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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1898
- Strukturtyp
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- Band
- 1898-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1898
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- Deutsch
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113, 18. Mai 1898. Fertige Bücher 3739 (I)l?3078, Nur hier an gezeigt! Soeben erschien in 3. verbesserter Auflage: GmW im irischen MtlMUschilhie. ^ür höhere Schulen und zum Selbstunterricht. Von Nr. Kollhotd Klee Professor am Gymnasium zu VIII, 176 Seiten 8°. autzen. - - Preis broschiert 1 50 H ord.; gebunden 2 ^ ord. 25v/o Rabatt. — — Freiexemplare 13/12 gegen bar. Einband des Freiexemplars 35 H. Gotthold Klee, der sich als Germanist, als Schulmann und als Jugenderzähler gleiche Verdienste erworben hat, vereint die drei Eigenschaften in sich, die nötig scheinen, um der Schuljugend die Geschichte unserer Litteratur darzustellen. Schon die erste Auflage dieser Litteraturgeschichte, die im September 1895 erschien, fand eine ungemein rasche Verbreitung und Einführung in zahlreichen Lehranstalten, so daß nach Jahresfrist die zweite und nach weiteren l'/g Jahren die dritte, 5VV0 Knmptare starke Auflage nötig wurde. Die Grenzboten schrieben: .Ein vortreffliches Buch, das warm empfohlen werden kann, sind die neuen Grundzüge der deutschen Litteraturgeschichte von Professor Or. Gotthold Klee. Nachdem wir das kleine, nur 180 Seiten zählende Buch mit einer Reihe verbreiteter und ge. pricsener Handbücher und Grundrisse verglichen haben, gestehen wir, daß wir nirgends die Bedingungen einer guten Uebersicht der deutschen Litteraturgeschichte für den Schulzweck besser erfüllt, bei aller strengen Sachlichkeit so viel geistvolle Schärfe und umfassende Belesenheit vereinigt gefunden haben wie hier. In der Behandlung jeder Einzelheit, selbst wo sie schlicht mit einigen Worten gegeben wird, verrät sich eine große und mit Eindrücken reich gesättigte Lttteraturanschauung, in der Auswahl und Gruppierung der Dichter und Schriftsteller, durch die sich die Entwicklung vollzogen hat, UNd an denen sie nachgewiesen wird, zeigt sich eine sichere Be herrschung des weitschichtigen Stoffs und eine glückliche Hand. Der Verfasser bleibt sich überall bewußt, daß die kurzen Sätze, in denen er den Gang der Entwicklung darstellt und sein Urteil abgiebt, schwer ins Gewicht fallen, daß sie keiner Zweideutigkeit und Un klarheit Raum lassen dürfen, daß sie, je kürzer sie sind, sich um so tiefer dem Gedächtnis der Schüler einprägen und für viele die un bewußte Grundlage ihrer spätern, vermeintlich selbständigen Urteile bilden werden. Das Gefühl der Verantwortlichkeit des Lehrers verbindet sich in diesen .Grundzügen' mit der klaren Bestimmtheit des wissenschaftlichen Litterarhistorikers. . . . Auch in Bezug auf Plastik und Schärse des Stils überragen Klees .Grundzüge' die vielverbreiteten Vorgänger und namentlich Kluges Handbuch. Der Stil ist zwar bei solcher Gruppierung und Uebersicht nicht die Hauptsache, doch ist es gut, wenn die Jungen auch hi>r mustergiltigen Satzbau und die klare Bestimmtheit finden, die aus der klaren Bestimmtheit der Anschauung und des Urteils hervorgeht. Klees Buch wird seinen Weg machen und den verdienten Ein gang in die Schulen finden, denn der Verfasser ist der Mann dazu, bei späteren Auflagen alle Vorzüge seiner Arbeit noch zu steigern und sie auf der Höhe der wissenschaftlichen Sicherheit und des päda gogischen Taktes zu erhalten, die er im ersten Anlaus erreicht hat.' Das Magazin für Litteratur urteilte: .Der Umfang (175 Seiten großen schönen Druckes) entspricht dem Bedürfnis der Schule, ebenso die Verteilung des Stoffes, in dem das Hauptgewicht auf das letzte Jahrhundert, die Klassiker und ihre Nachfolger, fällt. In der vorhergehenden Zeit ist nur die Blütezeit der ritterlichen Dichtung ausführlicher behandelt, Luthers Bedeutung kräftig hervorgehoben, dagegen die übrige Litteratur des sechzehnten Jahrhunderts und der folgenden Uebergangszeit äußerst kurz abgrthan. Je näher der Verfasser der Gegenwart kommt, desto eingehender wird seine Darstellung, kaum ein bedeutender Autor der neuesten Zeit ist übergangen. So viel über das Was; wichtiger ist das Wie. Und da bewährt sich nun die Fähigkeit Klees, das Material zu beleben, die einzelnen Erscheinungen mit wenigen Worten, oft mit einem einzigen Schlag wort, zu belrrichten, aufs höchste. Er ist ein Meister der Umriß- zeichnung, die mit wenigen Strichen die Hauptzüge im Charakter des Dargestelllen festzubannen weiß, er ordnet seine Gruppen nach künstlerischen Gesichtspunkten und erzielt durch ihre Gegenüber stellung starke Kontrastwirkungen; dabei sind die Resultate der Forschung fast durchgängig berücksichtigt, so daß auch in Bezug auf Zuverlässigkeit das kleine Buch nur selten hinter den umfangreichen Litteraturgeschichten zurückbleibt. Einen alten Zopf, die trockenen Inhaltsangaben, hat Klee energisch abgeschnitten. Was uns veranlaßt, auf dieses Schulbuch hier im Magazin so kräftig hinzuweisen, das ist seine symptomatische Bedeutung. Es zeugt von einem neuen, frischen Geist, der in den Unterricht einzieht; wissenschaftliche Gründlichkeit, verbunden mit einer An näherung an das Leben und die geistigen Interessen der Gegen wart, selbständiges, feines Urteil an Stelle der alten ästhetischen Elle, an der jede Kunstschöpfung auf die erlaubte Länge und Breite gemessen wurde. Die Generation, die so vorgebildet der Kunst unserer Zeit gegenübertritt, wird Verständnis und Achtung für sie mitbringen, und so mag uns dieses äußerlich bescheidene Büchlein mit srohen Hoffnungen für die Zukunst erfüllen.- vr. Georg Witkowski, Prof. d. deutsch. Litt. a. d. Univ. Leipzig. Ein Prospekt (mit Abdruck von 17 Besprechungen) sür Gymnasien, Realschulen, Seminare und höhere Töchterschulen steht gratis zur Verfügung. Georg Bondi. 494* Berlin, 16. Mai 1898.
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