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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.06.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-06-28
- Erscheinungsdatum
- 28.06.1898
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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die Erweiterung ihrer Bibliothek etwas aufwenden, also im eigent lichsten Sinne die gute Kundschaft des Buchhandels. Wie so manche Neuerung wird auch diese im Buchhandel mit gemischten Gefühlen ausgenommen werden Manches auf eine längere Thätigkeit zurückblickendc Geschäftshaus wird nicht gerade erbaut sein, wenn es in diesem Adreßbuch seine gesamte deutsche Kundschaft aufgeführt findet und zwar mit Namhaftmachung aller der Sammlereigentümlichkeiten und Lieblingsneigungen des Bi- bliotheksbesitzers, wie sie ihm erst durch jahrelangen geschäftlichen Verkehr bekannt geworden sind und sorgfältig in der Kundenliste oder auf dem Konto vermerkt wurden. Der Anfänger dagegen wird das tzedelersche Adreßbuch willkommen heißen; des mühe vollen Sammelns von Adressen guter Kunden ist er zum Teil ent hoben, und nach einer Seite hin besser ausgerüstet, als früher möglich war. kann er gleich von Anfang an in den Konkurrenz kampf eintreten. Bom allgemeinen wirtschaftlichen Standpunkt aus bedeutet das Adreßbuch aber unbestritten einen Fortschritt; es wird den Bücherabsatz befördern, weil Angebot und Nachfrage in regeren direkten Verkehr treten, und es wird Nutzen stiften, weil die Arbeit und Kosten aussichtsloser Geschäftsmanipulationen beschränkt werden. Neben seinem -Verzeichnis öffentlicher Bibliotheken aller Länder- (^ 8.— ord.) hat also Hedeler im vergangenen Jahr durch Herausgabe eines -Verzeichnisses von Privatbibliotheken der Ver einigten Staaten von Nord-Amerika und aus Kanada-(^ 10.— ord.) begonnen, mit der Zeit auch die Privatbibliotheken aller Kulturländer mit Bezeichnung ihres Umsangs, ihrer Hauptrichtung rc. zu sammeln. Für die Buchhändler, denen dieser erste Band unbekannt geblieben ist, benutzen wir die Gelegenheit des Er scheinens des dritten Bandes (Deutschland), um sie mit der Ein richtung dieser Hedeler'schen Aüressenwerke bekannt zu machen Die Anordnung der Privatbibliotheken erfolgt im Alphabet der Namen des Besitzers. Fürstliche Bibliotheken, soweit sie nicht öffentlich sind, wurden unter dem betreffenden Ländernamen mit eingereiht, wie z. B. unter Anhalt, Bayern, Neuß. Der Band Deutschland, von dem hier die Rede ist, enthält auf 104 Seiten 817 in privatem Besitz befindliche bemerkenswerte Sammlungen. Der Druck ist deutlich; die Adresse des Bibliotheksbesitzers läuft in halbfetter Schrift über die ganze Seite, darunter befinden sich in drei Sprachen (englisch, deutsch, französisch) in kleinem drei gespaltenen Satz die Bemerkungen, die, wie schon erwähnt, über Umfang, Haupt- und Nebenrichtunzen, besondere Eigentümlich, ketten, Kataloge u. s. w. ausklären. Diese Mitteilungen sind, wie der Bearbeiter schreibt, fast aus nahmslos auf Grund eigener Angaben der Besitzer oder deren Vertreter abgefaßt. Ihre Nachprüfung ist schwierig; doch bietet der Umstand, daß der Bearbeiter sich direkt an die Besitzer ge wandt hat. sicher eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben, wenn auch aus diesem Wege vielleicht einzelne Ueberschätzungen einiger Sammlungen mit untergelaufen sein mögen. Betrachtet man die aufgesührten Bibliotheksbesitzer nach Be rufen, so herrscht natürlich der Gelehrtenstand(Universitätsprofessoren) vor. Aber auch viele Standesherren sind vertreten, kurz eine große Reihe als eisrige Sammler bekannter Bücherliebhaber aus allen Berufsständen wird man darin finden. Dem Adressenmaterial, das für weitere Eintragungen vom Herausgeber durchschossen geliefert wird, solgen erst 54 Seiten In serate — etwas störend für den Benutzer, aber desto rentabler für den Verleger —, dann ein Ortsregister (auch wieder dreisprachig), das die aufgeführten Privatbibliotheken nach Ortschaften aufführt, und schließlich ein 58 Abteilungen umfassendes Sachregister. Dieses soll ermöglichen, sestzustellen, welche Bibliotheken die einzelnen Gebiete besonders pflegen und in welchen Bibliotheken die einzelnen Wissenschaften und Sammelspezialitäten besonders gut ver treten sind. Mit dem in Vorbereitung befindlichen vierten Band (Oester- reich-Ungarn) erscheint zu vorliegendem, die deutschen Bibliotheken enthaltenden dritten Bande ein Nachtrag, zu dem der Verleger Adressen dankbar entgegennimmt. Der zweite Band des nützlichen Werkes (Großbritannien) wird dann der nächste im Erscheinen sein. Kleine Mitteilungen. Weltausstellung 1900 in Paris. — Am 23. d. M. tagte im k. k. Handelsministerium zu Wien unter dem Vorsitze des General kommissärs Herrn Hofrats vr. Exner die Jury zur Beurteilung der Konkurrenzarbeiten für das Titelbild des österreichischen Katalog es zur Pariser Weltausstellung. Die Jury bestand aus den Herren Hosrat Professor vr. Bauer, Architekt Baumann, Pro fessor Beyer, Regierungsrat Or. Eder, Regierungsrat Fritz, Pro fessor Freiherr von Myrbach, Hofrat von Scala, Professor William Unger, Oberinspektor Wottitz und Sektionsrat Freiherr von Weck becker. Sie fand keinen der eingelaufenen 29 Entwürfe zur Aus- FlinfuiidsechzWer Islirmina. sührung für den bezeichnten Zweck im Sinne der Konkursaus schreibung geeignet. Es mußte daher von der Zuerkennung des Preises von 1000 Kronen abgesehen werden; dagegen wurden vier der einge laufenen Arbeiten mit Rücksicht auf ihre künstlerischen Vorzüge dem k. k. Handelsministerium zur Erwerbung im Sinne der Konkurs ausschreibung um den Preis von je 200 Kronen empfohlen. Es sind dies die Entwürfe des Kunstgewerbeschülers Heinrich Com- ploj in Wien (Motto -Grünspan»), des akademischen Bildhauers l. Pfeiffer in Wien (Motto -Vor saoruw 1.-), des Studierenden Erwin Puchinger in Wien (Motto -Oesterreich-) und des aka demischen Malers Rudolph Rößler in Wien (Motto -1900-). Ueber diese Arbeiten steht dem k. k. Generalkommissariate im An kaufsfalle das weitere Versügungsrecht zu. Behufs Gewinnung des Titelblattbildes soll nach dem Anträge der Jury eine neuer liche, jedoch beschränkte Konkurrenz ausgeschrieben werden. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Vergriüsus und ssltoos Lüobsr aus alisu ^Visssuscbattsu. tlubaug Vsrmisobtss. Lutig.-Lataiog Hr. 1 von äsr l?ürstsuvs,Iäsi Lucbbauäiuug L. IValäau in k'ürstsovaiäs, 8prss. 8". 188. Kunstanstalt Grimme L Hempel A.-G. in Leipzig. — Die zweite ordentliche Generalversammlung der Aktionäre der Kunstanstalt Grimme L Hempel in Leipzig fand am 11. Juni statt. Der vorgelegte Rechnungsabschluß wurde genehmigt, dem Vorstand und Aufsichtsrat Decharge erteilt und der bisherige Auf- sichtsrat, dessen Amtsdauer nach den statutarischen Bestimmungen abgelaufen war, wiedergewählt. Der im Geschäftsjahre 1897/98 erzielte Bruttogewinn beträgt 209 058^ 49 H, aus dem nach reich lichen Abschreibungen eine Dividende von 12"/g zur Verteilung ge langte. Nach dem Bericht des Vorstandes glaubt dieser auch für das lausende Geschästsjahr ein befriedigendes Resultat erwarten zu dürfen. Zur Erinnerung an Viktor Meyer. — Zur Erinnerung an den am 8. August v. I. in Heidelberg verstorbenen Chemiker Geheimen Rat Professor Viktor Meyer beabsichtigen seine Freunde, Kollegen und Schüler, im dortigen chemischen Laboratorium eine Büste des um die Wissenschast hochverdienten Mannes aufzustellen. Ein etwaiger Ueberschuß soll, wie die -Frkftr. Ztg.- berichtet, in einer später zu bestimmenden Form durch Gründung eines Viktor Meyer.Stipendiums zur Förderung der Chemie verwendet werden. Ein von dem Ausschuß, Herrn Geheimen Rat Professor Curtius, Professor Gattermann und Stadtrat Rodrian, Unterzeichneter Aufruf zur Leistung von Beiträgen ist an alle Freunde und Verehrer des Verstorbenen ergangen. Internationaler astronomischer Kongreß. — Der inter nationale astronomische Kongreß wird am 24. September d. I. in Budapest eröffnet werden. Vorsitzender ist Professor H. Seeliger (München). Personalnachrichten. Gestorben; am 25. Juni in Breslau infolge eines Schlaganfalls der her vorragende Botaniker Geheimer Rat Professor vr. Ferdinand Cohn. Der ausgezeichnete Gelehrte war am 24. Januar 1828 zu Bres lau geboren und gehörte der Universität seiner Vaierstadt seit 1850 als Lehrer an. 1866 begründete er dort das pflanzenphysiologische Institut, das das erste akademische Laboratorium für Pflanzenana tomie und Pflanzenbiologie war. Von großer Bedeutung war seine Entdeckung der ansteckenden Kraft der parasitischen Pilze bei Ausbreitung von Epidemieen durch Stubenfliegen. Von seinen Schriften sind folgende zu nennen: Zur Lehre vom Wachsthum der Pflanzenzelle (Breslau 1850), Die Entwickelungsgeschichte des kbilobolus cr^stallinas (Breslau 1851), Zur Naturgeschichte des krotoeocous xluviaiis (Bonn 1851), Die Menschheit und die Pflanzenwelt (Breslau 1851), Untersuchungen über die Entwickelungsgeschichte der mikroskopischen Algen und Pilze (Bonn 1854), Ueber Dwpuss. Llusos>6 (Bonn 1854), Der Haushalt der Pflanzen (Leipzig 1854), Neue Untersuchungen über Bacterien (Bonn 1872—75), vsswiäiaesao Lovgosvsss (Festschrift d. Natursorschenden Gesellschaft zu Halle, 1879). Die Pflanze. Vorträge (Breslau 1882; 2. Ausl. Ebd. 1895 u. folgde.) Das botanische Museum der Universität Breslau (mit Engler) (Breslau 1888). Ferner war Cohn Herausgeber der -Kryptogamenflora von Schlesien- und der -Beiträge zur Biologie der Pflanzen-. 636
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