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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1898
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- Deutsch
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152, 5. Juli 1898. Sprechsaal. — Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. 49^5 Das neue patriotische Prachtwerk -Unser Kaiser«. »Böse Beispiele verderben gute Sitten!« Die patriotischen Bücher, namentlich diejenigen Berliner Ur sprungs, scheinen daraus angelegt zu sem, dem Sortimentsbuch, bandel die Freude daran und nach und nach den Patriotismus überhaupt gründlich zu benehmen Das fing mit -Lindners Krieg von 1870/71» an; ihm folgte -Onckens Heldenkaiser» mit Gens- darmenvertrieb u. s. w-, und jetzt erblickt -Unser Kaiser- im Bongschen Verlage unter ähnlichen Anzeichen das Licht der Welt. Noch ehe das Buch hier angekommen war, war Hamburg über schwemmt mit Prospekten einer Berliner Sortimentsbuchhandlung, die noch nicht einmal im neuesten Adreßbuch steht, worin das Buch zum Vorzugspreise von 4 anstatt 5 angeboten wird, falls eS bis zum 20. Juli bestellt wird.*) Da haben wir wieder den Segen der zweierlei Preise. Die Verlagsbuchhandlung, die das Buch Ende Juni ausgiebt, hat einen Subskriptionspreis bis zum 25 Juli geschaffen. Vielleicht ist diese Bedingung wieder von einer Excellenz oder einem Geheimrat ge stellt worden, und wer weiß, ob wir nicht bald von einem Ver trieb durch die Landratsämter und ihre Gensdarmen hören werden, damit vermittelst der zweierlei Preise der Patriotismus der Bevölkerung sich bethätigen kann. Früher gab es wohl Subskrip tionspreise bei größeren, in Lieferungen erscheinenden Werken, nach *) Nachstehend der Wortlaut des Prospekts: Berlin 81V., im Juni 1898. Alexandrinenstr. 27. Euer Hochwohlgeborenl Beifolgend erlaube ich mir, einen Prospekt des soeben er schienenen Prachtwerkes -Unser Kaiser- Zehn Jahre der Regierung Wilhelms II. zur geneigten Kenntnisnahme und mit der Bitte zu über senden, diesen Prospekt nebst der angefügten Subskriptions liste bei den Mitgliedern Ihres Vereins behufs Bestellung zirkulieren lassen zu wollen. Infolge eines besonderen Abkommens mit der Verlags firma bin ich in der Lage, Ihnen dieses Prachtwerk zum Vorzugspreise von 4 anstatt 5 liefern zu können, fall« mir die Bestellungen bis zum 20. Juli d. I. zugehcn. — Ich gestatte mir hierbei den ganz besonderen Hinweis, daß Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin die beiden ersten Exemplare dieses Prachtwerkes am 9. d. M. in einer dem Verleger und dem Herausgeber gewährten Audienz huldvollst entgegengenommen haben. Ihre Majestäten bekundeten ihr höchstes Interesse und äußerten sich sehr lobend über die prächtige Ausstattung des Werkes, sowie über den reichen und gut gewählten Bilderschmuck. Besondere Anerkennung fand aber der außerordentlich billige Preis, der von der Verlagshandlung wie vor vermerkt festgesetzt wurde, um jedermann die Anschaffung zu ermöglichen. Ich sehe Ihren geschätzten Bestellungen gern entgegen und empfehle mich mit vorzüglicher Hochachtung OScar Berendes Anlage! Buchhandlung. deren Vollendung dann ein erhöhter Ladenpreis eintrat. Heute dient der Subskriptionspreis dazu, um den Patriotismus zu stimulieren. Armes deutsches Volk! Aber auch armer Sortimentsbuchhandel! Es ist doch ganz unmöglich, daß man sich für ein Buch verwendet, das man bis zum 25. Juli zu 4 ^ verkaufen darf, später aber für 5 ^ ver kaufen soll. Das wird wieder angenehme Auseinandersetzungen mit dem Publikum geben, alles zur höheren Ehre des Patriotismus. Wenn ich auch früher, kraft meiner schwarz-weißen Neigungen, mich oft stark für patriotische Werke dieser Art verwandt habe, so muß ich doch diesmal darauf verzichten. Hamburg, den 24. Juni 1898. Justus Pape. Erwiderung. Aus unseren Rundschreiben geht ausdrücklich hervor, daß der Subskriptionspreis von 4 ^ nur für Partiebestellungen von Be hörden, Korporationen, Vereinen rc. gilt, daß in allen unseren An kündigungen aber nur der Preis von 5 ^ genannt wird und daß für einzeln bestellte Exemplare nur dieser Preis gelten soll. Die Unterstützung, die unserm Werke seitens der Ministerien zu teil wird, kommt den Herren Sortimentern, die erfahrungs gemäß die Aufträge überwiesen erhalten, zu gute. Mit Beweisen können wir dienen. Auf derartige Bestellungen gewähren wir laut Rundschreiben 20"/„ Rabatt; — da es sich meist um mühelos er» haltene erhebliche Partiebestellungen handelt, also ein annehmbares Geschäft. Bei -Lindners Krieg 1870/71- und -Onckens Helden kaiser- war die Sachlage bekanntlich wesentlich anders, und wir müssen es daher mindestens als fahrlässig bezeichnen, wenn Herr Pape behauptet, daß unser neuestes Verlagswerk unter ähnlichen Anzeichen wie jene Werke das Licht der Welt erblicke. Manipulationen wie die der Firma O. Berendes sind uns noch von verschiedenen anderen rührigen Sortimentsbuchhand lungen bekannt, unzweifelhaft nicht zum Schaden derselben. Was die angezogene starke Verwendung des Herrn Pape für patriotische Werke anbelangt, so konnten wir davon bei zwei früheren Unternehmungen ähnlicher Art, für die nur ein Verkaufs preis festgesetzt wurde und die nicht mit Empfehlungen von Be hörden versehen waren, nur wenig bemerken. Ob man nur -wie früher- bei größeren Lieferungswerken nach einem bestimmten Zeitpunkte einen erhöhten Preis festsetzen darf, mußte unserem Ermessen anheimgestellt bleiben. Wir glauben jedenfalls ein Werk zu bieten, das infolge der ministeriellen Em pfehlungen dem Sortimentsbuchhandel nicht zum Schaden ge reichen wird, da wir einen angemessenen Rabatt gewähren. Berlin, 1. Juli 1898. Deutsches Verlagshaus Bong L Co. Paketannahme an den Postschaltern und »Empfohlenes . (Vgl. Börsenblatt Nr. 147.) Erwiderung. Mit den Ausführungen des Herrn 9. U. in Nr. 147 d. Bl. wird schwerlich ein einziger Sortimenter in der Provinz einverstanden sein. Was würde die Folge sein? Der Buchhandel würde noch mehr als bisher von Leipzig und Berlin an die Wand gedrückt werden. Auf ein Mittel, das dem angeblichen Uebelstande, daß alles -empfohlen- wird, sicher abhelfen wird, möchte ich jedoch Hinweisen. Es sollte der alte Zopf der teilweisen Auslieferung beseitigt werden. Ich bin der Meinung, daß dann viele empfohlene Bestellungen wegsallen würden. — Meinungsaustausch wäre er wünscht. IV. Anzeigeblatt. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen'' sZOIIIj Am 1. Juli d. I. übersiedelte von Breslau Louis Köhler's Kos- und Nrrlags-K»chh. nach München, Goethestr. 66. f80i4bj Kommissionswechsel. Vom 4. Juli ab wird die Firma Fr. Förster in Leipzig die Besorgung meiner Kommission übernehmen. Zu diesem Wechsel veranlagten mich lediglich die verwandt schaftlichen Beziehungen zu deren Besitzer, meinem Neffen Herrn Julius Kößling. Der Firma A. G- Liebeskind fühle ich mich bei dieser Gelegenheit angenehm ver pflichtet, für die langjährige, stets vorzügliche Wahrnehmung meiner Interessen den ver bindlichsten Dank auszudrücken. Wien, 1. Juli 1898. JuliuS Schellbach Firma: Sallmayer'sche Buchhandlung. 661'
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