Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1898
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- 1898-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1898
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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6818 MchtWLllch« -v 217. 19. September 18SS. Im Jahre 1901 soll der Neubau vollendet sein. Er dient haupt sächlich zur Erweiterung des Ospartsrasot äss Impriwes. Ferner soll das Departement der Medaillen und Antiken einen neuen Platz erhalten. Das letztere ist jetzt im elfteren eingeschachtelt. Da sich aber elfteres jährlich um 50—60 000 Bände vergrößert, so mutz die Münzabtcilung weichen, die jctzt allein eine halbe Million Nummern umfaßt. Die Abteilung der gedruckten Bücher und Karten der Nationalbibliothek enthält über drei Millionen Bände. Diese Masse ist so gewaltig, daß die Gestelle, aus denen sie sich be finden, in eine fortlaufende Reihe zusammengestellt, eine Länge von etwa 60 Kilometern haben würden. Die Bibliothek umfaßt vier Hauptabteilungen: 1) Drucke und Karten nebst geographischer Sammlung, 2) Handschriften, 3) Kupferstiche, 4) Medaillen und Antiken. Handschristen sind über 100000 Bände vorhanden, Kupfer stiche etwa 2 500 000 Blätter in 14 500 Bänden und 4000 Mappen. Der jetzige Direktor der Nalionalbibliothek ist der Akademiker Delisle. Deutsche Naturforscher-Versammlunfg. — Die An meldungen zu der unmittelbar bevorstehenden,70. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte zu Düsseldorf sind in äußerst zahlreicher Weise eingegangen. Nicht nur aus den benachbarten Ländern Belgien und Holland, sondern auch aus England, Ruß land, der Türkei, Italien, den Vereinigten Staaten und Japan haben Naturforscher und Aerzte ihr Erscheinen zugcsagt, während die Zahl der angcmeldeten Vorträge sich auf annähernd 600 be- läust. Die Versammlung wird vom 19. bis 24. d. M. tagen. Erinnerungen an Wilibald Alexis. — Aus der Lebens beschreibung von Wilibald Alexis, die Or. Max Ewert in Arnstadt vo> bereitet und die in einigen Monaten erscheinen soll, ist soeben im neuesten Heft von -Nord und Süd- ein kleiner übersichtlicher Auszug erschienen, der erkennen läßt, wie reiches und bisher ganz unbekanntes Material dem Verfasser für seine verdienstvolle Arbeit zu Gebote steht. Sehr interessant ist der Hinweis, warum Wilhelm Haering sich sein Pseudo nym beigelegt hat. Es ist eigentlich ein Studentenwitz; seine Schulkameraden nannten ihn, in Anlehnung seines richtigen deutschen Namens an das lateinische also, Alexis, und so nahm er diesen als Schriftstellernamen an; auch hatte sein Name vielfach zu Anzüglichkeiten Anlaß gegeben — Börne und andere Schriftsteller spöttelten aus Anlaß einiger seiner Zeitungsartikel über -Heringssalat-, Ewert hat zum erstenmal die inhaltreichen, durch eine Reihe von Taschenbüchern gehenden eigenen Lebens- erinncrungen von Alexis durchgearbeitet, sie mit gleichzeitigen ge druckten und handschristlichcn Quellen verglichen und ist so imstande, nur authentische LebcnSdatcn zu liefern. Auch mit einer alten Legende wird ausgeräumt; bekanntlich wird immer berichtet, daß Wilibald Alexis der Gründer des Ostseebades Heringsdors gewesen sei. Spricht schon die Orthographie des Namens dagegen, so wird auch in einer kleinen geschichtlichen Schrift über den Badeort dessen Name auf ein Scherzwort Friedrich Wilhelms IV. zurückgeführt. Der Dichter hatte sich dort nur eine kleine Villa gebaut, in der er jahrelang Erholung suchte. Auch über Alexis' Liebes roman mit Julie Gley, der nachmaligen berühmten Schau spielerin Retlig, mit der er drei Jahre lang verlobt gewesen ist, dürscn wir von Ewerts Buch neue Ausschlüsse erwarten. — Das Verlöbnis löste sich plötzlich. Seine Gattin wurde ein überaus schönes Mädchen, Laetitia Perccval, die, einer ursprünglich reichen, aber gänzlich verarmten englischen Familie angehörig, Gesellschafterin im Hause einer Schwester des Kriegsministers von Boyen war. Nicht nur durch eine blendende Erscheinung, auch durch reiche, hervorragende Gaben des Geistes und des Herzens ausgezeichnet, machte sie tiefen Eindruck auf ihn und ist ihm dann bis zu seinem Lode eine aufopfernde Lebensgefährtin gewesen. — Jahrelang lebte Wilibald Alexis bekanntlich in Berlin in der Wilhelmstraße, in einem Hause, das beim Durchbruch der Zimmerstraße niedcrgerissen worden ist. Sein Grab ist in Arnstadt auf dem alten Friedhofe; ein einfaches Marmorkreuz schmückt die letzte gemeinsame Ruhe stätte von Wilibald Alexis und seiner Gattin. Geschästsjubiläum. — Anfang Oktober d. I. (nicht im Mai, wir irrtümlich einige Jahrgänge des Adreßbuches für den deutschen Buchhandel besagen) begeht eine alte, mehr im -Thüringer Kreis bekannte Firma, die -Fr. Kühn'sche Buchdruckerei und Buch handlung in Buttstädt i/Th.« das Fest ihres fünfzigjährigen Bestehens. Aus kleinen Anfängen heraus begründete der damals von der -Walze- heimkehrende Buchdrucker Friedrich Kühn aus Ramsla bei Weimar, ein Sohn armer Eltern, mit einer einzigen Handdruck presse den -Buttstädter Stadt- und Landboten-, der allwöchentlich ein gerngesehcner Gast des Kreises war und sich viele Freunde und Gönner erwarb, so daß der Gründer das Blatt alsbald zweimal wöchentlicb erscheinen lassen konnte. Als einzige Firma am Platze und der Umgegend trat sie anfänglich mehr im Buchdruckereiwesen an die Oefscntlichkeit, hatte aber seit Mai 1863 auch mehr Fühlung mit dem Buchhandel genommen, so daß der Kommissionrfirma -Otto Klemm-, danach Otto Klemm's Sortiment (Alfred Hahn), die Leipziger Vertretung übertragen wurde. Diese Firma wahrt heute noch in bester Weise die Interessen des jubilierenden Hauses. Dem Buchhandel folgten in dem schönen Besitztum, in dem sich heute noch das Geschäft befindet, Musikalienhandel und Leih bibliothek. Während dieser Reihe von Jahren, nachdem der Gründer Ende 1840 mit einer angesehenen Bürgerstochter, geb. Hille, den Bund der Ehe geschlossen, waren inzwischen zwei Söhne, der ältere Bern hard als Buchhändler, der jüngere Friedrich als Buchdrucker herangewachsen, so daß der ältere im Jahre 1877 das Geschäft von seinem Vater, der sich nach Weimar ins Privatleben zurückzog, vorläufig allein übernahm. Doch war es dem Gründer vergönnt, nicht weit entfernt, im trauten Fauiilienkreis mit seiner früheren, ihm lieb gewordenen Wirkungsstätte immer noch in Berührung zu bleiben. Er war bei seinen öfteren Besuchen ein gefeierter Gast der Heimat. Im Juli 1892 starb er, nachdem ihm zu Weihnachten 1888 seine Gattin im Tode vorangegangen war. Das immens aufblühende Geschäft versah bei der Uebecnahme der älteste Sohn Bernhard mit mehreren Maschinen und neuem Schriflenmatcrial und gab damit dem alten Geschäft ein ganz anderes Aussehen. Der bedeutende Aufschwung veranlaßte den Be sitzer auch, im Jahre 1889 den etwas jüngeren Bruder Friedrich mit in das Geschäft auszunehmen. Der ältere Bruder war neben seiner geschäftlichen Thäligkeit mit mehreren Ehrenstellungen der Stadt verwaltung (er bekleidet heute das Amt eines Vicebürgermeisters und eines Kassierers des Vorschußoereins zu Buttstädt i. Thür.) betraut, die ihm die persönliche Weitersührung des Geschäftes un möglich machten. Seit dem Jahre 1888 arbeitete nun der jüngere Bruder Friedrich Kühn unermüdlich allein an dem weiteren Ausbau der Druckerei und auch des Grundstückes, indem er vorerst dem -Stadt- und Landboten- durch drei-, später viermal wöchentliches Erschei nen den Rang einer -Zeitung- einräumen konnte und vor wenigen Jahren zwei Filialen, im Stahlbad Rastenberg i/Th. mit dem -Ftnnebolen- und in Buttelstedt mit der Buttelstedter Zeitung be begründete, die alle drei im größeren Teil des Thüringer Kreises, als -Amtsblätter- weitverbreitet sind. Mehrere Male wurden in den früheren Jahren von seiten der Konkurrenz behufs An siedelung Anläufe genommen, die aber ohne Erfolg blieben und wieder aufgcgeben wurden. So kam es, daß die alte angesehene Firma sich heute noch eines steten Wachstums und Aufblühens erfreut. Nicht lange Zeit war es dem zweiten Sohn Friedrich in seiner rastlosen Thätigkeit vergönnt, weitere Erfolge des Geschäftes mit erleben zu können — ein kurzes Krankenlager raffte den Un ermüdlichen im besten Mannesalter Ende März 1897 dahin. Die Kinder des so früh Verstorbenen konnten in diesem Alter an eine Uebernahme der blühenden Firma noch nicht denken, und so ge schah es, daß vor Jahresfrist der dritte Sohn des Gründers, Herr Carl Kühn, Besitzer der drei Geschäfte nebst Grundstücken wurde, einem letzten Willen des Gründers entsprechend, die Firma dem Kühnschen Stamm weiter zu erhalten. V. 9. S p r e ch s a a l. Bücher im Warenhause. Das hiesige Warenhaus Herm. Tietz, das ja hinreichend be kannt ist und seine Zweigniederlassungen zahlreich über da« ganze Reich verbreitet hat, bietet in letzter Zeit auch -Bücher- zum Ver kauf aus und zwar die im Verlage von Max Fischer, Dresden, erschienene Ausgabe der Zola'schen Romane. Die Bände tragen den Ausdruck 2 und werden von Tietz mit 38 H ausgeboten. Dies veranlaßte mich, von Herrn Max Fischer Aufklärung zu ver- langen, woraus hin ich die nachfolgend abgedruckte Karte erhielt. Weimar, 14. September 1898. Ludwig Thelemann. -Herrn L. Thelemann, Weimar. -Ich liefere seit 3 Jahren meine sämtlichen Artikel bereits an Warenhäuser, das ist seit der Zeit, wo ich es satt be kommen habe, meinen Verlag von den Herren Sortimentern massenhast mit Spesen-Nachnahme remittiert zu erhalten. -So habe ich auch Zola bei Abnahme von 1000 Stück a, 28 -Z an Warenhäuser geliefert, welche mit 35—38 H wieder abgeben. -Hochachtend -Dresden, 5/9. 98. (gez.) Max Fischer.»
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