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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1898
- Sprache
- Deutsch
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IIS. 21. Mai 1898. Nichtamtlicher Teil. 8797 Nichtamtlicher Teil Eine Musterbibliographie. Seit langen Jahren besteht, mit dem Sitze in Berlin, eine -Ge sellschaft für deutsche ErziehungS- und Schulgeschichte-, die sich zur Ausgabe gestellt hat, die möglichst vollständige Sammlung, kritische Sichtung, geschichtliche Verarbeitung und wissenschaftliche Veröffent lichung des in den Archiven und Bibliotheken zerstreuten Materials, soweit es Bezug hat auf die ErziehungS- und Schulgeschichte in den Ländern deutscher Zunge, zu veranlassen. Die Erreichung dieses Zweckes wird gemäß den^Satzungen angestrebt durch die Samm lung von Schulordnungen (von Staaten, Kirchen, Gemeinden, sonstigen Ge«Wenschasten oder einzelnen Personen erlassen), nebst den internen 'Schulgesetzen, Bestallungsbriefen, Breven, Bullen, Kapitularien, Eidesformeln, bischöflichen Niederlassungsbestäti- gungen, Ordenskonstitutionen, Stundenplänen, Synodal- und Besoldungsakten, Rechnungen, Quittungen, Visitationsproto kollen u. s. w.; ferner von Schulbüchern; endlich von päda gogischen Miscellaneen, wie Biographieen und Tagebüchern von hervorragendem pädagogischen Werte, bildlichen Darstellungen, Matrikeln, Schulkomödieen und Schulaussührungen jeder Art, Schul reden, pädagogischen Gutachten und Akten über Erziehung und Unterricht, endlich Tischzuchten und ähnlichem. Hierzu gehören auch einzelne Notizen, die sich auf äußere und innere Verhältnisse der Erziehung und des Unterrichts beziehen und die sich in Brie fen, in Chroniken, in Epiccdien und Epithalamien, aus Inschriften, in Legaten, in Seelenbüchern, Urkunden, in Zinsbüchern, in Werken verschiedenster Art u. s. w. u. s. w. befinden. Es leuchtet ein, daß die Erreichung dieses Zieles Riesen- Arbeitskräste erfordert; soll die Gesellschaft doch ein Gegenstück zu den wissenschaftlichen Gesellschaften mit dem Zweck einer Er schließung der Vergangenheit des deutschen Volkes in Staatsleben, Litteratur und Kunst bilden, indem sie den Boden durchforscht, dem das ganze geistige und sittliche Volksleben ununterbrochen Nahrung und Gestaltung verdankt. Außer dieser sozusagen historischen Aufgabe, welche die Gesell schaft durch Herausgabe ihrer Arbeiten unter dem Titel -Llonu- rnonta 6srinan,as Lasäagogioa.- (von welchen bisher 17 starke Bände vorliegen) zu lösen im Begriffe ist, hat sie seit einigen Jahren den Plan auszusühren begonnen, ein bibliographisches Werk zu schaffen, das rasch uns sicher Auskunft giebt über die Fragen zur ErziehungS- und UnterrichtSwissenschast, die innerhalb eines Jahres in Büchern, Aussätzen und behördlichen Verordnungen Demschlands, Oesterreichs und der Schweiz erörtert worden sind, ein Werk, das zugleich über die während dieses Zeitraums ent standenen, für den Lehrbetrieb sämtlicher Bildungsanftalten, von der Universität bis zur Elementarschule, bestimmten Lehrmittel berichtet. Im Mai 1896 kam das erste Heft dieses umfassenden Werkes heraus, das die pädagogische Litteratur des Januar verzeichnete, und soeben ist der erste Jahrgang 1896 erschienen unter dem Titel: -Das gesamte ErziehungS- und Unterrichtswesen in den Ländern deutscher Zunge. Bibliographisches Verzeichnis und Inhalts angabe der Bücher, Aussätze und behördlichen Verordnungen zur deutschen ErziehungS- und Unterrichtswissenschaft nebst Mitteilungen über Lehrmittel. Im Austrage der Gesellschaft für deutsche ErziehungS- und Schulgeschichte herausgegeben von Karl Kehrbach. (Verlag von I. Hacrwitz Nachs., Berlin)-. Das Werk war zu zwölf Heften im Umsang von je 4—6 Bogen als äußerste Stärke angenommen; aber dieser Voranschlag erwies sich sehr bald als viel zu niedrig. Aus den 12 wurden IS Hefte, und auch dieser Umsang würde noch unzureichend gewesen sein, wenn die acht ständigen Mitarbeiter bei der Abfassung der Inhaltsangaben sich nicht der größten Kürze befleißigt hätten. -Der Hauptfehler in unserer ursprünglichen Berechnung-, sagt Prosessor Kehrbach in seinem Nachwort, -war daraus entstanden, daß hinsichtlich der Werke und Zeitschriften für Unterricht, Erziehung und Studienwesen die bestehenden bibliographischen Verzeichnisse, selbst die Hinrichs- schen, sich nicht als ausreichend erwiesen.- Dazu hat sich heraus gestellt, daß man, wenngleich es nur aus die bibliographische Sammlung einer bestimmten Wissenschaft ankommt, doch die ganze periodische Litteratur berücksichtigen muß. So fanden z. B. die Herausgeber in der Klempnerzeitung einen Beitrag zum Zeichen unterricht, in den Mitteilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereins einen Aufsatz über Schülerreisen, in der deutschen Bauzeitung einen solchen über Volksschulbau. Sie haben sich deshalb genötigt gesehen, rund 1470 Zeitschriften zu durchforschen, von welchen 6bv eine Ausbeute lieferten. s Interessant ist dabei die Klage der Herausgeber, daß -eine nicht unbedeutende Anzahl von Zeitschriften, deren Titel uns be kannt geworden, selbst solcher, die sich als Pflichtexemplare hätten vorfinden müssen, auf den hiesigen (Berliners Bibliotheken nicht vorhanden waren-. Ueberhaupt scheint den Herausgebern von den Leiden des Bibliographen keines erspart geblieben zu sein. So konnten sie häufig aus Mangel an Entgegenkommen nur auf Umwegen zu dem Inhalt mancher Zeitschriften kommen. Es ist kaum zu glauben, daß manche Verleger so kurzsichtig für ihre eigenen Vorteile sind, daß sie -trotz mehrfacher dringlichen Bitten nicht zu bewegen waren-, ihre Zeitschriften oder wenigstens die Titelkopieen der betreffenden Abhandlungen und Berichte zu übersenden. Um einen Begriff von den Mühen der Herstellung eines solchen Werkes zu geben, sei hier angeführt, daß die Herausgeber beim Beginn der Arbeiten in ungefähr 8000 Zuschriften die Verleger von Büchern über die Zwecke des Werkes unterrichteten und ihre Unterstützung erbaten. Ferner wurden noch besonders sämtliche Herausgeber und Verleger von Zeitschriften zum ErziehungS-, Unterrichts- und Studienwesen Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz um werkthätige Teilnahme gebeten. Außerdem sind Zu schriften an alle bekannten litterarischen und Fachzeitschriften gesandt worden, sowie auch an sämtliche Lehrervereine und an zahl reiche Lehranstalten Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz. Endlich wurden sämtliche Herausgeber und Verleger der in deutscher Sprache erscheinenden Tagesblätter, von dem umfangreichsten bis zum kleinsten, mit einer bezüglichen Bitte bedacht. Es wurden ge braucht 9000 Prospekte, 28200 Cirkulare und Bekanntmachungen, 67S0 Briefbogen, 1000 kurze Mitteilungen, 15950 Postkarten, 29275 Couverts, 1000 Fakturen, 7550 Autographieen, 68600 Zettel und Kärtchen als Schreibmaterial für die redaktionellen Arbeiten (Titel kopieen, Inhaltsangaben, Register). So ist denn trotz allerlei Widerwärtigkeiten, denen freilich auch vieles Entgegenkommen gegenübergestellt werden kann, ein Werk von 1243 Texlseiten entstanden, das nicht allein die Titel der im Jahre 1896 erschienenen pädagogischen Werke, Aufsätze und Verordnungen enthält, sondern auch, das ist das Wesentliche, deren Inhaltsangaben. 3008 Bücher, 4412 Aussätze einschließlich der Beschreibungen von Lehrmitteln und 739 behördliche Verordnungen sind auf diese Weise verzeichnet worden. Die Titelaufsührungen sind selbstverständlich von großer Genauigkeit. Außer dem Ver leger geben die Buch-Nachweisungen Auskunft über das Format, den Preis und die Druckart, ob Antiqua oder Fraktur; bei Zeitungs oder Zeitschrift-Aussätzen wird Jahrgang, Seite und Seitenzahl verzeichnet. Nach der Titelangabe folgt in einigen Zeilen die Angabe, was der Verfasser mit seiner Arbeit beabsichtigt bzw. was er Neues bringt. Die litterarische Produktion ist systematisch eingeteilt; wo die Werke nicht >v natura Vorlagen, ist die Quelle angegeben (Hinrichs' Verzeichnis, Programme nach Fock, Teubner re.), aus der der Titel stammt. Wichtig sind auch für diese Art Litteratur die KonsessionSangaben, so daß der Benutzer sofort weiß, auf welchem Standpunkt der Verfasser eines Werkes steht. Bei der Ucbcrnahme der Titel aus Hinrichs' hätte sich die Genauigkeit wohl nicht aus die, nur sür Buchhändler bestimmten Angaben wie -bar n.n.- vor dem Preise und ähnliches zu erstreben brauchen. Auch fehlt bei diesen Aufführungen das überflüssige und raum verschwenderische -Verlag von-, und nur der NameNes Verlegers ist aufgeführt. r k Bisher liegt zu dem Werke nur ein Inhaltsverzeichnis vor, das die allgemeinen Schlagwörter nachweist. Daß bei einem solchen Unternehmen aber ein bis ins einzelne gehendes Namen- und Sachregister unumgänglich nötig ist, braucht nicht hervor gehoben zu werden. Nach einer Notiz am Schluß wird ein solches angefertigt; es stellen sich aber seiner Herstellung große Schmierigkeiten entgegen, was jeder, der von diesen Arbeiten einen Begriff hat, gern glauben wird. Nur mit Hilfe eines solchen Re gisters aber wird es seiner Aufgabe gerecht werden können, ein zuverlässiges Nachschlagewerk zu sein, das rasch über jede ge wünschte Seite der pädagogischen Litteratur orientiert. Dann ivird eS auch nicht hinderlich sein, daß das Werk keinen einheitliche» Guß darstellt, sondern in einzelnen, sür sich abgeschlossenen Heften erschienen ist. Im übrigen kann man ihm nur guten Fortgang und — guten Absatz wünschen! Vivant ssqnsntss! —s— Wnsmidsechzigsier Jahrgang. 501
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