Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1898

4992 Nichtamtlicher Teil. 152, 5. Juli 1898 Nichtamtlicher Teil. Belgischer Einfuhrzoll auf Drucksachen. (Vgl. Börsenblatt Nr. 69, 88, 99, 108, 116.) Mittels königlicher Verordnung, gegeben zu Lacken am 25. Juni 1898, ist, wie wir dem »Boniteur lloigs« ent nehmen, nachstehender Tarif für Drucksachen, der mit dem 1 Juli d. I. in Kraft getreten ist, endgiltig festgesetzt worden. Diese Verfügung hebt diejenige vom 3. März 1898 (vgl. Börsenblatt Nr. 99) auf. Nummer des Zoll tarifs. tz!i 55 Werke in Letterndruck*) Gegenstand. Einfuhrzoll. 100 Frcs 18 Werke in Lithographie, Chromolithographie, Photolithographie, Farbendruck, Photo typographie, Lichtdruck, Zinkographie, oder andere Vervielfältigungen von Zeichnungen^ oder Stichen auf Holz, Metall, Stein, nicht besonders benannt: in ein l auf Pappe oder j oder Karton zwei Farben saus Papier**) in mehr t auf Pappe als ! oder Karton , zwei Farben sauf Papier**) Bilder- oder Zeichenalbums und -Hefte: < schwarz und farbig ge- I druckt oder nicht mit dem ) Pinsel oder von Platten***) I alle andern *ff) v' 100 18 100 35 100 40 100 70 100 30 100 70 Besondere Bestimmungen. *) Umfassend alle Drucke, her gestellt mit Hilfe von beweglichen Lettern, sog. Drucklettern, mit oder ohne Abbildungen, mit Ausschluß jedoch von Etiketten oder anderen Drucksachen, hergestellt nach dem so genannten Cougreveverfahren, durch Photogravüre oder durch andere ähnliche Verfahren, die zur Klasse der lithographischen Drucke u. s. w. gehören. Gleichfalls eingeordnet in die Klasse der Letterndruckwerke werden Bilder in Bogen, Bilderware nach Epinaler Art, ferner Papier, Säcke oder Säckchen, die zum Einpacken dienen, ein- oder zweifarbig bedruckt. **) Drucksachen, bei denen das (Dm Papier mehr als 200 gr wiegt, werden als Drucksachen auf Pappe oder Karton angesehen. ***) Hierher gehören: Bilder in AlbumS, Bilderware nach Epinaler Art und ähnliche Drucke. *ff) Einschließlich der Albums und Bücher in Farbendruck oder Phototypographie. Süddeutscher Buchhändlerverein. Bericht über die 54. General-Versammlung am Montag den 20. Juni 1898, vormittags 9 Uhr, abgehalten im großen Saale des Bürgermuseums zu Stuttgart unter dem Vorsitz des Herrn Egon Werlitz-Stuttgart. Tagesordnung: l. Jahresbericht des Vorstandes über seine Geschäftsführung, den Stand der Angelegenheiten des Vereins, der Rechnungen und der Kasse. II. Wahl eines Vorstandsmitgliedes und eines stellvertretenden Mitgliedes an Stelle der ausscheidenden Herren C. Winter- Heidelberg und Ehr. Limbarth-Wiesbaden auf drei Jahre. III. Besprechung buchhändlerischer Angelegenheiten von allgemeinem Interesse. Anwesend 65 Mitglieder. Vorsitzender: Meine Herren Kollegen! Gestatten Sie mir zunächst die Mitteilung, daß das Vorstandsmitglied, Herr C. Winter-Heidelberg, laut soeben eingetroffenem Schreiben durch eine Reise nach Leipzig zu seinem Bedauern am rechtzeitigen Eintreffen zu unserer Versammlung ver hindert wurde; er bittet, ihn freundlich zu entschuldigen. — Die 54. Generalversammlung des Süddeutschen Buchhändler vereins ist, wie ich hiermit feststelle, ordnungsmäßig ein- bcrufen worden. Zur stenographischen Protokollfahrung hat der Vorstand, wie seit langen Jahren, den Herrn Kanzleirat Bader berufen. — Ich freue mich, daß Sie der Einladung so zahlreich Folge gegeben haben, und heiße Sie herzlich willkommen. (Es folgt als Punkt I der Tagesordnung die Erstattung des Jahresberichts durch den Vorsitzenden. Abgcdruckt in Nr. 151 d. Bl.) Vorsitzender: Meine Herren! Ich stelle nun die Frage, ob einer von Ihnen zu dem Geschäftsbericht das Wort nehmen will. Es scheint dies nicht der Fall zu sein, ich nehme daher an, daß er genehmigt ist und Ihren Beifall gefunden hat. Ich gehe sofort über zur Ziffer 2 des Punktes I der Tagesordnung, nämlich zum Vortrag des Rechenschafts berichts, und ersuche Herrn Effenberger, der die Güte gehabt hat, die Kassengeschäfte im abgelaufenen Vereinsjahr zu be sorgen, diesen Rechenschaftsbericht zur Kenntnis der verehrten Versammlung zu bringen. Herr W. Esfenberger-Stuttgart verliest den Rechen schaftsbericht, aus dem hervorgeht, daß der Verein im Vor jahre eine Einnahme von 1361 93 H gehabt hat. Die Ausgaben betrugen 870 ^ 97 H. Das Gesamtvermögen beläuft sich auf 4890 96 H. Vorsitzender: Meine Herren! Wenn jemand das Be dürfnis fühlt, eine Frage an den Rechner zu richten, so bitte ich, dies zu thun. Im übrigen haben wir nach den Satzungen zwei Re visoren zu bestellen, die die Güte haben wollen, die Kasse zu prüfen. Vielleicht haben die Herren Hans Baur-Blaubeuren und Max Kielmann-Stuttgart die Gefälligkeit, dieses Amt zu übernehmen; ich würde, wenn die Versammlung nichts dagegen einzuwenden hat, die beiden genannten Herren bitten, sich zu diesem Zwecke an den Vorstandstisch zu begeben. (Geschieht.) Der Vereinsrechner, Herr W. Effenberger, wünscht zu diesem Punkte der Tagesordnung noch einen Antrag zu stellen, ich erteile ihm das Wort. Herr W. Esfenberger-Stuttgart: Meine Herren! Ich