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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1899
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1899-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1899
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- Deutsch
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276, 28. November 1899. Nichtamtlicher Teil. 9073 mann am 27. Februar 1899 in seinem vierundvierzigsten Lebensjahre, voll von Hoffnungen und von Plänen für den Aufschwung und die Vergrößerung seines am 1. Januar 1893 begründeten Verlages. Geboren am 27. Mai 1855 zu Braunsberg in Ost preußen, besuchte Nesselmann das dortige Gymnasium und erlernte dann in Peters Buch- und Musikalienhandlung den Buch handel. Nach Beendigung seines Dienstjahres bei dem 8. Ulanen- Regiment in Elbing, war er vier Jahre hindurch als Gehilfe bei H. Rosenberg in Berlin, darauf bei Theodor Ackermann in München thätig, mußte aber letztere Stellung bereits nach drei Monaten wegen seiner Dienstleistung bei dem schweren Reiter-Regiment verlassen. Von München nach Berlin zurück gekehrt, arbeitete er hier noch längere oder kürzere Zeit in den Firmen Franz Wahlen, Erche L Liersch, Hermann I. Meidinger, Ernst L Korn und Rudolf Masse und machte sich dann zum 1. Januar 1893 durch Ankauf des im elften Jahr gangs stehenden »Centralblattes für Wagenbau, Sattlerei, Riemerei, Täschnerei, Tapeziererei, Stellmacherei, Lackirerei und verwandte Gewerbebetriebe» und die Deutsche Wagenbau- Zeitung »Der Wagenbau» unter der Firma A. Nesselmann selbständig. Sein letztes, größeres Verlagsunternehmen »Historische und moderne Wagen des Großherzoglichen Hofes zu Weimar« erschien wenige Tage vor seinem Tode; er hat die vielen Anerkennungsschreiben, die der Firma gerade über dieses Unternehmen zugingen, nicht mehr erlebt. So kurz, wie seine Selbständigkeit, war auch seine glück liche Ehe, und nur in dem Bewußtsein, daß er durch den frühen Tod langen und schweren Leiden entgangen ist, ver mochte die Hinterbliebene Witwe Trost zu finden. Ein Blutsturz machte dem Leben des Königlichen Hof buchhändlers Herrn vr. jur. Adalbert Bloch am 30. Juni 1899 ein plötzliches Ende. Am 11. Juli 1841 zu Eberswalde geboren, besuchte Adalbert Bloch das hiesige Köllnische Gymnasium und war nach Absolvierung desselben in dem Holzgeschäft seines Vaters thätig, indem er gleichzeitig eifrig dem Studium der Rechte oblag. Bald nachdem er in Heidelberg zum Doktor promo viert war, erhielt er im Jahre 1867 Prokura für das väter liche Geschäft und leitete es mehrere Jahre hindurch selb ständig, ohne jedoch in diesem Berufe volle Befriedigung zu finden. Daher entschloß er sich, als sein Schwager Edmund Bock, unser Korporationsmitglied von 1871—73, plötzlich am 10. April 1873 starb, das Geschäft desselben, in Firma B. Behr's Buchhandlung (E. Bock), am 1. Mai 1873 zu übernehmen, und führte Sortiment und Verlag bis zum Jahre 1881 weiter. — Das Fehlen fachmännischer Aus bildung für den Sortimentsbetrieb veranlaßte ihn, zu diesem Zeitpunkt das Sortiment an Richard Wilhelmi zu verkaufen und sich auf die Pflege und den Ausbau des Verlages zu beschränken. Im Winter des Jahres 1892/93 hatte vr. Bloch eine schwere Influenza, die ein chronisches Lungenleiden nach sich zog, das die bis dahin so feste Gesundheit, langsam fort schreitend, untergrub. Zwar schien im letztvergangenen Winter eine sichtliche Besserung eingetreten zu sein, und mit frisch erwachtem, wahrem Feuereifer griff er wieder im Ge schäft ein, das er im Dezember 1898 durch Ankauf der Göschenschen litterarhistorischen Werke beträchtlich vergrößert hatte, doch war diese Besserung eine trügerische, denn plötzlich und unerwartet riß ihn ein sanfter Tod am 30. Juni 1899 aus seiner Thätigkeit heraus. Adalbert Bloch, der unserer Korporation seit dem 19. Oktober 1874 angehört hat, erwarb sich nicht nur um s»ch»uudl»chi>,p«r Jahr,an». diese durch seine Thätigkeit als stellvertretendes Mitglied des Hauptausschusses in den Jahren 1890 bis 1893 — in diesem letzteren Jahre wurde die Stellvertretung im Hauptausschuß durch Beschluß der Hauptversammlung aufgehoben — Ver dienste, sondern war vor allem auch allezeit von regem Interesse für das städtische Gemeinwohl beseelt. Er freute sich, als er Mitte der achtziger Jahre zum Waisenrate bestellt und im Jahre 1889 als Bürger-Deputierter in die Schul deputation berufen wurde; an dieser seiner Thätigkeit hing er mit ganz besonderer Freude. Am 3. August 1899 verstarb im Elisabeth-Krankenhause zu Berlin nach längerem Leiden Herr Raimund Mitscher, kurz nach Vollendung seines neunundfünfzigsten Lebensjahres. Geboren am 22. Juli 1840 zu Berlin, erhielt Mitscher seine Ausbildung hauptsächlich auf dem Gymnasium in Görlitz, das er kurz vor dem Abitnrienten-Examen verließ, um auf Ver anlassung seines älteren Bruders, Gustav Mitscher, im Jahre 1857 als Lehrling in die Sortimentsbuchhandlung Mitscher L Röstell einzutreten. Nachdem er seine Lehrzeit in C. Muquardts Hofbuch handlung in Brüssel beendet hatte, trat er im Jahre 1861 als Teilhaber bei Mitscher L Röstell in Berlin für seinen Bruder Gustav ein, der inzwischen Mitbesitzer von C. Muquardts Hofbuchhandlung in Brüssel geworden war. Nach seinem Ausscheiden aus der Firma Mitscher L Röstell begründete Mitscher am 1. August 1881 unter seinem eigenen Namen eine Verlagsbuchhandlung, durch die er vor zugsweise der Verbreitung der Werke hervorragender Künstler zu dienen erfolgreich bemüht war; eine nennenswerte Er weiterung seines jungen Unternehmens führte er im Jahre 1883 durch Uebernahme des Verlages von M. Lubarsch L Co., früher Georg Stilke und R. Wagner, herbei. Seit dem 23. Juni 1883 unserer Korporation an gehörend, hat sich der Verstorbene freudig mit seiner ganzen Arbeitskraft in ihren Dienst gestellt: von 1886 bis 1891 Schriftführer im Vorstande, von 1892 bis 1897 und dann wieder vom 1. Januar 1899 bis zu seinem Tode Mitglied des Hauptausschusses und wiederholt Schriftführer desselben, hat er in dieser dreizehnjährigen Thätigkeit sich durch seinen un ermüdlichen Eifer hohe Verdienste erworben. Auch in anderen buchhändlerischen und nichtbuchhändlerischen Vereinigungen der Reichshauptstadt thätigen Anteil an der Leitung nehmend, war Mitscher eine in den weitesten Kreisen allgemein beliebte und hochangesehene Persönlichkeit, die uns allen besonders nahe stand. Bereits im Jahre 1896 machten sich Anzeichen eines Herzleidens bemerkbar, gegen das er 1897 Nauheim und 1898 Kissingen — leider mit nur geringem Erfolge — auf- suchte, bis er am 3. August dieses Jahres der immer heftiger auftretenden Krankheit erlag. Der 16. August 1899 beschloß das arbeitsreiche Leben des Königlichen Hofkunsthändlers Herrn Albert Meder. Am 25. April 1849 als Sohn des Kunsthändlers Georg Meder, in Firma L. Meder, in Heidelberg geboren, erlernte der Ver storbene in Mannheim zunächst den kaufmännischen Beruf, machte den Feldzug 1870/71 als Einjährig-Freiwilliger mit und arbeitete nach Beendigung des Krieges in der Firma seines Vaters, sowie mehrere Jahre in der Gemäldehandlung von H. O. Miethke in Wien. Im April 1877 trat Albert Meder in die kurz zuvor von seinem Bruder Louis Meder erworbene Firma Amsler L Ruthardt in Berlin ein und führte dieselbe in zweiund- zwanzigjähriger gemeinsamer, angestrengter Arbeit mit seinem Bruder zu dem hervorragenden Platze, den sie unter den 1202
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