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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
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- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18980509
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3464 Amtlicher Teil. 105, 9. Mai 1898 fahren, wenn wir bei der Speicherei- und Kellerei-Bernfsgenossen- schaft bleibe». Die Befürchtung, das; wir bei dieser Genossenschaft viel zu schwer belastet würden, indem wir die zahlreichen Unfälle dieser mit besonders großen Gefahren verknüpften Berufszweige mit zu bezahlen hatten, wird dadurch beseitigt, daß sich die Beitrags leistung nach Gefahrenklassen abstuft und der Buchhandel in die niedrigste Klasse eingereiht wird. Von einer übermäßigen Be lastung kann somit unter keinen Umständen die Rede sein (es wird sich run etwa 5 pro Mille der Jahreslöhne handeln). Dafür ge nießt die versicherte Firma den großen Vorteil, im Falle von Unglücksfällcn ihres Personals jeder Haftpflicht entbunden zu sein. Was die Frage einer Lehrlingsprüfung anbetrifft, so steht der Vorstand nach wie vor auf dem Standpunkt, daß es zunächst Sache der Orts- und Kreisvereine ist, die Praktische Durchführbarkeit einer solchen Einrichtung zu erproben. Angesichts der sich diametral entgegenstehenden Ansichten über den Nutzen und die Möglichkeit der Einführung einer Lehrlingsprüfung glaubt der Vorstand, sich zunächst jedenfalls noch abwartend Verhalten zu sollen. In der schon im vorjährigen Geschäftsberichte erwähnten Entschädigungs-Klage, die von der Witwe des beim Buch händlerhanse zu Fall gekommenen und kurz darauf verstorbenen Buchhandlungsgehilfcu Beruh. Walther gegen den Börsenverein angestrengt wurde, hat das Königl. Landgericht zu Leipzig ohne über die Höhe der Forderung zu entscheiden, den Anspruch dem Grunde nach festgestellt. Da dieses Urteil nach der Ansicht unseres Rechtsanwalts, sowie der des Vorstandes ans einem Rechtsirrtum beruht, so haben wir unseren Vertreter, Herrn Rechtsanwalt Frenkel, beauftragt, Berufung beim Königl. Ober landesgericht zu Dresden einzulegen. Der Bericht der Amtlichen Stelle in New Aork ist im Börscnblatte Nr. 77 vom 4. April 1898 abgedruckt worden. Es geht daraus hervor, daß abermals eine erfreuliche Steigerung der Benutzung durch die deutschen Verleger stattgefunden hat, indem die Zahl der Eintragungen von 1457 im Vorjahre auf l675 im Jahre 1897 gestiegen ist. Auffallend ist, daß Kunst- fachen und dramatische Werke nur sehr spärlich zur Eintragung angemeldet werden. Die Amtliche Stelle in London ist so gut wie gar nicht in Anspruch genommen worden, und es scheint, daß für diese Einrichtung kaum ein genügendes Bedürfnis vorliegt. Die Anmeldungen zur Eintragung in die beim Rat der Stadt Leipzig geführte Eintragsrolle, sowie die Auskunftserteilung hinsichtlich solcher Eintragungen wurden nun schon ini zweiten Jahre von unserer Geschäftsstelle besorgt. Die Benutzung dieser Einrichtung war im verflossenen Jahre eine sehr rege, so daß ihre Nützlichkeit keinem Zweifel unterliegt. Das Adreßbuch des Deutschen Buchhandels ist zwar im verflossenen Jahre abermals in seinem Erträgnis zurückgegangen, der Vorstand ist aber damit beschäftigt, Mittel und Wege zu finden, den Ertrag wieder zu heben, und hofft, Ihnen schon für den nächsten Jahrgang von einem günstigen Erfolg berichten zu können. Die Herausgabe des XX. Bandes des Archivs für die Geschichte des Deutschen Buchhandels ist von der Historischen Kommission so weit gefördert worden, daß er im Laufe dieses Sommers erscheinen kann. Den Bericht des Herrn vr. Oskar von Hase über den Stand seiner Geschichte des Deutschen Buchhandels finden Sie im Börscnblatte Nr. 92 vom 23. April 1898 abgcdrnckt. Wie daraus hervorgeht, schreitet dieses Unternehmen des Börsen- vercins nur langsam vorwärts, doch ist es Herrn vr. von Hase möglich gewesen, im verflossenen Jahre die mit ungewöhnlichen Schwierigkeiten verbundenen Vorarbeiten so weit zu fördern, daß wohl mit dem Drucke in nicht allzu ferner Zeit begonnen werden kann. Aus diesen Ausführungen mögen Sie ersehen, daß es dem Vorstande im verflossenen Jahre an Stoff zu vielseitiger Bc- thätigung nicht gefehlt hat. Wenn er bemüht war, seiner Aufgabe nach besten Kräften gerecht zu werden, so wurde er dabei durch die unermüdliche, sachgemäße Thätigkeit der Ausschüsse in reichem Maße unterstützt, und er hält es für seine Pflicht, ihnen an dieser Stelle seinen aufrichtigen Dank auszusprechen. Der Ausschuß für die Bibliothek hat dem Vorstände, wie alljährlich den Bericht des Bibliothekars Herrn Konrad Burger überreicht, der im Börsenblatt Nr. 76 vom 2. April 1898 veröffentlicht wurde. Es geht daraus hervor, daß dank dem Eifer und dem Verständnis unseres trefflichen Bibliothekars die Bibliothek in erfreulicher Entwickelung begriffen ist. Besonderen Dank schuldet der Verein auch Herrn vr. Voll sack, der sich in uneigennützigster Weise unserer Bibliothek schon seit Jahren gewidmet hat. Der Katalog der Cirkularsammlung ist erschienen, und es ist damit ein wertvoller Schlüssel zur Benutzung dieser Fund grube für die Geschichte des Buchhandels geschaffen. Der Ausschuß für das Börsenblatt hat von einem Bericht diesmal absehen zu sollen geglaubt, da irgend welche Vorkommnisse von größerer Bedeutung im verflossenen Jahre nicht eingetreten sind. Der Vereinsausschuß hat in drei Sitzungen seine bereits crwähnlc mühe- und verantwortungsvolle Thätigkeit ausgeübt, namentlich hat er auch an der Umarbeitung der Verkehrsordnnng mitgewirkt. Die Ergebnisse der Arbeiten des Rechnungsausschusses und des Wahlausschusses liegen Ihnen vor. Der Verwaltungsausschuß des Deutschen Buch händlerhauses hat infolge des Todes des seitherigen Wirts des Gutenbergkcllers sich der wichtigen Aufgabe einer neuen Verpachtung unserer Wirtschaftsräumlichkeiten zu unterziehen ge habt. Es ist ihm gelungen, in der Person des Herrn Ernst Elsner einen Pächter zu finden, von dem sich erwarten läßt, daß er den guten Ruf der Bewirtschaftung des Buchhändlerhauses zu erhalten wissen wird. Die Pachtbedingungen sind im all gemeinen die bisherigen geblieben. Die Grenzregulierung zwischen unserm Grundstücke und dem des Buchgcwcrbcha nses hat die Verlegung der Gartenkolonnade notwendig gemacht. Der Centralvereiu für das gesamte Buch gewerbe hat zwar die Kosten des Abbruchs und Wiederaufbaus derselbe» übernommen, da sich aber die bisherige Kolonnade als unpraktisch für den Betrieb erwiesen hat, so hat sich der Vorstand in Gemeinschaft mit dem Verwaltungsausschnß und unter der Zu stimmung des Nechnungsausschusses zur Errichtung einer neuen Kolonnade entschlossen. Der notwendige Mehraufwand ist mit 2000 Mark in den Voranschlag eingesetzt. stieben der Thätigkeit der Ausschüsse sei an dieser Stelle auch der treuen und hingebeudeu Pflichterfüllung unserer Beamten gedacht. In erster Linie gilt unser Dank und unsere An erkennung dem Geschäftsführer unseres Vereins, Herrn G. Thomälen, der seinem mühevollen und oft schwierigen Amte mit großer Sachkenntnis und regstem Eifer vorsteht, sonne dem Redakteur des Börsenblattes, Herrn Max Evers, in dem wir einen trefflichen, gewissenhaften Leiter unseres Vcreinsorgnns haben. Den Notleidenden unseres Standes hat auch im verflossenen Jahre wieder der Uuterstützuugsvereiu Deutscher Buch händler und Buchhandlungsgehülfcn seine Hilfe in aus gedehntem Maße zu teil werden lassen. Aus seinem im Börsen blatte abgedruckten Bericht über sein Wirken geht leider hervor, daß die Zahl seiner Mitglieder abermals zurückgegangen ist. Möge dieser Hinweis zur Folge haben, daß wir im nächsten Jahre von einer Zunahme berichten dürfen, ist es doch die Pflicht eines jeden, das segensreiche Werk dieses Vereins nach Kräften zu unterstützen.
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