Wunde nicht vernarbt, die den städtischen Körperschaften und unserer Bürgerschaft durch den Verlust des Verstorbenen geschlagen worden ist. Boi jeder Ge legenheit blicken unsere Augen auf ihn in Liebe: Dankbarkeit und Verehrung. Zum dauernden Zeichen der Dankbarkeit ist dieses Denkmal geschaffen, auf dessen Stein uns ein wohlgelungencs Bild des Verstorbenen hell entgegenleuchtet. Möge dieses Denkmal eine Erinnerung sein für die lebenden und ein An denken für die kommenden Geschlechter. Was der Verstorbene uns gewesen, das faßt am besten die Inschrift zusammen. Das Denkmal soll uns in jedem Augenblicke erinnern an den Dahingegangencn. Es soll nicht ein fruchtloses Andenken sein. Wie sich aus dem trüben Herbst der Lenz entwickelt, so soll auch unser Sinn darauf gerichtet sein, daß wir in seine Fußtapfen treten, daß auch wir in demselben Sinne in der Stadtverwaltung und in Bürger kreisen wirken. Daß uns dieses Denkmal jede Stunde daran erinnere, dessen wollen wir alle eiirgedenk sein. Das walte Goit.« Das Denkmal ist ein Werk des Dresdener Bildhauers Kramer. Seine feierlich-ernste Wirkung wird sehr gerühmt. Sprechsaal. Fehlende Verfasser-Vornamen auf Büchertiteln. Dem Bibliothekar, wie überhaupt jedem, der Bücher katülogisiert, kann ein Verfasser nichts Aergerlicheres anthun, als wenn er seinen Vornamen auf dem Titel unterdrückt. Es ist das ja gewiß sehr vornehm, denn fast kein Offizier, Verwaltungsbeamter, ja selbst Jurist setzt auf der Visitenkarte seinen geheiligten Vornamen profanen Blicken aus; aber die Schriftsteller sollten doch mit den Bibliographen ein Mitleid haben, das imstande wäre, der Vor nehmheit ein Opfer abzuringen. Da lese ich, daß demnächst ein kriegsgeschichtliches Buch von v. Älüller erscheinen soll; neulich sah ich eine Wegekarte von Tsintau von Hauptmann Müller, und ein Oberst von Müller schrieb vor einiger Zeit über die Nationalfehler der Deutschen, alle drei ohne Vornamen. Nur immer so weiter, dann wird es ein merkwürdiges Vergnügen sein, Verfasser kataloge zu führen! Allein auf den Titeln der drei letzten Schriften des -Vereins für Armenpflege« fand ich nicht weniger als sechs Verfassernamen ohne Vornamen. Uebrigens braucht niemand, der zufällig nicht Müller heißt, zu glauben, er sei nun so berühmt, daß er nie mit einem Namensvetter verwechselt werden könnte; unsere Bitte geht daher an jeden, der schreibt. Können denn die Herren Verleger da gar nichts thun? Ein Bibliothekar. Anfrage. Von einer Handlung wurden Verlagsrecht, Illustrations- Material und Vorräte eines Merkchens gekauft und bar bezahlt, ohne Vertrag, nur gegen Quittung, nachdem die Bestände in einer Anzahl loser Exemplare und zwei Ballen abaeliefert waren. Als letztere nach einigen Monaten geöffnet wuroen, stellte sich jedoch heraus, daß sie nur Remittendenexemplare enthielten, die in diesem Falle noch wertlos sind, da es sich um Abbildungen handelt. Die Verkäuferin hatte vorher nichts davon erwähnt, und nach den Umständen konnte man das auch nicht vermuten. Trotzdem weigert sie sich, Schadenersatz zu leisten. Ist sie nicht dazu verpflichtet? Wer kann Aufschluß geben? 1067
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