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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1898
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- Deutsch
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-v 138. 18. Juni 1898. Nichtamtlicher Teil. 4561 bahnen für die verschiedenen Buchstaben mit Rinnen versehen, die eine schneckenförmige Konstruktion zeigen. Auf einem mir vorgesührten Modell konnte ich das zuverlässige Arbeiten dieses Systems beobachten, und es ist nicht unmöglich, daß dieser Maschine eine gute Zukunft bevorsteht, da sie außer ihrer ver blüffenden Einfachheit, die einen billigen Herstellungspreis be dingt, den Vorzug eines vorzüglichen selstthätigen Ausschließ apparates besitzt, den ich wiederholt in Funktion gesehen habe, zu beschreiben aber einstweilen nicht berechtigt bin. Dieser Mechanismus schließt Zeilen in jeder beliebigen Länge mit fast mathematischer Gleichmäßigkeit aus und könnte bei Setz maschinen jeden Systems, ja sogar bei Handsatz mit gutem Erfolge angewandt werden, da seine Wirkung von Zufällig keiten nicht beeinflußt werden kann und er sowohl zu lange wie zu kurze Zeilen innerhalb eines ziemlich großen Spielraums genau und zuverlässig ausschließt. Wir sehen aus dem bisher Gesagten, daß die Lösung des Setzmaschinenproblems bisher noch nicht aufgegeben ist und daß noch immer viele Fachleute die Vorzüge, die der Druck von beweglichen Lettern unleugbar hat, für groß genug halten, um einer Setzmaschine, die die Typen in gewohnter Weise verarbeitet, Aussicht auf Erfolg zu geben. Um diesen Effekt zu erreichen, ohne gewöhnliche Typen verwenden zu müssen, sind viele Erfinder auf den Gedanken gekommen, die Setzmaschine mit der Gießmaschine zu ver einigen, so daß durch den Anschlag einer Taste eine Matrize vor die Oeffnung der Gießpumpe gebracht, die Letter neu gegossen und fertiggemacht und alsdann brühwarm der Setz rinne zugeführt wird. Die erste Maschine dieser Art wurde von dem Amerikaner Westcott in der Ausstellung zu Phila delphia 1876 vorgeführt und von vielen Fachleuten besichtigt. Das erzielte Produkt war durchaus zufriedenstellend, aber das rechnerische Resultat ließ sehr zu wünschen übrig, da die Maschine trotz zwei Mann Bedienung nicht über dreißig Buch staben pro Minute zu gießen vermochte Der durch die komplizierte Konstruktion bedingte hohe Preis that ein Uebiiges, um den erwarteten Erfolg ausbleiben zu lassen. Nicht besser erging es dem Amerikaner Paige mit seiner Maschine, die eine unendliche Zahl von Teilen enthielt und wirklich groß artig arbeitete, indem sie die Zeilen nicht nur setzte, sondern auch tadellos ausschloß Diese Erfindung begeisterte den bekannten amerikanischen Humoristen Mark Twain derart, daß er sein ganzes nicht unbeträchtliches Vermögen opferte, um binnen kurzer Zeit, nach dem Schiffbruch des Unter nehmens, ein armer Mann zu werden Wenn man den Empfehlungen der Unternehmer vertrauen darf, so hat Lanston in seiner »Kooot^ps« dasselbe Ziel näher erreicht. Abgesehen von manchen Mängeln, die sich durch den fortwährenden selbst- thätigen Wechsel der Gußform auf die Breite des jeweilig ge brauchten Buchstabens erklären, ist die Arbeit durchaus zufrieden stellend, und wenn es dennoch bisher noch nicht gelungen ist, der Maschine mehr Eingang zu verschaffen, so dürfte dies weniger dem hohen Preise der Maschine selbst, als der enormen Forderung zuzuschreiben sein, welche die Patent inhaber für die Ausbeutung in Europa gestellt haben; in dessen soll die Maschine auch in Amerika nur langsam Ein gang finden. Eine Eigentümlichkeit der rLlonotztpsr ist, daß die Gieß maschine völlig selbstthätig arbeitet, indem das Manuskript auf einer Art Schreibmaschine durch Perforationen eines Papierstreifens vorbereitet wird. Der Manuskriptschreiber hat ein Zifferblatt vor sich, auf welchem ein Zeiger die fort schreitende Füllung der Zeile selbstthätig anzeigt, und ein Glockenzeichen mahnt ihn, daß an der normalen Länge nur noch ein bestimmter Zwischenraum fehlt. Ein Blick auf das Zifferblatt zeigt aber auch, welche Ausschlußstücke erforderlich sind, um die Zeile voll auszuschließen, so daß er durch An- Fünsundsechzigster Jahrgang. schlagen der betreffenden Ausschlußtaste sicher ist, die Zeile genau zu füllen. Bei der Einfügung des perforierten Manu skriptstreifens in die Gießmaschine wird die letzte Zeile zuerst gesetzt, da nur auf diesem Wege die Wirkung der Ausschluß taste für die Zeile möglich ist, die nunmehr also der Aus- schluhtaste folgt, während beim Setzen das Umgekehrte der Fall war. Das Perforieren des Manuskriptes ist indessen weder eine Eigentümlichkeit der I-aaston-Silonot^ps, noch ist sie neu, denn schon die 1869 von Mackie gebaute Setzmaschine be nutzte dasselbe Prinzip, wenn auch in so unvollkommener Weise, daß zur Erzielung von einer Stundenleistung von 12 000 Buchstaben nicht weniger als 5 Mann Bedienung nötig waren. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Versteigerung der Ashburnham.Bibliothek — In den Tagen vom 9.—14. Mai d. I. wurde in London der dritte und letzte Teil der gedruckten Bücher aus dem Besitze des Grafen von Ashburnham durch Sotheby in London versteigert. Im Central blatt für Bibliothekswesen (Hest 6) giebt O. v. Schleinitz in London in einem knappen Bericht folgende Mitteilungen über Preise und Erwerber der wertvollsten Stücke: »Unter den aus dem 15. Jahrhundert datierten Werken, die zur Auktion kamen, sind nachstehende und die dafür ge zahlten Preise hervorzuheben: PliniuS Secundus, .Mstoria Xaturalis lid. XXXVII," auf Pergament gedruckt von Jenson, Venedig 1472, im besten Renaissancestil illuminiert, 3800 ^ (Quaritch). Eine andere Ausgabe desselben Buches, -traäoota äi luvgua llativa iu Tiorsutiua- von Landino, gleichfalls von Jenson, aber 1476 gedruckt, 1600 ^ (Dates Thompson). Claudius Ptolemaeus, -Oosmograxbia-, ein vollständiger Satz von 27 Karten, 1490 in Rom von Peter de Turre hergestellt. »8pssulum Obristiaui-, lateinisch und englisch, circa 1484, London, aus der Offizin von Machlinia, 4600 ^ (Pickering). -Lpsoulum Vitas Lbristi-, ein schönes Exemplar mit einigen ganz unbedeutenden Defekten, unge fähr 1480 von Caxton gedruckt, 10200 ^ (Pickering). Ldbrsvia- msutum Ltatutoruw", 1499 von Pynson hergestellt. 1360 ^(Pickering). Terentius: „Oluiäouisluvsoalis uatious Osuomaoi in Tsrsutium Vami- liarissima lutsrprstatio," 1493, mit vielen interessanten Holzschnitten, 1420 ^ (Pickering). Terentius, „Look ok Lsutsness," lateinisch und englisch, wahrscheinlich ein Unikum, London, von Machlinia gedruckt, 2 Blätter fehlen, 4020 (Pickering). Tondalus: »IXdsiius äs Kaptu Laims Tuväali st sius Visious,- gotische Buchstaben, absgus ulla uots, (wahrscheinlich aber 1475), 960 (Bain). -L Loks ot vivsrss SdoetI)' Nattsrs,- von Caxton ungefähr 1490 gedruckt, gut erhalten, 6200 ^ (Quaritch). Voraigne, -Us, Usxsaäs Oorss,- Paris 1493, mit 158 Miniaturen, 3220 ^ (Pickering). CaxtonS -Tds Soläsu Usxsoci,» 1498, 29 Blätter fehlen, 3020 -Look ot 8t. Lidaas,» unvollkommen, 2400 ^ (Pickering). Aus der Offizin CaxtonS folgende Werke: »Laatsrdur)' Tslss,. erste Ausgabe, 1478, fehlend 77 Blätter, 4600 (Tregaskis). Dasselbe, statt 372 Blätter nur 277, und ein anderes Exemplar mit 165 Blättern, erzielte 1200 bezw. 1220 ^ (Quaritch); ein unvollständiges Exemplar der zweiten Ausgabe von »Oaatsrdur^ Talgs- 2000 ^ (Leighton) und Gower's »Ooatsssio Lmaatis-, 1484, 41 Blätter fehlen, 2000 ^ (Quaritch). »Aus dem 16. Jahrhundert: Phoebus, 6omts äs Xoir -Vs la Odasss ävs Üsstss 8auvaigss,» Paris, Vsrard, ungefähr 1507, un- tadelhastes Exemplar, 1000^ (Quaritch). »Tds Oommoa ?ra^s» boolr,- 1559, 4800 (Quaritch). John Knox »läturgx,» 1556, 3000 (Quaritch). -L 6c>oäl/ Tremse ia Lagl^sds,- London 1535, von John Byddell hergestellt, wahrscheinlich ein Unikum 4500 » (Quaritch). -?«aitsrium Laglis ksgrs Ilsarici 8sptimi,- 1504, von W. FacqueS gedruckt, nur zwei Exemplare bekannt, 2000 ^ (Quaritch). Die erste gemeinschaftliche Ausgabe von Tyndales englischem und des Erasmus lateinischem Testament, 1548, von Jugge gedruckt, 2600 ^ (Quaritch). Das sehr seltene, 1557 in Genf gedruckte neue Testa ment. in welchem zum erstenmal in der englischen Uebersetzung die Einteilung des Textes in Verse geschieht, 560 (Quaritch). Vier kleine Quartbände -kapxisssotaticmi-, am Ende des 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts gedruckt, 14 240 3 Bände davon erstand Mr. Aubrey, den 4. Band Mr. Quaritch. Ein schönes Exemplar des -Tdeuerdank-, 1517, Nürnberg, mit 118 Holzschnitten von Hans Scheufflein, 6200 (Quaritch). -17. Jahrhundert: Die Folio-Ausgabe von Shakespeare, 1623, erstand Sotheran für 11700 Virgil, Oxsra, von Heinsius heraus gegeben, Elzevir, 1676, kam auf nur 225 (Quaritch). Ein Satz 603
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