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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1898
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- Deutsch
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3874 Nichtamtlicher Teil. 117, 24. Mai 1898. muh, als Umfang, Verleger und Preis. Nur viel umfassende Stichworte erfahren eine neue systematische oder sachliche Gliederung. Beim Gebrauch des Georgschen Kataloges kann man also, kommt es dem Nachschlagenden nicht gerade aus den ganz ausführlichen Titel an, jeden weiteren Katalog entbehren. Es ist natürlich, daß der vorliegende zweite Band von Georgs Schlagwortkatalog gegen den ersten eine große Reihe von Ver besserungen zeigt, besonders in der eingehenderen systematischen Anordnung der Titel bei viel umfassenden Schlagworten, die ja ziemlich häufig sind, und in den Hinweisen. Die Schlagwörter scheinen auch zahlreicher ausgezogen zu sein; kurz der eifrige Be arbeiter hat, je mehr er sich in das Schlagwortwesen eingearbeitet hat, sein System immer mehr den praktischen Bedürfnissen anzu passen sich bestrebt. Unter dem uns interessierenden Stichwort: Bibliographie en findet man auf 8 Seiten alle in den fünf Jahren erschienenen, für den Buchhändler mehr oder minder wichtigen bibliographischen Arbeiten — und ihrer sind nicht wenig — sehr übersichtlich ver zeichnet. Besonders die Anordnung der -speziellen Bibliographieen- wieder nach Stichworten finden wir sehr glücklich gewählt. Die Bibliographieen der -alten Drucke- wären wohl besser unter dem Nsrwivv8 tseduieus: -Inkunabeln- aufgesührt und bei -Drucke, alte- ein entsprechender Hinweis gemacht worden. Jedenfalls fehlt unter den speziellen Bibliographieen bei Inkunabeln der Hinweis auf -alte Drucke-. Ob -Manitius, Philologisches- seinem Inhalte nach mit unter das Stichwort: Bibliographie gehört, ist wohl zweifel haft. Die Beifügung eines Sternes bei solchen Bibliographieen, die auch ausländische Litteratur verzeichnen, ist praktisch, wie überhaupt die häufige Anwendung solcher kleinen Zeichen bei größeren syste matischen Anordnungen als vereinfachend zu loben ist. Bet dem Schlagwort -Buchhandel- findet man zunächst die Verweise auf: Adreßbücher — Bibliographie — Briefsteller — Buchführung — Buchner-Lasati (den bekannten Schleuderfall) — Nikolai — Pecht (Buchhändler) — Urheberrecht — Verlagsrecht — Verlagsänderungen. Alles, was also unter diese Worte gehört, ist dort zu suchen. Unter den ungefähr 40 Titeln, die dann folgen, vermissen wir: Schürmann, die Rechtsverhältnisse der Autoren und Verleger, um so mehr als das Werk unter Urheberrecht oder Verlagsrecht, wo es eigen:lich hingehört, nicht zu finden ist. Bei diesem von einem Buchhändler für Buchhändler geschriebenen Werke ist der Bearbeiter zu sehr nach dem Wortlaut des Tilcls gegangen und hat es unter: Autor, beziehungsweise: Schrift steller eingeräumt. Dann gehört mindestens noch das Wort -Schriftsteller- unter die oben angesührten Verweise. Auch das für Buchhändler bestimmte Merkchen: Der Autoren Verkehr, hat fälschlich seinen Platz unter -Schriftsteller- gefunden und ent zieht sich dadurch dem unter -Buchhandel- Aufklärung suchenden Benutzer. Das -Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels-, das als -Neue Folge der Publikationen des Börsenvereins- er scheint, hätte auch besser noch unter seinem Speztaltitel Aufnahme gefunden; so entgeht es dem, der es als -Neue Folge der Publi- kationen- nicht kennt. Als Unterabteilung finden wir bei Stichwort -Buchhandel- noch -Gehilfenwesen- mit 5 Zeitschriften. Da die Zeitschriften stets am Schluß eines jeden Stichwortes zusammen gefaßt werden, so war diese Unterabteilung eigentlich nicht gerade nötig. Otto Mühlbrechts Autobiographie -Erinnerungen aus 30 Jahren-, die uns gerade bei Buchhandel einsällt, fehlt auch unter -Mühlbrecht- im Katalog; sie ist allerdings nicht im Handel, aber HinrichS und Heinstus haben sie doch verzeichnet. Weiter ver missen wir bei -Buchhandel- den Hinweis auf -Pflichtexemplare-. Gedichte, Romane,Jugendschristen und dergleichen weisen nicht die Anordnung nach dem Autornamen auf, sondern die einzelnen Werke sind nach dem Stichwort der Titel eingereiht. Daß Präpositionen, ja auch Artikel, dabei das Stichwort ab geben müssen, ist uns nicht sympathisch, wie schon oben gesagt wurde. Die Gedichte von W. Kreiten, -Den Weg entlang-, stehen unter: Den, -Der Liebe Lenz- und -Der Schwalbe nach unter: Der u. s. w. u. s w. Viel besser scheint uns das erste Haupt wort als Stichwort zu passen, denn es ist sicher dasjenige Wort, das bei einem Titel am ehesten im Gedächtnis hasten bleibt. Ueber -Gänsezucht- findet man nichts im Alphabet. Es fehlt, wie auch bei Enten oder Tauben, der Hinweis auf: Geflügelzucht, wo mehrere einschlägige Werke verzeichnet sind. Das Stichwort - Ge flügelställe., noch durch ein anderes Wort (Geflügelte Worte) von -Geflügelzucht- getrennt, verschwindet leicht vor den Augen des Nach schlagenden, dem dvs Stichwort -Geflügelzucht- zuerst ausfällt. Es wäre wohl besser, in diesem und vielen ähnlichen Fällen (z. B. Studentenorden — Studentenwesen) den einen Titel über Geflügel ställe mit unter -Geflügelzucht- zu nehmen und bei Geflügelställe einen Hinweis anzubringen. Das Stichwort -Memoiren- fehlt ganz im Alphabet. Die als 1892 in Hinrichs und Heinstus erschienen angegebene -Memoiren bibliothek« haben wir vergeblich gesucht; auch die einzelnen Teile derselben sind nicht unter den Personen, von denen sie handeln, I aufgeführt. Ein Hinweis, vielleicht: Memoiren siehe die betreffenden Personen, wäre angebracht, wie auch bei -Biographieen- gesagt werden müßte, daß Biographieen einzelner Personen unter den Namen dieser Personen zu suchen sind, denn unkundige, mit dem Schlagworisystem noch nicht vertraute Anfänger gisbt es immer viele im Buchhandel. Die Stichworte -Reisen- und -Touristik- sind nicht streng genug auseinander gehalten. Jedenfalls durfte bei -Reisen- der Hinweis auf Touristik nicht fehlen. Wie umfangreich der Stoff zuweilen ist und wie schwierig es ist, ihn in eine übersichtliche Ordnung zu bringen, zeigt z. B. das Stichwort -Sprache-, das über ungefähr sechs Bogen hinweggeht. Die Anordnung der einzelnen Sprachen unter sich nach ihrem Alphabet ergicbt sich von selbst; schwieriger ist aber, die ungeheure Masse, die beispielsweise unter -Deutsche Sprache- zusammenkommt, übersichtlich anzuordnen. Dies ist dem Bearbeiter bei -Deutsche Sprache- nicht gelungen; dagegen ist die Anordnung und Gliede rung bei den gleich folgenden Stichworten -Englische Sprache- und -Französische Sprache- besser. Den -Deutschen Sprachverein- nicht als selbständiges Stichwort zu nehmen, ihn vielmehr mit unter -Deutsche Sprache- aufzuführen, halten wir für verfehlt. Alle diese Ausstellungen, die uns bei langsamer Durchsicht des Kataloges aufgestoßen sind, bedeuten nicht viel, wenn man die große Masse des Materials, das vom Bearbeiter mit großem Fleiß meist recht übersichtlich verarbeitet wurde, in Betracht zieht. Nur den einen Hauptwunsch möchten wir dem Verleger und Bearbeiter ans Herz legen, für die Zukunft bei der Wahl der Einordnung der einzelnen Titel nicht nur nach dem Wortlaute des Titels zu gehen, sondern etwas mehr den Hauptinhalt des Werkes zu be rücksichtigen und nach diesem die Stichworte zu wählen, unter denen es von Interessenten gesucht werden kann, dann ferner etwas mehr die Untertitel größerer Werke zu berücksichtigen, damit die einzelnen selbständigen Abteilungen eines Werkes auch unter ihren Stichworten im Kataloge sichtbar werden. -Fabricius, Ur kunden des Klosters Neuenkamp-, ist z. B. im Kataloge unter: Neuenkamp nicht zu finden, weil es als zweiter Teil der: -Quellen zur pommerschen Geschichte- ausgegeben wurde. Wird das Buch aber im Laden bestellt, ohne daß sein Gesamttitel genannt wird, so sucht der Buchhändler unter: Neuenkamp vergeblich. Allerdings wird die Zahl der Stichworte dadurch größer; aber mit dieser Vermehrung der Stichworte steigt auch die Brauchbarkeit des Kata logs. Es hat doch entschieden bedeutenden Nutzen, wenn z. B bei Heinrich Barth, Livingstone, Stanley auf das Werk: Oberländer, R., berühmte Reisende, verwiesen wird. Es wäre wohl auch in Erwägung zu ziehen, ob nicht einzeilige Titel an verschiedenen Stellen statt der Verweisung wiederholt werden könnten. Schon einige wenige Stichproben haben uns leider die Ueber- zeugung gebracht, daß die im Börsenblatt bekannt gemachten Ver lagsveränderungen und Preisänderungen, die das Börsenblatt noch obendrein für alle bibliographisch Arbeitenden in Zwischen räumen geordnet und sorgfältig überarbeitet veröffentlicht, nicht nach Gebühr berücksichtigt worden sind. So müßte verzeichnet sein, daß (S. 1067) Abriß der deutschen Grammatik, jetzt Ed. Pohl's Verlag in München ist (Börsenblatt 1894, Nr. 94), (S. 399) Ahrens, Der reisende Kaufmann, jetzt Verlag von Wilhelm Möller in Berlin (Börsenblatt 1895, Nr. 78), (S. 689) Andreas und König, Der Magnetstein, jetzt Verlag von R. Friedländer L Sohn in Berlin ist und 3 ^ kostet. (Börsenblatt 1895, Nr. 61) u. s. w. u. s. w. Es fehlt der Platz, noch mehr solcher Veränderungen an zuführen, die dem Bearbeiter noch rechtzeitig, wenigstens nach den den einzelnen Lieferungen aufgcdruckten Jahreszahlen zu urteilen, zu Gesicht kamen und noch hätten benutzt werden müssen, sei es auch erst bei der letzten Korrektur. Was nützt es dem Sortimenter, wenn er in einem sonst so brauchbaren und nützlichen Kataloge veraltete Verlegerangaben u. s. w. findet, und was nützen die Zusammenstellungen des Börsenblattes, wenn so zuverlässige Biblio graphen, wie Herr Georg einer ist, sie nicht benutzen! Daß Herr Georg kein Neuling in bibliographischen Arbeiten ist, beweist die dem Kataloge beigefügte Liste sein r Arbeiten, ausgenommen nach dem Dewey'schen System der Dezimal-Klassifikation, das, nebenbei gesagt, noch mehrerer gewichtiger Vorkämpfer bedarf, ehe eS im deutschen Buchhandel Sympathieen finden dürfte. Gerade infolge seiner vielseitigen bibliographischen Thätigkeit wird Herr Georg sich nicht der Erkenntnis verschließen, daß sein Katalog in der von uns angedeuteten Richtung und in Einzelheiten noch der Ver besserung bedarf, ebenso wie wir zum Schluß nicht anstehen, den Katalog dem Sortimentsbuchhandel als sehr brauchbar zu em pfehlen. Die von der Spürnase des Kritikers durch mühevolles Anstellen von Stichproben aufgefundenen der Verbesserung fähigen Titeloerzeichnungen können, wie gesagt, den praktischen Vorteil, den der Buchhändler von diesem Kataloge hat, nur wenig be-
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