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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1898
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- Deutsch
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104, 7. Mai 1898. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 3429 Kosten der amtlichen Statistik in Preußen und Deutschland — Das Königlich preußische statistische Bureau in Berlin veröffentlichte kürzlich einen sehr eingehenden Bericht über seine Thätigkeit in den Jahren 1485—1896, der einige recht inter essante Mitteilungen über den Umfang der von dieser Behörde in Auftrag gegebenen Druckarbeiten und die gezahlten Beträge ent hält, Die Volkszählung des Jahres 1890 erforderte 35 Mill, Zähl karten in zwei Sorten und 15974000 andere Formulare im Gesamt gewicht von 212977 kg:, für deren Beschaffung 121715 gezahlt wurden; die Gesamtkosten der ganzen Zählung und die Veröffent lichung der Ergebnisse betrugen 484411 oder pro Kopf der Bevölke rung 1,62 -Z .Für die Volkszählung des Jahres 1895 wurden mck Ausschluß der für Berlin erforderlichen Zählpapiere, die die Stadt selbst beschaffte, 36 200 000 Zählkarten und 17 829 000 andere Formulare zum Gesamtpreise von 104 727 angefertigt; die Kosten der ganzen Zählung betrugen bis zum Februar d, I. bereits 499 954 Für die Berufs- und Gewerbezählung von 1895 wurden angcfertigt 15 241 600 Formulare größeren Formats, deren Preis nicht angegeben ist. Dagegen wird berichtet, daß diese Zählung dem preußischen Staate allein 1 915 419 ^ oder pro Kops 6'/,, -Y Kosten verursacht habe, einschließlich der sehr umfang reichen Veröffentlichung der Ergebnisse Es wird besonders betont, daß bei dieser Zählung die Einführung der elektrischen Zähl maschine, die einen großen Teil der menschlichen Arbeitskräfte entbehrlich gemacht haben würde, aus sozialpolitischem Grunde — um der großen Menge von Hilfsarbeitern den Verdienst nicht zu entziehen — nicht beliebt wurde. Für die vom König lichen statistischen Bureau herausgegebenen umfangreichen sta tistischen Werke wurden in den Jahren 1885-1896 ausgegeben: für Honorar 16234 für Satz und Druck einschließlich Korrek turen 494478 für Lithographie einschließlich Papier 20212 für Buchbinderarbeit 8941 Hierzu kommen noch die Kosten für die Herstellung der wöchentlich als Manuskript erscheinenden -Statistischen Korrespondenz- und der Kalendcrmaterialicn, die in den genannten Jahren 58495 ^ betrugen, aber nicht zerlegt werden konnten. Demnach stellte sich die Gesamtsumme aus 642 519 — Dem gegenüber vereinnahmte die mit dem König!, statistischen Bureau verbundene Verlagshandlung in den 12 Jahren 187633 ^7, von denen sür die eigenen Betriebskosten verausgabt wurden 23784 so daß der Erlös 163849 ^ betrug (Zeitschrift f. Deutschlands Buchdrucker.) Nachträgliches vom 5.Deutschen Historikertag. — Am letzten Verhandlungstage des 5, Deutschen Historikcrtagcs in Nürn berg, am 16. v M. erörterte Bibliothekar Steinhausen (Jena) einen von ihm vorgelegten Plan einer umfassenden kulturgeschicht lichen Quellenv-röffentlichung, der -Denkmäler Deutscher Kulturgeschichte-, und fand damit auch bei den politischen Historikern vollen Beifall. Der Antrag: -Der 5. Deutsche Historiker- tag hält eine unter dem Namen --Denkmäler der Deutschen Kultur geschichte-- herauszugcbende und im Steinhausenschen Programm näher dargelegte umfassende Publikation kulturgeschichtlicher Quellen für ein wirkliches Bedürfnis und begrüßt die in dieser Beziehung eingeletteten Schritte mit größter Sympathie-, wurde einstimmig angenommen, und damit der Anstoß zu einem folgenreichen Unter- nehmen gegeben, das zu seiner Ausführung allerdings wesentlich auf die Unterstützung der Akademie rechnen muß. — Dem Ver nehmen nach wird dieses umfangreiche Unternehmen bei Hermann Heyfelder (R, Gaertners Verlag) in Berlin erscheinen, also in demselben Verlage, in dem auch 0r. Steinhausens Werk -Geschichte des deutschen Briefs- erschienen ist. Ersatz für Celluloid, — Ein neues Verfahren, um Leder durchsichtig und hornhart zu machen, wurde kürzlich patentiert. Nach diesem Verfahren wird die enthaarte, jedoch ungegerbte Haut in Oel, Vaselin oder anderen Fetten erhitzt und erhält dadurch eine vollständig harte, hornartige Struktur. Gleichzeitig erhält die Haut durch das Erhitzen, je nach Dauer der Erhitzung und nach der Tem peratur des erhitzenden Fettes, eine größere Dicke, die je nach der Struktur der Häute verschieden ist. Es hängt deshalb die Dauer der Erhitzung von dieser, sonsie davon ab, welche Stärkedimensionen die Haut ursprünglich besitzt bezw. welche erreicht werden sollen. Die so behandelte Haut wird gepreßt, getrocknet, geglättet und schließlich poliert und ist nach dem Polieren nahezu durchsichtig. Da man mittels dieses Verfahrens verschiedene Härten erhalten kann, ist man in der Lage, ein Material hcrzustellen, das gestanzt, getrieben, ge preßt, gefräst oder in anderer Weise bearbeitet werden kann. Dieses neue Material soll nach einer Mitteilung des Patent- und technischen Bureaus von Richard Lüders in Görlitz (vertreten durch F. W. Graupenstein in Leipzig) einen fast unverbrennlichen Ersatz für Celluloid, Horn und ähnliche Stoffe bieten. Es bleibt abzuwarten, ob und wieweit es auch in der Buchbinderei Verwendung finden ivird. Gedenktage in der russischen Litteratur. — Am 28. August russischen Stils wird Graf Leo Tolstoj siebzig Jahre alt. Hierzu schreibt man der -Post- aus Moskau: Seine Freunde und Verehrer wollen diesen Geburtstag in glänzender Weise feiern, obwohl Tolstoj selbst schon jetzt ersucht hat, von jeder lauten Feier Abstand zu nehmen und ihn nicht zum Mittelpunkt geräuschvoller Kundgebungen zu machen. Man will dem genialen Greise eine Sammlung von Artikeln widmen, die von Schrift stellern oller Länder verfaßt werden und sich ausschließlich mit seiner Person und seinen Werken beschäftigen sollen. Es ist auch die Rede davon, durch Subskription eine große Summe Geldes aufzubringen, die sür einen wohlthätigen Zweck bestimmt werden soll. Daneben giebt es noch andere Projekte philanthropischer Natur, aber zu einem bestimmten Entschlüsse ist man noch nicht gekommen. — Der hundertste Geburtstag A. S. Puschkins, der auf den 26, Mai d, I. fällt, wird von dem Verein der Freunde russischer Litteratur in Moskau festlich begangen werden. Zur Feier, die mehrere Tage währen soll, beabsichtigt der Verein, wie den -Russk, Wed.- mitgeteilt wird, Vertreter von Universitäten, litterarischen und Kunstveretnen einzuladen. Auch wird eine Ausstellung zum Gedächtnis an den verstorbenen Dichter veranstaltet werden. Internationale Ausstellung von Bilderpostkarten. — Die vom Centralverein für das gesamte Buchgewerbe veran staltete und am 1 Mai d. I. im Grassi-Museum in Leipzig (am Königsplatz) eröffncte internationale Ausstellung von Bilder- postkartcn ist, wie hier schon gemeldet werden konnte, von etwa 200 Ausstellern mit gegen 10000 Postkarten beschickt, die in künst lerischer und technischer Richtung ein interessantes Bild größter Mannigsaltigkeit darbieten. Der Besuch ist, wie wir hören, recht rege. Die zur Messe in Leipzig anwesenden Buchhändler seien auf diese zeitgemäße und sehr interessante Ausstellung nach drücklich hingewiesen. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist mit Ausnahme Montags täglich von 10—3 Uhr geöffnet. Pers onalnachrichten. Ordensverleihung. — Se. Kgl. Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar hat dem Vcrlagsbuchhändler Herrn Friedrich Westermann, in Firma George Westermann in Braunschweig, das Ritterkreuz l. Abteilung des grobherzoglich sächsischen Haus ordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken verliehen. Ordensverleihung. — Dem Buchdruckereibesitzer und Ver- lagsbuchhändler Herrn Wilhelm Köhler in Minden wurde in Anerkennung seiner Verlagsthätigkeit von Seiner Kaiserlichen Majestät dem Groß - Sultan der Türkei der Medschidis - Orden 4. Klasse verliehen. S p r e ch s a a l. Zur Beachtung für die Berlegervereine! In welcher Weise manche Sortimenter mit dem Geldbeutel des Verlegers umspringen, beweist mir neuerdings eine Novitäten- Versendung. Ende vorigen Jahres zeigte ich die 1 Lieferung eines größeren Werkes an, worauf ich eine Unmasse von Bestellungen erhielt. Selbstverständlich kürzte ich die Höhe ganz bedeutend und ließ die übrigen, soweit ratsam, abgehen. Zur Bequemlichkeit der Sorti menter war die Lieferung mit einem Ansichtsstre.sin versehen, Und nun der Ersolg? In kurzer Zeit schon kamen ganze Aus lieserungen mit dem unbenutzten Anstchtsstreisen zurück, dabei Sendungen von 25, 50 und mehr Exemplaren. Einige Sortimenter hatten sogar die Unbefangenheit, beispielsweise bei 10 Exemplaren 9 zu remittieren und das andere als bei den Versendungen verloren gegangen gutzuschreiben, die 9 aber in tadellosem Zustand und mit dem unbenutzten Ansichtsstretseni Ich frage, was denken eigentlich solche Sortimenter?! — Meines Erachtens wäre es die höchste Zeit, daß si h die Verleger solcher Behandlung seitens mancher Sortimenter und solcher voll ständigen Mißachtung der hohen Herstellungskosten energisch ent gegenstellten. Es scheint mir durchaus angebracht, daß die ver schiedenen Verlcservcreinc sich zusammcnthun und gemeinsam.von Zeit zu Zeit eine Liste unter ihren Mitgliedern bekannt geben, in der derartige Firmen genannt werden, damit der Verleger ciniger- i maßen weiß, wie seine Werke behandelt werden. 2. Fünsundsech-igiler Jahrgang. 454
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