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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1899
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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8472 Nichtamtlicher Teil. 262, 10. November 1899. mittelt. Ganz besonders wollen Sie beachten, daß alle Zuschriften, und Sendungen an die Geschäftsstelle des Deutschen Buchgewerbe- Vereins in Leipzig, Deutsches Buchgcwerbehaus, zu richten sind. -Zum Schlüsse erlauben wir uns noch, Sie zu bitten, unser Rundschreiben auch Ihren Angestellten vorlegen zu wollen, da sich gewiß einzelne unter ihnen bei entsprechendem Entgegenkommen von Ihrer Seite gern an dem Musteraustausch beteiligen werden. -In der Hoffnung, daß Sie unsere dem gesamten Buch gewerbe dienenden Bestrebungen gern fördern werden, sehen wir Ihrer Anmeldung entgegen. Mit vorzüglicher Hochachtung -Der Vorstand des deutschen Buchgemcrbevereins Or. Oskar von Hase 1. Vorsteher.- Zola und die jungen Mädchen. — Aus der Bibliothek eines Bildungsvereins in Wien entlehnte die neunzehnjährige Tochter eines Bersicherungsbeamten das Buch -Doktor Pascal» von Zola. Der Vater sah sich veranlaßt, das Buch zuerst zu lesen und der Tochter vorzuenthalten. Er schrieb zum Ueberfluß folgenden Brief an Zola: -Hochverehrter Meister! Gestatten Sie einem Vater junger Mädchen, sich um einen Rat an Sie zu wenden. Ich habe vorläufig meiner Tochter das Lesen Ihrer Bücher nicht erlaubt. Besonders hat man mir von dem -Doktor Pascal, abgeraten, und ich bin dabei bei meinen Töchtern auf Widerspruch gestoßen. Ich bitte Sie selbst nun ergebenst um Ihre maßgebende Meinung, der sich beide Teile gern beugen werden.» Auf diesen Brief kam eine Antwort, die in deutscher Ucbersetzung folgendermaßen lautet: -Mein Herr! Ich schreibe nicht für die jungen Mädchen, und ich glaube nicht, daß jede Lektüre gut ist für Gehirne, die noch in der Entwickelung begriffen sind. Sic haben vollkommen recht, die Erziehung und Bildung Ihrer Kinder so zu lenken, wie es Ihnen gefällt, und sie schulden Ihnen Gehorsam. Später, wenn das Leben sic frei macht, werden sie lesen, was sic wollen. Gestatten Sie u. s. w. Emile Zola.- Ludwig Rosenthals Nissals spooials (vgl. Nr. 1, 15, 18, 194 d. Bl.). — Das im Besitz von Ludwig Roscnthals Anti quariat in München befindliche undatierte Äissals spsoialo Oonstatisnso beschäftigt die Fachkreise andauernd in lebhafter Weise. Nachdem es Otto Hupp in seiner 1898 erschienenen Monographie zum Gegenstand einer minutiösen typographischen Untersuchung gemacht hatte und zu dem Schluß gekommen war, daß in diesem mysteriösen Werke nichts Geringeres als einer der ersten Druckversuche Gutenbergs vorläge, also das älteste uns be kannte, mit beweglichen Typen gedruckte Buch, hat nun auch der beste Missale-Kcnner der Gegenwart, Abbe E. Misset in Paris, eine eingehende Studie darüber unter dem Titel: Ln Nisssl 8pseia.l äs Oonstunos, osuvrs äs OutsnbsrA avant 1450, stuäs liturgigus st oritigus (Paris, H. Champion, 1899) veröffentlicht. Es ist interessant, daß Misset aus liturgischen Gründen zu den gleichen Schlußfolgerungen kommt, wie Hupp aus typographischen Gründen, nämlich, daß Rosenthals Missale einer der allerersten Drucke sei und nicht aus Schössers Offizin, sondern von Guten berg selbst noch vor der 42zeiligen Bibel, also vor 1450, ge druckt sei. Missets Ausführungen gewinnen noch dadurch an In teresse, daß er erklärt, er sei mit der höchsten Skepsis an die Untersuchung des Missale herangetreten, aber im Verlaufe der selben bald zu der hier dargelegten Ueberzcugung gekommen. — In Anbetracht dieser Umstände wäre es doch sehr wünschenswert, daß dieses ehrwürdige Denkmal deutschen Genies und Fleißes dem deutschen Boden erhalten bliebe und nicht, wie so manche andere kostbare Reliquie, den Weg über das große Wasser anträte. Victor Ottmann. -Loubat-Professur- für amerikanistische Forschung in Berlin. — Der in Paris lebende Herzog Joseph Florimond de Loubat aus New Jork hat der Universität Berlin ein Kapital von rund 300000 .F als Geschenk überwiesen mit der Be stimmung, aus den Zinsen eine Professur für amerikanistische Forschung zu errichten und zu unterhalten. Der fürstliche Spender hat schon einmal, vor zehn Jahren, aus Anlaß des damals in Berlin tagenden Amerikanisten-Kongresses, der preußischen Akademie der Wissenschaften ein Kapital von circa 25 000 überwiesen zu einer Preisstiftung, aus der alle fünf Jahre ein Preis von 3000 .L für die beste Schrift aus dem Gebiete der amerikanistischen Studien erteilt werden soll. Den ersten Preis dieser Stiftung erhielt damals der Privatdozent Lr. Eduard Seler, Direktorial-Assistent am königlichen Museum für Völkerkunde zu Berlin. Derselbe ver diente Forscher ist jetzt zum außerordentlichen Professor ernannt und ihm die neu errichtete Loubat-Professur übertragen worden, nachdem die Annahme der Stiftung jetzt die landesherrliche Ge nehmigung erhalten hat. Düsseldorfer Industrie- und Gewerbe-Ausstellung. — Eine große Industrie- und Gewerbe-Ausstellung soll im Mai 1902 in Düsseldorf eröffnet werden. Das Unternehmen findet allseitig Förderung und Unterstützung. Als Garantiefonds sind 3 Millionen Mark gezeichnet morden. Die Uebernahme des Protektorats durch den Kaiser wird erhofft. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Ooäsnlcbuoll äsr Oruolcwasoliinon-Labrilc von llönix- L Lausr ru lllostsr OborLsU bsi IVürLdur^. (jusr-lkolio. VIII, 110 8. mit vislsn Volldiläsrn, Illustr. u. Vi^nottsn. OdsrLslI 1898, LslbstvsrlaA clor 1'irrnu llöni <; L Lavor. AlsäiLin. 34. antiguar. llutalo<- äsr 1. Liolcor'solisn Lue.llllg.ncl- luvA in Lissson. 8". 50 8. 1546 Lrn. Kunstausstellungen in Wien. — Die -Vereinigung bildender Künstler Oesterreichs« (Sezession) in Wien wird am 11. d. M. ihre Ausstellung, die vorwiegend zeichnerischer Art sein wird, eröffnen. Die -Wiener Zeitung- berichtet darüber: Die Sezession eröffnet Samstag ihre Ausstellung. Die Arbeiten der Jury sind abgeschlossen, und die Innendekoration ist beendet; diese ist im Hinblick auf den Charakter der Graphik aus schließlich hell gehalten. Jeder Raum ist einheitlich gestaltet und wird von Kollektionen und Gruppen beherrscht. Unter den Aus ländern nehmen Ludwig von Hofmann und Walter Leistikow mit ihren Zeichnungen, Pastellen und Aquarellen je einen Saal ein. Ferner sind aus Deutschland Klinger und Liebermann mit Kollek tionen erschienen. Aus Paris haben Bautet de Mouvel, Dagnan- Bouveret, Gandara, Jeanniot, Steinlen, Lhcrmitte und Roll größere Serien von Arbeiten gesendet, die zu Gruppen vereinigt werden. Von den englischen Werken seien die großen Kartons von Moira, die Zeichnungen von Shannon, Swan und Walter Cranc, sowie die geistreichen farbigen Arbeiten von Nicholson und Braugwyn genannt. Außerdem hat die englische Kunstzeitschrift -The Studio - eine große Anzahl Originalarbeiten zur Verfügung gestellt. Der -Albrecht Dürer-Verein-, die älteste Verbindung bildender Künstler Wiens, will auch an die Ocffentlichkeit treten. Der Verein, unter dessen Mitgliedern sich Namen wie L'Allcmand, Breidwiser, Costenoble, Greil, Geyling, Haunold, Pendl, Schäffer, Wcix rc. befinden, wird in der Zeit vom 15. November bis 15. Dezember d. I. im Risalitsaale des k. k. Gartenbau-Gebäudes zu Wien eine Kunstausstellung veranstalten. Ausstellungspreis. — Das im Verlage von Ulrich Moscr's Buchhandlung (I. Meyerhoff) in Graz neu erschienene Werk: Lotti Richter, -Mein Kochbuch« wurde auf der im Oktober geschlossenen Wiener Kochkunstausstellung durch Zuerkennung des höchsten Preises, der großen goldenen Medaille mit der Palme, ausgezeichnet. Bußtag. — Der zweite sächsische Bußtag fällt auf Mittwoch den 22. November und trifft in diesem Datuni zusammen mit dem Bußtage in Preußen und im ganzen übrigen Nord- und Mittel deutschland mit Ausnahme von Mecklenburg. Es sei auf ihn auf merksam gemacht, damit möglichen Störungen im Geschäftsverkehr rechtzeitig begegnet werden kann. Pers onalnachrichten. Jubiläum. — Am 1. d. M. waren fündundzwanzig Jahre vergangen, seit Herr Alfred Enke in Stuttgart Inhaber des väterlichen Verlagsgcschäfts Ferdinand Enke ist, das 1837 in Er langen gegründet, von ihm aber nach Stuttgart verlegt worden ist. Unter der umsichtigen Leitung des Sohnes ist der umfang reiche und gewichtige Verlag zu weiteren Erfolgen vorgeschritten und hat das Ansehen seines Namens in der wissenschaftlichen Welt und im Buchhandel bestens gewahrt und gefördert. Wir sprechen dem geehrten Herrn Jubilar nachträglich unsere aufrichtigen Glück wünsche zu diesem Gedenktage aus. (Sprechsaal.) Zur Beachtung der Herren Verleger. Der Redaktion des Börsenblatts liegt die Pflicht ob, den ihr gewordenen Nachweis zu weiterer Kenntnis zu bringen, daß sich Herr Friedrich Sensenhauser-Gilow, der im Börsenblatt Nr. 209 vom 8. September d. I. die Eröffnung einer Sortiments und Reisebuchhandlung in Berlin 0., Langestraße 15, angezeigt hat, zur Zeit, und zwar seit etwa zwei Jahren, unter Vor mundschaft befindet. Der Vormund hat erklärt, für Verbind lichkeiten seines Mündels nicht aufkommcn zu können.
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