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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-09-06
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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6472 Nichtamtlicher Teil. gehalten haben, teilt da« -Centralblatt für Bibliothekswesen- die Beschlüsse der Kommission für das Katalogunternehmen der ko^ui 8ooiat> in London mit. Anwesend waren die Herren v. Escherich und Weih aus Wien, Dyck-München, Ehlers, Peter und Wallach aus Göt tingen, Armstrong, Foster und Rücker von der ko^ul 8oeist)-, Waldeycr-Berlin und Dziatzko-Göttingen (sä doc eingeladen). Den Vorsitz übernahm nach dem Wunsche der Kommission Herr Ehlers, das Protokoll führte Herr Peter. Es ivurden zwei Sitzungen gehalten, am 31. Mas vormittags 10'/, Uhr und am 1. Juni vormittag« 9 Uhr. Die Verhandlungen erfolgten auf Grund der von der K07S.I 8oei«tz> gemachten Vorschläge für die Herstellung und die Erforder nisse des von ihr geplanten Katalogunternehmens; sie bezogen sich zumeist aus die Form, die dem Kataloge zu geben, und aus die Einrichtungen und Mittel, die sür dessen Herstellung zu beschaffen seien. Die Kommission faßte folgende Resolutionen: 1. Der internationale mathematisch-naturwissenschaftliche Ka talog soll hergestcllt werden. 2. Er soll jährlich in Buchform erscheinen, die Litteratur je eines Jahres zusammenfassend. Nach Ablauf von je zehn Jahren kann entweder ein Register band für diesen Zeitraum oder eine Zusammenstellung des ganzen Inhaltes von zehn Jahresbänden durch Wiederabdruck in Aussicht genommen werden. 3. In den einzelnen Wissensgebieten sind die Bedürfnisse eines Slip-(Zeitel-)Katalogs, sowohl was seine Form, wie seine etwaige Ausgabe betrifft, ungleich. 4. Beim Abdruck von Titeln ist zu unterscheiden zwischen Sprachen, für welche die Uebersetzung der Titel obligatorisch ist, und zwischen Sprachen, in welche übersetzt werden kann. Es ist wünschenswert, u> daß in Deutschland ein einziges Reichsbureau für Samm lung und Bearbeitung des Materials eingerichtet werde, b> daß in Oesterreich die gleichen Maßnahmen stattfinden, o) daß der Herr Reichskanzler ersucht werde, eine Konferenz für Deutschland auf die erste Oktoberwoche d. I einzuberufen. 6. Die regionalen Bureaux liefern die Slips (Zettel) zur redak tionellen Behandlung an das Centralbureau in London ab. 7. Für die Begründung des Unternehmens ist Subvention zu leisten. Aus Grund der Vorschläge der ko^s,! Looist^ ist für diesen Zweck vom Deutschen Reich die Summe von 20000 A! in Aussicht zu nehmen, bei deren Erschöpfung weitere Erwägungen Vorbehalten bleiben. 8. Für das Reichsbureau wird eine Subvention von voraus sichtlich 12000 ^ jährlich zu beantragen sein. Volkslesehallen in Berlin. — Für die Einrichtung von Volkslesehallen in Berlin werden, wie man der Nat.-Ztg. schreibt, künftig neue, praktische Grundsätze aufgestellt werden, die in einer der nächsten Sitzungen des Kuratoriums zur Sprache gebracht werden sollen. Den Anstoß hierzu hat die Zuwendung des ver storbenen Stadtverordneten Professor Leo gegeben, dessen wertvolle Bibliothek man möglichst ungetrennt zu lassen und in Form einer in sich abgeschlossenen Lesehalle zur Ausstellung zu bringen beab. sichtigt. Der Leosche Bücherschatz, der besonders die neuere Litte ratur und die schönen Künste umfaßt, würde an Wert verlieren, wollte man das harmonisch geordnete Ganze in einzelne Biblio theken verstreuen. Diesen Gedanken will man dann bei Einrichtung weiterer Volkslesehallen dahin ausdehnen, daß diese Institute nicht nach einer bestimmten Schablone, sondern verschiedenartig ge staltet und eingerichtet werden, je nach deren Lage in der Stadt bezw. nach dem Charakter und Berufe des überwiegenden Teiles der dort ansässigen Bevölkerung. Bei Vervollständigung der ersten Volksbibliothek in der Mohrenstraße hat man diesem Gedanken schon einigermaßen Rechnung getragen und den neuen Bücherbestand den Bedürfnissen des hier wohnenden Mittelstandes, der verschiedenen Berufsarten angehört, angepaßt; noch mehr ist dies geschehen bei Einrichtung der zweiten Volkslesehalle in der Ravenostraße, die, im Herzen des werkthätigen Berlin belegen, besonders nach der technischen Seite hin hervorragend bedacht ist. Der Gedanke soll in Zukunft streng durchgesührt werden, so daß die Berliner Volkslesehallen der verschiedenen Stadtgegenden, zu- sammengesaßt, in späteren Jahren eine große öffentliche Bibliothek bilden werden, in der sämtliche Wissenszweige in reichhaltiger Auswahl vertreten sein werden. Selbstverständlich wird jede Lese halle sür sich nach wie vor rücksichtlich der Nachschlagewerke, die überall gebraucht werden, gleichartig bedacht werden müssen. Mißwirtschaft im South Kensington Museum in London. — Uber die Verwaltung des South Kensington Museums in London find in letzter Zeit in den Tagesblättern bedenkliche 206, 6. September 18SS. Dinge erzählt worden, die nicht ohne weiteres glaubwürdig er schienen und zum Teil auch thatsächlich stark übertrieben waren. Jetzt berichtet indessen auch das .Centralblatt für Bibliothekswesen- darüber, und zwar an der Hand des amtlichen Berichts eines rul boo ernannten Untersuchungausschusses. Im -Centralblatt- citiert Herr von Schlei»! tz folgendes aus diesem Berichte, soweit er sich aus die -^rt 1-ibrs.rz'- im Museum bezieht: -Die Art lübrurx' bildet für die im Museum Studierenden eines der wichtigsten Hilfsmittel: aber bis vor einigen Jahren be fand sich dieses Institut in einer vollständigen Desorganisation. Selbst jetzt ist daselbst kein bestimmtes Personal vorhanden, das sich von den übrigen Museumsbeamten unterscheidet. Eine Vor prüfung irgend welcher Art sür die Bibliothcksbeamten fand bisher nicht statt. Der Oberbibliothekar war bisher, selbst für die wich tigsten Erwerbungen von Büchern, in keiner Weise verantwortlich Zur Zeit ist kein Assistent vorhanden, der auch nur ein Wort deutsch versteht, eine Sprache, die sür jede -Xrt lübiarx» von der äußersten Wichtigkeit ist Der alte Katalog ist geradezu ein Unding, wie aus nachstehenden Beispielen ersichtlich werden möge: -tz. C. -Reneue- wird in dem Katalog als der Name eines Autors gesetzt, während es thatsächlich ein Druckfehler des franzö sischen Wortes -Revue- ist. -Deel- wird ebenso als Autor name gegeben, obgleich es das holländische Wort sür -Band- be deutet. Der Titel -Ns,risni kusti- ist dahin umgeändert, daß Barium als Vorname und kusti als Autorname angenommen wird. Bei den Zeitungen ist zu bemerken, daß der Inseratenteil von dem übrigen Inhalt der betreffenden Nummer getrennt und der elftere besonders schön in Maroquin mit Goldschnitt gebunden wurde, und dergleichen mehr. -Endlich entschloß man sich, nach dem Tode des srüheren Bibliothekars, einen Gelehrten von europäischem Rufe und gleich zeitig einen großen Kenner niederländischer Kunst in der Person von Mr. Weale als Bibliothekar einzusetzen. Er fand die Biblio thek im erdenklichsten Durcheinander vor. Er stellte Ordnung her, reorganisierte die Bibliothek, fegte alte Mißbräuche hinweg und reduzierte die Vorgefundene rückständig aufgehäufte Arbeit wesent lich. Er ging aber noch weiter und gab thatsächlich bei den Er mittelungen der Uebelstände die genaueste Auskunft. Schließlich erhielt er seine Entlassung. -Hierdurch sieht das Untersuchungskomitee sich veranlaßt, folgendes auszusprechen: Mir erklären amtlich zu den Akten, daß die Kündigung der Anstellung von Mr. Weale, srüheren Biblio thekars der Art InbrarzA unmittelbar nach' dem Schluß des Par laments im Jahre 1897, und nachdem Mr. Weale Zeugnis vor dem Hause abgelegt hatte, durch welche Jrrtümer und Mißbräuche in der Verwaltung des Museums offen dargelegt wurden, als ein Bruch des schützenden Privilegiums der Immunität anzusehen ist, die Zeugen vor den Schranken des Parlaments zugesichert wird. —» Neue Bücher, Kataloge rc. sür Buchhändler. ksiobs-NsciioiouI-XnLsixsr. XXIII. iubrgÄNA. dir. 16—18. Nit lüttsrutur-IIsborsiobt. 4". 8. 301—360. I.sipri^, Vsrl^x von L. Houston in I/sipLiA. Oollsnions iwportlrnts <11 opsrs cki tonäo, s-robsoIvAM, storis., urts s Isttsrnturs. VsrLsiebnis von Lwilio krass in Usapsl. 4°. 4 8. Personalnachrichten. Gestorben: am 17. Juli d. I., wie wir verspätet erfahren, in Meran der Buchhändler Herr Enno Schumann, früherer Mitinhaber der Gsellius'schen Buchhandlung in Berlin, die er gemein sam mit Herrn Heinrich Scheringer am 1. Juli 1872 von dem Vorbesitzer Friedrich Wilhelm Linde übernommen hatte und aus der er am 1. September 1890 wieder ausge schieden war; — am 2. September im dreiundachtzigsten Lebensjahre der Buch händler und Lethbibliotheksbesitzer Herr JosefMax Schenk in Prag; — in Prag der bekannte Aesthetiker und philosophische Schrift steller Professor Robert Zimmermann, geboren 1824 in Prag. Von seinen zahlreichen Schriften nennen wir: -Leibniz' Mona dologie- (Wien 1847); -Leibniz und Herbart- (gekrönte Preisschrist, Wien 1849); -Das Rechtsprinzip bei Leibniz- (Wien 1852); -Philo sophische Propädeutik- (Wien 1852, 3. Aust. 1867); -lieber das Tragische und die Tragödie- (Wien 1856); -Aesthetik- (2 Bde., Wien 1858—65); -Studien und Kritiken zur Philosophie und Aesthetik- (2 Bde., Wien 1870); -Anthroposophie im Umriß- (Wien 1882.)
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