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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1898
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- Deutsch
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196. 25. August I8S8. Nichtamtlicher Teil. 6191 1896 besucht habe, und zwar habe vamal« eine AmateiDphotügraphin da« Bild ausgenommen und Klagemann die weitere Benutzung ge stattet; doch konnte der Name der betreffenden Dame nicht mehr ange geben werden. Sehr belastend für die Angeklagten war außer der Aehnlichkeit de« Bilde« der Umstand, daß Fräulein eine» Unfalls halber im Sommer 1896 während de« Badens einen Handschuh getragen hat, was sonst seitens der Badenden nicht geschieht, der aus dem Bilde sich aber wiederfindet, sowie die Aussage des Fräulein Nedottöe, die im vergangenen Jahre bei Klagemann als Retoucheurin beschäftigt war und welcher Frau Klagemann mitge- tctlt hat, das betreffende Bild selbst ausgenommen zu haben. Nach kurzer Beratung verkündete der Gerichtshof das Urteil, wonach gegen die beiden Angeklagten aus je 6 Monate Gefängnis und Vernichtung der Platten und fertigen Exemplare erkannt und dem Fräulein S. die Berechtigung zur Publikation des Erkenntnisses aus Kosten der Verurteilten in mehreren Zeitungen zugesprochen wurde. Handelshochschulen. --- Ucber die zu erwartende Ein richtung von Handelshochschulen in Preußen äußern sich die -Ham burger Nachrichten« in folgendem: -Es darf als ziemlich sicher angenommen werden, daß im nächsten preußischen Etat sich Positionen vorfinden werden, die auf das kaufmännische Unterrichtswesen Bezug haben. Jedenfalls wird man die Einrichtung von Handelshochschulen an dieser oder jener preußischen Universität und die Begründung weiterer Handelsschulen durch Verhandlung mit den betreffenden größeren Gemeinden, in denen solche noch nicht bestehen, anstreben. Darüber kann nach allem, was sich im Laufe des Jahres 1898 ab gespielt bat, und namentlich nach den im Anfang des Jahres im preußischen Handelsministerium abgehaltenen Konferenzen kein Zweifel sein. Würde Preußen auf dieser Bahn nicht Vorgehen, so würde es auch bald gegenüber anderen Bundes staaten wieder ins Hintertreffen kommen, wie es dies leider auf dem Gebiete des gewerblichen Fachschulwesens schon gethan hat. Im Königreich Sachse» beispielsweise hat man der Universität Leipzig bereits seit dem 1. April d. I. eine solche Handelshoch schule beigegeben. In Württemberg sind Verhandlungen dar über cingeleitet. Wahrscheinlich wird das Polytechnikum in Stutt gart und nicht Tübingen die neue Abteilung erhalten. Wenn der preußische Staat energischer als bisher das kaufmännische Unter richtswesen fördern wollte, so würde dem überall nur freudig zugestimmt werden können. Es ist ja bekannt, daß der deutsche Kaufmann überall, und nicht zum wenigsten im Auslande, nament lich wegen feiner Sprachkenntnisse und seiner Gewandtheit in der Einlebung in fremde Verhältnisse, stark gesucht ist. Der beste Beweis dafür ist, daß er recht häufig selbst in englischen Kontoren zu finden ist, obwohl unsere Vettern jenseits des Kanals den Deutschen im allgemeinen nicht gerade hold sind. Aber die moderne Zeit stellt immer neue Anforderungen an den Kaufmanns stand. Namentlich in seinen Spitzen wird er sich immer weitere und nicht blos Spezialkenntnisse zu erwerben suchen müssen. Ein Großkaufmann aus der Höhe der Zeit muß in Handelsgeographie, Statistik, Ethnologie, Volköwirthschaft und vielen anderen Zweigen der Wissenschaft schon recht gut Bescheid wissen, wenn er vorwärts kommen will. Hierin werden namentlich die Handelshochschulen sür die nächste Zeit die geeignetsten Bildungsstätten sein. Aber auch der kleinere Kaufmann muß heutigeutages über die Ver hältnisse seines Wohnortes hinaussehen können, von Waren produktion, Warenbewegung, genauer Kalkulation gut unterrichtet sein. Alle Zweige des Kaufmannsstandes sind also an der Frage interessiert. Und weshalb der Staat, der die Fachschulen für die Landwirtschaft und für das Gewerbe selbst einrichtet oder unterstützt, nicht die gleiche Thätigkeit bezüglich des kaufmännischen Unterrichtswesens entfalten soll, ist nicht einzusehen. Wenn die Regierung also auf diesem Gebiete mit Forderungen an den Land tag herantreten wird, so wird sie, mag auch die Zusammensetzung des neuen Landtages aussallcn, wie sie wolle, schwerlich Wider spruch dagegen finden.« Bibliographische Angaben der Titelblätter. — Im -Centralblatt für Bibliothekswesen- (1898, Heft 7) berichtet v. Schleinitz über eine nachahmungswerte Einigung der englischen Verleger wie folgt: Der Verein der englischen Verleger (Vbs kudlisbsrs' ^.ssoois.tion) hatte einen Ausschuß erwählt, um den Versuch anzubahnen, in Bezug aus den bibliographischen Inhalt der Titelblätter künftig ein gleichmäßiges Versahren zu beobachten. Die von dem Komitee gemachten Vorschläge wurden in der Generalversammlung der Ver leger angenommen, und es werden die hier fcstgelegten Grund sätze von nun ab in England zur Geltung kommen. Die bezüg lichen Bestimmuugen folgen im Auszuge mit der Bemerkung, daß da, wo eine präzisere Wiedergabe durch den englischen Wortlaut erreicht werden kann, dieser beibehalten wurde: lisport ok tbs Oom mitte« oo Vit!« ?agss. 1. Oats, s.) Auf dem Titelblatt soll da« Jahr vermerkt wer den, in welchem ein Buch zuerst öffentlich erscheint, d; Wenn eine Wiederausgabe in neuer Form stattsindet. soll die Jahreszahl der letzteren und außerdem -ksissus- auf der Titelseite stehen oder dies durch eine bibliographische Bemerkung ersichtlich sein, o) Das Datum, wann ein Buch -rsvissä- wurde, soll auf der Titelseite stehen oder gleichfalls durch eine bibliographische Bemerkung zu erkennen sein. 2. Siblio^rLpbieM kiots. Bibliographische Bemerkungen sollen möglichst aus der Rückseite des Titelblattes ihren Platz finden, damit diese beim Einbinden des Puches nicht verlogen gehen können. 3. Iwprsssiou. Lclitiov^» ksÄsos. . s) Impression.- Wenn <«iA Blich ohne Aenderung abermals gedruckt wird, so soll auf DM'Tiülblatt der Vermerk -klsv im- prsssion- vorhanden sein, b) Läitw«. Das Wort -Läition- ist nur dann zulässig, wenn der Jnhalt'des Werkes Veränderungen erfahren hat oder ein neuer Vrucktypus angewandt wurde, o) ksissns. Der Ausdruck -llsissrH. ist nur anwendbar für eine Wiederveröffentlichung, mit der eins verschiedene Preisnotierung verknüpft ist, oder wenn das Buch' in «veränderter Gestalt gegen eine bereits früher erschienene Auflage Arauskommt. 4. IwoMisstioii. Wenn die Cirmlation de», Auflage eines Buches durch Vereinbarung auf eine besondere ^-ursu-.^,begrenzt wurde, so muß jedes Exemplar dieser Auslage eine leilUiPemerk- bare und ersichtliche Notiz des bezüglichen Umstandes enthalten. 5. ^ääsuäam. Da, wo ein Buch mehrmals neu^ aufgelegt , wurde, aber weniger oft revidiert erschien, soll z. B. folgendes bemerkt werden: -k'iltssntb Impression (Vbirä KPtion)«. Dies will besagen: Obgleich das Buch Ibmal neu aufgelegt wurde, so traten während dieser Zeit doch nur 2mal Veränderungen im Inhalt ein. v. Schleinitz. Nochmals Wildenbruchs Drama -Der neue Herr«. — Zu der Erklärung Ernst von Wildenbruchs, mit der sich der Dichter gegen die falsche und ihn herabsetzende Auffassung der Tageskritik in Bezug auf sein Drama -Der neue Herr- gewandt hat (abgedruckt in Nr. 193 d. Bl.), finden wir eine Ergänzung in einer Vorlesung des Professors der neueren deutschen Litteratur- geschichte Berthold Litzmann in Bonn (-Das deutsche Drama in den litterarischen Bewegungen der Gegenwart«. 4. Ausl. Hamburg 1897, Leopold Voß). Es heißt da (wie auch in den früheren Auflagen) nach einigen kritischen Bemängelungen des .Generalfeldoberst« und des -Neuen Herrn«: -Alle diese Bedenken und Ausstellungen, so schwerwiegender Natur sie sind, erklären und entschuldigen aber nicht den Ton, den die deutsche Kritik mit ganz vereinzelten Ausnahmen infolge dieser neuesten Phase Wildenbruch gegenüber anzuschlagen beliebt. Ab» geschmackt und grundlos zugleich ist vor allem jene künstliche Ent rüstung, die über den Servilismus des Dichters geäußert ward, wegen des -neuen Herrn«. -Sie entsinnen sich der Verse, die Wildrnbruch zum 1. April 1890 nach Friedrichsruh sandte. Es gehört wirklich angesichts dieses Dokuments ein erstaunlicher Grad von Gedankenlosigkeit dazu, anzunehmen, der Mann, der das geschrieben, habe im selben At-m im -Neuen Herrn- den Gründer der deutschen Einheit, den Be rater des glorreichen alten Kaisers, mit dem in Habsburgs Solde stehenden Ränkespinner, dem Kanzler des schwachen Kurfürsten Georg Wilhelm auf eine Stufe stellen, ja mehr als das, geradezu Bismarck als eine Art zweiten Schwarzenberg brandmarken wollen. Trotz der auf der Hand liegenden Widersinnigkeit ist dies aber nicht nur damals behauptet worden, sondern wird auch noch heute bei jeder Gelegenheit wieder aufgewärmt. Diese ganz abenteuer liche Verleumdung ist mit einem Worte widerlegt. Der -Neue Herr- war längst fertig, als die Kanzlerkrisis ausbrach. Ich selbst habe in jenen Tagen, als die Kunde von dem Entlassungsgesuch verlautete, das fertige Manuskript in Händen gehabt, und allerdings mit eigentümlichen Gesühlen das Schwarzenbergsche Wort gelesen: --Abgethan, — Gestern der Herrscher der Mark, Heut, wie ein stummer Mann, Uebergangen, zur Seite gestellt. Ein blöder Zuschauer der Welt, Ein wertloser Quarkl-- -Jch sagte mir damals gleich, daß, wenn in einigen Monaten nun das Stück an die Oeffentlichkeit komme, zuerst natürlich dieses merkwürdige Zusammentreffen allerlei Vermutungen Hervorrufen werde; daß aber dieses äußere, rein zufällige Zusammentreffen bis auf den heutigen Tag noch so gegen den Dichter ausgebeutet werden könnte, das habe ich nicht sür möglich gehalten.- Mitteldeutscher Buchhändler-Verband. — Di« dies jährige Herbstoersammlung des Mitteldeutschen Buchhändler-Ver bandes wird am Sonntag den 18. September in Marburg, im 824»
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