Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1898

4592 Nichtamtlicher Teil. 137. 17. Juni 1898. mindestens 1000 Gulden gezeichnet haben, führen den Ehrentitel Gründer, und jene, welche sich mit bOO Gulden und darüber be teiligt haben, den Ehrentitel Stifter. Hervorragenden deutschen Schriftstellern und Künstlern steht es frei, zunächst zu der Gesell schaft in das Verhältnis korrespondierender Mitglieder zu treten und durch vereinbarte Abschreibungen an den Honoraren ihrer Arbeiten erst später Besitzer von Anteilscheinen und damit ordent liche Mitglieder zu werden. «Eine solche Organisation, deren Lebensfähigkeit außer Zweifel steht, ist einzig in ihrer Art auf deutscher Erde, und es ist kein Zufall, daß sie dort entstehen soll, wo der Deutsche, ohne sich dessen voll bewußt zu sein, das Gefühl einer kulturellen Sendung in sich trägt seit Jahrhunderten Aber diese Institution könnte ohne die Beteiligung aller Deutschen niemals das werden, was sie soll, sie müßte in der Pflege von Lokalintercssen ausgehen, wenn sie nicht von jedem Deutschen, der es vermag, materiell oder geistig auf das kräftigste gefördert würde. Je breiter die Grundlage der Gesellschaft wird, desto weiter wird ihr geistiger Gesichtskreis sein müssen. -Und so sei denn jeder Freund der deutschen Litteratur ein geladen zur Teilnahme an einem Unternehmen, welches weithin befruchtend zu wirken berufen sein wird, das einer idealen deut schen Sache und den praktischen Interessen unseres Volkes in gleichem Maße dienen soll. -Eine deutsche Dichterin aus Oesterreich sang einst: --Durch die Lüfte rauscht ein Mahnen, Immer lauter dringt's herein: Reicht die Hände euch, Germanen, An der Donau und am Rhein!-- -Das vorbereitende Komitee für die Begründung einer Deutsch-Oesterreichischen Litteratur- Gesellschaft: Freih. v. Schweiger-Lerchenfeld, I. Vorsitzender. vr. H. v. Schullern-Schrattenhofen, I. Schriftführer. - (Folgen die Unterschriften von 114 Schriftstellern und Schrift stellerinnen.) Eine russische Buchhändlerschule. — Das Organ des russischen Vereins der Buchhändler und Verleger, der -Luislmz'j Wjsstuib-, berichtet, daß am 10. (22.) Mai d. I. die erste Ent- lassungsprüsung in der Lehranstalt des genannten Vereins in St. Petersburg stattgefunden hat. Die Zahl der Entlassenen, alles Lehrlinge in St. Petersburger Buchhandlungen, betrug nur sieben. Der Kursus der Schule ist dreiklassig; im ganzen wird sie von dreißig Lehrlingen besucht. Beim Eintritt in die Schule wird ein Zeugnis über die Be endigung des Besuches der Elementarschule verlangt. In der Schule wird gelehrt: russische Buchhaltung, französische Buch- ' Haltung, kaufmännisches Rechnen, Korrespondenz und Schönschreiben, l Inspektor der Schule ist I. I. Tschernjawskij. Schulgeld wird nicht erhoben. Der Unterricht findet nur an Feiertagen statt. Die Examinationskommiision bildeten: ein Vertreter des Unter richtsministeriums, I. M. Nikiforow, von seiten der beständigen Kommission für den technischen Unterricht der Adjunkt des Präsi- ! denlen derselben W. W. Sabanin, der Inspektor der Schulen der technischen Gesellschaft M. A. Strachow und die Mitglieder des Senats der Kommission I. D. Hopfenhausen und E. N. Garschin, sowie Mitglieder des Schulrats, die Buchhändler Fenoult, Kar- basnikow, Kolessow, Smirnow u. a. Das Examen fand im Saale der Gesellschaft für Verbreitung kaufmännischer Kenntnisse statt. Nach Beendigung des Examens wurden den Examinierten Diplome überreicht, und zwei von ihnen erhielten außerdem noch Geschenke: der eine eine goldene, der andere eine silberne Uhr mit der eingravierten Inschrift -Zum Andenken an Ricker-. Der Unterhalt der Schule hat dem Buchhändlerverein einen Aufwand von 1044 Rubel verursacht. Im Herbst wird der Unter richt wieder beginnen. L. Leipziger Stadtbibliothek und Volksbibliotheken.— Die Leipziger Stadtbibliothek wurde nach dem Verwaltungsbericht im vergangenen Jahre, abgesehen von der Treitschke'schen Bibliothek, um 684 Bände vermehrt. Davon waren neu gekauft 508 Bände, anti quarisch gekauft 81, aus dem unkatalogisterten Vorrat entnommen 1b (darunter 10 Bände Programme der Thomasschule, die durch die Güte des Herrn Professors Jungmann bis zu ziemlicher Vollständig keit ergänzt wurden), aus dem Ratsarchiv entnommen 1, vom Rate abgeliefert 13, geschenkt 66. — Durch die von der Stadt gemeinde mir einem jährlichen Beitrag von 3600 ^ unterstützten Volksbibliotheken sind im vergangenen Jahre 16664 Bücher aus geliehen worden. Kreisverein Mecklenburgischer Buchhändler. — Die diesjährige Hauptversammlung des Kreisvereins Mecklenburgischer Buchhändler wird am Sonntag den 3. Juli in Warnemünde (in Stralendorffs Hotel) abgehalten und um 1 Uhr mittags eröffnet werden. Preiserteilung. — Für die beste Komposition des Goethe- schen Gedichts -Meine Göttin- hatte der Stadtrat vr. Walther Simon in Königsberg anläßlich des vorjährigen Jubiläums des dortigen Sängeroereins einen Preis von 2000 Mark ausgesetzt. Es liefen im ganzen 64 Kompositionen ein. Das Preisgericht bildeten die Professoren Max Bruch-Berlin, Rheinberger-München und Wüllner-Köln Die Preiszuerkennung schwankte zwischen zwei Kompositionen, die merkwürdigerweise dasselbe Motto -Erst wägen, dann wagen» trugen. Schließlich wurde der erste Preis dem Komponisten Wilhelm Berger in Berlin, der zweite dem Komponisten Schrattenholz in Berlin zuerkannt. Anzeigeblatt. Gerichtliche t3ekanntinachunge.n. Konkurs-Aufhebung. Das Buchhändler Maximilian Loebtuger- sche Konkursverfahren wird nach rechtskräf tiger Bestätigung des Zwangsvergleichs und Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben. Zabrze, den 8. Juni 1898. Königliches Amtsgericht. (27619) Vom heutigen Tage an besorgt die Firma Otto Maier in Leipzig meine Kom. Mission. Hochachtungsvoll Chemnitz, den 15. Juni 1898. Promenadenstr. 14. H. Stamm. N.-6Iaäbasb, iw äuoi 1898. ^27596) x, j). visräurob bssbrs isb mied Ibusu äis srgsbsus Aussigs ru maoksu, äass isb am I ckult uritsr äsr vir mg. ^Ikrtzelrt Normier SMS vuob-, Kunst- unä Nusibabsn Hanäluvg sröünsn zvsräs. Nsins zväbrsnä siusr lOjäbrigsn Nbätig ksit iu äsv boobgsgcbtstsn Haussen §e/rmrte cb Olberke (Vvvalä Llasius) in OitEläor/, §. VMeelberAe»' (v. W. Vllwsnrsisb) in äkerau unä ./. <A. Sekmrte'ssbs vuobbanälung in Dkrr, gssgmmsitsn Likabrungsu, soevis äse össitr gsnügsnäsr Nittsl lasssn mied sins gsäsibliobs Vntviobslung msinss vntsr- nsbmsns in insinsr Vatsrstaät mit Lsstimmt- bsit bokksn. .-Zn äis Usrrsn Vsrlsgsr riobts isb äis bökliebs Vitts, mir vonto sröünsn unä mied in msinsn vsstrsbungsn tätigst untsrstütesn ru voilsn. Nsinsn Lsäark vsräs isb sorgfältig sslbst väblsn, vsstvsrlangtss bsi srböbtsrn vabatt ststs bar bseisbsn. vagsgsn srsnebs ieb trsunäliebst um baläigs vsbsrssnäung äsr Vsrlagsbataiogs, sovis alisr buobbanälsrisebsn kunäsekrsibsn, vrospsbts, Katalogs sto. llsrr Vf volcLmar in vieftrriA bgtts äis 6üts, msins Vsrtrstung eu übsrnsbmsn, unä virä äsrsslbs ststs mit gsnügsnäsr Kasss vsrssbsn ssin, um Aabiungsn kür mied Isistsn 2u bönnsn. Inäsm ieb gsvisssnbatts Vrküliung msinsr vüiebtsn rusiobsrs, esiobns mit vorüügliebsr voebaobtung ^.Ibroodt lAonntsr. Laer b/Bochum, den 1b. Juni 1898. (27747j x. Hierdurch beehre ich mich, dem gesamten Buchhandel bekannt zu geben, daß ich meine hierorts bestehende Blich- und Papierhandlung mit demselben in direkte Verbindung bringe und Herrn Gustav Brauns in Leipzig die Besorgung meiner Kommission übertragen habe. Ich bitte um Zusendung Ihrer Rund schreiben, Kataloge, Probenummern re. und sichere thätige Verwendung zu. Hochachtungsvoll Friedr. Wegrner, Buch- und Papierhandlung.