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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.05.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-05-24
- Erscheinungsdatum
- 24.05.1898
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- Deutsch
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3860 Amtlicher Teil. 117, 24. Maijj-1898. praktischen Versuch in dieser Sache machen würden; dann wird man sehen, ob überhaupt aus der Sache etwas werden kann: aber jetzt schon einen Ausschuß aus dem Börsenverein einzusetzen, das scheint uns nicht der richtige Weg. Nebrigens wäre es ja jedem Kreisverein oder jeden: einzelnen Mitglied unbenommen gewesen, einen Antrag in dieser Richtung auf die Tages- ordnung zu setzen. Einem Verein, der mit dem Ersuchen an uns herantrat, wir möchten diesen Antrag auf die Tages ordnung setzen, haben wir erwidert, daß wir dazu njcht in der Lage seien, ihm aber anheim gäben, es von sich aus zu thun. Es ist nicht geschehen; daraus ziehe ich wiederholt den Schluß, daß doch die Stimmung in den Kreis- und Ortsvereinen der Sache nicht so zugethan ist, wie der Herr Vorredner anzunehmen sich für berechtigt hielt. (Mehrfache Zustimmung.) Herr Johannes Stettner-Freiberg i. S. Meine Herren! Gestatten Sie eine kleine Berichtigung dessen, was Herr vr.de Gruhter gesagt hat, zuvor aber eine Zurückweisung der Bemerkung, daß bei dem Brief des Vorstandes und seiner Entscheidung die Sorgfalt nicht ihres Amtes gewaltet hätte. Das muß ich entschieden im Namen des Vorstandes zurück weisen. Wir haben uns mit der Lehrlingsfrage seit ein paar Jahren recht ernstlich beschäftigt, und es ist das ein Vor wurf, der uns absolut nicht treffen kann. Was nun die Zahl der Vereine betrifft, welche zugestimmt haben sollen, so erlaube ich mir, Ihnen aus dem vor jährigen Geschäftsbericht vorzulesen, wie es sich mit diesen Zahlen verhält: „Von 30 Vereinen haben uns 8 überhaupt nicht „geantwortet, und von den übrigen 22 die überwiegende Mehrzahl in vollständig ablehnendem Sinne." Ich weiß nicht, wie Herr de Gruhter dazu kommt, 12 Vereine als für die Revision sich aussprechend herauszurechnen. Nach unseren Akten ist die überwiegende Mehrzahl von 22 gegen diese ganze Sache gewesen. In Erwägung, daß die Meinungen über die Möglich keit der Ausführung dieser Bestrebungen noch zu wenig geklärt sind, und noch vollkommen unreif erscheinen, ist der Vor stand der Ansicht, die Angelegenheit vorläufig aus sich beruhen lassen zu sollen. — Meine Herren! Es ist gar nicht anders möglich für Ihren Vorstand, wenn er gewissenhaft sein will, als daß er die Sache vorläufig auf sich beruhen läßt, aber ihr die größte Aufmerksamkeit widmet. Wollen Sie nur einfach bedenken, daß, wie ich wenigstens nicht anders weiß, in keinem Orts- und Kreisvereine, auch in Berlin noch nicht, ein Weg gefunden worden ist, diese Frage zu lösen, und damit ein Versuchsfeld herzustellen, auf dem wir eventuell weiterbauen könnten. Der Hauptgrund für uns, daß wir uns nicht in der Sache engagieren dürfen, besteht darin, daß uns die Satzungen keine Handhabe bieten, eine Lehrlingsprüfuug einzuführen, und würden wir durch einen Hauptversammlungsbeschluß dazu gezwungen, so würden wir absolut nicht in der Lage sein, irgend einen Zwang auszuüben auf unsere Mitglieder oder unsere Vereine. Herr de Gruhter hat vorhin das Beispiel gebraucht, wir sollten Schächte graben. Ja, meine Herren, ich kann Ihnen nur sagen, der Börsenvereinsvorstand ist nicht dazu da, Versuchsbauten zu machen. Was ich im vorigen Jahre von dieser Stelle gesagt habe, was ich heute wieder betone: die Sache ist noch so wenig geklärt, daß der Börsenvereinsvorstand gar nicht daran denken kann, der Ausführung näher zu treten. Sie haben den Wunsch gehabt, daß ein außerordentlicher Ausschuß eingesetzt wird, in welchem alle buchhändlerischen Kreise vertreten sein sollen, auch die Gehülfenschaft. Meine Herren! Wir können doch nicht gegen unsere Satzungen. Wie können wir einen außerordentlichen Ausschuß bilden und in diesen auch Gehülfen berufen, während unsere Satzungen dies nicht zulassen? Also glauben Sie nicht, daß der Vorstand diese Sache in irgend einer Weise lässig behandelt habe; im Gegen teil, er ist auf der Wacht und wird auf der Wacht bleiben, aber es muß erst einmal ein praktisches Beispiel geliefert werden, wie es möglich ist, der Lösung dieser Frage näher zu kommen; es muß ein gangbarer Weg gezeigt werden, und das können Sie nicht von uns verlangen, das wird auch ein außerordentlicher Ausschuß nicht erreichen, das^können nur die Orts- und Kreisvereine unter sich in die Wege leiten. Herr Justus Pape-Hamburg: Meine Herren! Ich wollte nur ganz kurz sagen, daß der Verein, der den Börsen- vcreinsvorstand gebeten hat, einen Antrag auf die Tagesordnung zu bringen, dahin lautend, einen Ausschuß zu berufen zur Prüfung der Frage, der Bnchhändlerverband „Kreis Norden" gewesen ist. Wenn wir nicht selbst einen Antrag stellten, so haben wir das unterlassen in der klaren Erwägung, daß wir einen solchen Antrag gegen den Vorstand nicht 'durchbringen würden. Aber den Wunsch haben wir allerdings, daß diese so wichtige Frage geprüft werden möchte, und das können wir nicht in den Kreis- und Ortsvereinen. Wir halten es für den richtigen Weg, daß ein Ausschuß berufen wird. Meine Herren! Ich bin der Meinung, daß es im wesentlichen eine Geldfrage ist, und denke, der Börsenvereinsvorstand könnte wohl einmal eine Summe von 1000 Mk. opfern, um die Vorfragen zu erledigen, ob es möglich sein wird, der Sache näher zu treten. Ob Gehülfen in diesen Ausschuß nach den Satzungen zugezogen werden können, das weiß ich nicht; geht es nicht so, dann könnte man sie vielleicht nur mit beratender Stimme zulassen. — Zum Schlüsse bitte ich von dieser Stelle ans doch nochmals den hochverehrten Vorstand, die Sache im Auge zu behalten und zu überlegen, ob es nicht möglich wäre, einen Ausschuß einzuberufcn, damit die jedenfalls wichtige Frage geprüft werden kann. Herr Wilhelm Müller-Wien: Meine sehr geehrten Herren! In dem letzten Jahresbericht ist erklärt worden, daß die Lehrlingsfrage eine akute sei. Wer den Bericht des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine gelesen hat, der wird auch finden, daß die Frage wirklich eine akute ist. Aber, meine Herren, ist es nicht die Sache der Kreis- und Ortsvereinc, hier zunächst Ordnung zu schaffen? Wenn der Verband der Kreis- und Ortsvereine auf dem Standpunkt steht, ma» müsse der Sache erst näher treten, so kann der Börsenvereinsvorstand in dieser Sache nicht weitergehen. Nun ist ja auch hier schon behauptet worden, es sei Sache der Kreisvereine, aber es sei noch kein Verein, der in dieser Beziehung etwas gcthan habe. Ich muß dem widersprechen. Die Korporation der Wiener Buchhändler hat die Sache gelöst, und ich mache mir hier ein Vergnügen daraus, Ihnen das betreffende Recept zu geben. Was ist die Lehrlingsfrage? Es ist eine Notlage, die daraus entstanden ist, daß junge Leute dem Buchhandel zugeführt werden, die nicht die nötige Vorbildung besitzen. Der Verein, in diesem Falle der Börscnvercin, soll dann das Geld vielleicht dazu hergeben, daß diesen jungen Leuten, die nicht die genügende Vorbildung besessen haben, die in nicht gewissenhafter Weise von den Prinzipalen ausgenommen worden sind, dann diese Bildung erst zugeführt wird? Wir haben in unserer Korporation der Wiener Buchhändler rund heraus gesagt, daß wir dazu nicht da sind; daß wir nicht das Geld dazu haben, um den Lehr lingen jener Prinzipale, die ihr Geschäft im wesentlichen mit Lehrlingen führen, erst die erforderliche Bildung zuzuführen, damit sie dann nach vielen Opfern erst Gehülfen im wahren Sinne des Wortes werden. Es war die Lehrlingszüchterei in manchen Geschäften zu Dimensionen gekommen, denen nicht mehr zuzusehen war, und wir haben uns selbst geholfen,
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