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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1898
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- Deutsch
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121. 28. Mai 18S«. Nichtamtlicher Teil 4018 Die Kalender des 15. Jahrhunderts waren meist Ein blattdrucke*), auf welchen sich die teilweise umfangreichen, oft durch Arabesken verzierten Spruchbänder mit dem Neu jahrswunsch gut anbringen ließen. Im übrigen handelt es sich hier um Randleisten, von welchen einzelne von künst lerischem Wert sein mögen, deren ausführliche Würdigung indes dem Beschauer selbst überlassen bleiben muß. Zum Schluß seien noch einige allgemeine Bemerkungen über das Werk beigefügt. So viel mir bekannt, ist hier zum erstenmal der Versuch gemacht worden, die Naturtreue des Faksimiles durch den Druck auf echtes altes Papier evident zu machen, und man muß gestehen, daß dies ein trefflicher Gedanke des Herausgebers gewesen ist. Wer es auf Betrug anlegen wollte, könnte mit solchen, auf wurmstichiges Papier gedruckten Reproduktionen Liebhaber, die nicht zugleich scharfe Kenner sind, leicht täuschen. Damit ist schon gesagt, daß die Wiedergabe vorzüglich ist. Was den beigegebenen Text, die Nachweise und Litteraturangaben betrifft, so scheint er einem stark in die Länge ausgedehnten Schnitt zuliebe quer gedruckt zu sein. Das ist leider eine arge Unbequem lichkeit. Die Nachweise und Litteraturangaben sind, soviel ich beurteilen kann, von bemerkenswerter Vollständigkeit: sic setzen aber von dem Benutzer des Werkes viel zu viel den Besitz dieser Handbücher, Lexika, Manuels rc. voraus. Ihm wird weniger mit dem Nachweis gedient sein, wo er die Beschreibung des einzelnen Blattes findet, als eine kurze Re produktion derselben, meinetwegen auch nur ein Exzerpt. Ich weiß wohl, daß dieses Verlangen ungemein wenig wissen schaftlich ist; aber ich bin der Meinung, daß die Wissenschaft gar nicht populär genug werden kann. Wer jetzt das vor liegende Werk mit Nutzen studieren will, hat ein ganzes Ar senal von Büchern dazu nötig, die ein gewöhnlicher Sterb licher, wenn überhaupt, doch nicht ohne große Mühe auf zutreiben imstande sein wird. Bei einigen Nummern ist ja insofern eine löbliche Ausnahme gemacht, als die be treffende Beschreibung wörtlich mitgeteilt wird; das hätte meines Erachtens bei allen geschehen sollen. Die dadurch veranlaßten Mehrkosten können bei einem Werk im Preise von 45 keine Rolle spielen: jedenfalls würde es, wie auch andere derartige Werke, dadurch an praktischer Brauch barkeit gewinnen. Diese, übrigens unmaßgebliche Meinung hat natürlich mit dem inneren Wert des Werkes, der ja gerade in der mustergültigen Reproduktion der alten Blätter besteht, nichts zu thun. Es sollte mich freuen, wenn der rührige Verleger die hundert Exemplare bald abgesetzt hätte und eine neue Auflage nötig würde, weil sein Motto, das Goethesche Wort, immer größere Kreise verstehen lernten: Verzeiht: Es ist ein groß Ergötzen, Sich in den Geist der Zeiten zu versetzen. G. Hölscher. *! Eine interessante Zusammenstellung und Beschreibung bietet Uhl, Unser Kalender S. 45 u. ff. Paderborn 1893. Kleine Mitteilungen Verurteilung wegen unlauteren Wettbewerbs. — Vor der Handelskammer des Landgerichts I in Berlin wurde am 2. Mai eine Anklage wegen unlauteren Wettbewerbs gegen einen Gold' warenhändler L. verhandelt. Der Verklagte hatte in zahlreichen Anzeigen seine Waren angepriesen mit dem Hinweis, daß er sie deswegen so billig verkaufen könne, weil er sie selbst herstelle. Der Verkauf finde im Fabrikgebäude statt. Seine Konkurrenten wußten, daß L. die Ware nicht selbst anfertigen ließ, sondern bezog. Allerdings hatte er im Erdgeschoß eines Fabrikgebäudes zwei Räume ge mietet, von denen der eine als Kontor, der andere als Lager raum diente; aber die Fabrikbetriebe, die sich in dem Gebäude be fanden, gehörten nicht ihm. Die Konkurrenten strengten Klage auf Unterlassung der Ankündigung in der bezeichneten Form an, mit der Begründung daß sie geeignet sei, das Publikum zu täuschen. Der Gerichtshof trat dieser Anschauung bei und unter sagte dem Verklagten die fernere Ankündiguna in der beschriebenen Weise bei Geldstrafe von 100 ^ in jedem Wiederholungsfall. Richtigstellung eines Jubiläumsdatums. — Wir em pfingen folgende Zuschrift der Firma Moritz Schäfer in Leipzig: -Im 1898er Adreßbuch des deutschen Buchhandels ist unter den Buchhandlungsjubiläen (50 Jahres auch die Firma Moritz Schäfer ausgeführt. Angestellte Nachforschungen haben ergeben, daß dies nicht zutreffend ist. Die Verlagsbuchhandlung, die unter der Firma Moritz Schäfer in Leipzig besteht, ist die unmittelbare Fortsetzung der Firma Ernst Schäfer, die am 12. April 1844 von Karl Ernst Schäfer gegründet wurde. Als nach der Ostermesse 1848 Karl Ernst Schäfer nach Amerika übersiedelte und in Phila delphia eine Buchhandluna unter der Firma Ernst Schäfer (später Schäfer und Koradi) eröffnete, wurde die Verlagsbuchhandlung Ernst Schäfer in Leipzig von seinen Brüdern Gustav Moritz und Franz Schäfer weitergeiührt. Franz Schäfer schied schon nach einigen Iabren aus, Gustav Moritz Schäfer aber, der nunmehrige alleinige Besitzer der Verlagsbuchhandlung, behielt die Firma Ernst Schäfer bis zum 31. Dezember 1863 bei. Am 1 Januar 1864 zeigte er an, daß er für die bisher unter der Firma Ernst Schäfer betriebene Verlagsbuchhandlung von da ab Moritz Schäfer firmiere.- Hierzu bemerkt uns die Redaktion des Adreßbuches: -Die Auffübrung der Firma Moritz Schäfer in Leipzig unter den Jubiläen 1898 mußte deshalb erfolgen, weil als Gründungs- jahr das Jabr 1848 seit vielen Jahren auf den Fragebogen zum Adreßbuche seitens der Firma Moritz Schäfer angegeben worden ist.- Erleichterungen der Presse in Rußland. — Wie aus St. Petersburg gemeldet wird, hat der Zar den Antrag des Ministers des Innern, betreffend die allmähliche Aufhebung der Präventivcensur für die Provinzpresse, genehmigt. Für den -Kiewljanin- ist bereits vor einiger Zeit durch eine spezielle Ver fügung diese Censur ausgehoben worden, und von Mitte Juni an wird ein anderes Provinzblatt, der -Jusni Kraj-, censursrei er scheinen. Für die hauptstädtische Presse ist die Präventivcensur schon früher beseitigt worden. Verband deutscher Journalisten- und Schriftsteller vereine. — Der Delegiertentag des Verbandes deutscher Journa listen- und Schriftstellervereine versammelt sich in diesem Jahre in Wien. Er wird am 31. Mai und am 2. Juni seine Sitzungen halten, während der 1. Juni für die Hauptversammlung der Pen sionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller, die diesmal aleichfalls in Wien abgehalten wird. Vorbehalten ist. Auf der Tagesordnung des Delegiertentages steht neben den geschäftlichen Angelegenheiten des Verbandes eine Reihe allgemein interessieren, der Themata, so, wie schon im Vorjahre in Leipzig, der Grobe Unfug-Paragraph des deutschen Reichsstrafgesetzes, der ambulante Gerichtsstand der Presse, die Belastung der Presse durch fiskalische Maßnahmen, die journalistische Stellenvermittlung, die Vorberei tung zum journalistischen Berufe und anderes. Wissenschaftlicher Kongreß. — Der fünfte internationale Kongreß für Hydrologie, Klimatologie und Geologie wird vom 25. September bis 3. Oktober d. I. in Lüttich abgehalten werden. Hoher Besuch. — Ihre Majestät die Kaiserin besuchte am 24. d. M. in Begleitung ihrer Hofdame Fräulein von Gersdorff sowie des Kammerherrn Grafen von Hohenthal den Kunstsalon von Keller L Reiner in Berlin, Potsdamerstraße 122, und be sichtigte dort die Ausstellung von Handzeichnungen, Aquarellen, Pastellen von Sir Edward Burne Jones. Die Kaiserin verweilte, wie die Nat.-Ztg. berichtet, etwa eine Stunde in den Räumen des Kunstinstituts und nahm ein hohes Interesse an sämtlichen dort ausgestellten Kunstgegenständen. Beim Verlassen des Kunstsalons, den die hohe Frau schon wiederholt besucht hatte, beglückwünschte sie die beiden Inhaber zu der Gründung eines so eigenartigen und nach jeder Richtung hin interessanten Kunstistintuts. -Saldo-, Verein jüngerer Buchhändler zuHannover. — Die diesjährigen Festlichkeiten des (24.) Stiftungsfestes wurden am Mittwoch den 18. Mai durch einen von ca. 90 Herren besuchten Kommers im großen Saale der Tonhalle eingeleitet. Nachdem Herr Karnauke als derzeitiger Vorsitzender die Gäste und Mit glieder willkommen geheißen und Herr v. Koppelow ein donnern des Hoch auf Seine Majestät den Deutschen Kaiser ausgebracht hatte, konnte mit dem reichhaltigen Programm begonnen werden. Neben dem Druck dieses Programms gelangte eine Reihe ausge wählter Festlieder (von derFirmaHesseLBecker in Leipzig gedrucktund von der Dampfbuchbinderei Hübel L Denck in Leipzig mit einer hübschen Buchdecke versehen) zur Verteilung. Die Ouvertüre zu -Mein Romeo-, als Violin-Solo vorgercagen von Herrn Schor- 530*
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