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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1898
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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210, 10. September 18S8. Nichtamtlicher Teil. 6599 ein eine Ehrengabe überreicht, bestehend aus einem großen Prachtalbum mit 140 photographischen Portraits von Vereins mitgliedern, sowie mit Ansichten von oder aus den Wohn orten der oder des auf dem Blatte Photographierten. Außer mit verschiedenen Aquarellen von Künstlerhand war jedes Blatt mit einer Umrahmung in Sepiamanier versehen, und es wurden dazu solche Pflanzen und Blumen als Motiv ge wählt, die aus irgend einem Grunde in näherem Konnex mit der betreffenden Stadt oder ihrer Umgebung stehen. In sinniger Weise bildete somit das Album so zu sagen eine kleine lAors, und Oboroxraplna «ianios, zugleich einen dänischen Typenatlas. Nur einer Pflanze aus dem Auslande, die zwar in Dänemark wurzelt, aber, vor mehr als sechzig Jahren nach Leipzig versetzt, dort gedieh und jetzt dem Verwelken nahe ist, dem Schreiber dieses, wurde, auf Grund der Vereins zugehörigkeit als Ehrenmitglied, ein Albumblatt zuerteilt, aus dem auch Ansichten des Deutschen Buchhändlerhauses und des im Bau begriffenen Buchgewerbehauses in Leipzig nicht fehlen. Nach der Beschreibung muß das Album in Lederplastik ein wahres Meisterwerk der in Dänemark hochstehenden Buch binderkunst sein. Es ist Aussicht vorhanden, daß es zugleich mit einigen anderen dänischen buchgewerblichen Leistungen im Buchhändlerhause ausgestellt werden wird. C. B. Lorck. Nachschrift. An Festgaben wird es Milo an seinem Jubeltage nicht fehlen. Er seinerseits hat seine Freunde auch mit einer solchen beschenkt, einem Merkchen von 120 Seiten in hoch kl. 40, mit vielen Illustrationen: »Hu86t Uilo i Ollense«. Verfaßt ist die Schrift von dem rühmlichst be kannten Geschichtsschreiber des dänischen Buchhandels, Pro fessor Camillus Nyrop. Die Ausstattung ist eine luxuriöse. Der Druck geschah bei Milo auf starkes Velin von den ver einigten Papier-Fabrikanten in Kopenhagen. Der dekorative Schmuck stammt von einem tüchtigen dänischen Künstler, Alfred Larsen, die Hochätzungen lieferten Fr. Hendriksen und Pacht L Crone in Kopenhagen, Angerer L Göschl in Wien, Meisenbach Riffarth L Co. in München, Berlin, Leipzig. Was die persönlichen Daten betrifft, so ist die Schrift selbst verständlich als beste Quelle benutzt; auf Einzelheiten einzu gehen, gestattete der zu Gebote stehende Raum nicht. Was die Organisation der dänischen Buchhändler-Vereine, sowie die im Jahre 1896 in Leipzig abgehaltene Generalversammlung der dänischen Provinzial-Vereine betrifft, so müssen wir aus unsere früheren Mitteilungen im Börsenblatt verweisen. Kleine Mitteilungen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Novatliobs Arttsilungsn äss 8uebbanälungs-<4sbilt'sii- Vsrsins Lu Lsiprig. <65. Vgrsinsj^br.) 3. 1s,brgg,vg. dir. 9. (ssxtsiubsr 1898.) 4°. 1 Llatt. Bismarck in der französischen Karikatur. Von K. Walther Walther Keller?). 2. Auflage. Schmal-klein-Folio. 24 S. mit Abbildungen. Stuttgart 1898, Franckh'sche Verlags handlung. 50 H. Israslitisebs Lrsäigsr-Lidliotbsk. ^uskübrliobss VsrLsiobnis von Lrscligtsn null VortrLgsu aus äsm VsrlLg null Laxsr vor, 1. Lau kt mann in Lrg,ukturt k. N. (Ls,gsrks,tLlog I4r. 26.) 8«. 29 8. Lsbsrsiebtsblättsr eu äsu Lartsnvsrksu äss Kgl. dsxsriöebsv toxograpbisebsu Larsaus, Loiuiuissiollsvsrlag vou llbsoäor kisäsl's Lusb- und Lauäkartsubauäluug iu klüuellsu. ^.us- gsgsdsu 1. August 1898. 8". 4 8. mit 3 8kiLLöublättsru. Geschästsjubiläum. — Am 15i September seiert abermals eine alte, angesehene Wiener Buchhändlerfirma, die Hofbuch handlung L. W. Seidel L Sohn, den Gedenktag ihres fünfzig jährigen Bestehens. Der Begründer der Firma, L. W. Seidel sen., stammte aus Weimar. Er war der zweite Sohn des Rentamt- mannes Philipp Seidel, den man als langjährigen Vertrauten Goethes in weiteren Kreisen kennt. Am 18. Juni 1802 in Weimar geboren, kam Seidel im vierundzwanzigsten Lebens jahre nach Wien und trat als Gehilfe in C. Gerold's Buch handlung ein. Er übernahm 1834 die F. L. Haller'sche Buch handlung in Brünn, die er jedoch bald an Winiker ver kaufte, um in die 1836 von seinem Landsmanne Wilhelm Braumüller käuflich erworbene Buchhandlung -R. v. Moesle's Witwe- als Gesellschafter einzutreten. Seit 1. Januar 1840 führten die beiden Kompagnons das Geschäft unter der Firma .Brau müller L Seidel- für alleinige Rechnung fort. Das Gesellschafts verhältnis wurde am 2. September 1848 aufgelöst, und nun ent standen die beiden Einzelfirmen -Wilhelm Braumüller- und -L. W. Seidel-, Seidel eröffnet« sein Geschäft am 15. September 1848 im Hause Nr. 1122 (jetzt Nr. 13) am Graben, wo es sich bis zum heutigen Tage befindet. Am 26. Februar 1861 trat Ludwig Seidel Sohn als öffentlicher Gesellschafter in die Firma ein, die von dieser Zeit an -L- W. Seidel L Sohn- lautet. Außer dem Verlage medizinischer und mathematischer Werke, wandte die Firma ihr ganz besonderes Augenmerk der Militär- litteratur zu. Aus diesem Verlage ist 1862 die erste Auflage der Waldstättenschen -Taktik- hervorgegangen; Erzherzog Johann, Kuhn, Reinländer, Scudier, Wetzer, Kropatschek, Horsetzky und Brunner, Conrad von Hötzendorf, Kaiser, Regenspursky, Wuich u. a. haben ihre ersten und späteren Werke bei Seidel verlegt. Besonders in den letzten Jahren war die geistige Thätigkeit in der Armee und mit ihr die Verlagsthätigkeit der Firma L. W. Seidel L Sohn eine äußerst rege. Die wertvollen Veröffentlichungen des von FML. von Wetzer geleiteten Kriegsarchivs tragen sämtlich diesen Verlagsnamen; 10 Bände liegen allein von den -Mitthei- lungen- dieses Institutes vor. Ebenfalls vom k. u. k. Kriegsarchiv ist das Werk über den österreichischen Erbfolgekrieg herausgegeben, dessen dritter Band soeben die Presse verläßt, und die groß ange legte Geschichte der k. u. k. Wehrmacht, deren erster Band jetzt zur Ausgabe gelangt. Der vom Sortimentsgeschäste der Firma all jährlich neu herausgegebene, sorgfältig redigierte -Katalog militä rischer Werke-, der eine gute Uebersicht über den jeweiligen Stand der Militärlitteratur giebt, ist ebenso bekannt wie die unter der Bezeichnung -Der kleine Seidel- populäre knappe Darstellung des Standes der gesamten Wehrmacht, die jährlich zweimal erscheint. 1873 erfolgte die Auszeichnung des Begründers der Firma mit dem Franz Josephs-Orden und 1886 die Verleihung des Hof- titels. Am 26. Mai 1894 hat L. W. Seidel die Augen geschloffen; seither führt Herr Ludwig Seidel die Leitung des Hauses. Ihm steht der Enkel des Gründers, Herr Heinrich Dachauer, seit 1892 als Prokurist und seit 11. Dezember 1896 als öffentlicher Gesell schafter zur Seite. Verein Dresdner Buchhändler. — Der Verein Dresdner Buchhändler wird sich am Montag den 12. September, abends 8 Uhr, in Angermanns Restaurant. Pillnitzer Str. 54, versammeln, um unter anderen Vereinsangelegenheiten besonders über die Ein führung eines Zeitschristen-Bestellgeldes vom 1. Oktober 1898 ab zu beraten. Personalnachrichten. j- Josef Max Schenk. — Vor einigen Tagen haben wir an dieser Stelle das Ableben des hochbetagten Herrn Josef Max Schenk in Prag mitgeteilt, der dort am 2. d. M. verstorben ist. Ueber den Lebcnsgang dieses hochgeachteten Kollegen sei hier das Folgende nachgetragen. Josef Max Schenk war im Jahre 1815 in Wien geboren und wurde im dortigen Waisen hause erzogen, wo er als Musterschüler durch seine Intelligenz hervorragte. 1831 verließ er das Institut, um in die da mals eben gegründete Wenedikt'sche Buchhandlung in Wien als Lehrling cinzutreten. Nach vollendeter Lehrzeit fand er zuerst bei Schweiger in Preßburg, ein Jahr später. 1836, bei Borrosch L Andre (jetzt Andrs'sche Buchhandlung) in Prag Stellung. Nachdem er 1847 geheiratet hatte, suchte er eine einträglichere Stelle, die er 1848 bei F. A. Credner L Kleinbub (jetzt G. Neugebauer, Hofbuch handlung) in Prag fand, wo er 14 Jahre hindurch die erste Gehilfen stelle bekleidete. Im Jahre 1862 trat er aus dem Geschäfte aus und gründete gemeinsam mit seinem jüngeren Kollegen H. Silber die Buch handlung Silber L Schenk, die durch seine Strebsamkeit und lang jährige buchhändlerische Ersahrung zu einer geachteten Firma heran wuchs. Nach zwanzig Jahren trennte er sich von seinem Compagnon und kaufte die 1842 von Gottlieb Haase Söhne in Prag gegründete, später durch F. A. Credner ins Große ausgebreitete Leihbibliothek, nachdem sie durch mehrere Hände gegangen war, von ihrem da maligen Besitzer I. Lucas im Jahre 1882. Diesem Bücherlese institut, dem ältesten und größten Prags — es umfaßt an 70000 Bände — stand er bis zu seinem Ende im dreiundachtzigsten Jahre seines von Arbeit erfüllten Lebens in voller Rüstigkeit vor, hoch geachtet wegen der Rechtlichkeit und Gewissenhastigkeit seines Charakters, den seine Kollegen stets an ihm zu schätzen wußten. — Ehre seinem Andenken I 879'
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